Starkes Rauschen normal?

  • Diese Schaltungstopologie wurde sehr detailliert in 2 Teilen beschrieben samt Berechnungsgrundl. in einer Funkschau aus den 80er Jahren mit dem damaligen OP von VALVO/Philips (heute NXP) "TDA1034" (heute NE5534AN). Leider finde ich den Artikel nicht mehr und hätte ihn gerne wieder. Kennt jemand die Heft-Nr. ?


    Diese Schaltung ist die Standard-Schaltung schlechthin und wird u. a. im NAD PP2 benutzt - siehe post #5 unter

    https://www.diyaudio.com/forum…d-pre-denon-dl-103-a.html


    Da die Klangqualität in erster Linie nicht von der Schaltung und den verwendeten OP-Amps, sondern von der Art der Stromversorgung und der Masseführung abhängt, können Phonovorstufen mit dieser Schaltungsvariante höchst unterschiedlich klingen. Ein 741 in dieser Schaltung rauscht immer noch so gering, das das Eigenrauschen der Schallplatte den insg. vorh. Rauschabstand bestimmt.

    Das liegt daran, das anstatt eines passiven Tiefpassfilters ein aktives gewählt wurde (filter im Gegenkoppelungs-Netzwerk).

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

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  • Genau, Prinzipschaltung, EQ in der GK wie von mir bereits angemerkt und in den Application Sheets der Chiphersteller schon immer so dokumentiert.


    Nur dass die OpAmps immer besser werden und auch die Verstärkerdesigns teils immer ausgefeilter werden. Zumindest bei den Herstellern, die etwas davon verstehen. Ich kann mich schon allein am Anblick gut gemachter Elektronik als solcher durchaus erfreuen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hi,


    der Yammi fehlt im Grunde noch ein RC-Tiefpass am Ausgang um die RIAA Vorschrift einzuhalten.

    So wie sie ist läuft die Verstärkung zu hohen Frequenzen gegen 1 und nicht wie vorgesehen gegen 0.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Calvin, das mag theoretisch so sein, kann ich jetzt nicht nachvollziehen, die Abweichung von der RIAA ist mit 0,5 dB angegeben. Meinst Du das stimmt nicht?


    Ich habe heute leider keine Möglichkeit mehr die Schaltung zu simulieren oder gar selbst zu messen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hi,


    das war auch nur eine Randbemerkung.

    Die Schaltung als solche kann im Bereich +-0,5dB genau sein innerhalb des Audiobereiches.

    Als Entwickler sollte man sich aber dessen bewußt sein, daß sie einen anderen Amplitudenverlauf im Ultraschallbereich aufweist (zusätzliche Nullstelle), der unter ungünstigen Umständen den nachfolgenden Schaltungen Probleme bereiten könnte.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Diese Schaltungstopologie wurde sehr detailliert in 2 Teilen beschrieben samt Berechnungsgrundl. in einer Funkschau aus den 80er Jahren mit dem damaligen OP von VALVO/Philips (heute NXP) "TDA1034" (heute NE5534AN). Leider finde ich den Artikel nicht mehr und hätte ihn gerne wieder. Kennt jemand die Heft-Nr. ?.

    Bitte mal nach "

    AN142

    Audio circuits using the NE5532/3/4"

    gugln. Das ist eine alte Philips Applikation Note zu der OpAmp Familie.


    Gruß,

    Dieter.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • ja diese:

    http://noel.feld.cvut.cz/hw/philips/acrobat/8143.pdf

    ist aber schon neueren Datums - der Funkschau-Beitrag bezog sich auf den TDA1034/TDA1034BN - siehe

    https://www.web-bcs.com/oem/va/TDA1034B.html

    und

    http://www.datenblatt-pdf.com/…03/TDA1034-schematic.html

    Das war noch in der Zeit, als Philips Components den Markennamen "VALVO" hatte und die Firma "SIGNETICS" auch noch existierte.

    Der Beitrag erschien sehr kurz nach dem Erscheinen des TDA1034 - in dieser Zeit war der "741" noch einer der am häufigsten verwendeten OPs.

    Inwieweit die Innenschaltungen vom TDA1034 und NE5534 abweichen oder ob sie absolut identisch sind, weiß ich nicht mehr. Sie sind aber mindestens sehr ähnlich.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Mit meinem Anschauungsbeispiel wollte ich lediglich einmal aufzeigen, mit welch ganz einfachen Mitteln man heute eine gute Phonovorstufe realisieren kann, die tatsächlich auch noch gut klingt (vielfach bezeugt)


    Diese Aussage wird natürlich bei vielen auf wenig Gegenliebe stoßen, denn man kann die Geschichte ja auch viel aufwändiger angehen - z.B. mit einer LCR-RIAA mit Röhren (ja, sowas ist bei mir auch schon mal durch...)


    Mich interessieren dabei momentan nicht die Geschichten über die alten Operationsverstärker-Typen, sonder eher die neuesten und womöglich besten, von den Daten und der Performance her gesehen.


    (Habe ich im Moment zugegebenermaßen keinen Markt-Überblick)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

    Einmal editiert, zuletzt von schnupperabo ()

  • in diesem Zusammenhang sind diese Links interessant:

    https://www.stereophile.com/content/gramophone-dreams-6

    (unter Schiit Mani) und diese

    Review-Reihe: Einsteiger Phono-Vorverstärker (und ein potentieller Überflieger?)

    https://www.lcaudio.com/index.php?page=8

    http://www.octave-electronics.com/lcaudio/ad825.shtml

    https://www.diyaudio.com/forum…io-integrated-opamps.html

    http://www.ti.com/de-de/amplif…amps/audio/soundplus.html

    Ich bevorzuge generell nur OP-Amps mit nur einer Spannungsverstärkerstufe innerhalb der NFB-Schleife wie den AD797, OPA604 oder den AD844/AD846.

    Die meisten haben leider zwei Spannungsverstärkerstufen innerhalb der NFB-Schleife (meist LTP+VAS) wie der populäre NE5534. Der THD+N-Gesamtwert liegt hier z. T. extrem weit unten, aber sie leiden darunter, das die kaum noch messbaren Verzerrungs-Werte fast ausschließlich aus Komponenten hoher Ordnung bestehen, was den Klangcharakter für die meisten als kalt, glasig, überanalytisch und unmusikalisch erscheinen läßt.

    Ein guter Anhaltspunkt beim Vergleichen der Daten zum Treffen einer Vorauswahl ist, darauf zu achten, das der Ruhestrom möglichst hoch ist wie beim AD797, und darauf, das die Spannungsverstärkerstufe nur aus einer VAS-Stufe besteht (meist als Video-Ausführung) realisiert mit einer gefalteten Kaskode wie beim OPA604/2604. Das Eigenrauschen braucht entgegen meist

    anderslautenden Aussagen nicht extrem gering zu sein, weil man ja keinen Mikrofonvorverstärker baut, wo jedes db im SNR zählt, sondern eine RIAA-Stufe, wo in der Praxis das Eigenrauschen der Schallplatte stark dominiert, das eine extrem rauscharme OPA-Ausführung nur von akademischer Bedeutung ist.

    Hersteller von Fertigbausteinen müssen natürlich für Werbung/Marketing und Prospektdaten extrem rauscharme Ausführungen anbieten, was wahrscheinlich oft die Konsequenz hat wegen falscher Reihenfolge der gesetzten Prioritäten, klanglich von Nachteil zu sein.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    2 Mal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • fehlt im Grunde noch ein RC-Tiefpass am Ausgang um die RIAA Vorschrift einzuhalten

    Nö, meine alles in Ordnung, der Pol bei 75us fällt halt mit 6dB/Oktave, auch nach 20KHz weiter in den Keller.

    Mit meinem Anschauungsbeispiel wollte ich lediglich einmal aufzeigen, mit welch ganz einfachen Mitteln man heute eine gute Phonovorstufe realisieren kann, die tatsächlich auch noch gut klingt

    Das Beispiel grenzt ein wenig an die Sache mit Äpfel und Birnen (oder Bohnen in die Ohren). Eine Röhren-RIAA ist im Prinzip für MM auch ganz einfach, 2 Röhren, egal ob passiv oder aktiv. Nur die Bauteil-Auswahl, auch rauscharme Röhren ECC83, E88CC, ECC808 und dann das a.und o.: die Stromversorgung, je aufwendiger desto mehr. Aber für 500 EUR ist was hinzustellen, wo andere Zeitgenossen leider bis 5-Stellig kaufen müssen.

    3 Mal editiert, zuletzt von keeskopp ()

  • Hi,


    da der Gain einer nichtinvertierenden Schaltung minimal 1 und eben nicht 0 wird - im Gegensatz zur invertierenden Schaltung- kann zwangsläufig ohne zusätzlichen Tiefpass die Anforderung der RIAA nicht erfüllt werden.

    Was das in der Praxis dann tatsächlich ausmacht steht auf einem anderen Blatt. ;)


    jau

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • nichtinvertierenden

    Hallo Cavin,


    denke, wir reden aneinander vorbei, denn für die RIAA ist egal ob stufenmäßige Phasendreher vorkommen, oder auch nicht.


    Dein Einwand Infraschall ist interessant,

    will man nun was für Fledermäuse tun, kann durch einen Hochpaß 0-ter Ordung (eine Nullstelle) der Abfall der 75us Polstelle ab 20KHz auf das Niveau der Neutralen Verstärkung linearisiert werden. Das hat die Wirkung eines ausgedehnten Frequenzganges, weit über 20KHz hinaus.


    Aber wie sagte ein großer Hamburger: "Die Energie sollte im Hörbereich des Menschen zugeführt werden und nicht für Fledermäuse, denn dann fehlte sie, wo sie gebraucht wird". Oder so ähnlich.


    Grüße,

    Holger