Klein+Hummel FM2002 (variabler NF-Ausgang)

  • Hallo allerseits,


    der FM2002 hat bekanntlich 2 NF-Ausgänge mit den folgenden Spezifikationen:


    (a) 2 mal (also links rechts) 1,5 Volt mit festem Pegel


    (b) 2 mal mit variablem Pegel 0 bis 1,5 Volt (Steller auf Rückseite) mit konstant 50 Ohm Innenwiderstand, unabhängig von der Pegelstellung.


    Ich habe bisher immer den festen Ausgang verwendet, musste dann aber das Poti an meiner Vorstufe auf die 9 Uhr Position einstellen -- jedoch funktioniert das Poti besser ab der 11 Uhr Position (11 bis 12 Uhr verwende ich auch für Phono und CD).


    Heute habe ich den variablen Ausgang des FM2002 so eingestellt, dass ich das Poti der Vorstufe in der 11 bis 12 Uhr Position verwenden kann. Beim Einstellen haben die (Jahrzehnte unbenutzten) Potis am FM2002 in gewissen Positionen gekratzt (durch Hin- und Herdrehen verschwand das Kratzen).


    Aber die folgende Frage stellt sich: wie gut sind die Potis des FM2002 im Vergleich zu denen einer Shindo-Vorstufe. Vielleicht ist es besser die Potis des FM2002 zu vermeiden (und weiter den festen Ausgang zu verwenden) und dafür die Pegelregler der Vorstufe lieber in einem sub-optimalen Bereich zu fahren.


    Haben andere FM2002 Nutzer mit den festen vs. variablen Ausgänge experimentiert? Oder haben die meisten von Euch die UKW-Tuner schon eingemottet? Ich selbst höre nach wie vor gerne Klassik Liveübertragungen (für den Rest des täglichen Dudelfunks verwende ich allerdings ein Tischradio in der Küche ...).


    Herzliche Grüße,


    Joachim

  • Hallo Joachim,


    ich nutze ebenfalls den variablen Ausgang meines Tandberg TPT-3001. Da meine Shindo-Vorstufe ebenfalls recht "laut" ist, komme ich somit, ähnlich wie Du, in den vernünftigen Regelbereich ab 10:00 Uhr an der Vorstufe. Klangliche Unterschiede zwischen beiden Eingängen stelle ich nicht fest.


    Gruß und stets guten Empfang,

    Marc

  • Hallo Marc,


    danke für die Rückmeldung! Das wichtigste Kriterium für eine Vorstufe ist für mich (und wohl die meisten Nutzer) der Klang des Phonozweigs -- an den Hochpegeleingängen kann es oft zu laut werden. Andererseits bin ich (vielleicht ohne Grund?) skeptisch gegenüber der Nutzung der variablen Ausgänge von Tunern oder CD-Playern, aber das hängt natürlich vom spezifischen Gerät ab.


    Am FM2002 sind die Regler am Ausgang sehr klein, am besten stellt man sie mit einem Schraubenzieher ein. Und ich weiss nichts über die eingebauten Potis -- aber generell bin ich mit meinem FM2002 sehr zufrieden (vermutlich sind auch die Potis von ordentlicher Qualität).


    Viele Grüße,


    Joachim

  • Das Potis nach Jahren des Nicht-Benutzens kratzen ist normal. Mit ein wenig Ballistol Universalspray, Kontakt 61 oder De-Oxit ist diesem Problem einfach beizukommen.


    Gruß


    Andreas


    PS Da sind meines Wissens nach Preh Potis verbaut. Nix besonderes, aber auch nicht schlecht. Hauptsache, der Gleichlauf für beide Kanäle stimmt.

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Hallo Andreas,


    danke für den Tipp! Sogar durch mehrfaches Hin- und Herdrehen ist das Kratzen bereits verschwunden -- eine Reinigung der lange unbenutzten Cinchbuchsen des variablen Ausgangs durch etwas Alkohol war meine einzige Wartungsmassnahme. Der FM2002 ist ein sehr verlässliches Gerät.


    Viele Grüße,


    Joachim

  • Hallo Marc,


    ...Andererseits bin ich (vielleicht ohne Grund?) skeptisch gegenüber der Nutzung der variablen Ausgänge von Tunern oder CD-Playern, aber das hängt natürlich vom spezifischen Gerät ab....

    Hallo Joachim, da gibt's schon einen großen Unterschied. In der Regel wird bei digitalen Geräten auf digitaler Ebene geregelt und damit werden die Daten selbst verändert.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hallo Andreas,


    den Hinweis zu den den Preh Potis (im PS) sehe ich erst jetzt -- interessant! In meinem Vorverstärker sind wohl Potis von Tokyo Cosmos Electric verbaut:


    http://www.tocos-j.co.jp/e/


    Da ich mir immer gezielt Rundfunkprogramme (Live Übertragungen) auswähle, um auf der "Hauptanlage" Radio zu hören -- und auch hinreichend lange in einer Konstellation höre, um ein Urteil zu bilden -- kann ich keine A/B Vergleiche zwischen dem festen und dem variablen Ausgang am FM2002 durchführen.


    Jedoch kam vorher eine Live-Übertragung eines Gottesdienstes (na ja, Kammermusik wäre mir lieber ...), und ich bilde mir ein, dass der variable Ausgang am FM2002, in Kombination mit einer "vernünftigen" Stellung des Potis an der Vorstufe, vorzüglich klingt.


    Viele Grüße,


    Joachim

  • Hallo Joachim, da gibt's schon einen großen Unterschied. In der Regel wird bei digitalen Geräten auf digitaler Ebene geregelt und damit werden die Daten selbst verändert.

    Jörg,


    stimmt, die variablen Ausgänge am CD-Player sind nicht unbedingt mit denen eines Tuners vergleichbar -- bei CD-Playern kann eine Datenreduktion entstehen,

    wenn digital geregelt wird (vielleicht gibt es auch einige wenige CD-Player mit einem Poti am variablen Ausgang??).


    Viele Grüße,


    Joachim

  • ....wenn man sich mal vor Ohren führt, was für ein Sendesignal ankommt, sind die Potis völlig egal - behaupte ich mal so...

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Hallo in die Runde,

    ich möchte gerne, nur der Komplettierung der Info´s wegen, anmerken das Kontakt 61 ein sehr wirksames Mittel ist welches aber nur in Kombination mit einer anschließenden Spülung mit Kontakt WL angewendet werden sollte. So schreibt es auch der Hersteller explizit.

    Bei unkundiger Nichbeachtung ist mit zerstörerischer Langzeitkorosion zu rechnen....

    Dies nur als Anmerkung, damit man dieses Produkt einordnen kann...Ich selbst benutze nur Kontakt WL.....

    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Stimmt, Kontakt 61 war von mir eine schlechte Empfehlung (wobei ich meine, dass das früher immer fälschlicherweise empfohlene Kontaktspray der Firma Kontakt Chemie doch Kontakt 60 heisst). Das verwende ich auch nicht, da ich sowieso nur Ballistol für solche Zwecke einsetze. Aber ich habe auch keinen Bock mehr auf den ewigen Shitstorm, dem ich mich nach der Empfehlung von Ballistol aussetzen muss. Jeder hat da sein eigenes Hausmittelchen und ich verwende seit zig Jahren eben Ballistol mit guter Erfahrung. Also: Finger weg von Kontakt 61, wenn man danach nicht Kontakt WL benutzt (so wird es im Netz jedenfalls beschrieben) und danke für den Einwand, Tobias.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • ich verwende auch Ballistol - und das hauptsächlich bei Profigeräten! Noch nie irgendwelche Probleme gehabt!

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Hallo Joachim,

    (sh...t, irgend was haut nicht hin, mit dem zitieren?),


    sinnvoll ist mit dem kleinsten Quellwiderstand die Folgestufe zu treiben.


    50 Ohm ist ein guter Wert (variabel), mein Revox hat für fixed <500 Ohm und variabel <1,5 kohm.


    Potentiometer im Signalweg sind nicht so prickelnd, ist immer wieder ein Thema der Klangoptimierung. Besser ist immer den direkter Weg zu nehmen. Ob der VV auf 10Uhr steht oder früher wird überschätzt, klangmäßig.


    Gruß,

    Holger

  • Potentiometer im Signalweg sind nicht so prickelnd, ist immer wieder ein Thema der Klangoptimierung. Besser ist immer den direkter Weg zu nehmen. Ob der VV auf 10Uhr steht oder früher wird überschätzt, klangmäßig.


    Gruß,

    Holger

    Hallo Holger,


    lange Zeit habe auch ich die festen Ausgänge präferiert. Klar hatte ich vor langer Zeit auch einmal kurz auf den variablen Ausgang umgesteckt, aber nur kurz (und wohl nicht vorurteilsfrei) reingehört. Erst heute habe ich ausgiebiger den variablen Ausgang ausprobiert -- und ich finde das Resultat ziemlich gut (natürlich bezieht sich diese Beobachtung nur auf meine Kette). Ich werde jetzt einmal für längere Zeit den variablen Ausgang verwenden, da ich solche Dinge lieber über einen längeren Zeitraum beobachte.


    Viele Grüße,


    Joachim

  • Ich nehme für solche Fälle weder-noch, sondern CAIG DeOxit Faderlube F5SH6.

    Das einzige Mittel, das speziell für die Pflege der Kohleschichtbahn entwickelt wurde.


    Oder erst einmal: Druckluft !


    Zur urpsrünglichen Fragestellung: fixer Ausgang ist besser, da von der Impedanz her stabil. Beim variablen könnte in Verbindung mit der Kapazität des Interconnect-Kabels ein RC-Tiefpaß gebildet werden. Kann, muß nicht.


    Ich verwende an meinem FM 2002-XAM seit 1988 nur den fixen NF-Ausgang.


    Stay tuned

    Ralph

  • Hallo Ralph,


    den festen Ausgang des FM 2002 hatte ich bis März 2019 immer verwendet (und ich hätte diesen am liebsten weiter verwendet), aber das resultierende Signal an meiner neuen Röhrenvorstufe hat deren Lautstärke-Poti in einen sehr suboptimalen Bereich gezwungen.


    Aber laut Handbuch ist der FM 2002 ja in der Lage sehr lange NF-Verbindungen (bis 10 m) ohne Qualitätseinbussen zu bewältigen. Ob es damit etwas zu tun hat, weiss ich nicht. Jedenfalls höre ich seit März mit einem 1.5 Meter langen Belden 8402 (eigentlich Mikrophon-) NF-Kabel zwischen dem variablen Ausgang und meiner Shindo Vorstufe sehr zufrieden Radio. Und das Lautstärke-Poti der Vorstufe ist in einem "vernünftigen" Bereich (in dem ich auch Schallplatten höre).


    Aber es stimmt, das Funktionieren des variablen Ausgangs hängt sehr von der restlichen Wiedergabekette ab. Und bei dem Tausch des NF-Kabels können merkwürdige Dinge passieren: das Belden 8402 ist ein sehr günstiges Kabel von der Rolle, das konfektioniert werden muss. Es gibt bestimmt noch bessere (und viel teuerere) Kabel.


    https://catalog.belden.com/index.cfm?event=pd&p=PF_8402

    Viele Grüße,


    Joachim

  • Was definitiv nicht in Schalter oder Potis gehört ist Ballistol... Das ist eine absolute Unsitte, die bestenfalls kurzfristig Abhilfe schafft, langfristig aber nur das Bauelement verklebt.


    Das Kratzgeräusch wird vom Masseschleifer des Potis verusacht, nicht von der Kohleschichtbahn.


    Schalter und Potis gehören vorsichtig geöffnet. Dann lassen sich die Kotakte (nicht die kohleschleifbahn) mit der Kombination Kontak 60/Kontakt WL unter Einsatz von Leinen und Lederstäbschen reinigen und anschließend mit einem hochwertigen Kontaktfett versiegeln.


    Für die Reiter gibt es spezielle Kontaktreinigungsstreifen.


    Das Resiltat ist dann wie in den Bildern. einmal richtig machen und weitere zwanzig Jahre Ruhe!


    Aiwa_AT-9700e_Schalter_01s.jpgAiwa_AT-9700e_Schalter_02s.jpgAiwa_AT-9700e_Schalter_03s.jpg

  • ...noch einen:

    kleiner Spritzer Kontakt 60 in den Deckel einer Vaseline-Dose

    (sofern man beides hat). Reichlich Vaseline zu dem Spritzer geben, mit einem (Holz-)

    Zahnstocher verrühren. Geöffnetes Poti mit einem weichen Pinsel von Staub befreien,

    dann ein wenig des Gemischs auf der Widerstandsbahn verteilen.

    Schleifer ein paar mal hin- und her-drehen, hält auch 20 Jahre.


    So habe ich das bei vielen HIFI-Geräten praktiziert und bisher nur Dank geerntet.

    Das mit Ballistol würde ich nicht einfach so abtun, auch da habe ich einiges an

    positiven Erfahrungen gehört. Soll sich auch gut auf alten Cinchbuchsen machen

    (Masse außen vor allem). Besten Gruß an die glücklichen FM 2002-Besitzer,

    mit ein wenig Neid...

  • Das ist absoluter Quatsch! Das kann man machen, aber man sollte das besser sein lassen. Man müßte dann bei einem Gerät alle Schalter und Potis ausbauen, diese öffnen, den Inhalt reinigen, wieder zusammenbauen und einlöten. Mit dem Resultat, die Lötaugen auf den Platinen durch das Ein- und Auslöten unnötig gestresst zu haben, sodass sie beschädigt werden können.


    Dazu gibt es Schalter und Potis, die nur unter hohem Aufwand geöffnet, auseinander- gebaut und wieder zusammengebaut werden können. Das macht nur ein Reparateur, der mit vielen Arbeitsstunden richtig Knete machen will. Ich benutze seit über 20 Jahren erfolgreich Ballistol an meinen Geräten und die tun es heute auch nach langer Einlagerung meist einwandfrei. Auf jeden Fall habe ich noch nie beobachtet, dass Ballistol Schaltern oder Potis irgendwie geschadet hat.


    Gruß


    Andreas


    Das einzige, was an der zitierten Aussage stimmt, ist, dass die Kratzgeräusche von korrodierten Masseschleifern der Potis verursacht werden

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Und das wiederum ist m.E. absoluter Quatsch! :)


    Die von mir beschriebene Methodik ist sicher nicht für Laien oder Hobbyisten mit zwei linken Händen geeignet und eignet sich nur für Bauteile die sich öffnen lassen. Kommerziell wird das selten so gemacht, da man eben lieber mit wenig Aufwand "richtig Knete machen" will. Kurz den Rotz rein, ein paar mal hin- und herdrehen und geht ja erst einmal wieder.

    Der einzige der das m.W. kommerziell so macht ist Armin von good-old hifi. Aber die wollen mit "vielen Arbeitsstunden nur so richtig Knete" machen.


    Ich belasse auch ausgelaufene Kondensatoren in den Geräten, weil ich die Lötaugen nicht stressen möchte. Wozu auch, irgendeine Restkapazität wird das Wrack schon noch haben. Auch bin ich nicht in der Lage die Temperatur an der Lötstation korrekt zu wählen. Ich brate da so lange darauf rum bis sich die Leiterbahnen abheben. Das habe ich in 30 Jahren Elektronik-Entwicklung in der Automobilindustrie nicht gelernt.


    Anyway, sprüht Ballistol in die Schalter und Potis und gut ist!


    Alle anderen: Electrolube bietet hervorragende, materialverträgliche Kontaktfette zum abschließenden Schutz. Das GC70 ist für Kontakte mit geringem Anpressdruck optimiert. Die CCS (Contact Cleaning Strips) leisten gute Arbeit zum Reinigen der Kontaktreiter.


    Besten Dank das du zumindest meine Meinung teilst, dass nicht die Widerstandsbahn das Problem darstellt. Sehr generös!