Eine Thorens TD 150 Mkii Restauration

  • Hallo liebe Analog Gemeinde,

    Ich möchte mich euch kurz vorstellen und danach mein aktuelles Plattenspieler Projekt mit vielen Bildern, welche dem ein oder anderen evlt. eine Hilfe sein können.

    Nun zu meiner Person, ich heiße Markus bin 34 Jahre jung und beschäftige mich nunmehr seid

    knapp 20 Jahren mit dem Thema Hifi.

    Viele Verstärker, Lautsprecher auch viele Selbstbauten, CD Player, Plattenspieler usw. gingen schon durch meine Hände, wurden repariert, revidiert, gehört und meist nach einiger Zeit wieder weiter gegeben.

    Nun möchte ich mir einen schönen Plattenspieler aufbauen, welcher diesmal für länger bei mir bleiben und hoffentlich eine Mänge Spass machen soll.

    So kam es, dass ich vor kurzem einem Angebot in den Kleinanzeigen nicht wiedersehen konnte und mir einen Thorens TD 150 MKii inkl. eines SME 3009 II an Land gezogen habe.

    Das Ganze war zwar kein Schnäppchen und der Zustand im ersten Moment, als ich das Paket öffnete ein kleiner Schock für mich, aber es zeigte sich recht schnell, daß es sich dabei nur um oberflächliche Verschmutzungen handelte, puhhh.... :wacko:

    Nun habe ich mich als erstes dem Tonarm zugewandt und ihn einmal komplett zerlegt und gereinigt.


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    Nachdem alles penibel gereinigt und auf evtl. Schäden untersucht wurde, habe ich mich dazu entschlossen, den Arm gleich etwas zu "tunen".

    Da das Metall Messerlager noch völlig in Ordnung ist und ich eine Messinglager somit für unnötig erachte, habe ich mich auf die Horizontallager und eine komplette Neuverdrahtung fokussiert.

    Bestellt habe ich zwei 9x17x4 Hochpräzisionskeramiklager bester Qualität.

    Das Ganze ist zwar nicht ganz billig, aber der Leichtlauf ist sagenhaft und ein riesiger Unterschied zu den verbauten original Lagern.


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    Als nächstes wird die Neuverkabelung des Tonarms in Angriff genommen.

    Dazu habe ich mich für einfachen Kupferlackdraht ohne Woodoo entschieden, hierfür habe ich einfach ein normales Relais geschlachtet um feinsten Lackdraht zu gewinnen, in meinem Fall müsste dass 0.05 mm oder 0.09 mm Draht sein.. Ich Messe noch nach 8).


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  • Hallo megaheinz,

    Ich habe dabei keine Bauchschmerzen, Kupferlackdraht wird für eine Arm Verkabelung nicht das erste Mal verwendet.

    Die Bewegung welche der Draht mitmachen muss, ist so gering und wirkt dazu noch auf eine große Strecke, ich bin mir ziemlich sicher das der Draht dass ohne murren mitmacht.

  • Wenn man bereits ein Relais im Keller liegen hat, warum dann extra eine ganze Rolle Lackdraht neu kaufen, welche vermutlich nie wieder zum Einsatz kommt :/.

    Zudem hat mich der Aufwand bis zum fertig verkabelten Tonarm nur eine gute halbe Stunde gekostet :meld:.

    Ich man muss nicht immer alles gleich neu kaufen, nur weil es evtl. ein wenig Arbeit spart.

  • Ich frage mich immer, was an relativ unflexiblem Lackdraht für eine Armverkabelung besser sein soll, als an den originalen, flexiblen Armdrähtchen aus miteinander verdrillten, dünnen Kupferlitzen. Ich halte dieses sog. Aufrüsten für absolut kontraproduktiv und behaupte mal frech, dem guten Klang abträglich (das ist nur eine Behauptung und keine wissenschaftlich fundierte These).


    Alle meine Tonarme (u.A. drei alte SMEs, DV 505, PUA 1600S etc.) sind mit den originalen Armkäbelchen ausgestattet und ich habe noch nie Probleme wie Kabelbruch oder Kontaktschwierigkeiten damit gehabt.


    Ansonsten ein schöner Plattensppieler, in den viel Mühe und Liebe reingesteckt wird.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Mir gefällt Deine Doku sehr gut :thumbup:, ich bleib mal dran - weiter so !

    Besten Gruß

    Berthold


    "Ich bin froh, einer dieser Menschen zu sein, der problemlos Musik hören kann ohne dabei joggen zu müssen!"

  • Moin Jungfrau,

    da hast Du dir meiner Ansicht nach den richtigen Dreher für das Projekt rausgesucht. Ich wünsche viel Spass bei der Restauration. Bin auch gerade bei meinem zweiten 150er.

    Und den größten Schwachpunkt hast du schon von vornherein aus dem Spiel, dass ist meiner Ansicht nach der original Tonarm. Wichtig ist, dass das Gesamtbild erhalten bleibt, dass ist mit dem SME gegeben. Wenig glücklich finde ich Kombinationen mit optisch modernen Tonarmen, wie z.B. den Regas.

    Letztlich hat der 150er klanglich Potential, das es zu heben gilt (Wenn er auch nie ein LP12 wird:))

    Gruß Kai-Uwe

    :D Selbst die beste Anlage kann schlechte Musik nicht erträglich machen

  • Das mit dem Relaisdraht finde ich eine sehr gute Idee, werde ich auch mal probieren, hab noch einige alte Relais rumliegen…. bei der Kabelfrage scheiden sich ja die Geister, darum besser kein Kommentar (war wohl schon einer…).

    Ich bin noch auf der Suche nach einem TD150, habe einen für schlappe 50.00Fr im Visier, weiss aber noch nicht ob das klappt. Die alten Thorens Dreher sind fantastische Objekte für Restaurationen und Tuning. Poste doch auch ein Bild des Drehers.

    Grüsse

    Alessandro

  • So ich war nicht untätig und habe mich gestern nach der Arbeit, ein wenig der neuen Zarge für den Dreher angenommen.

    Ich habe mir dafür aus dem Baumarkt zwei Buchen Kanthölzer 60mmx30mm besorgt und eine 15mm Multiplexplatte grob zusägen lassen ( die Qualität der Platten in unserem Bauhaus ist unterirdisch :pinch:).

    Ich habe die Zarge 20mm breiter gestaltet um das Tonarmbrett, welches im original 80mm breit ist auf 100mm zu vergrößern.

    Der SME saß auf dem orginal Brett ganz am Rand und war rein optisch nicht schön Anzuschauen. Mit dem breiteren Tonarmbrett sollte das nun harmonischer wirken.


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  • Hallo Jungfrau,

    das sieht alles interessant aus, ich bleib auch mal dran...gute Idee mit den Relais...ich hab da auch noch ein Kistchen von und nun auch mal einen Verwendungsidee...

    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter