Wie wirkt sich "zu alt" bei einem Tonabnehmer aus?

  • Möglicherweise dazu noch etwas zur Klarstellung, eine mechanische Abtastung muss eben mit Reibung und Abrieb leben und schädigt damit mit der ersten Abtastung. Wie relevant dieser Schaden ist, steht auf einem anderen Blatt.


    Hindert mich nun dieses Wissen daran meine Platten regelmäßig abzuspielen - bestimmt nicht!


    Allerdings ist das der Nachteil von Schallplatten mit Testsignalen - nach x-malignem Abspielen, ist man sich nicht mehr sicher, ist das Signal nun suboptimal in der Wiedergabe, da des Setup nicht passt oder die Rille schon entsprechend geschädigt ist.

    Deshalb versuche ich da aus meiner Sicht so pragmatisch wie es geht heranzugehen - eben mit einem „Wartungsplan“ und nicht mit Messungen, die dann wieder mehr Fragen aufwerfen als eben klären.


    Und ganz klar, ich freue mich schon darauf, das Eroica ersetzen zu dürfen. Was aber in der gegebenen Konstellation schon wirklich nicht einfach wird: Ein anderes MC passend zum Tonarm des CS5000 und dann noch zu moderaten Preisen zu finden, das wird spannend. Und nein einfach noch einmal ein Eroica ist keine Lösung und auch das PTG/II wird es nicht werden.

  • Hallo Knut,


    bitte schreib Doch hier im Newbie-Bereich nicht so einen Kram. Nadelverschleiss und Zerstörung durch Abnutzung lässt sich seit mehr als einem halben Jahrhundert mikroskopisch beweisen. Darüber muß man an dieser Stelle nicht mehr diskutieren.


    Grüße, Brent

    Ich muss da auch teilweise widersprechen. Naturdiamanten mit Vinyl ``abzuschleifen``ist fast garnicht möglich. Das bezieht sich aber nur auf Naturdiamant, nicht auf alle anderen Materialien. Ein Mitarbeiter von EMT sagte mir mal, dass er noch nie einen echten, aber verschlissenen Diamanten gesehen hat. Ich nutze seit 1996 ein von EMT überholtes Accuphase AC3 und war gestern noch erstaunt, wie viel besser die Platte gegenüber der CD klingt beim Vergleich eines Konzertes von Paolo Conte, welches ich als CD und LP habe.

    Bekomme ich jetzt auch virtuelle Prügel?:heul:

  • hm,


    was meint das nun? Tatsache ist Doch das Härte im Vergleich hin oder her die punktuelle Beanspruchung der Nadel eben durch Reibung in der Rillenflanke auch die Nadel beeinflussen wird. Sie wird lokal erhitzt, mit Kräften beaufschlagt, winzige Staubkörnern werden dagegengeschubst ...


    Pauschal eine Auskunft zu geben ist da sehr schwer - aber ich gehe auch tatsächlich davon aus, dass in erster Linie das Dämpfungssystem der Nadelaufhängung am meisten beeinträchtigt, altert und von einem Verlassen der „Spezifikation“ betroffen sein wird. Gummi und Plastik altert eben.

  • Ich nutze seit 1996

    Es kommt natürlich auch immer drauf an, wie stark die tatsächliche Nutzung war. Also ich denke, daß ich im Jahresschnitt neben Radio, CD, und MC etwa 1 Stunde pro Woche tatsächlich Schallplatte höre.

    Das heißt, mal steht der Dreher 4 Wochen rum und dann wieder gibt es einen ausführlichen Musikabend, an dem dann neben anderem Material auch 4 Stunden Vinyl läuft. Der Grund dafür ist, daß das Schallplttehören nie "nebenher" stattfindet, sondern immer im Mittelpunkt zelebriert wird.


    Einige Nadeln können auf sauberen Platten 2000 - 3000 Stunden laufen, bevor sie an die Verschleißgrenze geraten. Das bedeutet eine Haltbarkeit von rund 50 Jahren bei den beschriebenen Verhältnissen. Ich möchte nicht wissen, wieviele User hier ähnlich "wenig" LP hören oder zumindest ähnliche Bedingungen zustande kommen, weil man ja 4 Dreher hat oder 3 Tonarme am Bohrturm.


    Wer aber Privatier ist und täglich 10 Stunden Vinyl hören kann, wird binnen eines Jahres Ersatzteile beschaffen müssen. Der Nadelverschleiss ist dokumentiert und nicht abstreitbar!


    Ich komme mir hier manchmal vor, wie bei den Verschwörungstheoretikern auf Youtube. Da gibt es auch Menschen, die behaupten, die Erde sei eine Scheibe und was "Noplaner" sind mag ich hier erst gar nicht erklären.


    Jedenfalls warne ich erneut & letztmalig vor massivem Getrolle im Newbie-Bereich!



    Grüssle Henner

    Einmal editiert, zuletzt von defektzero ()

  • Vinyl kann Diamanten nicht primär aufgrund der Reibungskräfte zerstören. Aber durch die Reibung entstehen sogenannte Triboelektrische Effekte. Diese wiederum führen zu Chemischen Reaktionen zwischen dem Kohlenstoffgitter und dem Kunststoff. Dadurch gehen dem Diamanten immer wieder Atomlagen verloren. Bei der kleinsten Unreinheit oder Strukturschäden auch mehrere. Dadurch nutzt sich der Diamant trotz seiner Härte ab.


    Siehe dazu auch Untersuchungen zu Abnutzungserscheinungen von Diamantwerkzeugen beim bearbeiten von Kunststoffteilen.


    Leider gibt es im Internet darüber nur sehr wenig zu finden. Ich suche immer noch nach Dokumenten die das alles nachvollziehbar zusammenfassen.


    Stylast scheint dafür zu sorgen dass diese Effekte minimiert werden, weshalb der Diamant deutlich länger hält.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • hm,


    was meint das nun? Tatsache ist Doch das Härte im Vergleich hin oder her die punktuelle Beanspruchung der Nadel eben durch Reibung in der Rillenflanke auch die Nadel beeinflussen wird. Sie wird lokal erhitzt, mit Kräften beaufschlagt, winzige Staubkörnern werden dagegengeschubst ...

    Das eine etwas infantile Sicht, vor allem das als Tatsache zu bezeichnen...

  • Meine Sicht ist, dass Diamant in verschiedenen Kristallrichtungen unterschiedlich hart ist, dazu musste ich nur Wikipedia bemühen und zweitens weiß ich von einem befreundeten Geologen, dass Diamant Wärme nicht unbedingt schätzt. Der unzerstörbare Diamant ist zwar romantisch, aber eine Mär. Drittens denke ich, dass nicht das Vinyl, sondern Staub in der Rille dem warmen Diamanten zusetzt.

  • Altes Sprichwort: Steter Tropfen höhlt den Stein...


    Unter einer Nadel wandern pro Stunde etwa 1,5 Km Rille durch (ergoogelt). Das kann bei der oben erwähnten Lebensdauer dann eine Laufleistung von ca. 4000 Km bedeuten.


    Auch weichere Stoffe schaffen es bei "geeigneter" Einwirkung etwas von härteren Stoffen abzutragen - sonst könnte man Diamanten ja nicht schleifen.


    Grüssle Henner

  • Dann hätten wir auch keine tief in den Fels eingeschnittenen Flußtäler und Zahnärzte würden nicht vor der abrasiven Wirkung von Schlämmkreide auf den Zahnschmelz warnen.


    Da liegt dann vielleicht auch der Grund von den verschiedenen Laufleistungen der Abtaststeinchen. Ich kann mir vorstellen, dass bei komplizierten und damit teuren Schliffen die Matrix des Steinchens in Bezug auf die zu erwartende Belastung an den abtastenden Flächen berücksichtigt wird und bei günstigen Abtastnadeln der Günstigkeit wegen eben schon mal nicht.

  • dass bei komplizierten und damit teuren Schliffen

    Außerdem ist die Kontaktfläche je schärfer der Schliff > um so größer.


    Ne einfache Rundnadel fängt bei 28 µm² an und der schärfste Line Contact Schliff liegt bei 115 µm²...

  • Vinyl kann Diamanten nicht primär aufgrund der Reibungskräfte zerstören. Aber durch die Reibung entstehen sogenannte Triboelektrische Effekte. Diese wiederum führen zu Chemischen Reaktionen zwischen dem Kohlenstoffgitter und dem Kunststoff.

    ich denke ausserdem, dass der „Reibpartner“ Schallplatte idR für die Nadel bedeutet, es eben nicht nur mit reinstem, purem Kunststoff zu tun zu haben.

    Steve Albini: "I don't use computers to make records. I use tape machines, like nature intended. I use computers for correspondence, arguments, poker and porn."

  • Möglicherweise dazu noch etwas zur Klarstellung, eine mechanische Abtastung muss eben mit Reibung und Abrieb leben und schädigt damit mit der ersten Abtastung. Wie relevant dieser Schaden ist, steht auf einem anderen Blatt.

    Guckst du hier, wenn du wissen möchtest wie sehr das Vinyl/Tonabnehmer bei der Abtastung verschleisst.


    Gruß

    Max

  • wenn du wissen möchtest

    Scheint mir nicht so, als ob da jemand was weiß. Da hat wer nen Versuch gemacht, festgestellt daß dei Platte 900 mal abgespielt werden muß, bis er nen Unterschied hört und daß er nach 1300 mal Platte abspielen ( evtl. etwa 900 Stunden ) immer noch keinen Verschleiß am TA heraushören konnte.


    Nach dem Eindruck, den das Ganze macht ( fragliches kaputtfoltern von analogen Devotionalien ) bin ich mir nicht mal sicher, ob die "Ergebnisse" irgendwie als wissenschaftlich oder zumindest "so ähnlich" eingstuft werden dürfen...


    Jedenfalls widerspricht das Experiment nicht der These, daß je nach Tonabnehmer bei 500 - 3000 Stunden Laufzeit Verschleißerscheinungen auftreten, die zu klanglichen Einbußen führen.



    Grüssle Henner

  • Scheint mir nicht so, als ob da jemand was weiß. Da hat wer nen Versuch gemacht, festgestellt daß dei Platte 900 mal abgespielt werden muß, bis er nen Unterschied hört und daß er nach 1300 mal Platte abspielen ( evtl. etwa 900 Stunden ) immer noch keinen Verschleiß am TA heraushören konnte.

    Wen ich mir den Versuchsaufbau durchlese, komme ich zu dieser Aussage:

    Schneidet jeden 50. Durchlauf per Tascam US122L und Adobe Audition CS6 digital mit, vergleicht dann den jüngsten mit dem ersten Durchgang, nutzt dazu Analyseprogramm und Ohren.


    Da wurde schon etwas tiefer als nur mit den eigenen Löffeln der mögliche Verschleiss bewertet. Yep! ;)


    Gruß

    Max


    P.S.

    Ein ähnlicher Versuchsaufbau mit 2 gleichen Tonabnehmern (1x NOS + 1x Neu) wäre vielleicht Zielführender bei der Ausgangsfrage.

  • Carsten

    von Werkzeugen?

    Tonabnehmer- Nadeln mit einer Lupe 60fach bzgl Verschleiss zu beurteilen ist unmöglich. Auch die Shure Fotos aus der Arbeitsanleitung sind fraglich, falls es nicht sogar Fakes waren um den vertrieb anzukurbeln. Wenn die beleuchteten Flanken einen wie Katzenaugen anschauen unter dem Mikroskop, soll man die Nadel wechseln. Ziemlich unpräzise die Angabe. Ein Miyajima MC muss schon 300 std einspielen, dann wäre es kurz danach defekt, oder was? Diamantnadeln nutzen so gut wie nicht ab, wenn überhaupt. Eine Shibata hält laut dem Chef Miyajima persönlich 5000 std aufwärts ohne Probleme.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Da wurde schon etwas tiefer als nur mit den eigenen Löffeln der mögliche Verschleiss bewertet.

    Da steht aber nicht, wann er abweichungen meßtechnisch ermittelt hat, sondern:


    "Erst nach mehr als 900 Durchgängen nimmt er (endlich?!) entscheidende Veränderungen im Klangbild wahr."


    Es wird keine irgendwie gemachte technische Analyse öffentlich zur Bewertung hinzugezogen - evtl. war sie nicht verwertbar, oder es kamen nicht die gewünschten Ergebnisse zu Tage?


    Sorry, aber solche Artikel zeugen von einem gewissen Sendungsbewustsein, daß sicherlich auch gut gemeint ist und der "analogen Sache" Begeisterung zollen soll, aber in unserer Diskussion isses nur sehr bedingt ein verwertbarer Beitrag...


    Eine Shibata hält laut dem Chef Miyajima persönlich 5000 std aufwärts ohne Probleme.

    Na, er will die Dinger la auch für ne lange Mark verkaufen. 5000 Stunden halte ich für ne sehr optimistische Angabe, aber nicht unmöglich. Dennoch gibt es auch glaubhafte Berichte von Denon DL 103, die nach 800 - 1000 Stunden die Milch gegeben haben sollen...




    Grüssle Henner