Vorstellung und Frage zu neuem Tonabnehmer

  • Hallo,ich heiße Rüdiger,bin 56 Jahre alt,verheiratet und Vater von 3 Kindern. Beruflich betätige ich mich als selbstständiger Osteopath und mein Hobby neben der hochwertigen Musikwiedergabe sind 6zylinder BMWs aus den 90ern.

    Nun zu meinem Anliegen,ich benötige ein neues System. Ich bin Jahrzehnte lang gut mit einem Ortofon Nr.2 gefahren und würde mir dieses auch zum 3. Mal kaufen aber leider ist die Produktion eingestellt worden. An dem System hat mir besonders der präzise Bass behagt,lediglich den Hochton/Präsensbereich fand ich bei manchen Platten zu aufdringlich,was ich ihm auf Grund des unschlagbar günstigen Preises aber verziehen habe. Zeitweise habe ich auch ein Denon 103 genutzt welches mir im Vergleich zum Ortofon jedoch nicht zugesagt hat und welches ich dann weiterverkauft habe. Mein Traum war immer ein Goldring Elite 2,als ich mir aber die mittlerweile aufgerufenen Preise angesehen habe war ich doch leicht geschockt. Aktuell komme ich nämlich ziemlich selten zum Plattenhören da ich dafür in einen umgebauten Kellerraum muß,so daß ich die meiste Zeit Spotify vom iPad über einen Audioquest Dragonfly Red im Wohnzimmer mit der kleinen Anlage höre.

    Nach der Sondierung des momentanen Tonabnehmermarktes stehen für mich folgende Möglichkeiten an:

    - ich lasse das Ortofon mit einer Shibata Nadel überholen

    - ich hole mir ein Audio-Technica AT-OC9/lll

    - ich gönne mir ein Goldring Elite 2

    - ich kaufe mir ein anderes MC System welches ich bislang nicht auf dem Schirm habe

    Es muß ein MC System sein und sollte keine elliptische Nadel haben. Vom Klang wäre ein eher schlankes System mit präzisem Bass vorteilhaft da meine Anlage grundsätzlich eher „vollmundig“ aufspielt.

    Diese besteht aus einem Scheu Premier 2 mit 12* Classik Tonarm,Creek OBH 9 SE,Lua 4040 und Kef Largo Boxen aus den 80ern(ähnlich CS9). Verkabelt ist das Ganze mit Mogami Absolut Pure und Mogami Blue Rocket.

    Ich bedanke mich im Voraus für eure Tips und Hilfestellungen.

  • Hallo Rüdiger,


    wenn Du keine Rundnadel willst, mußt Du zu einer Ellipse greifen.

    Alle sog. scharfen Schliffe sind Ellipsen, nur eben mit unterschiedlicher Verrundung.

    Ein hochwertiges Audio Technica dürfte bei einer vollmundig aufspielenden Kette ein System erster Wahl sein, wenn es denn MC sein muß.


    Gruß

    Frank

  • Wenn du mit dem N2 so zufrieden bist, würde ich bei einem neuen System auch bei Ortofon bleiben.


    Da du kein genaues Budget angegeben hast führe ich mal ein paar in Frage kommende auf


    - Ortofon MC Quintet Bronze/Black

    - Ortofon MC 30 Super Classic


    von Audio Technica gibt es auch ein paar Systeme, für mich als bekennender Ortofon Liebhaber klingen sie im Hochton zu spitz, aggressiv oder nervig, andere sagen dazu frisch und Dynamisch


    vielleicht ist auch ein Hana SL eine Alternative für dich, viele sind vom System begeistert. Zum Goldring kann ich mir kein Urteil erlauben, noch nie gehört.


    PS. anhand der Angaben bei Scheu zähle ich den Tonarm in die schwere Kategorie, da wäre so manches Audio Technica nicht unbedingt der richtige Spielpartner, aber dazu können vielleicht Spezies die den Arm besser kennen mehr sagen.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

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  • Das Audio Technica AT-OC9/lll soll (habe ich mehrfach gelesen) im Gegensatz zum IIer, also dem noch erhältlichen Vormodell, eher leichtere Arme bevorzugen ?!

    Insofern wäre evtl. das IIer passender.


    P.S.: das IIIer spielt keineswegs spitz.. ist klanglich absolut ausgeglichen!

    Ich habe es an einem sehr leichten Tonarm laufen.

    -Gruß Peter-


    `Im Jazzrock steckt die Chance zur Versöhnung von Körper und Geist.` - DIE ZEIT, 27/2003, S. 37.

  • Hm,das Ortofon Nr.2 hat eine Nadelnachgiebigkeit von 15 und wiegt 7g,das Audio Technica eine Nadelnachgiebigkeit von 18 und wiegt 8g. Macht denn dieser Unterschied so viel aus?

  • Hallo Rüdiger,

    beim AT wird die Nadelnachgiebigkeit bei 100Hz bewertet. Bei Ortofon soweit ich weiß bei 10Hz. Deshalb ist das At erheblich weicher.

    VG Thorsten


    DIY - Röhren -


    Mitglied der AAA

  • Ok,dann ist das Audio-Technica anscheinend raus. Welches System bis ca.600€ würde denn passen. Goldring Eroica LX? Ca.500€ für ein System welches,zumindest nach Test,nicht wirklich besser ist als das Ortofon finde ich allerdings happig.

  • Habe mir jetzt mal das Hana SL genauer „angeguckt“. Dort ist die Nadelnachgiebigkeit aber anscheinend noch höher und das Gewicht niedriger. Würde das denn mit dem Scheu Tonarm harmonieren? Empfehlung wäre ein mittelschwerer Tonarm.

  • Ich habe mein Ortofon MC 15 mit Shibata retippen lassen bei Hr. Göttmann ( Nadelspezialist).

    1a Arbeit für einen überschaubaren Preis und empfehlenswert.


    Gruß

    Uwe

  • Hallo Rüdiger


    Das Hana SL ist eine sehr gute Wahl wie ich finde. Bei mir spielte das schon sehr gut auf.

    Kein zischeln kein zerren immer sauber und macht auch bei längeren Höreinheiten Spaß.

    Wurde nie nervig, obwohl mein damaliger Arm denk ich etwas zu leicht war.


    Beste Grüße

    Oliver

  • Das Hana würde mir wohl zusagen,allerdings habe ich gelesen,daß es mit ca.400 Ohm abgeschlossen werden soll. Mein Creek hat aber 1000-2000 Ohm Eingangsimpedanz,könnte daher etwas hell wirken oder mache ich mir da zu viele Gedanken?

  • Hi,


    es gibt nun zu dem Eingangswiderstand zwei Möglichkeiten, erstens damit leben oder zweitens einen passenden Parallelwiderstand je Kanal von ca. 500 bis 600 Ohm dazu schalten, so dass Du an die 400 Ohm heran kommst. Ich würde diese aber aus einem Haufen von ca. 10 bis 20 Stück heraus selektieren, bis ich eine Abweichung von unter einem Prozent finde. Das wäre für mich wichtiger als der tatsächliche Widerstandswert. Alternativ werfe ich ein AT33PTG/II in die Runde. Der ML Schliff sollte noch einmal satter in der Rille liegen als ein Shibata Schliff. Und von den Kosten ist der PTG auch erträglicher. Sofern die 11 Gramm effektive Masse des Tonarmes passen, sollte das PTG auch gut funktionieren - mit einem deutlich schwereren Arm aber auch. Bei Hana bin ich mir auch nicht sicher, ob die Nadelnachgiebigkeit nicht auch für 100 Hz gilt, das ist in Japan eben üblich. Denn dann passen deren MC auch gut an etwas leichtere Tonarme.

    Ein Goldring Eroica LX habe ich ja an meinem Dual. Der Geyer Schliff ist auch nett, ich meine aber, dass das PTG noch etwas leiser durch die Rillen pflügt. Ich meine dabei das Nadelgeräusch, nicht die Ausgangsspannung. Das ist aber tatsächlich nicht mehr so relevant. Beide sind da auf einem hohen Niveau.


    Beide Systeme habe ich mit 100 Ohm abgeschlossen und ich meine damit funktionieren beide auch gut.

  • ...An dem System [Ortofon Nr.2] hat mir besonders der präzise Bass behagt,lediglich den Hochton/Präsensbereich fand ich bei manchen Platten zu aufdringlich...

    Wenn du es mit 1000 bis 2000 Ohm abgeschlossen hast, ist das vermutlich die Ursache gewesen. Systeme von Ortofon funktionieren mEn meist optimal mit 100 Ohm (ggfl. etwas darunter).


    Wenn dir der "Hausklang" von Ortofon zusagt, würde ich an deiner Stelle dabei bleiben. Ein oben erwähntes MC 30 Super ist schon wirklich ein tolles Ding und passt auch zum Rest der Kette.

  • Wenn du es mit 1000 bis 2000 Ohm abgeschlossen hast, ist das vermutlich die Ursache gewesen. Systeme von Ortofon funktionieren mEn meist optimal mit 100 Ohm (ggfl. etwas darunter).


    Wenn dir der "Hausklang" von Ortofon zusagt, würde ich an deiner Stelle dabei bleiben. Ein oben erwähntes MC 30 Super ist schon wirklich ein tolles Ding und passt auch zum Rest der Kette.

    Hab mal eben nach dem System gesehen,für den Preis würde ich dann allerdings das Goldring Elite 2 nehmen. Ich denke ich werde zuerst mal dem Nr.2 ein Retipping mit Shibata Nadel angedeihen lassen und dann weitersehen. Das Hana SL finde ich sehr interessant,auch wegen des wohl anspringende Charakters.