EAR 834p – V1, V2, V3

  • Bei mir (allerdings in der EAR Yoshino Phonobox).


    V1: RCA 5751 (frühe 60er)

    V2: Mullard ECC83 yellow print (1961)

    V3: Electro-Harmonix 12AX7 Neuware


    Rockt sehr gut, erstaunliche Abbildungspräzision! Und ich bevorzuge Yello, die werden also ordentlich rangenommen...

  • Die Electro-Harmonix ist rausgeflogen, statt dessen arbeitet da jetzt eine 2. RCA 5751. Habe zu Vergleichszwecken noch mal auf die originalen 13D16 zurückgebaut - das sind Welten! Sorry, aber die 13D16 spielen lustlos, flau, indifferent.


    Ich habe alle Kontakte der 3 Röhren mit Kontaktreiniger und Glasstift aufpoliert, aber im "Leerlauf" bei etwas mehr Lautstärke ist doch Rauschen und vereinzeltes Knistern/Griseln zu hören.


    Was könnte das sein und wie komme ich dem Übeltäter auf die Spur?


    Ach ja, gibt es Meinungen zu NOS Telefunken oder Tesla ECC83?

  • Hi, ich habe Telefunken, bis jetzt die besten! Probiert habe ich jj und Philips Miniwatt.



    Gruss


    Steff

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

  • Hallo,


    ich habe es zwar schon oft geschrieben , aber scheinbar kann man es nicht oft genug schreiben.

    Die 5751 ist keine ECC83/12AX7 . Die Daten unterscheiden sich erheblich ! Das was hier gerne als besser klingend dargestellt wird , wird wohl eher an einer verbogenen RIAA liegen , die der Unzulänglichkeit der Kette entgegenkommt oder den Geschmack des Höhrers trifft.


    Auch habe ich schon darauf hingewiesen das in Geräten mit Serienheizung Probleme durch Über/Unterheizung entstehen wenn man die 5751 einsetzt.


    gruss

    juergen

  • Hallo Jürgen,


    es wurde nicht nur geschrieben, sondern auch durch Frequenzgänge gezeigt. Gerade mit der zweiten Röhre mit 5751 geht es unten herum in den Keller.


    Aber was solls, Gemschäcker sind verschieden und wenn es besser gefällt ist es gut. Nur die Heizungspannungen sollte man bei der Serienheizung (ist das denn bei der Phonbox noch so?) kontrollieren und anpassen.


    Viele Grüße

    Martin

  • Hallo Martin,


    ich weiss nicht wie es mit der Heizung bei diesem Gerät aussieht , war nur ein Hinweis.

    Da die max Ufk bei der 5751 nur bei 100V liegt (ECC83 180V) kann es an Position V3 ebenfalls Probleme geben falls die Heizung nicht hochgelegt ist.

    Wie gesagt ich kenn die genaue Schaltung der Phonobox nicht , aber man sollte beim Tuberolling schon wissen was macht.


    gruss

    juergen

  • Hallo Jürgen,


    es wurde nicht nur geschrieben, sondern auch durch Frequenzgänge gezeigt. Gerade mit der zweiten Röhre mit 5751 geht es unten herum in den Keller.

    5751.jpg



    5751 im EAR Klon z.B. ^^ .

    MfG , Alexander .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Hmm. Wie soll ich die Kurve jetzt lesen? Willst Du damit andeuten, daß die 5751 Schwächen im Bass hat?

    Ich deute garnix an , ich messe ^^^^^^ . Die Messung geht von 20Hz bis 20kHz und die Skalierung ist 1 dB .

    MfG , A .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Jetzt muss man die Geschichte nur noch in Bezug zur Funktion der Positionen V1, V2 und V3 setzen und dann wird ein Schuh draus. Meine Ohren sagen jedenfalls, daß dieser Abfall im Frequenzgang an V1 und V3 keine Auswirkung auf den Bassbereich hat. Verstehe mich bitte nicht falsch, ich bin kein Elektroniker und will es vollständig durchblicken.


    Daher auch meine nächsten Fragen: mir ist klar, daß auf Dauer eine Heizspannung von 180V bei zulässigen 100V nicht gut ist. Was aber ist das Risiko? Die Röhre nutzt sich schneller ab, sie kann "durchbrennen" oder ist der gesamte Verstärker gefährdet? Und welche Heizspannungen liegen an V1 und V3 überhaupt an bei der EAR?

  • Wenn es für dich passt , ist doch alles gut :thumbup: .

    Zu u/fk steht hier einiges :


    https://www.frihu.com/roehrent…potential-roehrenheizung/


    MfG , A .


    P.S.: Ich bin auch kein Elektroniker , nur Bastler .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Hallo Dirk,


    das die 5751 als V3 keinen Einfluß auf den Bassbereich hat, ist normal, da es sich um einen Kathodenfolger handelt. Die Verstärkung ist hier <1 um einen niedrigen Ausgangswiderstand zu haben.


    Allerdings ist der Grenzwert der Uf/k im Datenblatt mit 100V angegeben. Die Kathode liegt aber deutlich über diesem Pegel, dadurch kann die Isolation zwischen Heizung und Kathode beschädigt werden. Es kann auch zu unerwünschter Geräuschentwicklung kommen.


    Die Heizungen sind in der EAR834P in Reihe geschaltet. Also alle 12V Heizungen in Reihe. Das funktioniert allerdings nur, wenn alle Röhren den gleichen Strom ziehen. Die 5751 benötigt aber mehr als eine ECC83, dadurch ergeben sich unterschiedliche Heizspannungen.


    Wenn ich mich recht entsinne, liegt der Kathodenfolger am Anfang in der Heizungskette. Dadurch ist das Potential ein wenig erhöht, liegt aber an der absoluten Grenze.


    Viele Grüße

    Martin

  • das die 5751 als V3 keinen Einfluß auf den Bassbereich hat, ist normal, da es sich um einen Kathodenfolger handelt. Die Verstärkung ist hier <1 um einen niedrigen Ausgangswiderstand zu haben.

    Hallo Martin ,

    Dirk schrieb aber in Beitrag 121 daß er die 5751 auch als V1 gesteckt hat und nur darauf bezog sich meine Messung :) .

    MfG , Alexander .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Moin,

    bei der EAR handelt es sich um eine Phono, bei der das Netzwerk in der Rückkopplung den RIAA Frequenzgang bestimmt. Aber: Der Frequenzgang bei solchen rückgekoppelten Systemen wird nicht nur durch das Netzwerk bestimmt, sondern auch maßgeblich durch den Verstärkungsfaktor μ der ersten beiden Röhren. Wie sich dieser Verstärkungsfaktor μ auf den Frequenzgang einer Phono auswirkt zeigt folgende Grafik:


    pasted-from-clipboard.png

    Die 4 Kurven zeigen von unten nach oben den Frequenzgang einer rückgekoppelten Phono für folgende Verstärkungsfaktoren der ersten beiden Röhren mit μ = 80, 90, 100 und 110.


    Der Verstärkungsfaktor μ ist eine Größe, die durch den inneren geometrischen Aufbau der Röhre bestimmt ist. Er schwankt durchaus um ± 20% um den in den Datenblättern angegebenen Wert. Bei der 5171 liegt dieser mittlere Wert des Verstärkungsfaktors bei
    μ = 70 bei der ECC81 liegt er bei 60, bei der ECC82 bei 17 und bei der ECC83 bei 100.



    Fazit: Normgerechte Frequenzgänge bekommt man bei einer derartigen Phono nur dann, wenn das Rückkopplungsnetzwerk und der Verstärkungsfaktor der Röhren aufeinander abgestimmt sind. Wer Röhren tauscht, selbst gegen solche mit derselben Bezeichnung, der wird mit ziemlicher Sicherheit einen anderen Frequenzgang erhalten und es wird dadurch auch anders klingen. Wer das mag, der kann das gerne tun. Den gleichen Effekt erreicht man aber auch mit einer Klangregelung - mit HiFi hat aber beides nichts mehr zu tun.


    Gruß

    Reiner

    5 Mal editiert, zuletzt von Dago64 ()

  • Hallo Alex,

    Dirk schrieb aber in Beitrag 121 daß er die 5751 auch als V1 gesteckt hat und nur darauf bezog sich meine Messung :) .

    Ich weiß :) Das deckt sich ja auch mit dem Frequenzgang den ich für Holger mal gemessen hatte.


    F V1 Ra=330K-Ra=100K 5751


    Das was Reiner noch ergänzt hat, hatten wir schon in dem anderen EAR Thema.


    Ich dachte Dirk hätte auch die zweite Röhre durch die 5751 ersetzt, da er schrieb die 2. 5751. Da gehts noch weiter in den Keller. Aber wer lesen kann ist im Vorteil ;) Er hatte ja den Kathodenfolger ersetzt.


    Aber wie Jürgen schrieb, den Einsatz der 5751 als Kathodenfolger sollte man sich wegen den Problemen überlegen. Bei einem Nachbau mit hochgelegter Heizung und Parallelversorgung kein Problem.


    Viele Grüße

    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von MartinR ()

  • schon wieder die ear, mir fiel grade eine anschauliche sicht auf diese rückgekoppelte riaa ein und warum tunlichst in der röhrenfamilie zu bleiben ist


    die rückkopplung macht eine gesteuerte, frequenzabhängige verstärkung und schwupp kommt die riaa-entzerrung heraus, rattenschnell, ja ich möchte schwärmen, verzögerungsfrei.


    die sache ist für kleine schwankung der leerlaufverstärkung wie alterung robust, keine bange vor nos röhren.


    aber bitte nur ecc83, besonders in v1 und v2, v3 als kathodenfolger besser auch.


    grüsse,

    holger

  • So, jetzt kommt ein Geständnis :) Ich hatte in meinem EAR 834 P super teure Telefunken ECC83 drin - beinahe NOS. Aber der Klang hat mich - insbesondere im Vergleich mit meinem Neukomm Phono Pre - immer ein wenig enttäuscht. Als Referenz: Norah Jones, "Feels like home". Die Stimme im Vergleich etwas eingeschnürt, auch der Bass ziemlich etwas dünn (ok, ich habe die Tannoy Devon, da ist mit Bass eh nicht so viel los).


    Dann habe ich heute die Telefunken durch Tung-Sol 12AX7 gold pins ersetzt. Und ohne viel Einspielzeit fand ich den Klang viel überzeugender, Stimme offen, mehr Bass-Fundament.


    Mehr habe ich nicht verglichen, ich will auch nicht unbedingt die viel gelobten Telefunken schlecht machen. Ich war einfach erstaunt, wie gross der Unterschied sein kann. Und nicht immer müssen die alten Röhren am Besten klingen...


    Steff

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

  • Vieles ist möglich. Aber wie machen die Tungs Violine, Klavier, Konzert und Oper?


    Ich bevorzuge die TFK mit glatten Anodenblechen aus Berlin. Vorsicht, es gab auch TFK mit Made in G. aus der sowjetisch besetzten...

  • Ich habe die Röhren vom Händler meines Vertrauens. So wie er sie mir verkauft hat und wie ich es beurteilen kann sind es originale aus deutscher Produktion. Beim Testen mit einem Hickok war ich dabei.


    Meine Referenz- Platte ist immer die selbe Norah Jones. Gesang, Klavier, Gitarre, Bass, Drum. Eine gute Pressung. Oper / Klassisch habe ich nicht probiert. Für mich war aber der Unterschied derart klar, dass ich nicht mehr brauche.


    Ich will auch nicht verallgemeinern. Aber für mich, der ich bis jetzt in allen meinen Röhren-Amps (Quad, Swissonor, EAR, Pro-Ject) immer mit alten Röhren (Philips Miniwatt, Telefunken, Sylvana etc) "gespielt" habe, ist klar geworden, dass auch neue Röhren klanglich sehr interessant sein können.

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.