Zeigt her eure Röhrengeräte...

  • Hallo,

    selbstverständlich kann man mit Röhren stabilisieren, aber irgendwann macht auch das liebste Hobby keinen Spaß mehr. Und das ist bei mir mit stabiliertes Röhrennetzteilen erreicht.

    Gruss

    Reiner

  • Hallo Reiner,

    Eine Röhre kann ich höchstens noch in einem Verstärker akzeptieren, der einen relativ konstanten Strom zieht (A-Betrieb), sonst nicht. Aber auch das ist ohne nachfolgende Stabilisierung grenzwertig zu betrachten. Während die Alterung von Röhrenparametern in einer Verstärkerschaltung noch einigermaßen durch Gegenkopplung etc. in den Griff zu kriegen ist, hat man bei der Gleichrichterröhre gar keine Chance diese Alterung abzufangen.

    Ich verwende ausschließlich Röhrengleichrichter, in manchen Bereichen sogar für Niederspannungsanwendungen, aber keine Stabilisierung.


    Die Spannungen sind trotzdem konstant. Auch nach Jahren die gleichen Wert. Natürlich A- Betrieb. Das ist bei Phono-/Vorstufen generell sowieso der Fall und auf die Idee eine Endstufe im AB Betrieb zu betreiben käme ich gar nicht ;)


    Daher kann ich das geschriebene nicht ganz nachvollziehen.


    Viele Grüße

    Martin


    PS: Nachtrag, zum Beispiel im Thema des Dampfhammers von der Krim wurden große klangliche Unterschiede beim Röhrengleichrichter festgestellt.


    Einmal editiert, zuletzt von MartinR ()

  • Hallo Martin,


    100% Zustimmung , Stabilisierung ist meist eher kontraproduktiv. Messtechnisch evtl besser aber die Regelartefakte sind hörbar , leider nicht so recht messbar.

    Schirmgitterspannung mit Stabi auf die Kathode geklemmt ist da evtl eine Ausnahme. Aber Pentoden kommen bei mir nicht ins Haus :) , bestenfalls als Triode geschaltet .


    gruss

    juergen

  • Sehr cooles Gerät, Wischwasch :D


    (Mir gefällt es besser wenn der richtige Deckel drauf ist. Wärmestau ist ja nicht zu befürchten)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo,

    es gibt noch weitere Gründe weshalb ich keine GL-Röhren verwende, mal neben Platzbedarf ist eine Vollweggleichrichtung mit Röhren wohl kaum sinnvoll; würde aber den Trafo besser ausnutzen. Viel kritischer ist allerdings der hohe Innenwiderstand der Röhre, der geforderte minimale Innenwiderstand des Trafos und die maximal mögliche Ladekapazität. Insbesondere diese Innenwiderstände sehe ich als kritisch für die folgenden Schaltungen; je niederohmiger die Spannungsquelle, des do geringer die Probleme, sei es nun Frequenzgang, Impulsverhalten oder auch Phasengang.

    Röhre ist Hobby, aber warum auf eine veraltete Technik bestehen, wenn eine Symbiose mit dem Modernen nur Vorteile bringt.

    Gruß Reiner

  • Hallo ,

    wenn ich das von Jürgen und Martin so lese , habe ich wohl in den vergangenen 50 Jahren Röhrenbasteln alles verkehrt gemacht :(:( .

    Na gut , dann fange ich eben an mit "Grußkarten basteln" :D , hat ja auch was ...........

    MfG , A .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Moin Alex !

    Oder ich bringe Dir bei, wie man Bretter gerade hobelt......:D:D:D


    Ahoi


    Jürgen (Der Andere).....


    P. S. kannst nicht schlafen????

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

  • Moin,

    hier mal ein Foto meiner damals heiß geliebten DYNACOS.

    1977 zählte ich 1 1/2 Monatslöhne auf den Tresen um zu einem Bausatz

    mit Dynaco Mark III und Pas 3x PreAmp zu kommen.

    Null Ahnung von Röhren und ein eher miserables Englisch ließen mir nur noch die Chance, nach Verdrahtungsplan zu löten, in der Hoffnung, dass ich alles richtig mache.

    Mein Herz klopfte wild, als ich das erste mal den Netzschalter betätigte, und noch wilder, als darauf das Licht in der Wohnung ausging.

    Doch die Sicherung blieb beim 2. Mal drin und - ich durfte Musik über meine Röhren hören.

    Vom Start weg, Brumm- und Störungsfrei - WELCH ein GLÜCK !!!

    ---

    Gut 10 Jahre darauf verabschiedete sich einer der 525V Elkos aus einem der Monoblöcke

    und ich wusste ohne Internet (gab es damals noch nicht) nicht wo ich solch ein Bauteil

    herbekommen könnte. Es gab bei Conrad nur welche mit 450V max. Belastbarkeit.

    Zudem erschien mir der Klang etwas verhangen und im Siegeszug des Purismus (nach dem Siegeszug möglichst vieler Knöpfe pro Gerät) schob ich das auf die Klangregelung.

    ---

    Also setzte ich mich vor die Schaltungen und grübelte ...

    Die Vorverstärkerschaltung mit 2x ECC 83 wurde um ihre Klang-, Loudness-, und Basisbreitenregelung erleichert und die gewünschte Anodenspannung von 320 V fixierte ich mit 4 in Reihe geschalteten ZenerDioden 82V. das ganze brauchte natürlich auch ein neues Gehäuse, was zu der Entschlackungskur passte ...

    ---

    Aber auch den Endstufen musste ja geholfen werden, und da ich mich an die Schaltung und Betriebsspannung mit den vielen Abgriffen am Transformator nicht heran traute, kam ich zu dem Schluss, dass sich die Spannung ja im Warmbetrieb über den Ruhestrom eh reduzieren müsste.

    So ersann ich eine Einschaltverzögerung für die Anodenspannung, die sich erst dann an die SiebElkos machte, als die KT88 schon warm waren.

    Das ganze funktionierte Prima und ohne Ausfälle, so dass auch hier ein optisches Facelifting auf meine Maßnahmen folgte. Das Mü-Blech zierte dann noch die Trafo- und Übertrager-Kerne.

    ---

    Heute habe ich diese netten Teile nicht mehr, weil ich kurz darauf vom Studiotechnik Fieber ergriffen wurde und mittels THEL Komponenten - unbedingt Aktiv-Systeme haben wollte.

    Selbstredend Eigenbau ;)


    Falls das hier für den Bilderthread zuviel Text ist, bitte ich um eine kurze Note, ich werde mich dann zukünftig an die Aussage halten, dass ein Bild mehr sagt, als 1000 Worte - auch wenn ich das persönlich anders sehe.


    Beste Grüße

    Der Andreas aus BerlinDYNACO-90er.jpg

    - Ästhet - Familienvater - KomfortFreak - Philosoph - Purist - Pragmatiker - Ex-Berliner -

  • Hey Juergen B.

    Ja, als ich vor Kurzem wieder ganz neu auf den Röhrentrip gekommen bin,

    weinte ich da auch noch 2-3 Tränen nach. Aber nur kurz, denn ...

    Man kann Trafos und Übertrager hier nachbestellen:


    http://www.triodeelectronics.com/chassis.html


    Hier findet man auch alles Sonstige zu den DYNACOS.

    Die Übertrager sollen wirklich gut sein und sind auch gefragt. Perfekt für KT88 Gegentakt.

    Der Netztrafo soll etwas unterdimensioniert sein, aber ich würde die Betonung auf - etwas - legen.

    Kann sein, dass statt der versprochenen 60W nur 45 W halbwegs Klirrarm an den LS ankommen,

    aber selbst diese habe ich NIE gebraucht. ;)


    Zudem mag mein Wesen immer wieder was neues machen ... ;)

    Dazu dann später mehr - wenn es soweit ist ... ;)


    Beste Grüße

    Andreas

    - Ästhet - Familienvater - KomfortFreak - Philosoph - Purist - Pragmatiker - Ex-Berliner -

  • Hi Andreas,

    ich mag solche schön erzählten Geschichten, finde ich keinesfalls zuviel oder gar langweilig. Ist doch schön, wenn man auf so eine spannende Audio-Bio zurückblicken kann.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Zitat

    Na gut , dann fange ich eben an mit "Grußkarten basteln" :D , hat ja auch was ...........

    MfG , A .

    Hallo Alex,


    warum keine Computersimulationen mit den absonderlichsten Röhren, dann kannst Du Deine Röhren und Geräte an Leute verschenken, die unbedingt einmal eine 1000-Watt-Endstufe mit F2a bauen wollen oder ihre Nixie-Clock mit röhrengeregelter Spannung betreiben wollen?

    Der Platzgewinn in Deiner Wohnung wäre sicher auch ein schöner Nebeneffekt!:D


    Gruß

    Erhard

  • Hier noch die Originalversion 1978

    Dynaco und Heathkit, das waren anno dunnemals auch für mich so die spannenden Sachen. USA noch weit weg. In England gab's auch netten HiFi-Bastelkram. Ich bestaunte die Kataloge.


    In Deutschland gab's in diesem Marktsegment nur die biedere Firma Radio-RIM. :)


    Von Dynaco hatte ich mal 4 Speaker besessen, für Quadro.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hey Jo,

    Zu Radio RIM fällt mir natürlich dieses Buch hier wieder ein: Heinz Richter.


    Als Boxen war ich damals von den JBL Studiomaster L200 und den Dahlquist DQ-10 fasziniert.

    Erstere für ihren Punch, letztere für ihre Luftigkeit.


    Ich erschuf dann daraus - als Synthese - diese im Bild :)

    Audio - Sept-78.jpgHeinz Richter.jpg

    - Ästhet - Familienvater - KomfortFreak - Philosoph - Purist - Pragmatiker - Ex-Berliner -

  • Hi Andreas


    Klasse, dass Du noch alte Fotos hast!


    Ich bin in jungen Jahren leider nicht auf die Idee gekommen, Fotos von meinen Hifi-Systemen zu machen, war ja auch viel umständlicher als heute. Das kam erst mit dem Aufkommen der Digitalfotografie und dem Internet, wo ich damals unter den ersten Bloggern mitmischte. (Den Begriff gab es damals aber noch nicht)


    Herrlich - das Buch von Richter hatte ich auch! Radiobasteln war bei mir als Schüler ein Thema, angefangen mit einem Detektorempfänger und Kopfhörer. War ein langer Weg bis zur heutigen Digitaltechnik und Audio-Software.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.