Erfahrungen vom Umstieg LP12 auf anderen Plattenspieler

  • Sorry, jetzt wird es wirklich off topic ^^


    Ich würde gerne viel öfter und feierlich mal eine Schallplatte hören.


    Aber leider gibt es mein bevorzugtes Programm 'Neue Musik' nur selten auf Vinyl oder es sind seltene ältere Aufnahmen die inzwischen extrem teuer gehandelt werden. Neu wird fast nichts mehr in diesem Genre auf LP veröffentlicht. Insofern bin ich schon gezwungen überwiegend digital zu hören.


    Was mir. z.B. ganz gut gefällt das ist die Reihe 'Deutscher Musikrat' mit 'Neuer Musik' die ich komplett hier habe in excellenter Aufnahmequalität und nur von mir wenige Male abgespielt.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Naja, ich höre zu 75% Stream, zu 25% Platte.

    Da muss man sich überlegen, welchen finanziellen Aufwand man für die 25% betreiben will. Ich bleibe bei meinem Dual 1229, weil der Grenznutzen in den höheren Gefilden (z.B. LP12) mit jedem ausgegebenen Euro einfach zu gering wird. Zumindest rechtfertigt er nicht die 25%. Aber das ist natürlich nur meine ganz persönliche Interpretation.


    Das ist ja auch eine nachvollziehbare Entscheidung.


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Jazz will be the classical music of the future. (D.G.)


    Just Listen

  • Ich bleibe bei meinem Dual 1229,

    Und der ist lange nicht der schlechteste Dreher, nach ein wenig Zuwendung kann man damit recht ordentlich Musik hören.

    Und Teufel auch, der kann auch ohne Klimmzüge 45 rpm, sogar 78 rpm sollen gehen 8o


    Und nein ich will den LP12 nicht schlecht machen, er hat viele begeisterte Freunde und das wird seinen Grund haben, für mich war aber immer der Xerxes der bessere LP12 :saint:


    Mit freundlichem Gruß aus der friesischen Karibik


    Jürgen

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • Aber leider gibt es mein bevorzugtes Programm 'Neue Musik' nur selten auf Vinyl

    Das was damals publiziert wurde, habe ich wohl.


    Aber Scherz beiseite, Neue Musik und das gilt auch doch im Rahmen für Kammermusik, waren nie so im Mainstream, deswegen findet sich selten was und wenn, dann vielleicht eine ganze Sammlung zu dem Thema, mit viel, viel Glück.


    Mir geht die Neue Musik mittlerweise wie Klassik und Romantik.


    Schön, es gibt hier einen gleichgesinnten!

  • Hi,


    da eh nicht mehr so eng am Thema geschrieben wird, meine Sicht.


    Es ist schwer Plattenspieler miteinander zu vergleichen, die nicht den gleichen Tonarm mit dem gleichen Tonabnehmer nutzen. Effektive Massen und ggf. die Tonarmlänge, die Ausführung des Armes (gerade vs. gebogen) haben einen Einfluss auf die Wiedergabe, wo zumindest der Einfluss der Maßen mit der Nadelnachgiebigkeit einen deutlichen Einfluss haben kann.


    Aus meiner Sicht gibt es bei den Drehern selber drei, nee, eher zwei Kategorien:


    „Brettchenspieler“ mal mit einem Riemen, mal direkt angetrieben. Insbesondere der Riemenantrieb ist sehr einfach umsetzbar.


    „Subchasisspieler“ - Weiterentwicklung, um eine bessere Entkopplung gegenüber dem Trittschall zu erhalten.

    Es gibt da bestimmt diverse Zwitter, aber grob stimmt das.


    Meine Erfahrung:


    Um die einfachen mit Riemen angetriebene Brettchenspieler mache ich einen Bogen. Schwimmender Estrich eben.


    Die Direkttriebler sind für mich Profilaufwerke, entwickelt um im Studio oder im DJ- Betrieb exakt der Anforderung zum Hochlaufen in 1/4 Umdrehung und entsprechend einfache Tonabnehmer mit hohen Auflagegewichten gerecht werden zu können.
    Der Antrieb selber „stuckert“ und ist nur mittels aufwändiger und anfälliger Elektronik nutzbar. Aus meiner Sicht sind die nichts für zu Hause.

    Ein gut abgestimmter Subchasisspieler mit einem schnell drehendem Motor und passend dazu ausgelegtem Riemen zusammen mit dessen Elastizität stellt für mich ein einfaches und in sich stimmiges Konzept dar, um einen Plattenteller ruhig in Rotation halten zu können. Klar gibt es hier auch high sophisticated geregelte Antriebe, muss man aber eben nicht haben.


    Ich erwarte nur noch eines, der Dreher muss ohne ein Umsetzten des Antriebsriemen von Hand zumindest von 33 auf 45 Umdrehungen/ min umschaltbar sein, wenn ein Hebel dieses Umsetzen macht, ja nun, auch gut.

    Zurück zum LP12, da hängt es eben bei mir, für den aufgerufenen Preis der Basis Version, erwarte ich so etwas eben.


    Dazu kommt noch etwas: Wenn mittels einfacher Dämmpfungsmatten oder Spezialfräsungen, ein „Klangupdate“ möglich ist, erwarte ich auch in dieser Preisklasse ein Einführen relevanter Verbesserungen in der laufenden Produktion in dem Basis Modell.
    Klasse finde ich dagegen bei Linn die Möglichkeit ausgelieferte Modelle auf den Stand der neusten Linn-Technik bringen zu können.


    Deshalb hinkt der Vergleich ein wenig, dass andere Firmen das mit den Upgrades auch so machen. Nee, machen sie nicht - es gibt einfach unterschiedlich bezeichnete Modelle die sonst technisch gleich sind.
    Ohne Frage lassen sich mit den LP12 sehr, sehr gut Platten abhören. Mit anderen Drehern basierend auf einem derartigen Konzept eben auch und die TD 3xx und dessen Generation mit den Blattfedern sind da dann noch einmal ein Stück weiter ausentwickelt. Ob man das hören kann? Ich bin mir bei mir sicher, dass ich da Probleme hätte. Einen TD kann ich aber eben kostengünstiger erwerben und dann eben mehr in den Tonabnehmer investieren. Aber das hatte ich ja schon geschrieben.

  • Es ist leider ein weit verbreiteter Irrtum bei Subchassisspielern, die haben ihre Federn eben nicht, um "Trittschall" zu absorbieren, sondern lediglich feine Vibrationen aus der Umgebung und des Antriebsmotors abzufiltern. Hast Du "Wippdielen" zuhause, reagiert ein Schwabbler eher noch empfindlicher auf das Wippen, weil sich das Schwingchassis in dieser Frequenz sogar aufschaukelt.

    Gruß André
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  • Der Antrieb selber „stuckert“ und ist nur mittels aufwändiger und anfälliger Elektronik nutzbar. Aus meiner Sicht sind die nichts für zu Hause.

    Das kann man insbesondere den neueren DD Motoren ohne Eisenkern nicht mehr nachsagen. (Traf aber auch schon vorher nicht wirklich zu, die Geschichte mit dem Cogging)


    Nur die alten Plattenspieler mit Netz-Synchronmotoren haben keine elektronische Regelung. Sonst ist eigentlich immer Elektronik im Spiel und diese kann auch sehr zuverlässig sein. Das hat sich bei manchen Herstellern erwiesen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

    Einmal editiert, zuletzt von schnupperabo ()

  • Es ist leider ein weit verbreiteter Irrtum bei Subchassisspielern, die haben ihre Federn eben nicht, um "Trittschall" zu absorbieren, sondern lediglich feine Vibrationen aus der Umgebung und des Antriebsmotors abzufiltern. Hast Du "Wippdielen" zuhause, reagiert ein Schwabbler eher noch empfindlicher auf das Wippen, weil sich das Schwingchassis in dieser Frequenz sogar aufschaukelt.

    Genau: Thorens, der Plattenspieler der mittanzt.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Im Prinzip Zustimmung. Das Sub macht schwing schwing, aber der Tonarm folgt der Rille.


    Wenn ich bei aufliegendem Tonarm mit dem Hammer (moderat, soll keine Dellen ...) gegen das Gehäuse hämmre, passiert nichts, die Musik merkt das nicht.


    Meine aber, bei "Wippdielen" streichen Brettspieler und Masse erst recht die Segel.

  • ...aber doch nur, wenn man um den Plattenspieler rumhopst und beim Tanzen ist‘s doch eh egal, solang die Nadel in der Rille bleibt. ;)

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • die jungen Männer hier im Forum hopsen aber beim Luftgitarrespielen immer so wild rum:)

    Ich vermute deshalb ist bei denen die Platine Verdier so verbreitet.

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    LS 5/9 BBC old school

  • ... eigentlich sollte man sowieso mehrere Plattendreher hegen und pflegen :D



    Unabhängig von der Güte des Laufwerks, die LP12-Käufer mögen die Linn-Philosophie, dazu gehört die Gespanntheit, was kommt nun noch tolles von Linn, immer in Erwartung sich zu verbessern. Dagegen ist kein Kraut gewachsen.


    Ich habe meinen LP12 seit den 90er Jahren im Einsatz. Klar habe ich immer mal wieder was "upgegradet".

    Aber in > 25 Jahren haben andere doch auch nicht mehr ihren ersten Plattenspieler unverändert in Betrieb. Ich versteh nicht, wo da ein Problem sein soll. Aber es ist mir eigentlich inzwischen auch egal.

    Steve Albini: "I don't use computers to make records. I use tape machines, like nature intended. I use computers for correspondence, arguments, poker and porn."

  • Ich versteh nicht, wo da ein Problem sein soll.

    Hallo Bruno,


    wenn du genau liest, ist das nicht negativ belegt, nur eine Zustandsbeschreibung und warum soll jemand mit einem LP12 nicht freudig neues von Linn erwarten. Alles nicht so heiß...


    Mal Klartext, schon weil der LP12 aus Scotland so lange gebaut wird, hat der meine Sympathie.


    Lustig wird es, wenn Mutti abends in roter Schürze kocht, weil Papa ein sehr schnelles rotes Auto fährt und auch die passende rote Mütze mit dem bekannten Schriftzug immer oben auf hat.


    Das ist aber eine andere Baustelle.


    Grüße und schönen Sonntag,

    Holger

  • Aber in > 25 Jahren haben andere doch auch nicht mehr ihren ersten Plattenspieler unverändert in Betrieb.

    In >25 Jahren sind häufig mehrere Laufwerke für mehr Geld als eine Linn Aufrüstung durchs Hörzimmer gegangen.

    Alles kann, nichts muss.

    Besten Gruß

    Berthold


    "Ich bin froh, einer dieser Menschen zu sein, der problemlos Musik hören kann ohne dabei joggen zu müssen!"

  • Lustig wird es, wenn Mutti abends in roter Schürze kocht, weil Papa ein sehr schnelles rotes Auto fährt und auch die passende rote Mütze mit dem bekannten Schriftzug immer oben auf hat.


    Das ist aber eine andere Baustelle.


    Möglich, und wo hast Du das im übertragenen Sinne beim LP12 gesehen?


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Jazz will be the classical music of the future. (D.G.)


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  • Zitat

    wenn Mutti abends in roter Schürze kocht, weil Papa ein sehr schnelles rotes Auto fährt und auch die passende rote Mütze mit dem bekannten Schriftzug immer oben auf hat.

    ja kann ich gut nachvollziehen! Ich hab jetzt auch so Bettwäsche und ein T-Shirt

  • Jedenfalls nicht so, dass das hier jemand sehen könnte. :)


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Jazz will be the classical music of the future. (D.G.)


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