Thorens TD 226 - die Luft ist raus, brauche neues Unterdrucksystem

  • Hallo,


    ich hatte ja in letzter Zeit mein "neues" FR 7 System auf meinem Thorens geschnallt und wegen des hohen Gewichts auch gleichzeitig mein Kontergewicht vom Ortofon 309 um einen Bronzering erweitert. Bei nährern Betrachten war mir aufgefallen, dass dadurch das Armboard an der rechten Ecke etwas herunter hing. Also Sockel abschrauben und Federn nachjustieren :(. Dabei fiel mir ein schwarzer Schlauch herunter. Der Druckluftschlauch war dies - er war bröselig geworden und brach durch leichte Berührung von mir herunter :(:(.


    Nun bin ich auf der Suche danach, was Ihr so gemacht habt. Ich selbst überlege einen neuen Schlauch anzuschliessen und dann auch die Funktion zu nutzen. Dazu müsste ich mir Teller und auch Vakuumpumpe besorgen. Hat das schon einer gemacht? Woher habt ihr die Komponenten bekommen?


    Vielen Dank für Eure Unterstützung.

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Hallo Peter,

    Ich kenne das Ding nicht, aber ich empfehle Dir Firmen wie

    ATE und FAG, bzw. eine Firma die Bremsanlagen für Oldtimer repariert.

    Die haben solche Ersatzteile und können auch die

    notwendigen Muffen und Verschraubungen anfertigen, bzw. besorgen.

    Auch bei hydraulischen Fensterhebern von Oldtimern wirst Du geeignete

    Schläuche finden.

    Viel Erfolg!

    Gruß,

    Fernseheumel

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Der Druckluftschlauch ist aus normalen PVC. Ich hatte mir meinen TD126III damals auch mit diesem System neu gekauft, Vakuumtechnisch funktionierte das ganz gut, die Gummimatte war aber für mich eine Enttäuschung, da dünne Platten sich in der Querfuge absenkten und der Tonarm dadurch ins Wippen kam. Pumpengehäuse in Mahagoni, Lager, Innenteller habe ich noch, der Aussenteller ist ohne Gummimatte. Bei Interesse würde ich die Teile veräußern, alles weitere aber nur per PN.

    Gruß André
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  • Hallo zusammen,


    der Schlauch selbst ist vermutlich Standard, 4mm aussen 2,5 innen. Den konnte ich bereits bei r... bestellen. Aber die Funktion bei meinem 226 ins Leben zu rufen, interessiert mich weiter. Ist der 126er standardmäßig mit diesem Teller ausgestattet gewesen. Ich hatte eine Klebematte bereits im Netz gesehen. War das auch das System mit dem der 226er lief. Bei der Klebematte wurde von oben ein Puck zum Absaugen aufgelegt. Beim 226er ist der Anschluss der Absaugvorrichtung ja im Lager selbst integriert. Wer kennt hierzu noch weitere Details?

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Nein, das war ab Werk als "VCM" bestellbar. Die Matte war auf dem Aussenteller aufgeklebt, der hatte zwei Bohrungen und mittels zweier O-Ringe wurde der Aussenteller auf den VCM-Innenteller geschraubt. Die Schrauben selbst waren längs durchbohrt und somit der Vakuumkanal hergestellt. Der Innenteller hatte oben auf der Achsnabe ein Ventil, das man zum Entlüften drücken konnte. Die TD 126/226/127 hatten zum Schluß fast alle die Schlauchleitung an der Lagerbuchse mit Anschluß nach aussen, sozusagen "VCM-Ready". Im Trägerblech ist ein zusätzlicher Ausschnitt am Lagerloch für den Schlauch eingestanzt. Thorens hatte wohl weit mehr Teile als Nachfrage, daher hatte man diese einfach mit verbaut, obwohl das eher unwirtschaftlich durch den zusätzlichen Arbeitsaufwand war. Kurze Zeit später mußten sie ja den Konkurs anmelden.


    Das Pumpgehäuse hat eine kleine Vakuumpumpe mit Vakuumsensor. Die brabbelte nach Start, so lange mußte man oben das Ventil drücken, bis die grüne LED aufleuchtete, dann war das Vakuum stark genug und man konnte loslassen, die Pumpe schaltete sich dann einige Sekunden später von allein ab.

    Der Vorteil beim Thorenssystem gegenüber Luxman/Micro war, das der Teller nach dem Absaugen das Vakuum in sich hielt, das Lager stand nicht unter Vakuumdruck und wurde somit nicht zusätzlich belastet, die Rumpelwerte blieben wie im Normalzustand. Das Vakuum hielt locker drei Stunden, also lang genug für eine Plattenseite, selbst mit Unterbrechungen. Theoretisch konnte man den kompletten Plattenteller herausheben, das Vakuum blieb. Nach Abspielen drückt man dann oben erneut das Ventil, und der Teller entlüftet, die Dichtlippen heben die Platte wieder etwas an.


    Vorteil: Platten sind eben und fest an die Gummimatte angedrückt.

    Nachteile: Harte Unterlage wäre effektiver in der Wirkungsweise gewesen wie bei Luxman/Micro.

    Man kann Platten nur mit Vakuum spielen, sonst schwebt die Platte gut 2mm über der Gummimatte durch die notwendigen Dichtlippen. Aufwändige Handhabung vor jedem Abspielen. Muß auch penibel sauber gehalten werden, damit sich größere Schmutzpartikel nicht in die Platte eindrücken. Die vielen Vakuumteile im Vakuumgehäuse sind zusätzliche Fehlerquellen.


    Ich hatte längere Zeit zum Ziel den Teller mit einer neuen harten Auflage wieder aufzubauen. Stellte sich aber als recht schwierig zu realisieren heraus und strebe jetzt lieber einen DIY-Plattenbügler an.

    Gruß André
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  • Vielen Dank André,


    habe nun eine gewisse Vorstellung. Hast Du evtl. noch eine Schnittzeichnung?

    Plattenbügler DIY hört sich alternativ auch sehr gut an. Da ist der Aufwand eher einmal.


    Und zum mal machen, damit man die Ausbaustufe hat, entnehme ich Deiner Aussage, dass es dann immer sein muss - das will ich eher nicht. So viele schlechte Platten besitze ich nicht.


    Zum Festklemmen hab ich bereits eine Schraub-Variante (statt der schweren Pucks), die erst greift und dann ein paar Zehntel nach unten klemmt. Super und mit wenig Gewicht. Diese bringt ordentliche Ruhe.

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Schade,


    alles was ich nun bisher gesehen und gelesen habe sieht danach aus, dass der Teller eine zusätzliche Bohrung benötigt, Die Achse auch, so dass die Luft durch diese von der Lagerbuchse angesaugt werden kann. Das innen liegende Ventil in der Achse sorgt dann nach Vakuumierung dafür, dass abgedichtet wird und kein Unterdruck zwischen Lager und Achse diese zusätzlich während des Abspielens beansprucht oder die Reibung bzw. das Rumpeln verändert. Die Weiterleitung der Luft von Achse über Teller ist auch noch einmal eine Besonderheit. D.h. zum Umstieg müsste ich den besonderen Innenteller mit der durchbohrten Achse haben. Sehe ich das richtig?

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Ja, der geht auch nur für VCM, denn für die internen Lufleitungen hat der auch eine Aluplatte mit 2mm Stärke obendrauf, die gegenüber einen normalen Aussenteller um eben 2mm höher steht. Ich kann mal ein Bild machen, habe nur gerade keines auf der Platte.

    Gruß André
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  • Hallo zusammen,


    habe ja auch eine einfache Plattenabsaugung. Bei allen Nachteilen der Handhabung und Stimmen mit Absaugung wäre der Klang schlechter durch Stress der Platte, kein Kontakt zu einem anleitenden Material usw. bin ich immer wieder fasziniert wie plan die Platten dann sind. Da hüpft nichts. So was gefällt mir. Ich hoffe du kriegst deine Absaugung wieder hin.


    Nun noch eine Zentrierung: aber die scheinen die Konstrukteure einfach nicht hinkriegen zu wollen oder können. Klar kann man einen Bügler für 2000-3000 kaufen, aber dünne Platten machen die anscheinend nicht besonders plan, sagte mir ein Benutzer.

    Mit dem - ein bekannter Plattenspielerentwickler - habe ich auch länger dazu geredet. Er meinte nur 2-3% der Platten wären unwuchtig. Ich aber denke das gilt nur bei - seinen - guten Pressungen. Ich schätze mind. 1/3 der Platten haben das Problem: bei normalen Pressungen.


    Gruss Wolfgang

  • Habe jetzt eine 180g verwellte Platte gehabt. Die war leider mit Gewicht oder Klemme nicht im Aussenbreich zu optimieren. Nun hab ich meinen alten vpi-scoutmaster mal wieder ausgegraben. Der hat eine Klemme, wo ich in der Mitte noch ein Gummi unterlege. Dann wird Die Platte mit dem nötigen Druck durch die Mitte bis zum Rand angedrückt. Dass hat sogar die verwellte 180g Platte beeindruckt - mit dem Ergebnis einer wellenlosen Abtastung. Vielleicht ist das noch eine Alternative für mich für die Well-Vinylplatten.

    Freundliche Grüße


    Peter