Phonokabel symmetrisch - mit Schirm oder geflochten?

  • Hey zusammen,


    ich möchte meinen MC Tonabnehmer symmetrisch an meiner Hoerwege MC V3 anschließen.

    Nun meine Frage, was ist empfehlenswerter, symmetrisch geschirmte Kabel zu bauen (3 Adrig) oder lieber symmetrisch geflochtene Kabel (2 Adrig)?

    Wenn geflochten, gibt es solche Kabel zu kaufen Sodas ich nur noch meine Stecker anlöten muss?

    Wenn ich es selbst Flechten muss, was für Kabel muss ich dann am besten kaufen bzw. auf welche Eigenschaften muss ich achten?

    Tonabnehmer ist ein Ortofon MC 25FL.


    Hoffe ihr könnt mir helfen.



    Beste Grüße,


    Florian

  • Hallo Florian,


    bei audio-hifi-shop bekommst Du ein Cardas 4x33 AWG als Meterware, ideal für das was Du vor hast.

    Vom Albedo würde ich die Finger lassen, ist zwar günstig aber nicht für Phono geeignet und auch bei Hochpegel nur unterdurchschnittlich in der Wiedergabequalität.


    VG

    Dieter

  • Danke für den Link.

    Laut BMC soll geflochten auch “offener” klingen, naja mal ausprobieren.


    Denke wenn ich eine geschirmte Leitung will bzw wenn geflochten zu viel Einstreuungen hat wird es das Albedo.


    Beste Grüße,


    Florian

  • Fast 50€ für einen Meter Kabel? Ne sorry da bin ich definitiv raus.

    Mehr als Max 10€/Meter ist mir das definitiv nicht wert.


    Beste Grüße,


    Florian

  • Vom Albedo würde ich die Finger lassen, ist zwar günstig aber nicht für Phono geeignet und auch bei Hochpegel nur unterdurchschnittlich in der Wiedergabequalität.

    Hallo Dieter,


    magst Du das mal näher begründen? Ich denke ich bin nicht der einzige, der andere Erfahrungen mit dem Albedo gemacht hat.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Kauf Dir ein symmetrisches Studio-Mikrofonkabel. Sind normalerweise zwei miteinander verdrillte Innenleiter plus Schirmgeflecht. Sollte für 2...3 € pro laufendem Monometer zu haben sein. Und die Kapazität ist für MC ja egal.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Ich habe, neben anderen Usern aus meinem Umkreis, das Albedo in verschiedenen Konfigurationen im Phonobereich (LW zum PP) probiert.

    Klanglich ist das nicht zu empfehlen, es geht einfach nicht. Im Hochpegelbereich kann man es einsetzen, aber auch hier gibt es klanglich bessere Alternativen für das gleiche Geld. Eine Beipackstrippe von Denon klingt aber schon besser.


    Die Verbindung zwischen System und PP ist die sensibelste in der ganzen Kette, entsprechend gut passend sollte sie sein.

    Aber Versuch macht klug und jede Anlage ist anders.


    VG

    Dieter

  • Ich würde nicht so weit gehen und die Sache verallgemeinern, schließlich spielen einfach zu viele verschiedene Parameter ins Ergebnis hinein. Aber als Phonokabel habe ich das Albedo in meiner Hörumgebung ebenfalls keine sonderlich überzeugenden Erfahrungen sammeln können.

  • ach wenn überhaupt 3 Meter.

    Also max 2 x 1,5m.

    Der Herr Hoerwege empfiehlt ja folgendes Kabel zu seinen PhonoPres:

    https://www.thomann.de/de/cordial_cmk_222_sw.htm


    Denke sonst kaufe ich mir einfach das, löte Neutrik Stecker dran und gut ist.


    Beste Grüße,

    Florian

  • Moin moin,


    wozu "geflochtenes" Kabel bzw. symmetrische Zuführung?

    Symmetrische Signalversorgung ist besonders Störfest bzw. elektrische Störungen wirken sich weniger aus.

    Wie funktioniert das?

    Am Empfänger (Eingang des Phono-Pre) wird nur der Unterschied (unterschiedliche Spannung) zwischen beiden Adern verstärkt (bzw. ausgwertet/erfasst).

    Läuft neben dem Kabel eine elektrische Störquelle, so ist die Störung (hoffentlich) auf beiden Adern gleich. Da dadurch kein Unterschied (bzw. unterschiedliche Spannung) auf beiden Adern vorhanden ist, wird das Störsignal nicht verstärkt (bzw. ausgewertet/erfasst).

    Die Störünterdrückung des Kabels wird mit dem Begriff "Unsymmetriedämpfung" bezeichnet.

    Aus diesem Grund wurden (werden) in der Studiotechnik symmetrische Versorgung bevorzugt (trotz des technisch höheren Aufwandes).

    Im Vergleich zu herkömmlicher Anschlusstechnik liegt eine höhere Kabelkapazität (wenn der Schirm mit aufgelgt wird) vor.

    Ob und wie sich diese Kabelkapazität auswirkt, hängt von den Eigenschaften des Abnehmersystems und der Eingangskapazität des MC-Einganges aus.

    Leider sind die Daten der Kabelhersteller (wie auch der restlichen Komponenten) recht dürftig.


    Da stellt sich mir die Frage, gibt es mit unsymmetrischer Verkabelung Störungen?

    Also brauche ich eine symmetrische Verkabelung oder reicht eine unsymmetrische Verkabelung mit geringeren Kabelkapazitäten?

    Evtl. treibe ich hier den Teufel mit dem Belzebub aus.

    Sonst würde ich mir z.B. ein (günstiges) Kabel mit hoher und ein (günstiges) Kabel vergleichsweiser niedriger Kabelkapazität besorgen.

    Oder ein (günstiges) Kabel mit niedriger Kabelkapazität und testweise kleine Kapazitäten parallel schalten.

    Das natürlich als Doppelblindtest. Also weder der Tester noch der, der das Testobjekt austauscht/Kapazitäten dazuschaltet, wissen welches Testobjekt angeschaltet ist bzw. in welcher Schalterstellung Kapazitäten dazugeschaltet sind.

    Die Tester wissen nur "Zustand A" und "Zustand B" und geben ihre Klangbeschreibung ab.

    So kann ich testen ob und wie sich eine erhöhte Kabelkapazität auswirkt, aber auch nur in Verbindung mit dem MC-System und dem Phono-Pre. Andere Kombinationen können wieder ganz anders auf die Kabelparameter reagieren.


    Ohne diese ganzen Dinge würde ich ganz einfach das Kabel mit der geringsten Kabelkapazität (und im für einen selber "vernünftigen" Preisrahmen) nehmen.

    Liegen mit unsymmtrischen Anschließen keine Störungen vor, so erübrigen sich die Vorteile der symmetrischen Anschlusstechnik.

    Alle "Klangänderungen" werden dann durch andere Parameter beeinflusst.


    Gruß,

    Frank


    P.S.: Ob und wie sich Wellenwiderstand, Kabelkapazitäten, Gleichstromwiderstand usw. auswirken, dazu kann ich nichts sagen. Dazu liegen zu wenig bzw. eigentlich keine Daten vor.


    P.P.S.: "Geflochten" bzw. verdrillt werden die Adern bei symmetrischen Kabel, damit beide Adern über die Länge gesehen gleich dicht an einer möglichen Störquelle langlaufen, die Störungen sich also gleich groß auf beide Adern auswirkt.

  • Hi,


    für Phono-MC ist eine möglichst niedrige Kabelkapazität gar nicht wichtig, da in der Regel erst Kapazitäten deutlich über 1nF einen nennenswerten Einfluß (und das auch zumeist nur im Ultraschallbereich) zeigen ..... im Gegensatz zu MM-Systemen, wo schon geringe Kapazitäten im pF-Bereich den HT-Bereich beeinflußen.


    jauu

    Calvin


    ps. am Albedo stört allenfalls, daß es der ´Audio´-Linie von Sommer entspringt und sie somit das 2-3fache von ansonsten baugleichen ´Studio´ Kabeln veranschlagen.

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Moins,


    ich benutze nur noch zweiadirg geschirmtes Kabel. Sowohlalsauch, innen, wie außen.

    Für den Tonarm Tonkopfkabel, für den Dreheranschluß PA Microphonkabel. Die Kabelkapazität messe ich aus & korrigiere diese mit Kondensatoren. Dafür habe ich zwei zusätzliche Cinchbuchsen am Dreher, wo ich präparierte Cinch-Kondi-Stecker zur Kapazitätsanpassung einstöplse.


    Sonnigst Nadja

  • Hallo,

    Für die symmetrische Verkabelung empfiehlt sich auch das gute alte Van Den Hul 502. Es ist schön flexibel, damit lässt es sich gut verlegen und ist auch für Schwabbler geeignet. Der Einzelader-Farbcode entspricht denen der Tonabnehmer, dies erleichtert etwas die Arbeit. Man kann es gut auch in kleineren Steckern wie 5pol Tonarmstecker oder Mini XLR verbauen. Der Preis liegt moderat bei kleiner 40€ pro Stereometer. Es gibt natürlich auch billigere Kabel, die Summe der positiven Eigenschaften spricht für mich aber für das 502. Testberichte findet man im WWW und es gibt dabei eigentlich nichts zu bemängeln.

    Gruß

    Lothar

    Musica Nova Poenix & Pandora, Sowter1480, Silvercore MC, Audiolabor Fein, OSAWA PL500 Audiocraft AC33, TD126 Audiocraft AC300MKII, Benz ACE SL Wood SL, Ortofon MC15Super, Phasemation PP200, Jecklin Float , CocktailAudio N15D, Speakers Diy.


  • Ich nehme gern Telefoninstallationskabel (2x2-Draht). Abschirmfolie einseitig aufgelegt, pseudosymmetrisch auf Cinch. Sollte genauso gut symmetrisch auf XLR gehen. Klanglich gefällt es mir besser als CAT-5 und viele Koaxkabel, dynamischer, flüssiger, während die zuvor erwähnten rauher und kratziger wirkten. Die Klangtendenzen sind jedoch nur in feinsten Nuancen wahrnehmbar und habe sie nur zur Verdeutlichung drastisch übertrieben.

    Kapazität ca. 300pF/m.

    Gruß André
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  • Moin André,


    auch bei dem "Telefoninstallationskabel" gibt es starke Unterschiede.

    Das mit den Adernfarben rot-schwarz und weiß-gelb hat z.B. einen Wellenwiderstand von ca. 60 - 70 Ohm und eine Unsymmetriedämpfung von ca. 20 - 40dB (je größer der Wert, umso besser bzw. umso "gleicher" sind die elektrischen Eigenschaften der Adern).

    Das Kabel mit z.B. roten Adernfarben, mit Strichen unterschiedlich markiert, hat z.B. einen Wellenwiderstand von ca. 130 Ohm und eine Unsymmetriedämpfung von ca. 50 - 65dB.


    Gruß,

    Frank

  • Ich habe die einfarbigen. Gibt es die getrichelten nicht nur als "Sammelkabel"? Heißt vieladrig?

    Gruß André
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