Phonokabel symmetrisch - mit Schirm oder geflochten?

  • Moin Andrè,


    nicht unbedingt.

    Standard ist das 4-adrige. Es gibt aber auch 2-adrige Sonderkonstruktionen. Die wurden z.B. ztw. für SDSL-Anschlüsse verwendet.

    Eine Besonderheit ist bei den Kabeln (sowohl das 2-Adrige als auch die mehradrigen Versionen), dass die erste Schicht der Adernisolierung aus geschäumten PE besteht, erst die äußere Lage besteht aus durchgängigen PE.

    Durch das geschäumte PE, mit der vielen Luft dazwischen, ergibt sich eine geringe Kabelkapazität, dadurch ein höherer Wellenwiderstand.


    Gruß,

    Frank

  • Hallo Florian,


    jipp, davon gehe ich die ganze Zeit aus und darauf beziehe ich mich.


    Und dazu wieder die Frage, wie ist die jetzige Verbindung realisiert, also symmetrisch oder unsymmetrisch?

    Und wenn unsymmetrisch, hast Du Störungen von irgendwelchen Störquellen?

    Wenn nein, würde ich weiterhin bei unsymmetrisch bleiben und dafür Kabel mit unterschiedlichen Wellenwiderständen / Gleichstromwiderständen / Kabelkapazitäten / Dieelektrischen Verlusten ausprobieren.


    Gruß,

    Frank

  • Ja aber ich glaube davon gehen nicht alle aus wie ich gelesen habe:/


    Ich habe mir am Wochenende eine Hoerwege MC V3 zugelegt, ausprobiert habe ich sie noch nicht.

    Da ich aber ein sehr technischer Mensch bin und XLR als überlegen ansehe, möchte ich auch definitiv XLR nutzen.



    Beste Grüße,


    Florian

  • Hi,


    "nur woher kommen dann die unterschiedlichen Auswirkungen der Anschlusskabel bei MC-Systemen?"

    Meine ketzerische Antwort lautet: "Von der grauen Masse zwischen den Ohren" ;)


    jauu

    Calvin


    ps. der Wellenwiderstand eines Kabels ist für unsere Anwendungen ein vollkommen irrelevanter Parameter.

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Calvin,


    da bin ich voll auf Deiner Seite.

    Aber ich glaube, da bewegen wir uns hier auf dünnem Eis. :whistling:

    Außer, man kann einen "ordentlichen" Doppelblindtest nachweisen. Dann würde ich (wenn möglich) die elektrischen Parameter miteinander vergleichen und versuchen daraus Rückschlüsse zu ziehen.


    Gruß,

    Frank

  • Hallo Florian,

    Da ich aber ein sehr technischer Mensch bin und XLR als überlegen ansehe, möchte ich auch definitiv XLR nutzen.

    im Regelfall ist XLR bzw. symmetrische Verkabelung nur in Sachen "Störsicherheit" bzw. "Störunempfindlichkeit" überlegen.

    Da ein MC-System keine Erde über das Stromnetz bekommt, kann man hier "Brummschleifen" außer Acht lassen.


    Gruß,

    Frank

  • Dennoch ist XLR technisch gesehen somit besser als eine asymmetrische Verbindung.

    Des weiteren, ist das Signal um 6 dB lauter, sprich ich muss weniger verstärken und habe somit noch weniger Verzerrungen.

    Ob man das hört sei mal dahin gestellt, ist aber eigentlich die bessere Lösung und beruhigt somit mein Gewissen.^^


    Beste Grüße,


    Florian

  • Hallo Florian,


    das MC-System hat einen gewissen Ausgangspegel. Und der ist unbeeinflusst von der Anschlussart, also egal ob symmetrisch oder unsymmetrisch.

    Wo soll da also der 6dB höhere Pegel herkommen?


    Und dann ist die Frage, wie ist der symmetrische und unsymmetrische Eingang Deines RIAA-Preamps realisiert?

    Ist für Symmetrisch ein zusätzliches Eingangsmodul von Symmetrisch auf Unsymmetrisch vorhanden?

    Ohne alle Zusammenhänge genau zu kennen, kann eine Umrüstung von Unsymmetrisch auf Symmetrisch eine Verschlimmbesserung bedeuten.


    Gruß,

    Frank

  • Hi,


    "Des weiteren, ist das Signal um 6 dB lauter, sprich ich muss weniger verstärken und habe somit noch weniger Verzerrungen."


    Das stimmmt so nicht.

    Wie Knuffi korrekt anmerkte ändert sich der Pegel der Quelle -hier ein MC-Abnehmer- durch die Anschlußart nicht.

    Die beiden Eingänge allerdings sehen jeder 6dB geringeren Pegel, also halbes Signal.

    Selbst am Ausgang der Verstärkerstufe muß kein doppelter Signalpegel anliegen, wenn z.B. mit einem 1:1 Übertrager ausgekoppelt wird.

    Bei den meisten Halbleiterschaltungen wird jedoch mit +6dB, entspreched einem Pegel von 0dB für den nichtinvertierenden und den invertierenden Ausgang gearbeitet.

    Letztlich aber ist der Entwicker recht frei in der Wahl der Verstärkungsfaktoren.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Jedes Bauteil im Signalweg bringt Fehler und Verluste. Ganz ohne geht es natürlich auch wieder nicht.

    Symmetrische Studiopegel kommen von der Anforderung, Signale per Kabel möglichst verlustarm zu transportieren. Vor allem in Rundfunkhäusern, wo es vom Mikrofon zum Regieraum und von da in den Senderaum schon schnell zu so einer Entfernung kommen kann. Bei der High-End-Anlage im kurzwegigen heimischen Wohnzimmer ist diese Technik nicht nur überflüssig, sondern Symmetrierer an den Aus- bzw. Eingängen das oben erwähnte zusätzliche Element.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Aha mal wider was dazu gelernt, danke dafür.


    Beste Grüße,


    Florian

  • Jedes Bauteil im Signalweg bringt Fehler und Verluste. Ganz ohne geht es natürlich auch wieder nicht.

    Symmetrische Studiopegel kommen von der Anforderung, Signale per Kabel möglichst verlustarm zu transportieren. Vor allem in Rundfunkhäusern, wo es vom Mikrofon zum Regieraum und von da in den Senderaum schon schnell zu so einer Entfernung kommen kann. Bei der High-End-Anlage im kurzwegigen heimischen Wohnzimmer ist diese Technik nicht nur überflüssig, sondern Symmetrierer an den Aus- bzw. Eingängen das oben erwähnte zusätzliche Element.

    wir haben hier eine Spannung von ca. 0,4 mV, daher finde ich eine symmetrische Signalführung im klaren Vorteil.

    Bei einem Hochpegelsignal (ca 2 V) und kurzen Signalwegen ist eine asymmetrische Verbindung in der Tat vollkommen ausreichend, aber bei 0,0004V ist das Signal deutlich empfindlicher.

    Aber das ist nur meine Meinung.



    Beste Grüße,


    Florian

  • Ich betreibe "leise" Ortofon-MC, ich hatte bisher nie Probleme mit Störeinstreuungen. Von daher erkenne ich keinen Vorteil bei Studiotechnik.

    Gruß André
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  • Hallo Florian,


    das Cardas was ich Dir empfohlen habe ist ein Kabel wo wo die Adern kanalweise- und paarweise miteinander verdrillt sind, das was Du suchst.

    Ich habe hier leider nur eine Variante mit 5Pol Mini XLR für MX-Vnyl, sonst hätte ich es Dir mal zur Probe zugesendet.


    VG

    Dieter

  • Jedes Bauteil im Signalweg bringt Fehler und Verluste. Ganz ohne geht es natürlich auch wieder nicht.

    Also, wenn wir schon auf DIESER Ebene argumentieren, dann darf auch nicht verschwiegen werden, daß bei unsymmetrischer Technik die Masse sozusagen der Müllhaufen für sämtliche Störungen ist, die dorthin abgeleitet werden. Da aber eben diese Masse gleichzeitig Bezugspunkt für die Signalspannung ist und damit 1:1 in das Signal eingeht, macht es das klanglich sicher nicht besser als eine Hand voll Bauteilen mehr im Signalweg...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Achso das habe ich wohl falsch verstanden, sah für mich so nach Tonarm Innenverkabelung aus.

    Ich schau aber mal das ich so etwas in der Art in günstiger finde.

    Und dennoch ein fettes Danke:):thumbup:


    Beste Grüße,


    Florian

  • Da aber eben diese Masse gleichzeitig Bezugspunkt für die Signalspannung ist und damit 1:1 in das Signal eingeht, macht es das klanglich sicher nicht besser als eine Hand voll Bauteilen mehr im Signalweg...

    Wäre das so schlimm, würde kein Gerät als "HiFi" funktionieren. Wäre unsymmetrisch (auch in allen HiFi-Geräten intern!) so nachteilig, würde es keiner bauen. Von daher halte ich symmetrische Anschlüsse im Heimbereich nicht für gewinnbringend. Aber was ist gewinnbringend? Da kann man wieder seitenweise lang diskutieren.... ;)

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Als Kabel kann ich Dir die Albedo von Sommer Cable ans Herz legen.

    +1


    Ich habe Das verlinkte Albedo II als "pseudosymmetrisches" Phonokabel verbaut und es hat sich gegen sämtliche vorhandenen und 2 weitere empfohlene und zum Testen angeschaffte Kandidaten klar durchgesetzt.

    Vom Albedo würde ich die Finger lassen, ist zwar günstig aber nicht für Phono geeignet

    ??? Es ist ein sensationell gutes Phonokabel und so wird es im übrigen auch vom Hersteller beworben: https://shop.sommercable.com/K…Albedo-MKII-800-0104.html

    Ich denke ich bin nicht der einzige, der andere Erfahrungen mit dem Albedo gemacht hat.

    Ja - da bin ich auch mal gespannt, was an dem Kabel verkehrt sein soll? Grade für symmetrischen Anschluß isses doch ideal?


    Grüssle Henner