Phono-Vorverstärker mit min. 70 bB Verstärkung bis 1000€

  • Hallo Zusammen,


    ich würde für mein Denon DL-103M mit 0,12 mV Ausgangsspannung gerne mal eine MC-Vorstufe probieren. Allerdings ist bei den meisten Pres bei 60 bB Verstärkung schluß und die Suche im Netz ist mühsam. Welche Empfehlungen habt Ihr?

    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    die Heed Quasar verstärkt im MC Betrieb bis 78dB

    bei 0,1mV Eingangsspannung.


    Liebe Grüße Achim

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • Eine RCM Sensor Prelude verstärkt bis max jenseits der 80dB. Liegt gebraucht unter 1000 Euro, wird aber nicht so häufig angeboten.


    Gruß

    Marc

    where is the string that Theseus laid, find me out this labyrinth place

  • Nachdem ich die


    ifi Phono 2

    Creek OHB 15

    Lehmann Black Cube SEII

    Albs RAM-6


    in die engere Auswahl genommen habe, habe ich auch aufgrund der sehr positiven Erfahrungen mit dem MM-Pendant RAM-4, als erstes den mit 369€ inkl. Versand sehr günstigen RAM-6 geordert.


    Out-of-the-box verglichen missfällt vorab ein vernehmliches Surren auf, das aber durch Drehen des Steckernetzteils schnell wegzubekommen ist. Klanglich ist das erste Urteil auch schnell gefällt:

    Der RAM-6 (72 dB/470 Ohm) hat in meinem Setup gegen die Kombi Denon AU-340 (40 Ohm)/GSP Jazz Club keine Chance: Deutlich weniger Auflösung und unpräziser Bass (Sara K/Hobo - Me missin‘ you und Brick House).


    Mal sehen ob sich im Laufe der nächsten Tage noch etwas ändert.

    Viele Grüße

    Thomas

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  • die iPhono 2 wäre imho eine gute Wahl. Der Entwickler nutzt ganz gerne DL-103er.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Die Herausforderung beim DL-103M ist die sehr niedrige Ausgangsspannung (0,12 mV) in Verbindung mit einer recht hohen Impedanz (40 Ohm).

    Bei 1:10 sieht das System 470 Ohm, die Eingangsspannung ist am Phono-Pre aber nur 1,2 mV. Bei 1:30 ist die Eingangsspannung nominal 3,6 mV, aber das System sieht nur noch ca. 60 Ohm was sich klanglich als deutlich nachteilig gegenüber 1:10 erweist, da der Zugewinn an effektiven Gain gegenüber 1:10 marginal ist.

    Das DL-103, das am daneben stehenden TD-124 betrieben wird, ist mit 0,3 mV Ausgangsspannung und einer Impedanz von ebenfalls 40 Ohm am AU-340 wesentlich unkomplizierter.

    Anyway, das DL-103M läuft am AU-340/GSP Jazz Club schon sehr, sehr gut. Ich muss halt den Attenuator des Primare I22 schon sehr stark bemühen, da ich mit 1,2 mV eigentlich außerhalb der für MM-Pres üblichen Eingangsspannung liege.

    Viele Grüße

    Thomas

    3 Mal editiert, zuletzt von Deep Groove ()

  • Guter Punkt, Carsten. Ich habe eine zweite Anlage mit einem AU-320 und einem Albs RAM-4, der 46 dB kann. Leider ist bei 46 dB das Signal-Rausch-Verhältnis deutlich schlechter als bei 40 dB und erhöhten Attenuator. Ich denke, dass die nominalen Gains bzw. die nominalen Eingangsempfindlichkeiten in der Praxis nur eine geringe Aussagekraft haben. Vermutlich zeigt sich die Qualität des MM-Phono-Pres genau in diesen Grenzbereichen.

    Übrigens hat auch der zweite Gegencheck ein eindeutiges Ergebnis zugunsten der SUT/MM-Kombi ergeben.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Ich habe noch ein wenig probiert. :) Der RAM-6 klingt in meinen Ohren am besten wenn ich das DL-103M mit 100 Ohm abschließe. Mit 470 Ohm ist das Klangbild bei mir zu aufgehellt. Es fehlen die Klangfarben und der Druck im Bass. Bei 40 Ohm ist alles überbedämpft-unpräzise.

    Der wesentliche Unterschied zum AU340/GSP Jazz Club ist ein gewisser Mangel an Lockerheit, Charme und Wärme. Trotzdem: Der RAM-6 spielt trocken-präzise, detailliert und räumlich. Unabhängig vom Preis ist das schon sehr, sehr gut. Einzig ein leichtes Rest-Surren bekomme ich einfach nicht weg.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    0,12 mV ist natürlich wirklich sehr wenig. Da ist mein Denon DL304 mit - laut Messschrieb - 0,19 mV fast schon laut gegen. Dennoch ist die Situation (recht hochohmig und leise) vergleichbar. Daher vielleicht interessant:


    Ich habe neulich die Übersetzung an meinem Übertrager von 1:10 auf 1:20 gewechselt. Da mein MM-Röhren-Pre (42,5 dB) parallele Cinchbuchsen für variablen Eingangswiderstand hat, habe ich ihn anstatt mit 47 kOhm mit 100 kOhm abgeschlossen, sodass das Denon nun 250 Ohm Widerstand "sieht". Gefällt mir im Vergleich zur Variante 1:10 und 470 Ohm besser. Wenn ich mir mal passende Stecker besorgt habe, probiere ich auch noch die Variante mit 200 kOhm aus, die vom Abschluss her mit 500 Ohm fast der 1:10 Variante entspricht.


    Noch eine Antwort auf Deine eigentliche Frage: Mit der PS-Audio GCPH (einstellbar

    45/54/60/66dB - also zumindest fast 70 dB) direkt an Aktivboxen (!) konnte ich das 304 sehr gut betreiben, und zwar bereits ab 54 dB, und 66 dB habe ich nie gebraucht. Die GCPH ist aber nur noch gebraucht zu haben.


    Schönen Gruß

    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

  • Oft ist es ja so, dass eine alternative Komponente den Optimierungsehrgeiz beim bestehenden Setup weckt. So habe ich jetzt meiner Intuition folgend SUT und Phono-Pre räumlich getrennt.


    Dazu musste ich ein neues Cinchkabel einbauen. Der erste Versuch mit einem Kimber PBJ ging erstmal wegen eines nicht wegzubekommenden Brummens schief. Aber schon das zweite Kabel, ein selbstkonfektioniertes Sommer Sinus Control lieferte absolute Brummfreiheit verbunden mit sehr geringen Rauschen auch bei sehhhr hohen Pegel. Es ist für mich schon erstaunlich wie der GSP Jazz Club mit den vom Denon AU-340 gelieferten 1,2 mV zurechtkommt.


    Der Albs RAM-6 war trotz aller Bemühungen in meinem Setup leider zu störungsempfindlich. 😕


    Wenn ich wieder mal Lust bekomme probiere ich vielleicht den nächsten Kandidaten. Momentan ist meine Experimentierfreude aber erschöpft, ganz im Gegensatz zur Lust die nächste Platte aufzulegen. 😁


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    Viele Grüße

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Deep Groove ()

  • Kimber PBJ und Brummen scheint ein leidiges Thema zu sein . Eigentlich logisch da es keine Schirmung besitzt und vorallem am ÜbertragerAUSGANG zu heftigsten Probleme sorgt.

  • Kann ich so nicht bestätigen, Carsten. Die Brummerei ist nach wie vor ein schwieriges Thema, das sich selten auf singuläre Ursachen zurückzuführen lässt.

    Viele Grüße

    Thomas

  • So, ich habe weiter folgende Phono-Pres getestet:


    Mani Phonostage (59 dB)


    Klanglich sehr dynamisch, detailliert, gute Raumabbildung, gute Basswidergabe. Leider ein nicht abstellbares Surren. Nicht sehr laut aber auf Dauer nicht akzeptabel.


    Dynavox TPR-2 (60db)


    Mucksmäuschenstill, absolut kein Brummen, Rauschen oder Surren. Klanglich sehr straff, gute Raumabbildung, sehr dynamisch. Es fehlt etwas Hochtonauflösung und Wärme was auf Dauer nicht akzeptabel ist.



    Pro-Ject Tube DS2 (60 dB)


    Aus der Box heraus klingt der Pro-Ject gruselig. Fett, bedeckt und langsam, Das ändert sich allerdings nach einigen Stunden am Netz deutlich. Schnell, präzise und sehr detailliert, es fehlt etwas Wärme/Volumen. Im Verlauf einiger weiterer Stunden wird auch das immer besser. Bin gespannt wie sich der DS2 noch weiter entwickelt...😊

    Den MC-Zweig habe ich natürlich auch kurz getestet. Der ist für das DL-103 M mit seinen 0,13 mV nicht wirklich geeignet.


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    Viele Grüße

    Thomas

  • Ach so, was ich ganz vergessen habe ist, dass ich von einer MC-Lösung Abstand genommen habe. Bei den oben genannten Vorstufen habe ich den MM-Zweig mit MC-Verstärkung genutzt. Das funktioniert schon deshalb wesentlich besser weil das SNR deutlich günstiger ist.

    Viele Grüße

    Thomas