Hilfe, der Nachbar beschwert sich...

  • Servus Community,


    ich habe seit geraumer Zeit neue Lautsprecher (Yamaha NS-1000M), die eigentlich nicht als die Basswummen bekannt sind aber trotzdem beschwert sich ein Nachbar in letzter Zeit bereits mehrmals über ein unzumutbares Wummern im Bassbereich. Und das in einer Einfamilienhaus Siedlung (!) Die Lautsprecher haben hinten keine Bassreflexöffnungen und stehen unter einer Dachschräge mit Holzdecke auf einem Holzboden. Der Nachbar den es betrifft, befindet sich quasi im Rücken der Lautsprecher, Luftlinie diagonal vielleicht 10 Meter entfernt. Zwischen den Lautsprechern und dem Nachbarn befindet sich nur noch mein Dach und natürlich noch sein eigenes. Zwischen den Lausprechern und meinem Dach sind im Schnitt vielleicht noch 1,2 Meter Platz (am Boden etwas mehr wie an der Oberkante der Lautsprecher.


    Ich hatte so ein ähnliches Phänomen auch mal mit anderen Nachbar gehabt, die in der Autotuning-Szene unterwegs waren und wenn die ihre Autos im Leerlauf laufen haben lassen, hat der Sportauspuff in meinem Wohnzimmer ebenfalls ein unerträglich wummriges, fast schon schmerzhaftes, tieffrequentes Geräusch verursacht, was die bei ihren Autos sicherlich nicht so dramatisch wahrgenommen haben.


    Ich kann das Problem somit gut nachvollziehen und hoffe es gibt Ansätze dafür so etwas in den Griff zu bekommen, ohne meinen Raum gleich schalltot zu machen. Die Anlage hat sich noch nie so gut angehört wie in dieser Kombination und es wäre ewig schade, wenn ich zukünftig immer ein schlechtes Gewissen haben muss, beim Musik hören. Andererseits ist ein schlecht gelaunter Nachbar auch kein Garant für eine Wohlfühloase. Ich bräuchte eine Lösung mit der wir beide langfristig leben könnten. Ich habe ihm jetzt meine Handynummer gegeben und er soll mir kurz eine SMS schreiben, damit die Situation nicht eskaliert. Es muss dann schon ordentlich was zusammenkommen, wenn der dann Abends um 12 Uhr zu mir rüber stampft. Das hoffe ich damit zumindest zu vermeiden, eine akustische Lösung wäre aber besser, wenn auch nur ergänzend.


    Deshalb bitte ich die Raumakustiker unter euch mir zu Hilfe zu eilen. Was könnte das Problem konkret sein, kann ich was dagegen tun und wie gehe ich dabei am besten vor? zB die Dachschräge mit schallschluckenden Schaumgummi auskleiden, bringt das was? Oder bei Vollmond ein Huhn über den Lautsprechern schlachten? Bin für jeden Tipp dankbar...


    Thx & Bye Tom

    Einmal editiert, zuletzt von pronto ()

  • Getrennte Häuser oder Doppelhaushälfte - Baujahr?

    LS: Klipsch Heresy III, Vollverstärker: Creek 4140 S2, Mission Cyrus II + PSX, CD: Creek CD42, Blu-Ray: Panasonic DMP-UB9004, Plattenspieler : Reson RS1, Avid Ingenium mit AT VM 95SH,Phonostufe: Music Hall 15.3

  • Tja, ich glaube bei deinem Nachbar wird ein gepflegter ca. 30 Hz Ton ankommen, viel wirst Du da nicht ausrichten können. Ausser leise hören.

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Das Thema hatte ich auch mal.

    War eine stehende Welle, die die Resonanzfrequnz des Bodens getroffen hat.

    Es war eine "Röhre" hinter einem Eckregal mit geschlossener Rückwand. Damals hatte ich schuhkartongrosse Regallautsprecher. Nach den Schilderungen des Nachbarn hatte ich riesige Discoboxen. Die stehende Welle hatte ca 50% der Verstärkerleistung absorbiert! Es hat ein Weile gedauert bis ich die "Welle" gefunden hatte. Die Beziehung zum Nachbarn war dann zerrüttet.

    Alles was ich schreibe ist meine persönliche Meinung und erhebt keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit. :!:

  • Kauf einen Blumenstrauß und eine Kiste Bier und wirf den Grill an!

    Das ist schöner als einige Umbaumaßnahmen



    Ahoi


    JÜRGEN

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

  • Ich würde mal einen Termin mit dem Nachbarn machen, bei Dir die Musik anschmeißen und beim Nachbarn eine Hörprobe machen. Dann weist Du was dort zu hören ist.

    Dann einfach mal LS rücken und den Raum um 90Grad versetzt anregen und noch mal hören.

    Eventuell wird bei Dir die komplette Dachschräge angeregt, und diese gibt das Niederfrequente Ergebnis nach draußen ab.

    Da hilft nur testen, rücken testen.


    Habe es hier selber auch schon erlebt, wie mein Sohn eine kleiner Feier in der Scheune machte.

    Meine Frau und ich haben nebenan geschlafen, und der Nachbar, der Luftlinie 400m:!: weiter weg wohnt( wohne auf dem Lande ) rief an, und beschwerte sich das seine Couch vibriert =O;).

    Man muss dazu sagen, das es ein warmer Sommertag/Nacht war, und seine Terrassentür auch noch offen stand.

    Die Jungs haben dann einfach den Sub abgeklemmt und weiter gefeiert, das Problem war damit behoben:)

    Gruß Thies

    Dr Feickert Woodpecker II Linear Netzteil, Analogschmiede 22.1.1-12", Hana ML / C.E.C ST930, Analogschmiede 22.1.1-9“ SkyAnalog G1 / AudioLab 8000ppa / Quad Artera Pre / Denon POA-4400A / ALR-Jordan Note 7, Rotwein u. OHREN ( :) )

    Sammlung

  • Es gibt Test CDs mit vielen Einzelfrequenzen im Basbereich von 20Hz bis 150Hz.

    Die Frequenzen durchspielen und mit dem Nachbarn feststellen welcher Bereich übertragen wird. Dann weis man wo man ansetzen muß, u.U. auch im Hörraum oder Dachbereich selbst.


    VG

    Dieter

  • Getrennte Häuser oder Doppelhaushälfte - Baujahr?

    Getrennte Häuser, Baujahr 1950 vielleicht auch später, sparsame Bauweise. Zwischen den beiden Häusern liegt die Einfahrt des Nachbarn, wo ein Carport steht. Die Häuser stehen versetzt, d.h. wenn meines hinten aufhört, fangt seines vorne an...


    Thx & Bye Tom

  • Getrennte Häuser, Baujahr 1950 vielleicht auch später, sparsame Bauweise. Zwischen den beiden Häusern liegt die Einfahrt des Nachbarn, wo ein Carport steht. Die Häuser stehen versetzt, d.h. wenn meines hinten aufhört, fangt seines vorne an...


    Thx & Bye Tom

    benne: bin gespannt?(

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Das hat weniger mit den Boxen zu tun, als eine ungünstige Raumresonanz, daher auch das mit dem Sportauspuff von draußen, kenne ich auch. Nimm mal eine Software, die Frequenzen durchstimmen kann und schließe Läppi/PC an die Anlage an, dann findest Du unterhalb von 50 Hz schnell den Peak, dann kannst Du Gegenmaßnahmen überlegen, im Netz gibt es viele Tips zu "Raumresonanzen". Ein Patentrezept gibt es nicht, das kommt auf die individuelle Wohnraumbedingung an.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Auf was bzw. sind Deine Boxen aufgestellt?

    Hast Du diese vom Fußboden entkoppelt?

    Boxen entkoppeln ...


    Kannst Du Deine Boxen aufhängen? Auch so können Boxen entkoppelt werden. Mit massiven Gummiringen z.B..

    Wir hatten das so in unserem Discotanzkeller gelöst.

    Beim Freund habe ich die Boxen mit Schnurrschlingen an die Decke gehangen. Da die Wände & der Boden recht schallübertragend sind. Die Boxen können ordentlich aufgedreht werden ohne das sich daran jemand stört.


    Die ganz große Nummer ...

    Wie siehts hinter den Boxen aus, aus was sind die Wände?

    Ist die Haushälfte Dein Eigentum?

    20mm Holzfaserdämmplatten hinter den Boxen an die Aussenwand verkleben, mit mineralischem Multigrund von Unger Diffutherm, dann mit Lehm verputzen.

    Gibt nebenher ein tolles Raumklima.


    Sonnigst Nadja

  • Kauf einen Blumenstrauß und eine Kiste Bier und wirf den Grill an!

    Das ist schöner als einige Umbaumaßnahmen

    Ich kann nicht zwei, dreimal in der Woche seiner Freundin einen Blumenstrauß schenken und ihn mit einer Kiste Bier abfüllen. Das wird langfristig sicher missverstanden und ich zum Alkoholiker. Da ich aber eh kein Bier mag, hätte das zumindest was Läuterndes, statt drei Rosenkränze, drei Bier trinken müssen... <X

  • Auf was bzw. sind Deine Boxen aufgestellt?

    Hast Du diese vom Fußboden entkoppelt?

    Nein, so richtig entkoppelt sind die tatsächlich nicht. Die stehen auf so einem Eisengestell und das nochmal auf einer halben Holzpalette (räusper) wegen der Höhe. Das ganze sieht wirklich schei**e aus, aber es hört sich grandios an...


    Zitat

    Kannst Du Deine Boxen aufhängen?

    Aber nur am Dachstuhl. Da ich aber eh das Dach vermute, welches sich aufschwingt, weiß ich nicht ob das der richtige Weg wäre...

    Zitat

    Wie siehts hinter den Boxen aus, aus was sind die Wände?

    Ist die Haushälfte Dein Eigentum?

    Hinter den Boxen ist gleich die Dachschräge, die ohne Kniestock direkt bis zum Boden geht und dort einen spitzen Winkel bildet. Die Dachschräge besteht aus normalen Nut- und Feder-Holz, isoliert mit Glaswolle (vermutlich, kann auch was anderes sein). Mörteln, maurern und neu verputzen kann man da nichts, obwohl ich es vermutlich dürfte, wenn es möglich wäre. BTW: Es sind zwei Einfamilienhäuser, keine Doppelhaushälten.


    Was ich natürlich machen könnte und daran habe ich als erstes gedacht, wäre den Spitz hinter den Boxen mit schallschluckenden Material ein Stück weit aufzufüllen. Damit würde ich einen Teil des Schalls absorbieren, bevor er am Dach ankommt und den Winkel teilweise verändern in der die Welle auftrifft.


    Aber ich weiß natürlich auch, dass ich davon eigentlich keine Ahnung habe, es war nur so ein Bauchgefühl. Die Lautsprecher zu entkoppeln aber scheint in mehrerlei Hinsicht tatsächlich überfällig zu sein.


    Thx & Bye Tom

  • Hey,


    ...kenne ich gut-ne Bekannte hatte ne Dachwohnung in der Stadt in der eigentlich jedes vorbeifahrende Auto im Wohnzimmer eine sehr unangenehme subfrequente Resonanz anregte-und das noch an ner recht stark befahrenen Strasse.


    Wie wär`s eigentlich, wenn ihr (du und der Nachbar) zusammen daran arbeitet in seinem Wohnzimmer ne auf die Frequenz abgestimmte Bassfalle wohnraumfreundlich zu integrieren?

    Ich glaube, dass es mehr Sinn macht sein bautechnisches Defizit in seiner Wohnung anzugehen als dass du alles zu ihm rüber dämmst.

    Solche Teile sind in professionellen Aufnahmeräumen/Regieräumen mit Referenzabhören Teil der akustischen Optimierung falls ein solches Problem vorliegt.


    Insgesamt ist die Situation zweideutig-du kannst eigentlich nix dafür dass er in seinem Wohnzimmer dieses Problem hat-das ist ein bautechnisches Problem seiner Bude. Andererseits scheinst du der einzige Auslöser dafür zu sein dass es auftritt, und somit Verursacher.


    Man kann in der Situation auch einen auf Akustik spezialisierten Architekten zu Rate ziehen oder einen Raumakustiker...


    Eine zeitliche Einigung kann eigentlich nicht lange halten, weil die Resonanz ihn immer nervt, was-auch mit Abmachung-die Gesamtsituation mit der Zeit erheblich belasten wird.

    Zur Zeit ist die Bereitschaft für richtige Lösungsansätze wohl noch da und somit die Möglichkeit dazu...ist er erst mal sauer geht dahingehend nix mehr...


    Gruss,

    Bernie

    Musikmaschinen: Pro-Ject Xtension 10 / Benz ACE SL, MuFi MX-Vinyl, Sony CDP-XA555ES+Breeze Audio DAC, MuFi M5si, Visaton Atlantis MKII mit Weichen von "Kalle MKII" - Dauertinnitus wegen Rock`n Roll^^

  • Kann man „Abends um 12“ nicht einfach leiser oder gar nicht hören? Alternative für diese „Tageszeit“ wäre ein Kopfhörer.

    Wenn ich mir ein Haus an's Bein binden tät, dann nur wenn ich im Garten Orgien feiern kann und morgens halb eins Metallica auf dem Roten Platz spielt wenn ich das will. Zumindest fast... ;)



    Tja, ich glaube bei deinem Nachbar wird ein gepflegter ca. 30 Hz Ton ankommen, viel wirst Du da nicht ausrichten können. Ausser leise hören.

    Wo soll der denn mit dieser Energie herkommen?


    Nein, so richtig entkoppelt sind die tatsächlich nicht. Die stehen auf so einem Eisengestell und das nochmal auf einer halben Holzpalette (räusper) wegen der Höhe. Das ganze sieht wirklich schei**e aus, aber es hört sich grandios an...

    Dann laß es so! Entkoppeln würde das Problem zwar lösen weil eine entkoppelte Box nicht die volle Membranauslenkung in bewegte Luft umwandeln kann, aber klanglich ist das nicht optimal. Das soll dich aber nicht vom Probieren abhalten.


    Die Dachschräge besteht aus normalen Nut- und Feder-Holz, isoliert mit Glaswolle (vermutlich, kann auch was anderes sein).

    Da vermute ich das Problem. Ich kann mir vorstellen, dass diese "Membran" schön zum Schwingen gebracht wird und da ich das Problem schon von zwei Leuten mit Kompaktlautsprechern geschildert bekommen habe, vermute ich dass es nicht im Tiefbass liegt. Die Idee sich eine CD mit Frequenzleiter zu besorgen finde ich sehr zielführend. Man überwacht das per Telefon gemeinsam und irgendwann müsste das Phänomen ja dann auftauchen.


    PS: In der Stereo gab's oder gibt's vielleicht noch eine Rubrik, da wurden Leute mit klanglichen Problemen besucht und denen geholfen, zumindest war das der Aufhänger. Da war mal jemand, der hatte ein Problem mit einer großen mitschwingenden Regipswand. Da gab es ein Granulat, das wurde per gebohrtem Loch mit ich glaube einer Art Gebläse hinter die Wand verbracht und hat dann Bassenergie geschluckt. Das sah jetzt nicht exorbitant teuer aus und wenn sowas wirklich funktioniert, dann ist das für die Ewigkeit und rechtfertigt m.M.n. schon eine gewisse finanz. Ausgabe. Aber vielleicht würde bei einer mitschwingenden Dachschräge schon ein natürlich wirklich großes Bild mit einem sehr stabilen Rahmen der an mehreren Stellen fest mit der Schräge verschraubt wird helfen. Vielleicht noch Moosgumi o.ä. diskret zwischen Wand und Rahmen. Wenn es wirklich die Dachschräge ist.