Übersetzungsverhältnis Übertrager

  • Hallo Frank,


    ich hab das Thema ja durch meine ursprüngliche Frage angestoßen.

    Das mit dem ohmschen Wicklungswiderstand sollten wir glaube ich erst mal außer acht lassen.

    Wollte urspünglich nur wissen, was die Bezeichnung des SC Pro 1:10 / 100 Ohm bedeutet.

    Das heißt die 100 Ohm bezeichnen hier den ohmschen Wicklungswiderstand?


    Gruß Micha

  • Das mit dem ohmschen Wicklungswiderstand sollten wir glaube ich erst mal außer acht lassen.

    Nicht nur erstmal.


    Bleiben wir der Einfachheit halber mal beim LL1933 für das EMT und schauen ins Datenblatt.


    http://www.lundahl.se/wp-content/uploads/datasheets/1933.pdf


    2 x 1,5 Ohm haben die beiden Primärspulen und 2 x 85 Ohm die Sekundärspulen. Was ist das im Vergleich zu den anderen maßgeblich beteiligten Impedanzen des gesamten Aufbaus?


    Richtig, ein Fliegenschiß.


    Gruß

    Michael

  • Hallo,


    die Primärimpedanz spielt aber schon eine nicht zu unterschätzende Rolle und sollte nicht nur erstmal nicht ausser Acht gelassen werden.

    Ist diese zu gering bzw. der Eigenwiderstand des TA zu hoch, wird das System zu sehr bedämpft. Deswegen die orientierende Angabe von 100 Ohm bei Silvercore und auch die Beschriftungen bei Übertragern mit mehreren Eingängen, z. B. 3, 12, 40 Ohm (Wobei hier wahrscheinlich eher die Eigenimpedanz des TA gemeint ist. Es gibt aber auch ÜT, wo die Primärimpedanz an den Eingängen steht.).

    Das Übersetzungsverhältnis legt den Abschlusswiderstand fest, also z. B. 470 Ohm bei 1:10 an einem Standard MM-Eingang mit 47 kOhm.


    Gru Jan

  • Hallo Jan,


    so sehe ich das auch! Die Werte in meiner "Bedienungsanleitung" kommen da

    hin.


    Bei meinem Übertrager habe ich 3 Schalterstellungen, die mit 3, 10 und 30 Ohm

    bezeichnet sind und typische Eigenimpedanzen von möglichen Tonabnehmern

    widerspiegeln.


    Die Angabe für die jeweilige Eingangsimpedanz (im Manual) korreliert von den

    Werten her mit der Annahme von (MM)verstärkerseitigen 47 kOhm geteilt durch

    das Quadrat der Verstärkungsfaktoren.


    Das passt also alles ins Bild.


    Dann gibt es allerdings noch 3 Werte für Ausgangsimpedanzen (6500, 1800 und

    700 Ohm), die ich nicht so recht zuordnen kann.


    Hat da jemand eine Idee, was das ist, bzw. wie man da rechnerisch hinkommt?

    slàinte mhath


    Peer

  • beim MC Pro ist der Gleichstromwiderstand der Primärwicklung extrem gering so wie es bei allen Spulen sein sollte, welche in Reihenschaltung im Signalweg liegen. Laut Silvercore 0,1 Ohm was schon mal eine Ansage ist. Die großen Lundahl liegen da um das 15 fache höher und dieser Widerstand bedeutet auch Verluste

  • Alles hat mindestens zwei Seiten, denn ein geringer Gleichstrom-Widerstand korrespondiert zu wenigen Wicklungen primär und sekundär (schlappe Induktivität). Das äußert sich in einem etwas müde und flachem Klangbild, deshalb halte ich viel von alten Klangfilm-Kapseln, die hatten nicht an Wicklungen gespart, allerdings haben die auch höhere Gleichstrom-Widerstände aber einen prima dynamischen Klang.


    Grützi,

    Holger

  • Ich betreibe meine Ortofon MC 30 Super/MC 30 Super II/ SPU Royal N an einem Silvercore MC 25 Pro, bei einer telefonischen Rückfrage zur evtl. Anpassung der Übertrager an meine Systeme bei Hr. Kraus wurde mir mitgeteilt, die Primäreingänge der Silvercore sind mit 0,1 Ohm so niederohmig, das eine Anpassung für meine Systeme nicht nötig ist.


    Keins der angeführten Systeme bereitet mir ohne Anpassung klangliche Probleme.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • wurde mir mitgeteilt, die Primäreingänge der Silvercore sind mit 0,1 Ohm so niederohmig, das eine Anpassung für meine Systeme nicht nötig ist.

    Hallo Martin,

    du liegst für deine nieder-ohmigen Systeme wohl richtig. Bei 47KOhm/400 = 117,5Ohm primäre Load-Impedanz, oder lieber doch weniger?


    Das Zitat ist aber bullshit.


    Grüße,

    Holger

  • Hallo Zusammen,


    ich finde diesen Thread sehr spannend, weil er das Thema Übertrager hier durchaus kontrovers aber auch technisch differenziert diskutiert wird. Übertrager passen mMn immer dann am besten, wenn das Verhältnis von Ausgangsspannung und Impedanz des Tonabnehmers mit der Übersetzung des Tonabnehmers optimal zusammenpassen.

    Klassisches Beispiel ist das Denon DL-103 (0,3 mV/40 Ohm). Hier passt ein Übertrager 1:10 an einer MM-Phono mit 47 kOhm perfekt und man bekommt mit einem recht günstig erhältlichen Denon-Übertrager und einem guten MM-Phono ausgezeichnete Ergebnisse.

    Wenn das Verhältnis von Ausgangsspannung und Impedanz des Tonabnehmers ungünstig wird, z.B. Denon DL-103M (0,12 mV/40 Ohm) wird es schon schwieriger. Ein 1:10-Übertrager

    liefert lediglich 1,2 mV Ausgangsspannung, die quasi im Niemandsland zwischen MM- und MC-Verstärkung liegen. Genauso wie ein Tonabnehmer mit hoher Ausgangsspannung und niedriger Impedanz, z.B. 0,5 mV/5 Ohm nicht optimal für einen Betrieb mit einem Übertrager sind..

    Hier kommt es dann auf die Qualität des MM-Phono an. Ist dieser in der Lage auch die bereits erwähnten 1,2 mV des DL-103M an einem 1:10-Übertrager rauschfrei zu verstärken, geht das schon, optimal wird es genauso wenig sein, wie mit einem 1:20-Übertrager, an dem die Impedanz auf ca. 100 Ohm fällt.

    Grundsätzlich sind nach meiner Erfahrung in verschiedenen Setups niedrigere Übersetzungen mit entsprechend höheren Abschlusswiderständen klanglich günstiger als höhere Übersetzungen mit niedrigeren Abschlusswiderständen.

    Viele Grüße

    Thomas

  • bei dem besagten Denon 103M würde ein 1:10 Übertrager genauso gut passen nur sollte dann die Phonostufe auf ca 50db Verstärkung gestellt werden was selbst viele Röhrenpres können

  • bei dem besagten Denon 103M würde ein 1:10 Übertrager genauso gut passen nur sollte dann die Phonostufe auf ca 50db Verstärkung gestellt werden was selbst viele Röhrenpres können

    dann hör dir die von dir genannte Konstellation mal an und berichte aus eigener Erfahrung darüber. Parallel dazu kannst du dir Gedanken machen inwieweit der Gain Einfluss auf den Klang hat bzw.. was mit dem Signal geschieht wenn ich diesen beliebig erhöhe.

    Viele Grüße

    Thomas

  • ja, aber besser an der Phonostufe den Gain erhöhen als am Übertrager. Ein niedrig übersetzter Übertrager verfärbt nunmal weniger und der Pegel haut so auch einwandfrei hin.

  • Hallo ,

    die Sache mit dem Klirr ist halb so wild , hier am Beispiel eines Siemens T42a mit 5 mV ! angesteuert :


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/128312/


    MfG , Alexander .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • ja, aber besser an der Phonostufe den Gain erhöhen als am Übertrager. Ein niedrig übersetzter Übertrager verfärbt nunmal weniger und der Pegel haut so auch einwandfrei hin.

    Ich glaube hier sollte man Vorsicht walten lassen, denn es gibt nur einen passenden Übertrager.

    Ein SPU mit 1:10 geht natürlich, aber ist nicht das was bei richtig, passendem SUT möglich ist.

    Und Verfärbungen spielen da keine Rolle.


    Ich habe schon verschiedene SPU's probiert, auch am Silvercore MC Pro 1:10.

    Das funktioniert wie gesagt, aber klanglich ist das nicht optimal.


    Es spielen viel mehr auch die Phonostufe und so viele andere Dinge eine Rolle.

    Vor allem der persönliche Geschmack des Hörers....

  • wer spricht denn hier vom SPU ?

    Es ging um ein eher hochohmiges Denon DL103 M mit 40 ohm und da funktionieren nunmal rechnerisch nur niedrig übersetzte Übertrager

  • Carsten, du hast erstmal pauschal geschrieben, dass ein niedrig übersetzter Übertrager weniger verfärbt.

    Ich wollte nur sagen, dass es nicht so pauschalisiert werden sollte.

    Wollte nur vermeiden das Missverständnisse entstehen...


    Natürlich ist für ein DL 103 ein SUT mit 1:10 erstmal ein sehr guter Ansatz.

  • warum denn nicht Thomas?

    die 1,2mV nach dem 1:10 Übertrager sind doch ein guter Spannungswert für die meisten Phonostufen. Und warum sind dir die 50db ( 316fach) Verstärkung durch die Phono nach dem Übertrager zu viel? Da kommen brauchbare 380mV aus der Phonostufe was immer noch nicht so extrem laut ist.

    Damit wäre das System perfekt abgeschlossen und die Phonostufe bekommt immer noch genug Futter