Selbstbau eines Western Electric WE 15 Horns

  • ....In der jetzigen Aufstellung (Schnecke aussen) wird aus dem WE15 (auch unterhalb seiner Weichenfrequenz von ca 1200Hz) aus der "Längerenwegseite" der Schnecke immer noch etwas mehr Hochtonnergie als auf der "Schneckeninnenwandseite" abgestrahlt....

    super Information Dietmar, Danke! Wenn ich die Diagramme korrekt interpretiere, sind es etwa 3 dB mehr Hochtonenergie (1kHz) -> ist doch eine 5 dB Teilung im Diagramm zu sehen oder? Ist das der Schalldruckpegel? Das wäre in etwa gleichzusetzen mit einer Verdoppelung der Verstärkerleistung, zumindest mal in der ersten Annäherung. Sehr interessant wie sich mit zunehmender Frequenz die Richtwirkung zu einem erheblichen Maße verändert....

    Unter diesem Aspekt ist "Schnecke nach außen" die bevorzugte Aufstellvariante, so gesehen schneidet die klassische WE Aufstellung deutlich "schlechter" ab da viel konzentrierter abgestrahlt wird. OK schlechter ist relativ, kommt darauf an was gewünscht wird.

  • Hallo zusammen,

    habe mich mit der Weichenbeschaltung von WE15 beschäftigt. Hier mal die abgeleiteten "Anforderungen" zur Diskussion....

    Weiche_Bandpass_WE15.GIF


    Die rote Linie zeigt den nicht beschalteten Treiber im WE15 Horn, gemessen in 2,5 Meter Abstand (nicht ganz Hörposition) mit ein drittel Glättung. Grün wäre die jetzige Zielunktion im Bandpass zweiter Ordnung (Werte für Hoch-, Tiefpassteile siehe Bild), hier bin ich mir nicht sicher ob das so passt. Meine Annahme für den Hochpass waren, unteren Grenzfrequenz des unbeschaltenen Horns ca. 70 Hz-> zu erzielender -3dB Punkt eine halbe Oktave darüber also 70Hz/2 dazu addiert ergibt 105Hz. Kann man das so machen? Der natürliche Abfall des Horn wäre 6 dB und die Weiche zweiter Ordnung mit 12 dB macht in Summe 18 dB, stimmt das? Die grüne Kurve bei etwa 160 Hz zeigt ein "Überschießen" also der Kondensator ist eigentlich zu groß gewählt, aber es macht eine lineareren Verlauf ist das in irgendeiner Weise (Klirr, Impedanz)schlecht?


    Die Tiefpassfunktion sieht doch recht ordentlich aus, ggf. die Trennfrequenz noch etwas herunter zeihen, so gegen 1200Hz?


    Viel weiter bin ich noch nicht gekommen, der Mittelhochton Zweig kommt nächste Woche.


    LG

    Gerhard

  • Hallo Zusammen,

    ich möchte mich bei allen bedanken, die sich zur Aktivierung geäußert haben, das ist sicherlich einfacher in der Realisierung, so eine Passive Weiche auszuarbeiten ist sehr ein Geduldspiel und man weiß nie ob man auf den korrekte Weg ist.

    Welche Hardware außer den erwähnte Behringer setzt ihr ein?

    LG

    Gerhard

  • Die grüne Kurve bei etwa 160 Hz zeigt ein "Überschießen" also der Kondensator ist eigentlich zu groß gewählt, aber es macht eine lineareren Verlauf ist das in irgendeiner Weise (Klirr, Impedanz)schlecht?

    Hallo Gerhard

    ...genau so hätte ich es auch gemacht.:meld:

    Die leichte Überhöhung um ca 750Hz wird durch das vorgesetzte Hochtonhorn pegelmässig noch etwas abgeschwächt .

    ! ...dieses wird vermutlich unterhalb von 1 kHz mit 12 bis 18db/okt (ohne Weiche) ! abfallen ... sollte daher nur noch mit 6db/okt "beweicht" werden.

    Ein Kondensator vor dem Hochtöner würde aber die Treiberresonanz (ca 500Hz) nicht genügend bedämfen (Nachschwingen ! ,Klingeln !).

    In diesem Fall würde ich dem Hochtöner ein "Extraverstärkerchen" mit Pegelsteller spendieren ,und an dessen hochohmigen Eingang den 6db/okt Kondensator für ca 1000Hz platzieren.

    Grüsse Dietmar

    2 Mal editiert, zuletzt von Dietmar ()

  • Guten Morgen,


    vielleicht darf über die Aufstellung der Hörner noch etwas nachgedacht werden.

    Die Schnecke nach außen zu wählen ist, so wie Dietmar sehr anschaulich dokumentiert hat, die vermeidlich bessere Wahl um auch weiteren Höhrern das Hören angenehmer zu machen.


    Die Maßangaben von 2,30 m von Horn zu Horn und 3,00 m bis zur Hörposition entfernt sich sehr deutlich vom 60 Grad Stereodreieck. Somit, so wie Dietmar auch schrub, wird dies die Bühne verkleinern und die Dynamik vergrößern und punktueller machen.


    In Anbetracht, das die Terrassentüre kaum aufgeht durch diese Aufstellung, mach es vielleicht Sinn die Hörner eine Idee Richtung Hörposition zu schieben. Es sei denn man will genau diese Effekte haben.


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • ....vielleicht darf über die Aufstellung der Hörner noch etwas nachgedacht werden....

    Habe die aktuelle Aufstellung (Schnecke nach außen) nachgemessen, 280cm von Horn zu Horn. Die Entfernung zur Sitzposition, könnte ich gut, durch Verschieben des Sofas auf 280cm bringen.

  • .... leichte Überhöhung um ca 750Hz wird durch das vorgesetzte Hochtonhorn pegelmässig noch etwas abgeschwächt .....

    Mensch danke dass Du mich erinnerst, ich habe den Bandpass noch nicht verschachtelt, das werde ich erst noch mal messen bevor ich ans Abschwächen gehe....

  • Ich habe mal an der Weiche weiter gemacht und den Coral mit JBL 2344 eingebunden. Diesmal 1m Messabstand wieder 1/3 Glättung.


    Übergang WE auf Coral.GIF


    Das ist bisher das "geeignetste" was ich hinbekommen habe. Leider können die Coral M100 nicht so schön hoch hinaus wie es die Messung an der plane wave bei Dietmar gezeigt hat.


    Hier jetzt eine Messung am Hörplatz, Position am Ohr.

    am Hörplatz.GIF

    Zwei Kurven mit identischer Weiche aber die M100 getauscht!

    Muss halt doch noch einen Hochtöner einsetzen....

    LG

    Gerhard

  • Muss halt doch noch einen Hochtöner einsetzen.

    ... noch nicht :

    Dieser durchaus normale Hochtonabfall ist dem JBL 2344 zuzuschreiben.

    Dadurch, dass die Hochtonenergie bei diesem Horn auf fast 100 Grad verteilt wird, ergibt sich natürlich weniger Energie auf Achse.

    Abhilfe: In Serie (in einer Zuleitung) zum 16Ohm Hochtöner einen, erstmal mit ca 3uF überbrückten, 20 Ohm Widerstand einfügen.(= Hochtonanhebung)

    Da dadurch die Gesamtempfindlichkeit des Hochtöners um ca 8db gesenkt wurde , muss er um diesen Betrag wieder lauter "gedreht" werden.

    Einfacher geht es natürlich mi DSP :heul:

    PS: hast du schon den mechanischen Phasenabgleich MIttelton-Hochton gemacht?


    Grüsse Dietmar

    Einmal editiert, zuletzt von Dietmar ()

  • ... In Serie (in einer Zuleitung) zum 16Ohm Hochtöner einen, erstmal mit ca 3uF überbrückten, 20 Ohm Widerstand einfügen.(= Hochtonanhebung)....

    Versuche ich gleich mal, daher der Vorschlag eine eigenen kleinen Verstärker zu spendieren. Hätte sogar einige im Keller, B300 Monos und 2A3 Stereo, da sind auch noch OTL Monos allerdings mit 30 Watt müsste ich umbauen...für eine Aktivierung ist einiges im Bestand, wollte halt erst mal klein anfangen!

    LG

    Gerhard

  • ...PS: hast du schon den mechanischen Phasenabgleich Mittelton-Hochton gemacht....

    Nur mal grob, konnte nicht viel Unterschied sehen und habe es deshalb erst mal verschoben. Noch mal zum Vorgehen, zunächst wird der Hochtöner verpolt so dass die Kerbe im Frequenzgang sichtbar wird, danach wird cm weise verschoben bis die Kerbe maximal tief ist. Jetzt ist Phasengleichheit wenn der Hochtöner wieder richtig gepolt wird. Ist das soweit korrekt? Die Wellenlänge bei 1kHz ist grob 35cm in diesem Versatzbereich muss sich was tun....

  • ... In Serie (in einer Zuleitung) zum 16Ohm Hochtöner einen, erstmal mit ca 3uF überbrückten, 20 Ohm Widerstand einfügen.(= Hochtonanhebung).....

    M100 über RC.GIF


    den Effekt sieht man schon, müsste noch weiter daran arbeiten....

    hier müsste aber ein eigener Verstärker her und dort würde ich den Filter im Eingang platzieren...


    Denke mit Superhochtöner Coral H105 bin ich erst mal schneller am Ziel mit nur einer Endstufe. Werden diese Woche mal die Bauteile für die Weiche beschaffen, später kann ich immer noch umbauen!


    Grüße

    Gerhard

  • den Effekt sieht man schon, müsste noch weiter daran arbeiten....

    ... man kann auch erkennen, dass der Hochtöner mit Vorwidersand nicht mehr genügend Bedämpfung erfährt, und im Frquenzgang unruhiger wird.

    Will dir keine langen Zähne machen , mit 'nem TAD geht es natürlich etwas besser.: TAD2001 (ohne Korrektur) am JBL 2344 unter 0 und 45 Grad (1m Entfernung) direkt am Verstärker

    2344mod 0 u 45 Grad.jpg


    Klanglich wichtiger ist aber das Impulsverhalten.!


    2344mod an2001.jpg


    VG Dietmar

  • Hier mal die derzeitige Weiche....

    ... ich glaube die 0,6mH sind zu klein, was den leichten 1kHz Einbruch erklärt

    ...Und ja , habe eine total einfache Schaltung: EF80 und EL84 , beide als Triode, Koppelondensator und Ausgangsübertrager für 400Hz berechnet.

    VG Dietmar