Hallo
Die Gainarchitektur beschreibt die Spannungsverstärkung der gesamten Kette. Also vom Tonabnehmer bis zum Lautsprecher. Dabei sollte die Quelle eine Ausgangsspannung liefern, die mit etwas Reserve in der Lage ist die Vorstufe voll auszusteuern. Die Vorstufe sollte dann die Endstufe nahezu voll aussteuern können. Die Endstufe muss dann genügend Spannung abgeben , um den Lautsprecher sehr gut mit Leistung zu versorgen. Dabei sollte " ein " Lautstärkeregler ausreichen um den Pegel der Aufnahme der gewünschten Abhörlautstärke anzupassen. Eigentlich eine ganz banale Angelegenheit.
Häufig Ist es aber so, dass die Gesamtverstärkung der Elektronik viel zu hoch ist. Wenn ich eine Phonovorstufe, die mir mit meinem Tonabnehmer im Ernstfall 3 Volt gibt, mit einem Vollverstärker kombiniere, der zur Vollaussteuerung 200mV braucht, habe ich was falsch gemacht.
Baue ich nun eine Kette aus Röhren und Hörnern , die wie in diesem Faden beschrieben, 3 Wege hat und aktiv seien soll, muss ich also 3 mal eine passende Spannungsverstärkung hinbekommen.
Ich muss mich also fragen wieviel Gain jedes Chassis braucht um einen ausgeglichenen Frequenzgang zu erhalten, ohne dass ich mit Potis oder Spannungsteilern viel Leistung verbrennen muss. Hier wurde erwähnt, dass ein 116 dB Chassis mit einer 811 angesteuert wird. Um den Pegel dieses Weges den anderen Wegen anzupassen, muss dann 99 % der Leistung verbrannt werden.
Auf dem Weg vom Tonabnehmer zum Lautsprecher sollte die Spannungsverstärkung so gewählt werden, dass alle Röhren im linearen Bereich ihren Kennlinien bleiben und unterhalb ihrer maximalen Verlustleistung arbeiten. Auch wenn es mal laut wird. Die Ketten von Thomas Mayer sind nach diesem Prinzip aufgebaut und es scheint so, als ob Aries Cerat es auch so macht.
Gruß Stefan