Röhrenvorstufe Phono Kanal "wandert"

  • Hallo in die Runde


    Seit einigen Tage ist in meiner Röhrenvorstufe der E-Wurm drinnen.


    Ich Betreibe eine Orange Audio "Volt". Seit einigen Tage funktioniert der rechte Kanal bei Phono (rechte Seite 2x ECC83) leider nur sporadisch. Röhren, Tonabnehmer, Headshell, Kabel (Alle!) , Buchse usw. wurden bereits ausgiebig überprüft und können als Fehlerquelle ausgeschlossen werden.

    Zum Fehler: Line-Eingänge sind alle okay (linke Seite 4xECC82) Wenn ich nach der üblichen Aufwärmrunde Platte höre ist der rechte Kanal am Anfang sehr leise, was sich mit zunehmender Zeit (so 1-2 min.) wieder normalisiert. Man kann wirklich mitverfolgen, wie z.B. je nach Aufnahme das Musikgeschehen langsam von links wieder zur mitte hin wandert, bis dann wieder alles normal erscheint. Das hält sich meist dann auch so lange wie ich höre, aber auch nicht immer. Dann wandert es wieder ... Brummen oder sonstige Störungen sind nicht zu vernehmen.

    Hier ein paar Bilder. Phono liegt auf der rechten Seite.


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/128581/analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/128580/analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/128579/analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/128578/ Orange Audio "VOLT" von innen


    Wenn jemand ne idee hat wo das Problem liegt, wäre ich sehr dankbar.



    Gruß

    Max

  • Hallo Max,

    Du schreibst ja die Röhren wären auszuschließen, vielleicht eine kalte Lötstelle zB:

    am Röhrensockel. Da müßte man das leiser werden aber auch durch bewegen der Röhre provozieren können.

    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Als Elt. Flachmann (Tischler von Beruf ) würde ich auch auf Lötstelle /Kondensatoren tippen!

    Ist doch nicht wild, die Platine auszubauen /Kontrolle!


    Viel Erfolg


    Ahoi


    Jürgen

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

  • Moin-Moin


    Danke für die vielen Ratschläge!

    Die Lötstellen habe ich bereits mit großer Lupe überprüft und verdächtige Stellen, sowie die Röhrensockel nachgelötet. Die einzelnen Pins habe ich mal behutsam nachgebogen. Da sind keine Auffälligkeiten zu erkennen wenn ich im Betrieb an die Röhren dranstupse. Hier ist mein Wissen um die Materie auch schon fast ausgeschöpft. Habe lediglich ein Multimeter was keine Kapazitätsmessung hat. Dazu müsste ich die Dinger zum messen wohl auch auslöten!? Zu sehen ist jedenfalls nix auffälliges.


    Welche Kondis sollte ich mal in Augenschein nehmen? Oder einfach mal alle auf verdacht erneuern? Um die Relais zu testen, bräuchte ich ja eine Versorgungsspannung (nen bissle eingelesen) die im ausgebauten Zustand leider nicht anliegt. Oder habt ihr da ein DIY Tip?


    Revidiert ist die Vorstufe meines Wissens noch nicht. Nach gut 25 Jahren wäre eine Frischzellenkur wohl mal angebracht. Aber da müsste jemand ran der sich besser auskennt als ich ... Ob Einstein das noch für die Volt anbietet, muß ich mal kommende Woche in Erfahrung bringen.


    Am liebsten würde ich das Problem natürlich selber gerne finden und beseitigen, wenn das im Rahmen meiner Möglichkeiten liegt.



    Gruß

    Max


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/128594/index.php?my-image-list

  • Hallo Max,


    ich habe lange überlegt, ob ich mich hier beteiligen soll oder nicht, da eine Fehlersuche aus der Ferne eine ziemlich undankbare Aufgabe ist und man eigentlich nur raten kann.


    Am einfachsten wäre es das Geschehen mit einem Spektrumanalyse oder Oszilliskop zu beobachten und es aus auf die fehlelhafte Verstärkerstufe einzugrenzen. Dazu bräuchte es idealerweise eine Soundkarte mit Meßprogramm und Invers-RIAA, oder einem Signalgenerator und ein Oszilloskop. Zumindestens ein AC mV Meter sollte vorhanden sein.


    Außerdem wäre ein Schaltplan nötig. Sollte es keinen geben, müßte dieser aus dem vorhandenen Gerät erstellt werden.


    Ist den wirklich sicher, das die Röhren einwandfrei sind? Wandert der Fehler beim Kanaltausch nicht mit?


    Lautstärke verändernd und damit eine sich verändernde Verstärkung kann eigentlich nur ein Kondensator sein. Hier wäre mein Tipp irgendein Kathodenkondensator.


    Beginnen könnte man mit den DC Arbeitspunkten indem man beide Kanäle vergleicht. Dann Signal in die Phono einspeisen und die AC Arbeitspunkte vergleichen.


    Viele Grüße,

    Martin

  • Hi Max,

    da die Lautstärke relativ langsam ab- und zu- nimmt, kann ich mir gut ein Problem mit der Heizung vorstellen. Da die Fassungen mit der Platine verlötet sind, solltest Du als erstes die Anschlüsse 4+5 und 9 in Augenschein nehmen. bei Draufsicht ist die 1 rechts oben von der Lücke. Oder einfach nach löten und auch die betreffenden Leiterbahnen verfolgen, da durch die Wärme auch Harrrisse entstehen können.


    Hans

  • Hallo Zusammen,


    wenn ich mir das Bild von der Oberseite so ansehe, dann sind rechts wo die Phono ist, je Kanal zwei Transistoren verbaut. Da kann ja nur der Fehler liegen ;)

    da die Lautstärke relativ langsam ab- und zu- nimmt, kann ich mir gut ein Problem mit der Heizung vorstellen. Da die Fassungen mit der Platine verlötet sind, solltest Du als erstes die Anschlüsse 4+5 und 9 in Augenschein nehmen. bei Draufsicht ist die 1 rechts oben von der Lücke. Oder einfach nach löten und auch die betreffenden Leiterbahnen verfolgen, da durch die Wärme auch Harrrisse entstehen können.

    Hans, Pin 9 ist rechts oben und wird nicht benötigt, da 12V Heizung.


    Ansonsten, warum nicht. Wer weiß. Wenn die Röhre ganz rechts auch der rechte Kanal ist. Das ist nämlich die letzte in der Kette.


    Viele Grüße,

    Martin

  • Hallo zusammen,


    eine Ferndiagnose , das funktioniert nicht bei einen solchen Fehler, alles kann es sein, wie ihr aus den geschriebenen seht , bevor das Gerät vermurkst wird, last einen Fachmann ran und vergesst nicht , wie alt das Gerät ist, da iss etwas mehr , als eine nur Reparatur nötig, dann wird es auch wieder einwandfrei funktionieren


    Gruß


    Klausxx

  • Hallo Hans,


    dreh deinen Sockel mal um 90° im Urzeigersinn. Das ist die Einbaulage auf der Platine von unten. Oben rechts über der Lücke ist der unbenutzte Pin 9. Unten rechts unter der Lücke die Anode II Pin1.


    Viele Grüße,

    Martin


    PS: Danke Klausxx

  • Hallo in die Runde


    Wenn ich mir das alles durchlese beschleicht mich der Verdacht, das die Fehlersuche doch etwas umfangreicher werden könnte. Wobei dann auch nicht gesagt ist, das ich alles richtig mache, bzw. alles finde was im argen liegt.

    Mir fehlt einfach das Fachwissen, noch habe ich die benötigten Messeinstromente um das Problem zu wuppen. Um nix zu verbräseln wird die VOLT nach Einstein Audio geschickt. Das wird zwar einige Taler kosten, aber dann bin ich auch auf der sicheren Seite das alles fachgerecht überprüft und bei bedarf ersetzt wird.


    Werde auf jeden Fall Rückmeldung geben was im argen lag.



    Vielen lieben Dank für die ganzen Tip´s. Klasse!


    Gruß

    Max

  • :meld:Die Vorstufe ist vom Service zurück. Allerdings wurde keinerlei Defekte gefunden,
    wie mir Herr Bohlmeier von Einstein mitteilte. Wie nun!? Also muß der Fehler wohl im Plattenspieler liegen!


    Dazu muß ich sagen, das der Fehler unregelmäßig auftrat. Beim umstecken des Plattenspieler-Kabel von rechts und links konnte ich ein wandern des Fehlers leider nicht nachvollziehen, so das ich alles was messbar war auf Durchgang prüfte. Da war auch nix zu finden. Mittlerweile ist der Fehler aber gefunden. Ich benutze ein Yamaha PX-2 mit Tangentialtonarm. Dieser wird mit einem 12-Pol Flachbandkabel gesteuert, das durch den Transport seit den 1980er Jahren stetig in Bewegung ist. Und zwei der Litzen die das Signal führen hatten einen Bruch. Das fand ich aber erst nachdem ich den Tonarmschlitten komplett ausgebaut hatte und dort Schritt-für-Schritt durch messen konnte. Offensichtlich waren auch Temperaturunterschiede mit am wandern des Fehlers mit verantwortlich gewesen, da die Isolierung des Flachbandkabels härter oder weicher wurde.
    Mittlerweile habe ich das defekte Stück und drei weitere Litzen entfernt und die komplette Signalführung erneuert. Das fuzt prima und sollte auch noch viele Jahre gut funktionieren. Trotzdem denke ich, das ich den PX-2 schon bald komplett durch verkabele, da die ganzen Übergänge im Signalweg ab dem Tonarm zu viele mögliche Fehlerquellen darstellen die sich einmischen könnten.


    Immerhin wurde die Volt nach den ganzen Jahren auch mal ausgiebig geprüft aber offenbar waren noch alle Arbeitspunkte im grünen Bereich, so das außer einem neuen Abgleich nichts weiter nötig war. Klar, hätte man bestimmt einige Teile prophylaktisch austauschen können, aber das ist eine andere Geschichte.


    Nur gut das ich nicht wild drauf los gelötet habe!!!


    So, und nun ne Platte aufgelegt ... :merci:


    Grüße aus dem Bergischen Land

    Max