Verständnisfrage: Frequenzgang & Aufnahmepegel

  • Die Frage ist sicher laienhaft aber ich habe auch mit der Suchmaschine nicht wirklich was gefunden :sorry:. Bei Kassettendecks wird ja manchmal der Frequenzgang in Abhängigkeit vom Aufnahmepegel angegeben. Bei einem Pioneer CT-777 zum Beispiel mit:

    • Normalband 15 bis 21000 Hz (bei Aufnahmepegel -20dB)
    • Chromband 15 bis 21000 Hz (bei Aufnahmepegel -20dB)
    • Metallband 15 bis 22000 Hz (bei Aufnahmepegel -20dB)


    Was soll mir das jetzt sagen? Das dieser ideale Frequenzgang nur erreicht wird wenn ich mit -20dB aufnehme? Das währe dann doch ein bisschen leise. Oder sind das Herstellerangaben die nur praxisfern bei diesen Bedingungen erreicht werden?


    mit freundlichen Grüßen

    Andrè

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  • Hallo


    bei Bandgeräten wird der Frequenzgang immer bei -20db gemessen, das passt auch wenn du dir Leistungsverteilung des NF - Signal über die Frequenz anschaust , Klirrfaktor K3


    Gruß


    Klausxx

  • Danke für deine schnelle Antwort. Allerdings muß ich zugeben das ich sie nicht verstanden habe :wacko:. Heißt das, das man bestimmte Messfrequenzen mit einer Aussteuerung von -20dB aufnimmt oder wo kommen die -20dB her? Ich bin alles andere als der Profi auf diesem Gebiet…


    mit freundlichen Grüßen

    Andrè

  • Ok, ich habe jetzt ein bisschen rumgesucht und ich glaube ihr habt zuviel Wissen bei mir vor rausgesetzt. Klausxx hinweis zum Klirrfaktor hat mir weiter geholfen. Ich habe mich zu sehr auf den „Aufnahmepegel“ fokussiert und gedacht das sei der Pegel mit dem bei der Aufnahme ausgesteuert wird. Wenn ich das jetzt bei Wikipedia richtig verstanden habe, ist damit gemeint das so hoch ausgesteuert wird bis das Klirrverstärkungsmaß max -20dB beträgt (Klirrfaktor 10%) . Oder liege ich da wieder falsch?


    mit freundlichen Grüßen

    Andrè

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  • Hallo André,


    Vielleicht hilft die Folgendes weiter:


    Tonbänder arbeiten mit Magnetismus, also der stärkeren oder schwächeren Magnetisierung der auf dem Band befindlichen magnetisierbaren Schicht.


    Wie stark man diese Magnetschicht magnetisieren kann ist material- und frequenzabhängig. Hier ist es angebracht sich an den Physikunterricht zu erinnern und dass sich unterschiedliche Magnetpole anziehen. Vereinfacht gesagt ist in den Höhen der Abstand der magnetischen Flusswechsel klein und deren Magnetisierungsstärke entscheidend, die Tonköpfe sind mit ihrer Spaltbreite ebenfalls begrenzende Faktoren.


    Das sind auch die Gründe, warum es unterschiedlich "schnelle" Tonbandmaschinen (4,75/9,5/19/38/76cm/s) gibt. - bei hohen Frequenzen liegen die unterschiedlichen Magnetisierung(srichtung)en nahe beieinander, dadurch nimmt die maximale Magnetisierbarkeit ab, so dass z.B. bei 0 dB Aussteuerung über 5 kHz bereits ein Frequenzgangabfall eintritt und bei -20dB Aussteuerung eben erst bei >20kHz (schwächere Magnete ziehen sich schwächer an).


    Unterschiedliche Magnetmaterialien zeigen den beschriebenen Effekt halt etwas stärker oder etwas schwächer, darum die Bandbreitenunterschiede verschiedener Bandsorten.


    Hilft das schon?


    Grüße,

    Winfried


    PS: Ich habe versucht die eigentlich komplexeren Zusammenhänge einigermaßen verständlich zu formulieren, man möge mir das von fachkundiger Seite nachsehen :)

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!