Gibt es einen relativ neutral klingenden Röhren (voll) verstärker?

  • eigentlich wäre es besser die Röhrenverstärker nach Klassen zu unterscheiden. Aber nicht nach Leistung oder Prinzip sondern nach Stabililät.


    Klasse 1: Sehr puristische Verstärker ohne Gegenkopplung für reinen Breitbandbetrieb, also für LS mit linearer und hochohmiger Impedanz , mind 8 ohm. geringe Phasenschwankung, guter Wirkungsgrad vorrausgesetzt.


    Klasse 2: hier wären es durchschnittlich stabile Röhrenamps, zb Push Pull oder Single Endet Ultraliniearbetrieb für eher einfache 6db Frequenzweichen , 2 oder 2,5 Wege mit geringer Impetanz und Phasenschwankung .


    Klasse 3: hier kommen stabile Röhren mit Ultralinearbetrieb , gerne stabilisierten Schirmgitterspannungen oder Penthodenbetrieb mit relativ straffer Gegenkopplung zum Einsatz welche auch für 3 oder 4 Wege LS noch gerade so geeignet sind. Auch können hier niederohmige LS mit gängigen modernen Frequenzweichen betrieben werden. Wirkungsgrad Hifi typisch eher mittelmässig laut. Diese Verstärker reagieren fast nicht auf die Impedanz und Phasendreher sofern es nicht ganz extrem wird.



    Wenn das alles passt, kann man von einer neutralen Röhre sprechen.

    Einmal editiert, zuletzt von Carsten R. ()

  • hohe Stabiltät bedeutet erstmal das ein Verstärker an der halbierten Impedanz theoretisch die doppelte Leistung abgeben kann. Je näher er da heran reicht, desto stabiler ist er. Und als zweites natürlich das er nicht auf Impedanz und Phasendreher reagiert. Beides ist bei Röhrenverstärkern nicht so einfach zu realisieren

  • Viel Technik, viel Gefühl in diesem Thread.


    Meiner Meinung nach führen viele Wege nach Rom. Der Verstärker, der Lautsprecher und der Raum müssen zusammenpassen. Ich habe in meinem Leben schon viele Anlagen gehört und auch besessen und werde mir daher ein allgemeingültiges Urteil über Röhre besser/schlechter im Bass usw. verkneifen.

    Die Frage war doch, gibt es einen relativ neutral spielenden Röhrenverstärker?


    Na klar gibt es den. Meiner spielt neutral (je nachdem mit was ich ihn füttere ;))


    Die Mischung macht´s wie ich oben schon gesagt habe. Und wer es nicht glaubt, kann sich bei mir persönlich davon überzeugen das eine Röhre (passend eingesetzt) neutral spielt und den Raum einfach nur mit der Musik füllt die gerade auf dem Plattenteller liegt.

    Ich verstehe dieses miteinander Abwägen der technischen Vor- und Nachteile nicht. Das sind doch nur Indikatoren/Einzelaspekte aber das Endergebnis (der Klang) ergibt sich doch aus der Summe aller Dinge. Die Kenntnis der Technik gibt den Weg vor, klar. Aber was dann am Ende rauskommt ist, wie oben erwähnt, die Summe aller Dinge.

    Klingt es gut seid doch zufrieden, egal was ihr benutzt. Klingt es nicht, sucht weiter (so ihr denn wollt).


    Gruß

    Volker


    By the way: Wobei ich "relativ" schon als eine gewisse Frechheit empfinde.

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist schließlich seins!

  • hohe Stabiltät bedeutet erstmal das ein Verstärker an der halbierten Impedanz theoretisch die doppelte Leistung abgeben kann. Je näher er da heran reicht, desto stabiler ist er. Und als zweites natürlich das er nicht auf Impedanz und Phasendreher reagiert. Beides ist bei Röhrenverstärkern nicht so einfach zu realisieren

    sorry ich halte von diesem ganzen Stabilitätsproblemen die man Röhrenverstärkern andichtet nicht viel. Es gibt nur ein Problem und das ist der im Gegensatz zu Transistorverstärkern geringe Dämpfungsfaktor.

    Warum kann ich an einem von Dir in Klasse 1 eingeordneten Verstärker nur min 8 Ohm Lautsprecher anschliessen ? Das hängt doch einzig und allein vom Wicklungsverhältnis des AÜ ab.

    Weiter frage ich mich ob es überhaupt immer sinnvoll ist wenn der Verstärker nach Deiner Definition stabil ist .


    gruss

    juergen

  • Na der Dämfungsfaktor ist doch die Stabilität.


    Ansonsten war das natürlich nur ein Vorschlag meinerseits und es gibt mehr als genügend Verstärker wo das so hinhaut. Vorallem Messtechnisch. Und auch viele Geräte wo nur eine Anzapfung am Ausgangsübertrager vorhanden ist. (Unison und Octave zb)

    Und Raumakustische Aspekte sind ein ganz anderes Thema. Hier geht es doch um Neutralität des Verstärkers.

  • Na der Dämfungsfaktor ist doch die Stabilität.

    na da sind wir uns dann ja einig :)


    Das mit der Impedanz am AÜ hat dann aber nichts mit dem Schaltungsprinzip zu tun. Wenn ein Röhrenverstärker nur einen 8 Ohm Anschluss hat sollte ich auch nur Boxen mit nominal 8 Ohm oder mehr anschliessen.

  • Naja, das ist es eben. Gute und stabile Verstärker wie Unison und Octave sind mit einem Übertragerabgriff teilweise sogar 2 Ohm stabil. Und das meine ich mit Stabilität. Andere können mit mehreren Abgriffen nicht mal eine normale Impedanzschwankung linear halten. Sie betonen dann diesen Bereich mit deutlich mehr Pegel und dann klingts absolut nichts mehr Neutral.

  • Hi,


    "Stabilität" in ohmsche Lasten ist nun wirklich keine Kunst ..... was auch in der Praxis zählt ist Stabilität in komplexe Lasten ... und da sind Konzepte ohn globale Gegenkopplung oft bevorteilt.

    Röhren sowieso, weil die ganze Blindleistung einfach an den Anodenblechen verpufft.

    Die Kron z.B. gehören mit zum stabilsten was man an die Boxenklemmen hängen kann

    Die stören selbst die bis zu 86°(!) Phasendrehung meiner ESEL nicht im geringsten.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer