?? PhonoPre Eingangskapazität zu hoch: Kondensatoren abknipsen?

  • Hallo,


    Leider hat mein geliebter Phono Pre im MM Zweig eine Eingangskapazität von 220pF. Zusammen mit 115pF für Kabel (Cinch+Tonarm) ist das mehr als der Tonabnehmer (AT V95ML) verträgt (100-200 pF)


    -> kann ich die störenden 220pF Kondensatoren einfach abknipsen?

    -> dann wäre das Resultat genau im Limit.


    Hintergrund:

    ich höre Vinyl über einen Vorvorverstärker "Cambridge 640p". Bisher über MC (Goldring Elite II an meinem renovierten WTT Classic) , demnächst auch über MM (AT V95ML) an einem SL1220 Klon (PLX-1000). MC im PrePre ist allerbestens, die Modifikationen eines Bekannten (rauscharme OpAmps+Kondensatoren) sind prächtig.


    Leider hat der bisher ungenutzte Phono MM eine Eingangskapazität von 220pF in Form von 2 kleinen, blauen quadratischen Folienkondensatoren links/rechts der MM Eingangssektion (s.Link, 3. Bild):


    https://theartofsound.net/foru…io-640P-Capacitor-Upgrade


    Das Phonokabel wird ca. 75pF haben (1m, 75pF Schirm/Ader, Sommercable SC-Sinus Control), weniger geht kaum; außer man nähme ein Symmetrisches kabel und benutzt nur die Innenleiter, da sind 45pF/m machbar.


    Zudem ist das Sinus Control eins der günstigsten Qualitätskabel (1,80€/m) und hat noch eine Masselitze:

    https://www.thomann.de/de/pro_snake_phono_line.htm


    Für das Tonarmkabel rechne ich mal optimistisch 40 pF

    --> Summe 115pF, plus die 220pF im PrePre =335 pF.


    Das gekaufte System (MM, weil MC mit MicroLine Nadeln zu teuer geworden sind ) ist KEIN Goldring Elite mehr, sondern ein Audio Technica VM95ML. Das braucht leider eine Eingangskapaziät von 100-200pF, also unpraktisch wenig. Das ist m.E. die einzige Schwäche - die AT TAs reagieren auch hyperallergisch auf zu hohe Kapazitäten -> Hochtonüberhöhung).

  • Moin,


    Du kannst den Kapazitätseingangskondenstor im Pre ruhig auslöten.


    Bei meinem Phonopre gibt es keine interne Eingangskapazität.

    Ich regel das extern mit dem Kabel & zusätzliche Kondensatoren direkt am Dreher.

    Meine Kabel habe ich nach der nötigen Kapazität abgelängt.


    Sonnigst Nadja

  • Nein, kannst Du bei dem Cambridge nicht! Ich hab mal einen modifiziert und hab festgestellt, daß er mit 50pF Kapazität zu schwingen anfängt (300kHz, ca. 0,5V am Ausgang). Ganz ohne dürfte er noch stärker schwingen. Mit ca. 150pF war das Schwingen zwar nicht ganz weg aber immerhin erheblich geringer. Das Schwingen entsteht übrigens in der diskret und gekapselt aufgebauten Eingangsstufe.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hm.... Danke für den Tipp!!


    Gegen das Schwingen kann man ansonsten nichts machen? Wie äußert sich das (Restschwingen) denn klanglich ?


    Ganz dumme Frage: Man kann nicht zum genaueren Abstimmen einen Trimmkondensator verwenden?


    Dann bleibt nur, 3 Stück 47 pF Kondensatoren zu 150pF zu kombinieren, und das NF Kabel ultrakurz zu halten (20cm=15pF). Zusammen mit 35pF Tonarmverkabelung dann genau 200pF=obere zulässige Grenze.


    Ob das dann noch einen merkliche Verbesserung ist (70pF eingespart)?


    Ich denke, ich probiere es zuerst mal ohne Modifikation und Messe den FG mal mit der AAA Test LP (wird hoffentlich ein passendes Signal drauf sein). Kalibriertes Messmikro und ARTA sind vorhanden(STIC Messystem).

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  • es geht auch eine Kapzität von 42 pF pro Meter und ist erhältlich bei Funk-tonstudiotechnik, fertig konfektioniert.

    es geht auch eine Kapzität von 42 pF pro Meter und ist erhältlich bei Funk-tonstudiotechnik, fertig konfektioniert.

    Danke für den Hinweis. Offenbar kann ich die Eingangskapazität des PhonoPre nicht ganz wegmachen weil er dann schwingt. Mit 20cm Kabel käme ich aber auf 75/5=15pF runter.

  • Hallo anonymer Analogfan,


    den Frequenzgang des Phonozweiges kannst Du auch direkt am Vorverstärkerausgang messen, musst nicht bis hinter die Boxen und dort akustisch messen. Anstatt das Mikro am Mess-AD-Wandler anzuschließen, kannst Du direkt den Vorverstärker dort anschließen und mit dem Lautstärkesteller den Messpegel einstellen. Dann den Logsweep von der LP laufen lassen und mit der Software darstellen, fertig.


    Noch ein Wort zu schwingenden Verstärkern: Ich hatte mal einen schwingenden Vorverstärker (wie ich nachträglich feststellte), man hörte nichts, aber die Endstufen wurden schon ohne Nutzsignal schon knallheiß! Also Vorsicht!


    Grüße,

    Winfried


    Nachtrag: Ich meine der MM Tonabnehmer Deiner Wahl passt einfach nicht zum Phonoverstärker. Leider sind die Phono Schnittstellen nicht genormt, so dass das immer wieder vorkommen kann! Für mich war das der Auslöser auf High Output MC umzusteigen...

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Ich denke, Winfried hat eigentlich alles gesagt, was es hier zu sagen gibt.

    Nur die alte Binsenweisheit hat er vergessen: Verstärker schwingen immer, Oszillatoren nie...8)

    Im Ernst: ich hab damals leider nicht rausbekommen, warum er da schwingt. Wie gesagt, das ist schon am Eingang der OP-Amps vorhanden und damit am Ausgang der diskreten Eingangsstufe. Und die ist leider gekapselt mit so nem Schirmblech, welches man wohl nur mit roher Gewalt hätte entfernen können.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • ake: Ist dieses Restschwingen beim Cambridge problematisch?


    Ansonsten würde ich einfach die 220pF rausnehmen und jeweils 4x47 pF einsetzen, so das man die per Schalter addieren kann. Damit würde ich es dann anpassen.

    Der AT VM95ML scheint mir alternativlos zu sein. Ich möchte einen mögl. günstigen Micro Ridge Nadel wg. der ABtastfähigkeit unter 200€. Ortofon wäre mein Favorit, aber das 2M Bronze kostet 330€ ... und das Blue hat frecherweise nur eine elliptische Nadel.


    Wie würde ich das am besten umsetzen?

    - 3St. Trimmerkondensatoren 5-70pF Parallel (=15...210pF) ?

    https://www.reichelt.de/trimme…p21766.html?&trstct=pol_2

    - 4St. WIMA Folien zu je 47pF stufenweise Parallelschalten (welcher Schalter dafür)?

    https://www.reichelt.de/folien…kp2-1000-47p-p172527.html?

    - ...

  • Ich würde mich bezüglich Kapazität mal locker machen. Dein AT-VM95ML wird mit etwas weniger Kapazität im Pre nicht anders klingen als mit den serienmäßigen 220 pF.

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • ok, ich werd's mal probieren. Mit minimaler Kabellänge käme ich dann auf 220 (Pre)+15(Cinch)+35(TA Kabel) =270pF, statt der empfohlenen Obergrenze 200pF.


    Aber ich kann es ja mal messen wieviel der FG in den Höhen angehoben wird.

  • Ich kann dir nur raten, dich wegen 70 pF nicht heiß zu machen. Schon überhaupt mal nicht, ohne nicht vorher gehört zu haben. Möglicherweise gefällt es dir ja und passt optimal zu deinem Setup.

  • Es ist schon raus zu hören ob 100 / 150 / oder 220 pF. Viele System, finde ich, klingen mit niedrigeren Werten besser.

    Ich werde mir auch ein Kabel um die 150 pF frickeln. An meinem Schlafzimmerdreher klingt das selbe System mit 150 pF angenehmer als mit 220 pF.

    In einer 1970er Philips Kompaktanlage, mit integriertem Dreher, sind es 150 pF als Eingangskapazität.


    Frage ist auch, wie Du hören möchtest? Mehr Höhen oder mehr "erdigen" Grundton?


    Persönlich finde es angenehmer die Impedanz auf 68 k zu erhöhen & die Kapazität runter zu setzen. Das macht die Höhen nicht so spitz. Der Sound wirkt "runder" ...

    Mein Rega Exakt z.B. läuft mit 68 k & 125 pF richtig lecker ...


    Sonnigst Nadja

  • Hallo.


    Besonders niedrige Kapazität haben Koaxkabel mit 93ohm Wellenwiderstand (auch wenn der bei Audiofrequenzen egal ist)


    Der Industrie Standard RG-62 weist bloß 44pF/m auf.

    https://kabel-kusch.de/Koaxkabel/RG58-59-62/rg62au.htm

    (gibt natürlich noch andere Quellen dafür)


    Gruss,

    Dieter.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Nachtrag: Ich meine der MM Tonabnehmer Deiner Wahl passt einfach nicht zum Phonoverstärker. Leider sind die Phono Schnittstellen nicht genormt, so dass das immer wieder vorkommen kann! Für mich war das der Auslöser auf High Output MC umzusteigen.


    Ja, diese ganzen AT Tonabnehmer passen alle zu ganz wenigen Eingangsstufen. Die brauchen alle 100-200pF, das gibt's fast nirgends....

  • Klanglich ist das erwähnte Kabel nicht die beste Wahl.


    Meine Höhrerfahrung ist, das ein symmetrisches Kabel besser den Klang beflügelt.

    Sommer Cable SC-Micro-Stage - 45pF Ader/Ader, bei Thoman - 1,09€/Meter

    symmetrisches hoch felxibles Mikrofon- Patchkabel, 2x 0,14 mm², gasgeschäumte Aderisolation für niedrige Kapazität (45pF)

    Je eine Ader als Plus & Minus, der Schirm kommt ans Gehäuse/Chassis.

  • Hallo,


    das habe ich auch schon mal probiert, leider ohne Erfolg. Die Ader-Ader Kapazität ist schön niedrig, aber sobald der Schirm angeschlossen wird kommt dessen Kapazität dazu! Und zwar egal auf welcher Seite angeschlossen wird! Das lässt sich auch ganz einfach mit einem Kapazitäts-Messgerät nachweisen. Und ohne Schirm hat es bei mir gebrummt.

    Ich bin dann letztendlich beim Inak NF-102 gelandet. Das hat nur 32 pF/m (selbst gemessen). Leider ist das NF-102 sehr steif und daher eher nichts für „Schwabbler“.


    Beste Grüße

    Ulrich

  • Meine Höhrerfahrung ist, das ein symmetrisches Kabel besser den Klang beflügelt.

    Sommer Cable SC-Micro-Stage - 45pF Ader/Ader, bei Thoman - 1,09€/Meter

    symmetrisches hoch felxibles Mikrofon- Patchkabel, 2x 0,14 mm², gasgeschäumte Aderisolation für niedrige Kapazität (45pF)


    Je eine Ader als Plus & Minus, der Schirm kommt ans Gehäuse/Chassis.

    In den meisten Fällen ist die Signalmasse von der Gerätemasse nicht wirklich getrennt und dann spielt der Schirm bei der Kapazität mit. Ich habe auch "pseudosymmetrische" Strippen, die gut klingen (wenn auch anders verschaltet), aber eine besonders niedrige Kasparzität haben die wohl leider nicht...


    Woran hapert es denn eigentlich klanglich? Ich hatte auch mal nen 640 P, da er so vor 10-12 Jahren mal hochgelobt wurde. Ich fand das Teil grundsätzlich nicht wohlklingend.


    Grüssle Henner

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