Neumann KH 310 A

  • Wie kommst du zu dieser Annahme und was verstehst du unter "Qualität eines Verstärkers"?

    Meine Überlegung ist erstmal,dass eine Aktivbox wie die Neumann um die es hier geht als Paar 3500€ kostet. In dem Preis sind das Gehäuse,die Chassis und die Elektronik mit aktiver Frequenzweiche und 3 Endstufen inbegriffen. Der Verstärker den ich vor 3 Wochen gekauft habe kostet 4400€. Natürlich wird im HiFi HighEndBereich auch ein Name bzw ein Image mitgekauft,dennoch glaube ich nicht,daß sich hier Preise ohne entsprechenden Gegenwert durchsetzen lassen(von irgendwelchen obskuren Netzfiltern und Turmalinprodukten mal abgesehen). Was ich einsehen kann ist die Möglichkeit günstigere Verstärker für einzelne Frequenzbereiche einzusetzen in denen das „günstig“ dann nicht relevant ist,bedeutet aber für mich im Umkehrschluß,daß der/die Verstärker overall dann doch eine geringere Qualität haben(lasse mich da gerne korrigieren).

    Unter der Qualität eines Verstärkers verstehe ich erstmal eine gewisse Grundsolidität/Haltbarkeit,qualitativ hochwertige und engselektierte Bauteile und eine harmonische Klangabstimmung durch ein angenehmes Klirrspektrum.

  • Du möchtest überzeugt werden?


    Neumann bietet für Interessierte eine Begehung an.


    Aber Du hast recht, Qualitätskontrolle sollte nicht nur dem Hersteller überlassen werden.


    Du hast Dich aber schon bzgl. der Messwerte schlau gemacht?

  • Nun ja, zum Teil hast Du es schon erkannt mit Name und Image. Der Rest des vielen Geldes geht dann noch in das Gehäuse. ;)

    Das Geld für das Endstufengehäuse spart Neumann. Dass sich Neumann seinen (Marken-)Namen nicht bezahlen ließe glaube ich eher nicht.

    Kann denn jemand die Qualität der Neumann-Endstufe (Schaltung, Bauteile, Spannungsversorgung usw.) fundiert beurteilen?

    Viele Grüße

    Thomas

  • Nein ich möchte gar nichts,es sind lediglich grundsätzliche Überlegungen die ich anstelle.

    So jetzt muß ich erstmal zum Strand,der Rest der Familie scharrt mit den Hufen.🏖

  • Nach der Übernahme von K&H muss Neumann sich einen Namen machen, in der Tradition selbiger. Und natürlich spielt die Kohle eine Rolle.


    Wenn man an das Vollaluminium-Gehäuse der KH 120 denkt, frage ich mich, wie die das hingekriegt haben.

  • Das ist mir persönlich etwas zu einfach.

    Wenn ich mir Bilder vom Endstufenmodul der Neumänner und eines Symphonic Line ansehe sehe ich da schon Unterschiede im Aufwand.

    Wo? Kühlkörper? Dickes Gehäuse? Anmerkung: SL ist ein Vollverstärker, da hat's idR ein paar Bauteile mehr.

  • Das ist mir persönlich etwas zu einfach.

    Wenn ich mir Bilder vom Endstufenmodul der Neumänner und eines Symphonic Line ansehe sehe ich da schon Unterschiede im Aufwand.

    Ich hatte dir ja die unterschiedlichen Anforderungen erklärt. Schade, das du die ignorierst.


    Ob man den Preis eines Verstärkers von einem Kleinserienhersteller (Rolf Gemein + wieviel Mitarbeiter?) für die Hifi-Branche mit dem Preis für ein Arbeitsgerät für den Profibereich eines Großserienherstellers (Sennheiser Gruppe mit 2600 Mitarbeitern) vergleichen kann? Absolut nicht.


    Die genauen Kosten kennen wir beide nicht, aber:

    Sennheiser kauft die Bauteile zu anderen Konditionen (große Mengen) ein als Herr Gemein (Mindermengenzuschläge), die Produktionskosten ( Serienproduktion in Irland gegen Manufaktur in Deutschland) unterscheiden sich deutlich voneinander.


    Gruß,

    Uli

  • Des weiteren muß ich bei Aktivkonzepten zumindest im Endverstärkerbereich von Röhren Abstand nehmen und ich sehe es auch als Nachteil an mich auf ein Konzept festlegen zu müssen. Häufig möchte man ja nach ein paar Jahren einfach eine Veränderung um seine Musiksammlung neu zu erleben,so etwas ist mit Aktivboxen m.M. nach einfach schwieriger.

    Nein und nein. "Aktiv" bedeutet erst mal die grundsätzlich freie und uneingeschränkte Wahl der Endstufen, des Wandlers wie auch der Aktivweiche. Man muss nicht eine 310 oder ein vergleichbares Konkurenzprodukt kaufen, um "aktiv" zu haben.


    Zum Beispiel bei mir befindet sich alles noch immer extern auf einzelne Geräte verteilt. So hab ich im Laufe der letzten zwanzig Jahre meine Aktivanlage stets in jedem Belang optimieren können. Die noch besseren Endstufen, die noch bessere Aktivweiche, der noch bessere Wandler, das noch bessere Seting - klar, eine Spielwiese, was sonst. HiFi eben.


    Gruss Urs

  • Moin,


    Das alles ist aber schon lange kein Hexenwerk! Außer man möchte auf Biegen und Brechen exotisch sein... ;)


    Cheers,

    T.

  • Da muss ich weinen. Mann muss sich nur mal die Anlagen gewisserhalbgewerblicher Mitglieder anschauen, um zu beobachten, dass Preis und Leistung nicht immer in korrelierendem Verhältnis stehen. Am Beispiel Stromversorgung lässt sich das aktuell fein beobachten.

    Lg

    Sascha


    Ps: ich meine natürlich niemanden im Speziellen!

  • naja, mein Grundgedanke war, dass es eine zusätzliche Kommunikationsebene gibt, die hier nicht sichtbar ist. Um mich hier nicht abzustrampeln oder zufällig in eine Rolle geschlüpft zu werden, ist der Vorschlag eine zusätzliche Verifikation. Tut ja nicht weh.

    Das ist mir persönlich etwas zu einfach.

    Wenn ich mir Bilder vom Endstufenmodul der Neumänner und eines Symphonic Line ansehe sehe ich da schon Unterschiede im Aufwand.

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    Ja, stimmt! Provokant formuliert, kann man erkennen, dass Neumann sich mit hocheffizienter, moderner, Schaltnetzteiltechnologie auskennt und das entsprechende technische Know How besitzt und Symphonic Line vor ca. 20 Jahren stehen geblieben ist, d.h. dicker Trafo, Gleichrichter, dicke Elkobatterie.

    Ich habe ca. 15 Jahre Symphonic Line Geräte gehabt und, sorry dafür, aber als Ingenieur ist mir kaum etwas „Basteligeres“ begegnet, was aber nicht nur für diese Firma im sog. „High-End“-Segment gilt. Da gibt es durchaus noch weitere Kandidaten, die ins gleiche Segment gehören. Neumann stellt für mich das exakte Gegenteil dar und das ist mit Sicherheit für mich persönlich ein wichtiger Pluspunkt für diese Firma.

    Wobei ich natürlich jedem den Spaß an seinen Geräten gönne...😉

    Gruß
    Wolfgang

  • Mal grundsätzlich zur Preisgestaltung von PRO Audio Geräten und Consumer Highend.


    Das Gros der Tonstudios unterliegt einem brutalen Konkurrenzkampf auf einem übersättigten Markt. Da wird bei der Anschaffung von Studioequipment rein unternehmerisch der Rotstift angesetzt.


    Beispiel Neumann. Die stehen in harter Konkurrenz zu Firmen wie ADAM, GENELEC , PMC, Dynaudio und wie sie alle heissen. Der Markt ist groß.

    Die Konkurrenz setzt jeweils die Benchmark zur Preisgestaltung.



    Anders dagegen das Consumer Highend. Das hat nichts mit Vernunft oder sonstigem, in Zahlen fassbarem, zu tun.


    Highend übersetzt sich mit "Lustkauf"

    .

    Das ist gut so, erfreut das Herz, wirkt lebensverlängernd und ist der Gesundheit zuträglich.


    Grund Gütiger, mehr kann man wirklich nicht wollen.:saint:

  • Unter der Qualität eines Verstärkers verstehe ich erstmal eine gewisse Grundsolidität/Haltbarkeit

    Äh, wo soll es die denn sonst geben wenn nicht im Professional-Audio??


    qualitativ hochwertige und engselektierte Bauteile

    Versuche doch bitte mal, einen Widerstand aus laufender Fertigung zu bekommen, der noch 20% Toleranz hat...

    Elektronische Bauteile kauft ein Hersteller nicht einzeln beim blauen C sondern in Reels bei einem Distributor oder ab einer gewissen Abnahmemenge in Einzelfällen sogar direkt beim Hersteller. Und glaub mir, so arg viele Bauteile gibt es jetzt nicht, wo ein Reel mit sagen wir mal 3000 Stk mehr als 60 oder 70 € kostet. Ausgenommen sind natürlich Bauteile, bei denen ernsthaft Material oder Mechanik dabei ist (z.B. bedrahtete Elkos, Drosseln, Steckverbindungen und dergleichen) oder Leistungshalbleiter sowie große, komplexe ICs.

    und eine harmonische Klangabstimmung durch ein angenehmes Klirrspektrum

    Wie bitte? Du willst ernsthaft einen Verstärker, der klirrt??

    Ein auch nur halbwegs vernünftig gemachter (Transistor-)Verstärker macht um Größenordnungen weniger Klirrfaktor als die zu treibenden Lautsprecherchassis (und seien diese auch noch so gut!).


    Grundsätzlich: ich würde nicht meinen Kopf verwetten, daß all die Hifi-Hersteller auch wirklich die Hersteller der Platinen sind. Die machen vielleicht die Endmontage und löten vielleicht noch die großen Elkos ein aber die Platinen werden anderswo bestückt: bei einem sog. Bestücker oder auch EMS genannt. So eine Elektronikfertigung mit allem, was da dran hängt, kostet ein Schweinegeld und man muß ständig einen Lagerbestand von mehreren Millionen Euro vorhalten, um ohne Unterbrechungen produzieren zu können. Mal ganz abgesehen von der Größe entsprechender Werkshallen...

    Sowas im Hifi-Business oder gar im High-End, wo die Stückzahlen nochmals erheblich geringer sind? No way... Du würdest staunen, welch große und klangvolle Namen dieser Branche zumindest teilweise bei solchen Bestückern produzieren lassen...

    Sennheiser (weil die Sennheiser Gruppe angesprochen wurde) hat übrigens tatsächlich eine Fertigung, die kaufen beim Distri ein. Ob sie aber alles selber fertigen weiß ich leider auch nicht.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Absurd groß , ne ...nur die Dichte der Masse die dämpfen soll , müsste unterschiedlich GESCHICHTET sein , nimmt dann auch nicht absurd viel Raumvolumen weg .



    Ein Beispiel des verstorbenen Detlef


    Die Stirnwand Im „Rohzustand“


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/129305/


    Verkleidet


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/129306/

    G / Otto

  • Das ist mir persönlich etwas zu einfach.

    Wenn ich mir Bilder vom Endstufenmodul der Neumänner und eines Symphonic Line ansehe sehe ich da schon Unterschiede im Aufwand.

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    Wie meinst du das mit Aufwand?


    Soweit mir bekannt ist baut Rolf Gemein die Verstärker erst zusammen wenn etwas agbefordert wird. Ausserdem entwickelt er nicht selbst sondern lässt entwickeln.

    Eine Qualitätskontrolle ist mir bei R. Gemein nicht bekannt.


    Neumann baut halt auskonstruierte Geräte die nach Warmlaufzeit von max. 30 Minuten auf den Punkt spielen. Immer und zu jedem zeitpunkt. Eine Einbrennphase macht im Studiobereich keinen wirklichen Sinn, da eine veränderungen der klanglichen Eigenschaften über mehrere Tage und Wochen nicht wirklich sinnvoll sind. Das ist, so denke ich, für jeden nachvollziehbar. Ich kann kein Gerät gebrauchen, das seine Wiedergabeeigenschaften verändert. Qualitätskontrolle und eine absolute Konstanz der Parameter ist hier eine zwingende Forderung.


    Das hält auch ME Geithain so. Hier klingt auch jeder Aktivlautsprecher so wie der nächste.


    Die Schaltnetzteiltechnologie bringt, korrekt an die Erfordernisse angepasst, erhebliche Vorteile. Klar das R. Gemein das nicht stemmen kann. Da nimmt er eben das was er kriegen kann.


    Ein guter Ing. ist erst fertig wenn er nichts mehr weglassen kann.:-))))) Vorher ist die Aufgabe nicht gelöst.


    VG


    jokeramik