Lagerspiel EMT929

  • OK Time over


    Da gab es so eine Schallplatte mit einem Kanonenschuss 18XX irgendwas, damit kannst Du jedes System aus der Rille schmeissen.... ;)

    ....


    Du solltest auf Deinen Testplatten auch Antiscating Test-Bänder haben mit Modulation.

    Die Scatingkraft musst Du so einstellen, dass es auf beiden Kanälen relativ gleichmäßig beginnt zu verzerren.


    Gruss, Udo

  • Nein, im normalen Betrieb ist alles ok.

    Ich denke, dass ein schwereres Antiskatinggewicht noch ein bisschen Abhilfe schaffen dürfte. Vielleicht meldet sich ja Robert oder jemand anderer hierzu noch.

    Gruß Remo
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    Erwin Lehn: Color In Jazz

  • Da gab es so eine Schallplatte mit einem Kanonenschuss 18XX irgendwas, damit kannst Du jedes System aus der Rille schmeissen....

    :meld: FIM 1812.jpg


    Erich Kunzel & Cincinnati Symphony Orchestra – Tchaikovsky: 1812 / Capriccio Italien / Cossack Dance

    from Mazeppa

    FIM LP 005-R - 200g Vinyl LP


    "Achtung - Digitale Kanonen! Mit diesem Aufkleber warnte Telarc auf den LPs dieser Produktion aus dem Jahr 1979 vor den ernormen Dynamiksprüngen bei der Einspielung der 1812. Unter digitalen Kanonen verstand man damals noch die digitale Aufzeichnung echter Kanonen und den Wunsch diese in Originallautstärke in das musikalische Geschehen zu integrieren - und nicht etwas am Computer zusammen gebastelte Soundfiles. Die Warnung gilt jedoch bis heute, denn auch der analoge Neuschnitt durch Dough Sax hat die Wucht der Kanonenschüsse nicht abgeschwächt.

    Die Einspielung wurde in drei Phasen durchgeführt. Das komplette Orchester spielte unter der Leitung von Erich Kunzel den orchestralen Part ein und mit einem eigens dafür geschriebenen

    Computerprogramm wurden später Kanonenschüsse und Glockengeläut aus separaten Aufnahmen

    hinzugerechnet. Dies alles geschah mit dem frühen Soundstream Digital System bei 16 Bit und 50 KHz, und wer glaub,t man bräuchte 24 oder gar 32 Bit für die Aufnahme, sollte sich einmal anhören, was schon im September 1978 in der Frühzeit der Digitalaufnahme möglich war. Die wirkliche Kunst ist es, beim modernen Nachbearbeiten nichts von der Klarheit und Dynamik zu verlieren, während man die modernen Digitalfilter einsetzt."


    Mit freundlichem Gruß aus der friesischen Karibik


    Jürgen


    P.S.: :sorry: für :off:

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • Hallo Jürgen,


    vielen Dank !


    ....immer wieder die gleichen Kadetten die das Zeugs auch haben ;)


    Gruss in die frisische Karibik !


    .....


    Remo


    100 mü ist ein Wert, der in der Praxis auf eine Schallplatte absolut nicht vorkommt.


    Meine TSD 15 SFL steigen irgendwo bei 80 bis 90 mü aus, wenn ich das richtig im Erinnerung habe.

    (Das war glaube ich mit der DHiFi Platte gecheckt)


    Für die Praxis ist das allerdings absolut OK.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/29028/


    Die Shure Leute haben das mit der Abtastfähigkeit vor vielen Jahren zusammen mit den sehr leichten Armen bis zum Excess getrieben (Shure Ultra 500 und Shure V 15 V MR) . Die Grafik oben zeigt Dir aber was wirklich drauf ist auf den Platten....



    Der EMT 929 ist ein wunderbarer "Prügel", der mit einem ordentlich gewarteten TSD 15 oder was immer da an EMT Studio Abnehmern dran passt, ohne großes Hin- und Her an Einstellerei sofort abspielbereit war (und ist). Mach Dich da nicht Kirre. Guck Dir auch mal die Einstell-Rillen an, für die Scatingkraft, das wurde nicht homeopathisch betrieben.... ;) (Klein Mittel, Groß). Die EMT Leute wussten durchaus, was sie gemacht haben....


    Wenn Du absolut viel einstellen willst, kauf Dir einen SME 3009-III Arm.


    Und kennst Du dieses Bild ?


    EMT in Betrieb....


    http://www.stefanopasini.it/EMT929-Dynamic_balancing.htm


    (von Stefano Pasini) ;)


    Gruss, Udo

  • Ja, dieses Bild kenne ich. Das ist Herr Dusch, von dem ich den Plattenspieler 2001 für 2.500,00 DM (!) gekauft habe. Er erwähnte auch, dass man den Plattenspieler nicht ins Wasser bringen müsse, das sei dem Tonarm egal, da er statisch und dynamisch ausbalanciert sei.

    Gruß Remo
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    Erwin Lehn: Color In Jazz

  • Möglicherweise sind die Rillen von Platte zu Platte mehr oder weniger tief geschnitten.

    Kann es sein, dass man bei deiner Platte hart an die Grenze gegangen ist was die Länge der Aufzeichnung pro Seite betrifft? So eine Platte habe ich auch und da tastet selbst der Teufel die letzten 2 cm nicht sauber ab.

  • Tag,

    ich meine zur Sache im Moment dies-und-das, also...

    1. Der J-förmige Arm gleitet in der ausbalancierten Schwebe infolge der Asymmetrie der Belastung L, R der Lager zurück in die Ausgangs/Randposition. Ein einzustellendes Lateralbalancegewicht fehlt. Das Kopfgewicht von 17,5 g leistet dazu seinen Beitrag.

    2. Das TSD 15 SFL ist offensichtlich in der Nadelnachgiebigkeit markant härter als nach der nominellen Angabe zu erwarten (nominell 15 µm/mN). Die effektive Masse 35 g (unterstellt mit TSD) lässt einen eine Resonanzfrequenz von ~10 Hz horizontal (Tacet L210 nur horizontal vorhanden) bzw. 10-12 Hz (vertikal oder horizontal, einerlei, image hifi LP 003) nicht bei 15 µm/mN erwarten. Vielmehr ergeben rechenhafte Einschätzungen eine Compliance v/h <10 µm/mN.

    3. Die AK von 2,5 g ist unter Voraussetzung von 2. dann zu niedrig, es sollten bis an 3,0 g geprobt werden.

    4. Die ausgesprochen harte Compliance in Verbindung mit einem sehr geringen Dämpfungfaktor des Nadellagers bewirkt in der Resonanzregion nicht nur ein Vibrieren der Nadelträgereinheit, sondern macht, dass der Arm als Führungsteil mitschwingt - dazu in zeitlicher Versetzung gegenüber dem Nadelträger. Das ist der Verlust der Auflagekraft, damit der Abtastfähigkeit.

    5. Ein derartig harter TSD sollte 70 µm schaffen, in Seitenschrift, aber auch 50 µm in Tiefenschrift. 90 µm sind hier nicht zu erwarten, insoweit geht der Befund in Ordnung.

    6. Die reichlich hohe effektive Nadelmasse von ca. 1 mg wiederum verunmöglicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Abtastung von Sibilanten, insbesondere siehe den Test der L210 im Radiusbereich 144,5-140 mm und erst recht innen, R 64-57 mm. Da hilft auch der innere Nullpunkt des EMT bei 56,9 mm nicht über die enorme Masse hinweg. Die Beschleunigung ist schlicht nicht mit 1 mg zu schaffen. Auch nicht bei einer AK von 3,0 g.


    Bedarf an Befunden sei benannt:

    1. Resonanz vertikal und horizontal - zur Einschätzung der tatsächlichen Nadelnachgiebigkeit vertikal und horizontal. Zugleich die Beobachtung der Unruhen von Nadelträger und Arm, ob schwach, mittel oder stark.

    2. Abtastfähigkeit 300 Hz oder 315 Hz ebenfalls horizontal und vertikal.


    So käme man der Sachlichkeit EMT929 mit TSD15SFL auf die Schliche.


    Freundlich

    Albus

  • Hallo Albus,


    Sehr schön, danke für die Ergänzungen !


    Zum Vergleich liegt die Nadelmasse von einem Shure MR Stein mit 0,165 mg (Ultra 500) und Beryllium Nadelträger da um Welten drunter, was aber schon fast zu viel des Guten ist und eine Abtastfähigkeit ergibt, die in der Praxis auf Platten sehr selten vorkommt.

    ...

    Also ich habe mit dem TSD 15 SFL keine Probleme mit Sillibanten. Die Shure Test-Platte TTR 117 mit dem Sergio Mendes & Brasil 66 "Mais que Nada" Test mit verschiedenen Pegeln "geht" problemlos bis ins letzte Level. Auch bei sonstigen "praktischen" Platten die ich so habe. Das mit allen 3 meiner TSD 15 SFL, die aber alle schon einiges an Spielzeit haben.


    Vielleicht Ist das TSD 15 von Remo noch nicht vollständig eingespielt ?


    Gruss, Udo

  • Tag,


    und danke Udo, für den freundlichen Zuspruch.


    Was nun die Modulationen der Tests auf Resonanzen vertikal und horizontal angeht, zu bemerken ist der deutliche Unterschied des Modulations Niveaus verschiedener Testplatten, hier TACET L 210 und Image Hifi image hifi LP 003 - was gelegentlich eine tatsächlich vorhandene Resonanz in bloßer Anschauung nicht erkennbar werden lässt oder zur Mißdeutung führt.

    Beispielweise - TACET L 210, Seite A, Teil 7, von allen mir bekannten Testplatten ist die Modulation des (nur) horizontalen Testsignals die mit Abstand stärkste, >20 µm. Viele Tonabnehmer reagieren hier bereits ab 5 oder 6 Hz sichtbar, zu früh, da im sanften Anschwung. Die LP 003, h/v hat einen Modulations Level <20 µm.

    Ortofons alte Testplatte No. 0002, gibt dankenswerter Weise den "Modulation Level" des Resonanztest an: vertikal 18 µm, horizontal 17 µm.


    Und ja, Udo erwähnt einen Burn-In. Bei einem harten Nadellager kann ein 30-minütiger Durchgang auf der Burn-In-Seite der Cardas Frequency Sweep and Burn-In Record nützlich sein. Nach meinen Beobachtungen gesprochen.


    Freundlich

    Albus

    Einmal editiert, zuletzt von Albus2 ()

  • Hallo Albus und Udo,


    tatsächlich habe ich ein Problem mit den Sibilanten. Die LP Sergio Mendes habe ich auch, es zischelt da doch recht gewaltig.

    Herr Dusch hat das System auf 100 µm eingestellt.

    Möglicherweise ist mein Antiskating-Gewicht (2g) zu gering?

    Gruß Remo
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    Erwin Lehn: Color In Jazz

  • Hallo Remo,


    die eigentliche Platte von Sergio Mendes ist aber sehr zivil ausgesteuert. Da zischelt bei mir absolut nichts.

    ....


    An meinem EMT 938 ist auch ein 2 g Gewicht dran.

    Allerdings gemessen mit einer el. Waage, die nur 1 g Schritte kann und die kleine runde Plastik Scheibe ist noch dran am Nyonfaden.


    An den TD 126 Spezial komme ich derzeit leider sehr schwer ran, da könnte ich das ggf. aber auch noch mal checken was das Anti-Scating-Kraft Gewicht an dem wiegt, wenn es unbedingt sein müsste.


    Eines meiner TSD 15 wurde von Hr. Fabritius (vor ein paar Jahren) überholt. Dem vernehmen nach machte der die Arbeiten (damals) aber wohl auch bei EMT-Dusch (wird derzeit wohl alles in CH gemacht (?) ).


    Da fällt mir was ein: Was für eine Phonostufe hast Du denn da dran ?


    Das TSD 15 hat ja eine recht hohe Ausgangsspannung (ca. 1 mV) , ggf. übersteuert der Eingang ?


    Du schreibst Du hast den 948 schon sehr lange. Wie war das denn früher mit dem "Zischeln" ? War das auch mit der selben Phonostufe ?


    Ich habe eine externe Phonostufe dran.


    Metallspäne hast Du keine in den Generator rein bekommen (-> Lupe...)



    Gruss, Udo

  • Kurz und gut:
    Ich habe Herrn Dusch angerufen.

    Er meinte, es sei normal, dass das System beim Tonarm-Resonanztest und Abtasttest bei Erreichen des kritischen Werts aus der Rille fliegen kann.

    Er schickt mir jetzt ein etwas schwereres Antiskating-Gewicht und die Original-Entzerrerkarte zum Test.

    Ich habe vor vielen Jahren die Original-Entzerrerkarte gegen die F2-Karte von Fabritius getauscht, da ich mir ein besseres Hörerlebnis versprochen habe. Herr Dusch meinte, es könnte durchaus sein, dass diese modifizierte F2-Karte den Frequenzgang negativ beeinflussen könne.

    Da deine TSD15, Udo, die Sibilanten sauber abtasten, kann dies möglicherweise tatsächlich an der F2-Karte liegen. Hast du in deinem EMT die Original-Karten?

    Gruß Remo
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    Erwin Lehn: Color In Jazz

  • Hallo Remo,


    ich habe das "externe Kabel" an den Arm angeschlossen und betreibe diesen Plattenspieler mit einem Lehmann Silver Cube.

    Damit habe ich keine Probleme weder als MM und auch nicht als MC Betrieb.

    Mit einem Black Cube dito.

    Der eingebaute Phono Pre im 938 hat mir nicht wirklich gefallen, es verzerrte aber auch absolut nichts.


    Gruss, Udo

  • Nachtrag:


    Fabritius ist für mich in Sachen EMT auch ein exzellenter Fachmann. Er und Dusch sind absolut erste Adressen.

    Ich denke kaum, dass seine Karten das Problem sein können....


    Hier im Forum haben einige Leute die Karten von Fabritius.

    Da habe ich sowas nie gehört.


    Was für ein System hattest Du denn vorher drin ?


    Sitzt das System denn absoltut fest (Überwurfmutter zum Arm) und sind auch die Schrauben unter dem Alu-Schutz-Blech fest ? (-> Aber nicht die Schraube die den Azimuth verstellt nachziehen ! Da ist ein kleines Kupferblech drunter. )


    Gruss, Udo

  • Du meinst die zwei Schrauben, die gegenübergesetzt liegen und sich unten Vam schwarzen Zylinder befinden? Die festziehen?
    Eine Mini-Schraube befindet sich seitlich unten kurz nach an der Tondosen-Überwurfmutter.


    Ich bin auch eher skeptisch, dass es an der F2-Entzerrerkarte liegt. Ich vermute eher irgendeine Fehleinstellung am Tonarm. Falls das Problem nicht behoben wird durch die Original-Entzerrerkarte bzw. das Antiskating-Gewicht, werde ich Herrn Dusch mal die Tonarmbank und das TSD15 schicken zur Prüfung "auf Herz und Nieren". Vielleicht steht auch die Nadel tatsächlich nicht senkrecht in der Rille (Azimut). Aber den Azimut kann man ja wohl auch korrigieren, wie ich es jetzt gelesen habe.

    Gruß Remo
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    Erwin Lehn: Color In Jazz

  • Hallo Remo,


    Die Schrauben sind die beiden Befestigungsschrauben der 1/2 Zoll Befestigung in der Headshell drin.


    die hier:


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/13584/


    (Da ist natürlich kein System drin)


    wenn Du ein TSD 15 bei Dusch oder Fabritius überholen lässt, werden die vor dem Versand im Betrieb überprüft und Du bekommst ein neues Frequenzgangdiagramm auf dem auch die Abtastwerte stehen.


    Wenn der Azimuth nicht stimmen würde, würde man das am Frequenzgangdiagramm sehen (Gleichmäßigkeit im Pegel beider Kanäle)


    Ich hatte eine alte TSD 15 mit weichem Gummi. die lief am Ende nur noch Verzerrungsfrei bei 1,8 g Auflagekraft. Versuch mal die Auflagekraft zu reduzieren. geh mal von 1,5 g bis 3 g durch und hör, was sich tut.


    Gruss, Udo

  • es sei normal, dass das System beim Tonarm-Resonanztest und Abtasttest bei Erreichen des kritischen Werts aus der Rille fliegen kann.

    Ich habe schon viele EMTs in diversen Tonarmen mit Mess-Schallplatten konfrontiert.

    Ich habe noch nie beobachtet, daß ein (intaktes) "aus der Rille fliegt".

    High End ist mein Broterwerb, also bin ich nach den Regeln des Forums gewerblicher Teilnehmer - aber auch mein Hobby. Nur darüber schreibe ich hier.


    Und natürlich bin ich AAA-Mitglied