Wer nutzt einen Lenco (L 75,78) regelmässig?

  • Steffen, frag doch jemanden, der Ahnung hat, bevor du da eingreifst. TLS(siehe oben) bzw. den Hartmut gibt es ja wohl noch.

    Glaubst du ich habe keine Ahnung?

    Mein L75 läuft seit 2004 bei mir ... Der L78SE, ein paar Jahre später.


    Du meinst also einfach bloß die Federn samt Innenbedämpfung entfernen, so dass das Chassis nicht mehr in den Federn hängt? Das wäre mir sehr recht, da es sich nach Rückbaubarkeit bei Nichtgefallen anhört.

    Ja,

    bau die Federn, die Dämpfung, aus. Probieren geht übers Studieren.

    Es ist nicht nur bei mir so das ein Elli ohne Dämpfung läuft. Also plan auf oder in der Zarge.

    Mein L78 SE war ein reines Chassis, ohne Dämpfung. Original im Lenco Karton, nagelneu. Und dieser verschwindet saugend in seine Vogelsandzarge.


    zarge 01.jpg

    Das ist die Innenansicht der L78 SE Zarge. Von Dämpfung keine Spur.

    Das Elli Chassis liegt "hart" bzw. plan in / auf der Zarge.

    Leider löst sich das Kunstleder nach über zehn Jahren an einigen Stellen.

    Es ist eine sogenannte Doppelwandzarge, der Zwischenraum der beiden Zargen ist mit 25 Kg Vogelsand aufgefüllt.


    L 78 SE neu 05 - A.jpg

    Hier siehst du wie das Chassis in der Zarge direkt liegt.


    Sonnigst Nadja

  • Keine Bange, hier wird nix mal so aus dem Lamäng verhunzt. Auf der anderen Seite ist das aber doch gerade das tolle an dieser Art Dreher (im Gegensatz zu PLL Quartz Direct Drive Japanese Pianolack-Haubenschönheiten von Kenwood, Sony, Hitatschi etc.). Du machst ihn auf und kannst die Technik sehen, hören und verstehen und deshalb auch sinnvoll modifizieren.


    Indie Röhre

    Du kennst doch mein Auto Knut. Da kann man auch ganz viel dran machen. Man muss sicv nur vorher einlesen und vielleicht auch etwas länger überlegen (Theorie), sich dann einen Plan machen, darüber ein paar Mal schlafen und wenn der Plan steht, ihn mit Sinn und Verstand Stück für Stück umsetzen.


    vinylia

    Danke für die Erläuterungen und Bilder! Ich hatte mir vor Monaten mal einen L75 sehr günstig gekauft und ihn zur Vorbeteitung eines PTP-Projekts auseinander genommen. Die originale Zarge und der Arm waren für mich uninteressant und wurden verkauft. Motor, Lager, Teller und Antrieb habe ich sorgfältig verpackt hier liegen. Das originale Chassis steht noch in der Werkstatt rum. Dem werde ich morgen mal den Puls fühlen...


    Grüße

    Steffen

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  • Hallo,

    Ich bin über den folgenden Thread gestolpert:

    Lenco L75/78 revisited

    Ist zwar „schwierig zu lesen“ aber mephistos Ansätze sind schon interessant.

    Glückauf

    Der Andreas

    Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen."


    (Ich höre mit ...meinen Ohren...Musik ;).

    Wobei, ob ich das Netzkabel meiner Plattenwaschmaschine mal... )


  • Hallo zusammen,

    nach über 40 Jahren der Beschäftigung mit "Plattenspielern" bin ich jetzt eher zufällig bei einem Lenco L75 gelandet. Nach einer vorsichtigen Revision des Motors, des Lagers und des Tonarms und einer kleinen Auffrischung der Holzzarge und des Chassis läuft er jetzt seit geraumer Zeit bei mir und bereitet viel Freude. Wichtig scheint vor allem die Wahl eines zum Tonarm passenden Tonabnehmers. Meine alten SME Tonarme vermisse ich in diesem Zusammenhang nicht. Ich denke, der Lenco Arm wird da zu Unrecht unterschätzt. An meiner Hochwirkungsgrad HornDSCF7498 (1).jpgDSCF7496 (1).jpgDSCF7500 (1).jpgDSCF7497 (1).jpgkette spielt er derzeit derart famos auf, dass verflossene Laufwerke nicht vermisst werden.

    Anbei einige Impressionen

    Gruß

    Hans

  • Na, der Thread ist irgendwie an mir vorbeigegangen.

    Ich habe meinen Lenco nun auch schon über zwei Jahre.

    Ich wollte einen Dreher meines eigenen Baujahrs haben und mein Elac Miracord hatte zu viele Macken, da habe ich ihn hier in der Weihnachtsaktion weggegeben...

    Aber es hat mich schon "geprickt"... Also Suche nach Reibrad Alterativen, die noch erschwinglich sind. Da bot mir Thorsten ( TLS) seinen 75er an. Originalarm und eine dänische Zarge.

    Federn hat er auch nicht. Er "liegt" auf Filzgleitern. Ein Tonar Diabolic E spielt daran und macht ordentlich "Wumms"!

    Macht Spaß und gefällt mit persönlich klanglich und optisch gut.

    Er durfte sogar schon mal als Anschauungs- und Anhörungsmodell in der Schule meiner Tochter bei ihrem Referat (Poster im Hintergrund...) dienen...


    20200702_210405.jpg

    beste Grüße


    Rainer

  • Moin Hans,


    ich sehe, bei Dir laufen auch ADC Tonabnehmer, die ja schließlich erste Wahl auf den

    Originallencos waren.

    Weißt Du, welche effektive Masse der Originaltonarm besitzt?


    Gruß

    Frank

  • Mit dem schwarzen "88".


    Der vermittelt am meisten Ruhe und Autorität.


    Ich habe aber auch noch ein Paar von den 900ern und 910er Elacs am Start.


    Nachdem ich mir noch einen 1200er Technics zulegen wollte habe ich dann nach Intervention eines Freundes doch bei Elac zugegriffen und dies (auch nach einem späteren direkten Vergleich mit dem 1200er) nicht bereut.


    Elac.jpg


    Die Anfassqualität ist zwar nur so lala aber die Performance ist erstaunlich gut. Ich höre der Einfachheit halber (Vollautomat) meine 45er damit.....es macht einfach Spaß.

  • Im äußeren Innenring des Plattentellers, dem Kragen, habe ich einen Streifen KFZ Antidröhnmatte eingeklebt.

    Der Klang wird direkter. Die Elli Raubeinigkeit wird feinfühliger. Und mutiert zum Feingeist.

    Der Baß ist strammer.


    Bei mir werkeln nach 35 Jahren Sondek mit Allem, was ging mittlerweile 8 Lencos.

    Nach anderen Decks schaue ich mich nicht mehr um. ;)

    Holla - wie schöne die alle sind! :saint:

    Pipi in den Augen - Danke fürs Zeigen.

  • Ich höre im Moment auch zu 90% mit meinem L78. Das LW wurde von Hartmut (@TR_HYDRAULIK) modifiziert. Das Chassis ist ggü. den PTP-Umbauten noch auf Federn aufgehängt.

    Ich habe dem Dreher dann noch das große Tuning-Set von Creative Audio verpasst. Er hat also insbesondere die verbesserte Lagerhülse (die Tellerachse ist noch original) mit Kugel und Lagerspiegel. Zudem deren Reibrad. Ob ich die neue Creative Audio Tellerachse noch nachrüste (dann muss ich das Tellerlager wieder ausbauen), weiss ich noch nicht.

    Der Motor wurde anfangs über einen einfachen (aber hübschen) Stelltrafo von Feutron mit 190VAC betrieben, später hat das für kurze Zeit ein Grundig RT-3 übernommen. Seit ein paar Wochen habe ich die ausgezeichnete Motorsteuerung von Alexander Gekov (SG4), mit der mir der Antrieb des L78 bislang am besten gefällt, was Laufruhe und Drehzahlstabilität angeht. Der SG4 ist ein SinusGenerator mit optischem Drehzahlmesser, der eine sehr feine Drehzahleinstellung (1/100 Hz-Schritte) und -anzeige sowie eine Umschaltung zwischen 33 1/3 und 45 rpm bietet.

    Als Tonarm habe ich einen GH228 montiert, an dem mein Decca SG sehr schön spielt.

    Fotos von dem Setup findet ihr in meiner Galerie, ich bin zu blöd, Fotos in den Text zu integrieren.

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  • Es gibt viele tolle Plattenspieler und ich habe schon viele gehabt, aber die Lencos haben es mir sehr angetan. Meinen L75-Umbau kann man unten sehen, es ist ein Ortofon AS212 darauf, auf dem mittlerweile ein SPU Classic montiert ist. Das ganze klingt umwerfend gut.

    Nachdem der genannte doch recht aufwändig war, wollte ich eigentlich erstmal ein Weilchen nicht mehr „basteln“. Doch lief mir nur sehr kurze Zeit nach diesem Entschluss ein Goldring G99 Laufwerk über den Weg, mit dem ich mich nun derzeit beschäftige. Ich hoffe, innerhalb der nächsten zwei Wochen damit fertig zu sein.

  • Meine Lencos sind selbstredend auch alle modifiziert. Andere Tellerlager, Verstärkungen der Topplate um das Tellerlager, andere Reibräder, verschiedene V-Blocks aus unterschiedlichen Materialien, geänderte Tonarmkabel, teilweise andere Carbontonarme mit Titanrohren im Inneren, WE Netzkabel aus den Mittvierzigern und Belden NF Kabel aus den Fünfzigern, diverne Nantais-Mods incusive Umbau auf Gewicht statt Feder e.t.c. Alle Motoren sind komplett zerlegt worden und revidiert.


    Mit den von mir verwendeten Edelstahl Tellerauflagen mit spezieller 2-Schicht Lackierung und den Kupferauflagen ist der Teller „Dead Silent“.


    Ich baue mir auch meine eigenen Headshells auf Basis eines Vintage Carbonheadshells eines namhaften Herstellers das ich mit single-wire WE Kabeln aus den Vierzigern bestücke.


    Nach 2 Versuchen mit Massezargen habe ich für mich entschieden, das die geziehlt modifizierte gefederte Zarge vom L 75 am Besten arbeitet.


    Aber auch hier sollte man vorsichtig seine diese nicht zu überbedämpfen, genauso wie die Topplate. ;)

    3 Mal editiert, zuletzt von McMaly ()

  • Das der L 75 auch original ein sehr gutes Deck ist kann ich nur unterschreiben.


    Ein englischer Freund von mir brachte mich seinerzeit auf den richtigen Pfad.


    Ich erwarb einen total originalen L 75 mit einem ADC 220, den ich nur reinigte, justierte und auf einer Plattenspielerhaube stehend gegen meinen Sondek antreten ließ.


    Der Rest ist Geschichte........ :)