Wer nutzt einen Lenco (L 75,78) regelmässig?

  • Ich erwarb einen total originalen L 75 mit einem ADC 220, den ich nur reinigte, justierte und auf einer Plattenspielerhaube stehend gegen meinen Sondek antreten ließ.


    Der Rest ist Geschichte........ :)

    Na dann erzähle sie mal...


    Ich höre ja auch mit einem LP 12 und dem Lenco.

    Also Welten liegen da klanglich nicht zwischen.

    Ich hatte ja am Samstag "analogen" Besuch und habe denen im Blindtest mal beide Plattenspieler auf die Ohren gegeben. Die Phonostufen sind schon recht ähnlich, daher kann man das ja gut vergleichen und die Eingänge kann ich bei meinem Arcam Vollverstärker anpassen.

    Am LP 12 mit Ariston Enigma Tonarm spielt ein noch gut erhaltenes Elac D 796HSp, am Lenco mit Bahnschranke ein Tonar Diabolic E.

    Einem Protagonisten hat letztere Kombi sogar besser gefallen...

    Mein Lenco ist im Grunde nicht mehr gefedert. Ich nutze eine dänische Holzzarge, das Laufwerk liegt auf dicken Filzgleitern. Ansonsten ist er gewartet und soweit ich weiß, unverbastelt.

    Also ich bin auch immer wieder erstaunt, wie gut der alte Lenco aufspielt.

    Ich habe ja noch ein original Headshell und ein Elac 796 in Reserve, könnte man mal einen direkten Vergleich starten. Nur wird wohl das Elac bezüglich der Nadelnachgiebigkeit nicht wirklich zur Bahnschranke passen... :/

    beste Grüße


    Rainer

  • Hallo Rainer,


    absolut gesehen ist der LP 12 sicherlich nicht schlecht, sonst hätte ich ihn ja auch nicht enspannt all die Jahrzente nutzen können.


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    Er hatte einen Ekos, ein Akiva, ein Keel, Lingo und Linto. Ich habe immer viel Spaß mit meinen Platten gehabt.


    Der Lenco hat für meinen Geschmack einfach mehr.....wie soll ich sagen? ......Drehmoment.


    Das Deck bringt mich persönlich einfach deutlich näher an und in die Musik.


    Aber wie der Engländer sagt: YMMV


    Dies ist nur mein subjektiver Eindruck mit meinen Ketten in meinen Räumlichkeiten.


    Jeder wird nach seiner Facon seelig werden. :thumbup::)



    PS: das 796H läuft bei mir in der Bahnschranke hervorragend.

  • Ganz Aufrichtig: ich kenne den Kollegen nicht. 8)


    Er hat sicherlich nur das gleiche Gefühl beim Benutzen des Decks entwickelt.


    Eventuell liebt Er ja auch, wie ich, großvolumige Verbrennungsmaschinen in V-Anordnung ;)

  • Jeder sollte einen Lenco haben. Oder mehr :)


    Mein Daily-Rocker, da ist tatsächlich nichts mehr original. Vom Chassis ist nur der innere Kreisausschnitt übrig, verstärkt mit Aluring und fest angekoppelt an eine massive Zarge, der Block aus mehreren Schichten Velcromat ist gegenüber der übrigen Zarge aus Eiche massiv noch mal bedämpft. Ebenso der Teller von Innen, Flachbandgummi außen. Komplette Mechanik geopfert, läuft fix auf 33,3 rpm, Tellerlager auf Öl umgebaut. Audiosilente Reibrad...


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  • Ich staune ja immer wieder, welches Tuningpotential die Lencos bieten.

    Ich habe meinen eigeltlich aus anderen Gesichtspunkten gekauft.

    Erstens wollte ich einen Reibraddreher haben und zweitens sollte der möglichst aus meinem eigenen "Baujahr" stammen...

    Der Vorbesitzer hatte an meinem auch mal eine andere Zarge und einen anderen Arm.

    Aber ich finde ihn so, wie er ist, eigentlich am schönsten. Nur ist er halt nicht mehr gefedert.

    Und klanglich mag man viellecht mit dem ein oder anderen Umbau noch Kleinigkeiten rausholen, aber ich lasse alles so, wie es ist. Das ist inzwischen auch mein Alltagsspieler geworden auf dem ich das Gros meiner Platten abspiele...

    Und ich bin froh, dass ich meine X-LP2 Phonostufe nicht verscherbelt habe, denn damit spielt der Lenco, was ich ja schon geschrieben habe, deutlich besser, als mit dem integrierten Arcam Phonoeingang. Den könnte ich jetzt nur als AUX gebrauchen... X/

    beste Grüße


    Rainer

  • Der Musical Fidelity macht schon einen ordentlichen Job.


    Andere Mütter haben aber auch noch schöne Töchter.


    Jürgen Graus Digna ist ja hier auch hinlänglich bekannt. :)

  • So, nach etlichen Stunden Bastelei kann sich mittlerweile auch der Goldring/Lenco G99 wieder einigermaßen sehen lassen. Da dieses Modell leider nicht mehr allzu oft zu finden ist, musste ich einige der fehlenden Teile selbst anfertigen, wie zum Beispiel eine Halterung für den Spiegel, (denn dieser verfügt als einziger der Lenco Reibradler über Stroboskopmarkierungen unter dem Teller!), Start/Stop- Knöpfe, Alu-Blende etc. Es fehlen nun noch Kleinigkeiten, unter anderem die Beschriftung und hübsche Füße.


    So habe ich ihn vor einigen Wochen gekauft:

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    Und das ist er heute, in einer schweren , massiven Echtholzzarge mit einem Rega 250 und einem Goldring 1025.

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    Es ist ein tolles Laufwerk, auch wenn sich Lenco/Goldring mit der großen unschönen Plastikblende keinen Gefallen getan hat.

    Reibrad und Motor sind die vom L75/78 altbekannten, wobei in diesem eins aus Plastik seinen Dienst verrichtete (bis ich es ausgetauscht habe).

    Der Drehknopf zur Geschwindigkeitsregelung hat keine Arrettierungen, ist also vollkommen stufenlos, was aber dank des Strobos kein Nachteil ist.

  • Sehr schön. Mit dem Verkäufer war ich auch schon handelseinig, mich hat der Zustand dann aber doch vom Kauf abgeschreckt. Hast du die Alublende aus einem neuen Blech angefertigt oder wieder hin gebogen? Wie willst du die Beschriftung realisieren?


    Grüße Jörg

  • An meiner Experimental Elli Baustelle geht es weiter.

    Es gab einen neuen S-Tonarm für meine L78 SÖ, den ich von einem 0815

    Pionier Dreher mopste. Die Umrüstung ist hier beschrieben.


    Zusätzlich bekam das Tonarmrohr ein Karbonrohr zur Versteifung eingeschoben.

    Immer wieder frage ich mich, weshalb Lenco damals diese billigen Japan oder Taiwan S-Arm verbaute. Mein S-Arm ist auf eine L75 Tonarmbais aufgepfropft. Somit Höhen verstellbar & vor allem stabil & ruhig.

    Klanglich hat sich die S-Arm Umrüstung gelohnt. Der Elli spielt viel, viel ruhiger & feiner. Dennoch ist der kraftvolle Baß geblieben.

    Damit ist mal wieder bewiesen, das es genügt einen Asiatischen S-Arm auf eine L78 Tonarmbasis zu setzen um den Klang zu verbessern.


    Audiophile Grüße - Nadja


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    lenco s arm 05.jpg


    lenco s arm 06.jpg

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  • Guten Morgen, das Alublech, das darauf befestigt war, war gar kein Alublech, sondern lediglich eine Folie. Da hatte sich offenbar schon jemand dran versucht. Darunter sah es schlimm aus. 69F35568-B6F8-4C99-8421-308CD6C4CBE5.jpg

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    Nach vielen Stunden hatte ich es wieder einigermaßen sauber:

    49B466C8-61BD-4072-989C-4492F8D5E268.jpg


    Die Folie habe ich als Schablone genommen und ein neues Alublech ausgeschnitten.


    Die Beschriftung wird mit Plotterfolie gemacht.


    Schöne Grüße aus Ostfriesland


    Michael

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  • Ich sehe immer erstaunt, was man mit den Lencos alles machen kann...

    Manche Umbauten schauen schon klasse aus. Aber ich mag meinen so, wie er ist.

    Bis auf die Federung, die ihm geklaut wurde und der dänischen Zarge, ist soweit alles original... Die Federn habe ich noch...

    Auch mag ich die "Bahnschranke" inzwischen einfach gern. Hier scheiden sich ja die Geister auch etwas. Von der Aussage, dass das ein prima Arm ist, bis zu "geht gar nicht", habe ich alles schon gehört. Ich kannte meinen vom Vorbesitzer auch mit anderem Arm und anderer Zarge.

    Wer nutzt denn sonst noch einen Lenco im weitestgehenden Originalzustand?

    beste Grüße


    Rainer

  • Manche Umbauten schauen schon klasse aus. Aber ich mag meinen so, wie er ist.

    Wenn Du einmal einen Elli in einer anderen Zarge gehörst hast, keine Spanplatte, die Federn entfernt sind, merkst du, was ein Lenco für ein klangliches Potential hat.

    Meinen L78 SE habe ich als reines Chassis ohne Zarge nagelneu,

    in einer original Lenco Verpackung, aus den Beständen des Deutschen Technischen Museums, für 50 € bekommen.

    Nun ja ..., die L78 haben nicht mehr die Qualität der L75. Schlechtere Lackierung & Tonarme. Die Abschaltautomatik, wenn diese mal funktioniert, ist sehr gewöhnungsbedürftig.

    Die preiswerten Japan Tonarmbasen laßen sich ganz schlecht justieren. Ist bauart bedingt. Sowas hat mir eine teure Platte ruiniert. Deswegen der mordsmäßige Tonarmlagerumbau. Ich wollte einfach Ruhe haben & Musik genießen.


    Bei meinen L75 hatte ich die Federdämpfung in eine neue Selbstbauzarge mit übernommen. Als ich die Federn entfernte, war das klanglich eine andere Welt. Also blieben die Federn weg.

    Es gibt Ellis die sind wie folgt aufgehangen:

    - direkt auf der Zarge / ohne Federdämpfung

    - Chassis mit Federdämfung, Federn greifen in Zarge

    - Chassis direkt auf der Zarge, Federndämpfung zwischen Boden & Zarge


    Bei Diskotheken & Tanzschulen waren die Chassis meist ohne Federn.


    Auch wurde das ganze Lenco Konzept einzeln verkauft. Chassis, Zarge, Tonarm & System - ein großer Baukasten.


    Wenn man bedenkt. das Lenco den Direktantrieb erfand, dieses Patent an die Japaner verkaufte ..., grub sich Lenco damit sein eigenes Grab.


    Audiophile Grüße Nadja

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  • Welche Tellermatten habt Ihr auf Euren Ellis?

    Kork-Gummi


    Mein L78 SÖ ist jetzt stimmig. - Glaube ich ...

    25 Kg Vogelsanddoppelwandzarge, S-Arm mit Karboneinschub, Ölbad-Teller- & Tonarmlager, Tonkofkabel als Tonarmkabel, Kork-Gummi-Matte, Ikea-Klangboden, Teller & Chassis ungedämmt

    Tellerölbadlager: Teflonspiegel mit Keramikkugel


    Der Elli spielt mit obigen Modis sehr fein, zart & äußerst kraftvoll.

    Das Karbonrohr im S-Arm-Rohr bringt sehr viel Ruhe & Feingeist in den Elli.

    Überhaupt, die Überarbeitung des Tonarmlagers macht aus dem L78 SÖ einen außergewöhlichen Klangmeister.


    L 78 SE neu 04 - A.jpg

    Hier noch mit dem CEC Tonarm.

    Die Optik ist an ein Grammophon angelehnt.

    Zwischen Dreher & Betonrsockel ist eine 20 mm Schaumstoffmatte. Mit PolySound Sylos verliert der Elli an Schmackes.

    Unten sind vier Spikes in dem Sockel.

    Der Elli Bau erfolgte vor ca. 15 Jahren. Leider löst sich hier & das Kunstleder. Mit meinem heutigen Wissen würde ich heute die Zarge aus MDF bauen, das Kunstleder anders verleimen. Damals nahm ich für die Zarge OSB, davon bin ich ab, da OSB & Spanplatte den Klang eher muffig bis dumpf macht.


    Den Motor werde ich demnächst noch überholen, dabei mit einem Teflonlager ausstatten. Das der Elli mal fertig wird, wer hätte das gedacht.

    Über fünfzehn Jahre an dem Elli getüftelt. Jetzt, darf auch mal nur genoßen werden.


    Audiophile Grüße - Nadja