Pastorale Sinfonie Nr.6

  • Hi, Interpretationen kann man einschließlich des Tempos vergleichen und diskutieren. Ich kann sagen, dass es mir zu langsam oder zu schnell vorkam. Aber eine Stoppuhr ist m.E. nicht hilfreich. Für mich jedenfalls ist es irrelevant, wie viel Zeit verschiedene Interpreten für einen Satz benötigen. Wenn die Interpretation mir gefällt, ist es gut, sonst nicht. Wir sind doch nicht bei der Leichtathletik...

    BG Konrad

    Hallo Konrad,


    stimmt, wie schon mehrfach in diesem Thread beschrieben, muss das subjektiv empfundene Tempo einer Interpretation nicht der gemessenen Zeit übereinstimmen (die Gründe hierfür wurden auch bereits hier im Thread besprochen: nicht zuletzt gibt es Komponisten, die einzelne Sätze einer Sinfonie vielfach überarbeitet haben -- oder Dirigenten, die alle Wiederholungen in einem Satz spielen oder einige weglassen ...). Dennoch kann die Spieldauer für einen Satz auch den subjektiven Eindruck bestätigen: z.B. empfinde ich oft, dass die Tempi des Dirigenten Bernstein vergleichsweise langsam sind, und ein Blick auf die "Stoppuhr" (oder das Cover oder Begleitheft) bestätigt dann häufig, dass Bernstein wieder einmal 4 Minuten langsamer als alle anderen war ...


    -- Joachim

  • Hi, Interpretationen kann man einschließlich des Tempos vergleichen und diskutieren. Ich kann sagen, dass es mir zu langsam oder zu schnell vorkam. Aber eine Stoppuhr ist m.E. nicht hilfreich. Für mich jedenfalls ist es irrelevant, wie viel Zeit verschiedene Interpreten für einen Satz benötigen. Wenn die Interpretation mir gefällt, ist es gut, sonst nicht. Wir sind doch nicht bei der Leichtathletik...

    BG Konrad

    Hallo Konrad,


    ich sehe das auch so. Zudem muss man auch die Agogik berücksichtigen, die bei manchen Interpretationen sehr ausgeprägt sein kann und bei gleicher Spieldauer zu völlig unterschiedlichen klanglichen Ergebnissen führen.

    Viele Grüße

    Thomas

  • In diesem Thread wurden ja bereits viele Einspielungen der Pastoralen erwähnt. Einer meiner Favoriten unter den Dirigenten der Sinfonien von Beethoven ist Hermann Scherchen, von der Eroica gibt es auf Westminster eine sehr schöne Einspielung von ihm (die hatte ich im Klassik-Thread bereits erwähnt).


    Eine Skurrilität (aber eine sehr interessante) ist vielleicht die LP des Berliner Labels Edition RZ aus dem Jahr 1990. Diese enthält die Mono-Aufnahmen von Proben in Lugano (aus dem Frühjahr 1965) der Pastoralen mit dem Orchester der RTSI (Radiotelevisione della Svizzera italiana) unter der sehr autoritären :) Leitung des damals 74 jährigen Hermann Scherchen (geboren 1891 in Berlin, gestorben 1966 in Florenz). Ich (als Scherchen-Fan) finde diese LP köstlich.


    --- Joachim



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