UKW-Abschaltung nun doch bis 2025 ?

  • Hi, es liegt zum Teil in der Natur des Mediums, dass es keine individuell maßgeschneidertes Musikprogramm liefern kann. Wer das möchte, sollte streamen und sich seine eigenen Playlists zusammenstellen. Die Geschmäcker sind halt verschieden. Was "Substanz" bei der Musik eines Radiosenders bedeutet, darüber wird es deswegen viele unterschiedliche Meinungen geben. Immerhin besteht heute eine Auswahl unter einer sehr großen Anzahl an Sendern. Und zur Not kann man doch auch mal umschalten. BG Konrad

  • Man hat in manchen Regionen teils fast ausschließlich substanzloses Gedudel. Beim MDR beispielsweise ist davon über weite Strecken sogar das sogenannte "Kulturprogramm" betroffen. Eine inhaltleere Langeweile, ausschließlich der Hintergrundberieselung dienend. Es gibt darüber sogar wissenschaftliche Abhandlungen, z.B.


    https://www.amazon.de/Vom-Zuh%…-Food-Falle/dp/3828837573


    Man kann dann umschalten zwischen Oldie- und 80er-Gedudel (die älteren öffentlich-rechtlichen Unterhaltungswellen), aktuellem Pop-Gedudel (die öffentlich-rechtlichen und auch privaten Unterhaltungswellen für die jüngeren Erwachsenen), etwas krasserem Unterhaltungsdudel (die sogenannten "Jugendprogramme", da darf auch mal gegrunzt oder gestammelt werden), Schlager-Dudel (die von den öffentlich-rechtlichen auf DAB+ ausgelagerte Schlagerwellen), Nachrichten-Dudel (die regionale ARD-Infowelle mit 15-Minuten-Formatkorsett, die auch wirklich nur für 15-Minuten-Zuhören designed ist) und dem Programm für 45-jährige Jungmuttis mit süddeutscher Abstammung, die, während ihr Mann im Vorzimmer eines Bundestagsabgeordneten die Kommunikation managed, in einem Prenzlauer-Berg-Café sitzen, den Kinderwagen neben sich und mit ihrem iPad gerade einen Blog-Eintrag über den Einfluss veganer Muffins auf den Feminismus und die spirituelle Entwicklung verfassen. Das zugehörige Programm ist das Tagesprogramm von DLF Kultur.


    Da bleibt dann nur der DLF als Programm mit Substanz. Der läuft deshalb auch bei meiner Mutter in der Küche.


    Nur ists da halt nichts mit kulturellen Facetten, da gibt es kaum/keine Sendungen für z.B. spezielle Popkultur. Dafür ist der DLF auch nicht gemacht.


    Bei manchen ARD-Anstalten gibt es so etwas - früher eine Selbstverständlichkeit - gar nicht mehr. Bei anderen hat man es weitgehend vernichtet und die Reste auf eine DAB-Automatenwelle abgeschoben. Die Darreichungsform eines NDR Blue mit den auf eine Stunde halbierten moderierten Strecken (durchgehend vorproduziert) war dann für mich auch das Ende der Nutzung der NDR-Nachtclub-Sendungen. Auf dieses Elend habe ich dann wirklich keine Lust mehr.


    Ein richtiges anständiges Vollprogramm mit letztlich durchgehend hochwertigem Inhalt gibt es eigentlich nur noch in Bayern: Bayern 2. Da ist die handverlesene Musik am Tag nur die Pause zwischen hochwertigen Inhalten redaktioneller Art. Beim WDR, wo es noch WDR 5 gibt, ist seit der Vernichtung der gelesenen Hörfunknachrichten auch ein wesentliches Element fehlend.


    Teils bleibt nur die oft klassiklastige Kulturwelle, immerhin hat man da bei SWR 2 und teils auch WDR 3 noch richtig Substanz.


    In manchen Gebieten bleibt einem nur das Abschalten.


    Wer das möchte, sollte streamen und sich seine eigenen Playlists zusammenstellen.

    Aus dem, was man bereits kennt. Vielleicht noch aus dem, was der Algorithmus empfiehlt, weil man was bestimmtes schon kennt.


    Das ist ein himmelweiter Unterschied zu dem, was öffentlich-rechtlicher Rundfunk jahrzehntelang leisten konnte: einem vertraute Moderatoren, deren Musikgeschmack und Kulturverständnis man kannte und die einem - das war ihr Job und ihre Leidenschaft - immer wieder neue Sachen vorstellten und nahe brachten. Leute wie Volker Rebell, Klaus Walter, Paul Baskerville, Ruben Jonas Schnell oder z.B. einige der DT64-Musikjournalisten, die heute entweder gar nicht mehr oder auf einer Automatenwelle versteckt oder auf einem in eigener Initiative betriebenen Internetradio agieren dürfen.


    Wozu dann noch die Öffis? Die Playliste aus dem aktuellen Abfall der Musikindistrie bekommt man nun wirklich kostenlos hin und ohne menschliches Zutun. Genau das, was heute im ARD-Hörfunk läuft, gehört eigentlich ausgelagert. Seelenlos und automatisiert ists sowieso schon.

  • lg74's Kritik, ist berechtigt und nachvollziehbar.

    Da schwingt viel Enttäuschung über das allgem. immer niveauloser werdende UKW-Radioprogramm, bzw. die Programm-'Gestaltung' - leider nicht nur der Privaten (da erwartet man ja ohnehin nix anderes, als Kommerz), sondern eben zunehmend auch der Öffentlich-Rechtlichen, mit.


    Zwei Rundfunk-Anstalten/Sender (es gibt sicher noch einige wenige mehr), die ich ehrlicherweise davon ausnehmen möchte, sind HR-2 und Bayern-4 (Klassik), z.T. auch Bayern-2 (vlt. auch noch SWR-2) - ich empfange sie aber auch nur deshalb, weil sie hier in Hessen über Unity-Media im Kabelnetzprogramm enthalten sind - ich hatte dies hier an anderer Stelle auch schon mehrfach erwähnt.


    Würde ich insbes. diese beiden Sender nicht sauber und klanglich gut über's Kabel empfangen, wäre für mich der UKW-Radio-Betrieb (ebenfalls) sinnlos; auf den ganzen anderen Kommerz, kann man gerne und vollkommen verzichten - keine Frage!


    Ich setze beispielhaft (gerne nochmals; hatte es wie gesagt schon an anderer Stelle hier getan), diese beiden Links hier rein: https://www.hr2.de/programm/jazz/index.html


    https://www.br-klassik.de/themen/jazz-und-weltmusik

    /jazztime-die-ganze-welt-des-jazz-100.html


    (und auch diesen noch: https://www.br.de/radio/bayern…radiojazznacht/index.html)


    Ich denke, WDR und NDR bieten vergleichbares(?) - die kriege dann wiederum ich hier in Hessen nicht rein. ;)


    lg74's Kritik schmälert das durchaus nicht.


    Gäbe es (glücklicherweise.....und wer weiß wie lange noch....(?) ), diese 'paar wenigen Radioangebots-Lichtblicke nicht, könnte man sich das Ganze vermutlich schenken - so (also angesichts der wenigen genannten Guten), macht (zumindest mir - aber vermutlich auch noch einigen weiteren hier), das UKW-Radio-Hören dennoch - immer noch Spaß.


    Beste Grüße

    Bernhard

  • Ich denke, WDR und NDR bieten vergleichbares(?) - die kriege dann wiederum ich hier in Hessen nicht rein. ;)

    Im Norden des Bundesland sollten beide Anstalten noch im Kabel vorhanden sein. Ansonsten kann man es über Antenne probieren. UKW, aber auch DAB+ bieten sich da je nach Standort an. Den reichweitenstarken Standorte Sackpfeife (WDR) und Torfhaus (NDR) sei Dank. Demnächst kommt von dort auch der jeweilige DAB-Multiplex!

    Gruß tomfritz

  • Das geht schon bei dem von einigen Landesmedienanstalten verzapften UKW-Verbot in Kabelnetzen los.

    Warum hat man den Leuten die Möglichkeit genommen über ihr Kabel ein UKW-Angebot nutzen zu können? Ich habe diesen Unfug nie verstanden! Der Frequenzbereich 87-108 MHz ist in den meisten Kabelnetzen jetzt ungenutzt.

    Gruß tomfritz

  • Warum hat man den Leuten die Möglichkeit genommen über ihr Kabel ein UKW-Angebot nutzen zu können? Ich habe diesen Unfug nie verstanden! Der Frequenzbereich 87-108 MHz ist in den meisten Kabelnetzen jetzt ungenutzt.

    Der Bereich soll für Internet (ich glaube Uplink) genutzt werden.
    In Hessen ist bei Vodaschrott auch spätestens nächstes Jahr Feierabend mit UKW im Kabel.



    Viele Grüße


    528

  • Warum hat man den Leuten die Möglichkeit genommen über ihr Kabel ein UKW-Angebot nutzen zu können?

    Das habe ich auch nicht verstanden. Es ist vermutlich Teil einer groß angelegten Verdrängungsstrategie. Mein Provider bietet es zum Glück noch an und ich benutze es hauptsächlich um in der Küche mit einem betagten Denon Receiver Hörfunk zu hören. BG Konrad

  • Ich kenne eine kleine Kabelkopfstation, noch mit 2 UHF-Antennen, einer VHF-Antenne und 4 UKW-Antennen, alles in semiprofessioneller Ausführung. Die werden dann unnütz sein. Die Fernsehantennen sind vermutlich jetzt schon obsolet. Man holt TV vom Satelliten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man hier in Zukunft statt UKW eine Internetnutzung anbieten wird. Dafür ist diese kleine Anlage gar nicht ausgelegt. Also könnte man UKW doch weiter laufen lassen. Die UKW-Antennen sind auf folgende Sender ausgerichtet:

    Inselsberg

    Torfhaus

    Hoher Meißner

    Kreuzberg

    Das bietet dann schon einige Programme.

    Gruß tomfritz

    Einmal editiert, zuletzt von tomfritz ()

  • Warum hat man den Leuten die Möglichkeit genommen über ihr Kabel ein UKW-Angebot nutzen zu können?

    Dazu gibt es mehrere Thesen.


    Die eine sagt, dass die Landesmedienanstalten von Bayern, Sachsen und Bremen damit die "Digitalisierung" beschleunigen wollten. In Sachsen ist es auch so, dass Netze, die UKW verlängert haben wollten, ein "Digitalisierungskonzept" einreichen mussten. Das ist völlig irre, denn oft waren diese Netze durchgängig im TV-Bereich digital und boten auch teils mehr DVB-Hörfunk an als manche Großnetze (nämlich noch Österreicher und Schweizer). Sie hatten aber halt noch UKW, weils einerseits genutzt wurde und weils andererseits unbezahlbar ist für kleine Netze, die regionalen Privaten auf DVB-Radio umzusetzen. Und weils drittens keine anderen Dienste störte.


    Die andere sagt, dass die Landesmedienanstalten damit den Netzbetreibern helfend zur Seite stehen wollten gegen Langfrist-Analog-"Verbreitungspflicht" durch Gestattungsverträge mit der Wohnungswirtschaft. Da konnte es wohl in der Tat passieren, dass verbindlich die Einspeisung von x analogen TV-Kanälen drin stand und natürlich hat die WoWi kein Interesse daran, Stress mit langjährigen Mietern / Nutzern wegen Wegfalls des benutzten TV-Empfangsweges zu bekommen. Wobei inzwischen Stress eher dadurch entstehen sollte, dass das Internet nicht ausreichend performant ist, als daruch, dass grisseliges Analog-TV mit Fischgrätenmuster im Bild durch übersteuerte Verstärker fehlt.


    Bei der Abschaltung des analogen TV war ja noch nachvollziehbar, dass diese massive Kanalverschwendung ein Ende haben muss. In Koaxnetzen und auch in Netzen, auf denen nur die "letzte Meile" Koax ist, blockiert analoges TV massiv Kanäle, die man für Internet-Downstream einsetzen könnte.


    Aber UKW? UKW blockiert keinen Downstream. UKW liegt im erweiterten Upstream-Bereich von DOCSIS 3.1 - genau wie Band III, so dass es auch mit DAB+ im Standard-Kanalbereich nichts würde in Netzen mit DOCSIS 3.1. Das betrifft aber vor allem die Großnetze und selbst da liegt teils nun UKW einfach brach, ohne dass da was mit DOCSIS laufen würde. Die PYUR allerdings nutzt diesen Bereich zunehmend und hat sich auch neue Dosen entwickeln lassen. Hier eine davon:


    https://www.astro-kom.de/de/pr…details/833/gut-mms-15-de


    Diese Dosenserie geht im Downstream auf dem einzigen (!) IEC-Auslass erst ab 258 MHz los. Darunter liegt die Diplexfilter-Lücke, darunter der massiv erweiterte Upstream-Bereich von DOCSIS 3.1. UKW oder auch DAB+ auf standardkonformen Kanälen ginge da auf dem IEC-Auslass gar nicht raus.


    Klein-Netze haben oft gar nicht die finanziellen Mittel, um auf DOCSIS 3.1 umzustellen. Das bedeutet ja letztlich den Austausch aller Rückwegmodule in den Linienverstärkern bzw. wenn das nicht möglich ist den Austausch des kompletten Verstärkers. Bei Hausanschlussverstärkern dürfte es (fast) immer auf kompletten Austausch hinauslaufen. Wer soll das bezahlen? Und wozu dieser irre Berg an "Elektroschrott"?


    Die Großnetze rücken dann "einfach" mit der Glasfaser näher an die Wohnungen heran, haben z.B. in jedem Hochhaus einen separaten Umsetzer Glas-Koax nur für dieses Haus und brauchen dann nur noch einen oder zwei Hausanschlussverstärker für die beiden Treppenaufgänge oder für bestimmte Etagenbereiche, müssen aber keine langen Koax-Hauptlinien mehr umrüsten, weil diese nicht mehr benutzt werden.


    Die Kleinen sind komplett ge*rscht durch die UKW-Abschaltung. In Sachsen speisen sie nun teils aus Verzweiflung DAB+ ein (das wiederum ist seitens der Landesmediengesetzgebung erlaubt, obwohl es genau das gleiche macht, was UKW macht: den erweiterten DOCSIS-3.1-Upstreambereich vereiteln). Hier 2 Beispiele:


    https://gag-burgstaedt.de/kanalbelegungen/dab_burgstaedt.pdf


    Die legendäre Großanlage Burgstädt, einst auch Erprobungsnetz für DDR-Kabelnetztechnik (der Hersteller selbiger saß am Ort), die Geschichte der Anlage ist sehr lesenswert.


    Da haben sie nun DAB+ - aber außer dem im MDR-Sachsen-Paket als Gast laufendem kleinen Privaten r.sa haben sie offenbar keine sächsischen Privatradios drin. Wie auch, wenn diese Programme nicht via DAB+ vor Ort zu haben sind? Eine Umsetzung von UKW oder Internetstream (das einzige, was man machen könnte) auf DVB-C ist für Klein-Netze unbezahlbar (ok, so klein ist das Netz von Burgstädt nun auch nicht). Dafür sind halt die überregionalen Privatradios, die ORF-Radios und die SRF-Radios drin, die bekommt man kostengünstig via Satellit bereits im DVB-Standard.


    Kosten für die (teilweise) Umsetzung eines DVB-Sat-Transponders mit TV und teils dutzenden Radioprogrammen: ab ca. 225 EUR brutto. Kosten für 8 (!) Radioprogramme von UKW auf DVB umgesetzt mit professioneller Technik: ca. 7000 - 8000 EUR netto zzgl. Kosten der Technik, mit der man ASI oder IP-TS in einfachere Kopfstellen einspeisen kann.


    Die sächsische Landesmedienaufsicht / Medienpolitik hat mit dem UKW-Verbot die eigenen regionalen Privatradios aus dem Kabel verbannt. Volltreffer! Besser kann Regulierungswut gar nicht nach hinten losgehen.


    Burgstädt dazu:


    Zum 31.12.2018 musste per Gesetz der Sächsischen Landesregierung die analoge TV-Versorgung abgeschaltet werden. Die zum gleichen Zeitpunkt geforderte UKW-Abschaltung wurde nach intensiven Bemühungen der betroffenen Bürger auf den 30.06.2019 verschoben. Die freigewordenen Fernsehfrequenzen werden nach und nach mit Digitalprogrammen belegt. Für die UKW-Frequenzen ist auf absehbare Zeit keine neue Nutzung vorgesehen - die würden brach liegen.


    Mit der Analogabschaltung in Sächsischen Kabelanlagen sollte ursprünglich der Ausbau von schnellem Internet in Kabelanlagen vorangebracht werden. Mittlerweile sind die vorhandenen Technologien für Intenet im TV-Kabel soweit entwickelt, dass High-Speed-Internet auch in Koexistenz mit analogen Signalen möglich ist. Digitale Programme überträgt unsere Anlage bereits seit über 25 Jahren. In unserem Kabelnetz sind an jedem Anschluss 128 MBit Internet möglich. Leider werden die Bemühungen der vielen Antennengemeinschaften und privaten Betreiber von der großen Politik nicht ausreichend gewürdigt. Der Tenor ihrer Aussagen zielt immer auf die Telekom oder global agierende Mobilfunkkonzerne. Die Firmen, die vor Ort Service bieten, Arbeisplätze schaffen und Steuern zahlen bekommen leider wenig Anerkennung.

    Neben der Erweiterung des TV-Angebotes, in diesem Jahr z.B. RTL UHD, neue digitale Kanäle in SD und HD im ehemaligen Analogbereich, werden im kommenden Jahr erhöhte Uploadbandbreiten beim Internet folgen.



    Ein weiteres Netz mit DAB+ ist das Kleinstnetz in Chemnitz-Ebersdorf, bekannt durch den absolut fitten "Antennen-Opa" Gerd Anke, der sich mit der Politik anlegte wegen des deutschen Irrsinns, dass Kabelnetzbetreiber als "Programmveranstalter" gelten und Urheberrechtsabgaben für die Durchleitung (!) zu zahlen haben. Die ostdeutschen Kleinnetze traf das teils mit massiven Nachzahlungen, so einige mussten deswegen aufgeben.


    In der Geschichte der Anlage steht ganz unten


    April/Mai 2020: Wir nutzen die Zeit und beschäftigen uns mit dem Aufbau des Digitalradio's DAB+


    Darunter folgen hochinteressante Fotos der - sorry - Bastelei, die man gemeinsam mit PauSat gemacht hat: Kanalfilter, Kanalsperren, Verstärker. Offenbar mit erfolgreichem Resultat und damit gewiss weitaus kostengünstiger als mit den je DAB-Block ca. 1000 EUR (!) teuren Blockumsetzern von Axing. Teuer kann ja jeder, clever nur manche...


    In den Referenzen von PauSat steht dann auch


    Der Betreiber dieser wunderschönen kleinen Kopfstation wollte DAB+ haben, aber etwas mehr als das Ortsübliche. Die 10D aus Freiberg sollte ran, die 11C vom Brocken und möglichst auch die 12D aus Calau. Mittels Richtantennen, Filtern, Sperren nd Verstärkern haben wir das zusammen bestmöglich in den Griff bekommen.


    Zugegeben, es hat mehrerer Termine bedurft ehe wir alles im Griff hatten. Ein halbwegs gleiches Pegelverhältnis zwischen den 3 Antennen ließ sich nicht “ganz einfach” herstellen, aber das Endergebnis ist sehr gut. Das Bild links ist noch aus Anfangstagen, vom aktuellen Ergebnis liegt mir kein Bild vor. Aber das ist auch egal, denn die Nutzer der dortigen Kabelanlage sind begeistert! Der Ort selbst ligt im Tal und ausser 5C und 9A geht da nichts. Jetzt ist das anders und die Anzahl der DAB+ Geräte im Ort nimmt stetig zu. Vom Schlagersender bis zum Rockprogramm ist alles da, liegt überaus stabil an und erreicht die letzte Ecke des Kabels.


    Und mit dem Betreiber zu arbeiten hat nun wirklich auch Spaß gemacht. Allen ist geholfen - und das zählt.


    Man ist also heute mit dem grottigen DAB-Sound zufrieden. Die Landesmediengesetzgebung hat ihren Teil dazu beigetragen. Und die BNetzA dürfte darüber gar nicht glücklich sein, denn der Anschluss normaler DAB-Billigradios mit abschraubbarer Teleskopantenne und darunter befindlicher F-Buchse führt zu Kabellecks. Die Dinger sind innen oft ungeschirmt verbunden:


    https://www.rundfunkforum.de/download/file.php?id=6725


    Was so gut einstrahlen lässt, strahlt auch gut ab. Auch mein Heimatnetz gönnt sich zunehmend dieses Vergnügen. Hier die aktuelle DVB- und DAB-Belegung


    20220627 - Radioangebot DVB - DAB.pdf

  • Aber DAB+ wird doch hauptsächlich mobil oder mit portablen Radios gehört. Die wenigsten Geräte haben einen externen Antennenanschluss. Da dürfte die Nutzungsquote noch deutlich niedriger liegen als sie bei Kabel-UKW ohnehin schon war :/

    Gruß tomfritz

  • Aber DAB+ wird doch hauptsächlich mobil oder mit portablen Radios gehört. Die wenigsten Geräte haben einen externen Antennenanschluss. Da dürfte die Nutzungsquote noch deutlich niedriger liegen als sie bei Kabel-UKW ohnehin schon war :/

    Hatte vor etwa 10 Jahren mal einen Philips AE9011 nachgerüstet mit heraushängendem RG174-Kabel für jemanden ohne Internet um 90elf über eine alte vorhandene und noch korrekt montierte VHF Antenne zu empfangen - hatte auch geklappt - leider war das nur kurz nutzbar, da später dieser Dienst nur noch online zu empfangen war - was zu dieser Zeit noch problematisch war für den Anwender - weil ohne DSL (also nur ISDN Geschwindigkeit). Zu dieser Zeit waren kaum portable DAB+ Modelle dabei mit serienmäßigem Antennenanschluss und eine Ausführung als HiFi-Komponente mit RF Koax-Anschluss wäre zu teuer gewesen.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Die wenigsten Geräte haben einen externen Antennenanschluss.

    Die Teleskopantennen auch etlicher kleiner DAB-Geräte sind abschraubbar. Darunter kommt eine F-Buchse zum Vorschein. Im oben verlinkten Video sieht man einen


    https://de.hama.com/webresourc…54/man/00054858man_de.pdf


    der auch nicht als "mit Buchse" beworben wird, sondern als mit Teleskopantenne ausgerüstet. Ist eine F-Buchse drunter.


    Der Dual DAB 2A


    https://cdn02.plentymarkets.co…25202A%2520V2-DE_0521.pdf


    hat einen IEC-Antennenanschluss und beigepackte Wurfantenne.


    Nur 2 Beispiele...

  • Bei Derivaten, die von einer Firma aus Daun vertrieben werden, findet man sogar manchmal eine F-Buchse unter einem abnehmbaren Deckel der Rückwand. Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Antenne sei fest verbaut, was sie aber tatsächlich gar nicht ist.

    Gruß tomfritz

  • In unserem Nachbarland Polen könnte es ab 2027 zu einer UKW-Abschaltung kommen... https://www.satellifax.de/pda/…b17131a4a8b32b636d570ef15


    Interessant in diesem Zusammenhang: Für Sendernetzbetreiber Uplink macht eine Koexistenz von DAB+ und UKW für Deutschland auch in näherer Zukunft Sinn, man spricht sich gegen eine Entweder-oder-Politik aus...

    https://www.it-zoom.de/mobile-…-zugunsten-von-dab-30710/

    Zitat

    „Am Ende ist DAB+ eine Brückentechnologie: Ende der 2030er, in den 2040er Jahren wird es in der Masse bloß noch Streaming geben“

    ...

    „Wenn eine Entweder-oder-Politik gemacht wird, dann ist es eine Bedrohung der Medienvielfalt und der Medienpluralität in Deutschland.“


    Gruß tomfritz


  • interessant.

    https://technikblog.net/dual-dab-2-a/

    der Technisat 10IR gehört auch dazu

    https://www.bedienungsanleitu.…igitradio-10-ir/anleitung

    Vor 10 Jahren war ich erfolglos auf der Suche danach - siehe

    aber heute ist die Auswahl an Modellen wahrscheinlich 10 mal so hoch


    gibt es eine Modell-Übersicht von DAB+ Geräten zum Anschluss externer Antennen im Netz ?

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Wobei "far future" natürlich Auslegungssache ist. Bekanntlich hat Norwegen bereits UKW, bis auf einige wenige Sender, aufgegeben. Die Schweiz ist drauf und dran es zu tun.

    ob der massive Anstieg der Energiepreise (bei Gas um etwa 1000 % bzw. Faktor 10) die UKW-Abschaltung nun doch forciert ?

    https://www.computerbild.de/ar…eiber-warnt-32876761.html

    https://winfuture.de/news,128215.html

    https://www.radiobunker.de/archive/1294?v=3a52f3c22ed6


    Wie sieht es mit der UKW-Nutzung z. Zt. eigentlich generell aus (in den anderen Ländern wie z. B. USA, Kanada, Japan und Korea - unter

    https://www.teltarif.de/ukw-ab…r-europas/news/67084.html

    sind nur umliegende Länder gelistet, und außer Norwegen ist hier noch kein Land ganz ohne UKW-FM) ?

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Nun, gasbetriebene UKW-Sender sind mir nicht bekannt. Sollte es die irgendwo geben, droht denen natürlich bei einem Gasnotstand die Abschaltung.

    mir auch nicht. Aber gasbetriebene Kraftwerke zur Stromerzeugung, die z. Zt in hohem Maße den Strompreis beeinflussen - u. a. weil Frankreich nicht ausreichend Strom aus Atomkraftwerken anbietet.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Vielleicht wird im Zuge dessen auch DAB+ abgeschaltet - wer braucht schon Radio...


    Viele Grüße

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)