Klipsch Heresy III Frequenzweichentuning

  • Hallo Gemeinde,


    ich möchte meine Erfahrung bzgl. des Frequenzweichentuning mit euch teilen. Einerseits weil ich denke das einige von euch als weiteren Schritt nach vorne in ihrer Kette sich andere Lautsprecher anschaffen ohne diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen.

    Andererseits weil viele denken man muss immer an eine Frequenzweiche gleich radikal rangehen um einen Unterschied wahrzunehmen.

    Dies ist aber meist nicht so. Ich möchte euch somit meine kleine aber feine Veränderung erzählen.


    Die Heresy III neigen ja aufgrund ihrer Hornkonstruktion zum "schreien", so zumindest der Glaube. Was aber überhaupt nicht stimmt, da die LS eine schon sehr gut aufgebaute FW besitzen. Leider aber auch mit Cent Kondensatoren die nur so darum betteln ausgetauscht zu werden. Klar sind mit den nicht so hochwertigen Kondensatoren die LS sehr dynamisch und auch unkritisch mit so ziemlich jedem Genre, dennoch fehlt das gewisse etwas, das ich das Zäpfchen des Sängers sehe als Beispiel.

    Also habe ich mich dazu entschieden die Kondensatoren gegen Mundorf auszutauschen und zwar nur die im Hoch- und Mittelton (vorerst).

    Ja, ich weiß, man verändert das Niveau der Box und der HT u. MT sind dann im Verhältnis lauter gegenüber dem Bass aufgrund weniger Widerstand der besseren Kondensatoren. Dies tat aber meinen Heresy durchaus gut, da der Bass eh gut dick war. Ich habe somit stupide die Kondensatoren nach gleichen Werten getauscht (das ganze hat mich 54€ gekostet) und gehört was passiert.

    Unterschied wie Tag und Nacht. Klar weil das andere Verhältnis erstmal stark wahrnehmbar ist und weil die Auflösung sehr deutlich zugenommen hat. Kondensatoren machen extrem viel aus. Für mich jetzt absolut perfekt. Anbei Bilder vom Umbau, die weißen Mundorf Kondensatoren sind die neuen. Aufgrund der Größe der Kondensatoren müsste ich neue / längerer Stege basteln.


    Ich will damit vermitteln das man, gesetztenfalls man kann mit einen Lötkolben umgehen, für relativ wenig Einsatz einen weiteren Schritt in seiner Kette gehen kann. Ich hafte natürlich nicht für darauffolgende Schäden 8o

    Ich habe selber schon LS komplett entworfen und auch aufgebaut, das hilft natürlich von Verständnis her. Denn noch kann auch ein reiner Austausch von Bauteilen zum Ziel führen.


    Ich habe auch noch die Mundorf Surpreme rumliegen, evtl. teste ich die auch noch aus. Ich werde berichten;)


    Hat jemand von euch ähnliche Erfahrung gemacht?


    Greetz,

    Thomas

  • Wenn ich mir die Weiche so angucke sehen die Widerstände wie Zementwiderstände aus. Evtl lohnt es sich diese durch Mundorf Supreme zu tauschen, zumindest die die im Signalweg liegen.

  • Danke für den Tipp. Das mit dem Signalweg ist so ein Ding. Obwohl ich mir auch schon eine Frequenzweiche bei DIY LS aufgebaut habe, übersteigt es dennoch meine Kompetenz die Schaltung inkl. der Glättung auf der Platine lesen zu können. Deshalb auch alle Kondensatoren ausgetauscht, was es wahrscheinlich gar nicht gebraucht hätte!?

    Zumal wenn ich sie durchrechne die angegebenen Trennfrequenzen nicht mit den Werten übereinstimmen,...

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Kernspulen sollten auf jeden Fall durch Luftspulen ersetzt werden (nicht nur bei diesem Lautsprecher), da Spulenkerne Mimosen sind. Mal treten sie klanglich sehr negativ in Erscheinung, und manchmal auch nicht so ausgeprägt. Offensichtlich gibt es im dynamischen Verhalten große Unterschiede von Exemplar zu Exemplar eines Kerns - besonders bei gesinterten Ausführungen. Deswegen lehne ich Kernspulen generell ab.

    Die Zement-Widerstände durch hochwertige Ausführungen zu ersetzen halte ich für deutlich weniger wichtig.


    Desweiteren hörte ich schon mehrfach unabhängig voneinander, das sowohl bei der Heresy als auch bei der Cornwall beim Kauf unbedingt darauf geachtet werden muß, das es sich um alte Exemplare handeln sollte (zu erkennen an den mit Ölfüllung versehenen ovalen Kondensatoren).

    Ich gehe davon aus, dass diese Aussagen stimmen.


    Ohne Nahfeldmessung des Frequenzgangs und eines 3D Zerfalls-Spektrums wird es schwierig, die Ursache für die Tendenz zum Schreien zu finden. Es kann sowohl von der Membrane (Nachschwingen in bestimmten Bereichen) als auch durch das Mitschwingen vom Horngehäuse kommen. Auch an der Frequenzweichenabstimmung kann es liegen.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    Einmal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • Kernspulen sollten auf jeden Fall durch Luftspulen ersetzt werden (nicht nur bei diesem Lautsprecher)

    Natürlich haben Luftspulen Vorteile, aber wenn es im Tieftonbereich auf einen niedrigen Widerstand ankommt gibt es zu z.B. Trafokernspulen keine Alternative. Eine Luftspule hat ca. den 3fachen Innenwiderstand, so groß kann ich den Drahtdurchmesser gar nicht machen, daß ich das kompensieren kann. Ferner hat man beim Spulentausch häufig das Problem, daß ohne genaue Weichenschaltung die Werte häufig unbekannt da nicht aufgedruckt sind. Da müßte man erst Induktivität und Innenwiderstand messen um adäquat tauschen zu können.

    Übrigens, wenn schon Luftspule dann bitte Flachdraht.😉

  • Das ist ja genau das Problem, ich kann die Schaltung nicht lesen da die Spulen keine Werte aufgedruckt haben, könnte ich diese ausmessen, wozu ich die mittel nicht haben wäre es bestimmt einfacher. Bzgl. der Bassspulen bin ich nicht unbedingt bei meinem Vorredner, Luftspulen beim Bass mit z.B. 2mm Draht und einen Ohmschen Widerstand von z.B. 0,56 Ohm tut manchen Chassis sogar gut, kommt jedoch auf die Güte an,... ein sehr kontrolliertes Chassis kann davon profitieren. Problem ist einfach die Baugrösse.

    Bzgl. Austausch der Spulen bin ich bei euch, würde ich auch machen, kenne jedoch die Werte nicht. Die Widerstände gegen Mundorf wechseln klingt nachdem was man über die Widerstände liest wirklich interessant, jedoch habe ich keine Erfahrung mit den Mundorf Widerständen. Ich habe immer MOX verwendet. da ist der Unterschied zu den Zement nicht wirklich groß. Zudem habe ich natürlich bescheidene Werte von 3, 20 und 60 Ohm im HT & MT. Was dazu aufruft jeweils Zwei Widerstände pro wert zu kaufen bei einem Einzelpreis von 12.90€. Das wird teuer8|


    Danke und Grüße,

    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Der Effekt von Frequenzweichen-tuning/voicing ist viel unmittelbarer als der Effekt von teuren LS-Kabel.

    Viele Grüße, Tony

    ______________________________________________________

    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Der Effekt von Frequenzweichen-tuning/voicing ist viel unmittelbarer als der Effekt von teuren LS-Kabel.

    Wenn man den weiß was man macht, so ne Weiche ist oft nicht ganz so trivial, da werden oft auch Eigenheiten der Chassis korrigiert.


    Grüße Michael

    stst Motus ll DQ, Schick 12", Yamamoto HS-5 / HS-6, Lyra Kleos SL, Denon 103R, Ortofon Quintet Mono, Blue Amp Model 42 Mk lll, BAT VK 90, Audiomat Sophos, LS DIY, Loricraft PRC3, AFI FLAT.2.


    " Merke: Voodoo-HiFi erkennt man am symmetrischen Eingang

  • Natürlich haben Luftspulen Vorteile, aber wenn es im Tieftonbereich auf einen niedrigen Widerstand ankommt gibt es zu z.B. Trafokernspulen keine Alternative. Eine Luftspule hat ca. den 3fachen Innenwiderstand, so groß kann ich den Drahtdurchmesser gar nicht machen, daß ich das kompensieren kann. Ferner hat man beim Spulentausch häufig das Problem, daß ohne genaue Weichenschaltung die Werte häufig unbekannt da nicht aufgedruckt sind. Da müßte man erst Induktivität und Innenwiderstand messen um adäquat tauschen zu können.

    Übrigens, wenn schon Luftspule dann bitte Flachdraht.😉

    Das Argument höre ich immer als Kommentar. Es stimmt aber nicht. Der Einfluss des Spulenwiderstandes wird maßlos überschätzt.

    Wenn ich bei dieser Frequenzweiche einen angenommenen Sollwert von 100 mΩ (0,1Ω) um den Faktor 20 auf 2Ω erhöhe (das wäre auch bei einer Luftspule schon eine Dünndraht-Spule), denken die meisten, das dies einen extremen Klangunterschied herbeiführen würde. In der Praxis ist der Unterschied aber erstaunlich klein - der Mitteltonbereich wird etwas stärker abgeschwächt als der Bassbereich um die beiden Resonanzfrequenzen herum. In der Praxis dürfte sich die Widerstandserhöhung durch Luftspulen allerdings in deutlich kleinerer Größenordnung bewegen wie z. B. bei dieser mit 0,5Ω:

    https://www.intertechnik.de/sh…ri9227050_1768,de,80,6452

    Maßgebend sind der Spulenwiderstand, sondern der frequenzabhängige Gesamtwiderstand, der aus der Impedanzkurve hervorgeht.

    Im Bereich der Minimalimpedanz entspricht der Gesamt-Widerstand jenem vom DC-Wert des Bass-Chassis - meist etwa 6-7Ω.

    Wichtig zu wissen ist, das bei diesem Lautsprecher-Modell das Basschassis bis weit in den Mitteltonbereich hin arbeitet. Deshalb ist mit Sicherheit davon auszugehen, das der klangliche Einfluss von jeglichem Kernmaterial deutlich ungünstiger ausfallen dürfte als der, der sich durch eine Erhöhung des Längswiderstandes ergibt - egal, ob es sich um Spulen mit Trafokernblechen oder Ferrit-Kernen handelt.

    Ob sich allerdings Bandspulen hier lohnen z. B. gegenüber Backlackdraht-Ausführungen wie die TriTec-Spulen von Intertechnik, halte ich für unwahrscheinlich (im Gegensatz zum Mittel-Hochtonbereich).

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Das ist ja genau das Problem, ich kann die Schaltung nicht lesen da die Spulen keine Werte aufgedruckt haben, könnte ich diese ausmessen, wozu ich die mittel nicht haben wäre es bestimmt einfacher. Bzgl. der Bassspulen bin ich nicht unbedingt bei meinem Vorredner, Luftspulen beim Bass mit z.B. 2mm Draht und einen Ohmschen Widerstand von z.B. 0,56 Ohm tut manchen Chassis sogar gut, kommt jedoch auf die Güte an,... ein sehr kontrolliertes Chassis kann davon profitieren. Problem ist einfach die Baugrösse.

    Bzgl. Austausch der Spulen bin ich bei euch, würde ich auch machen, kenne jedoch die Werte nicht. Die Widerstände gegen Mundorf wechseln klingt nachdem was man über die Widerstände liest wirklich interessant, jedoch habe ich keine Erfahrung mit den Mundorf Widerständen. Ich habe immer MOX verwendet. da ist der Unterschied zu den Zement nicht wirklich groß. Zudem habe ich natürlich bescheidene Werte von 3, 20 und 60 Ohm im HT & MT. Was dazu aufruft jeweils Zwei Widerstände pro wert zu kaufen bei einem Einzelpreis von 12.90€. Das wird teuer8|


    Danke und Grüße,

    Thomas

    Schaltpläne müßten von Klipsch zugesandt werden auf Bestellung. Eine Schaltungs-Sammlung fand ich hier:

    https://community.klipsch.com/…13804-klipsch-crossovers/

    http://www.umlib.com/brand/Kli…esy%20III/document/636803

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Schaltpläne müßten von Klipsch zugesandt werden auf Bestellung. Eine Schaltungs-Sammlung fand ich hier:

    https://community.klipsch.com/…13804-klipsch-crossovers/

    http://www.umlib.com/brand/Kli…esy%20III/document/636803

    Vielen Dank für den Tipp, leider ist meine nicht dabei,...

    Ich forste mich bei Gelegenheit mal durchs Netz,...


    Danke Dir!

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Vielen Dank für den Tipp, leider ist meine nicht dabei,...

    Ich forste mich bei Gelegenheit mal durchs Netz,...


    Danke Dir!

    Ichj gehe davon aus, das man aus den USA PDF-Dateien mit dem Schaltplan verschickt.

    Als Induktivitäts-Meßgerät habe ich übrigens ein ELC-120 seit 32 Jahren, das bis heute einwandfrei funktioniert. Gebraucht wird es zwischenzeitlich für kleines Geld gehandelt - siehe

    https://www.ebay.de/itm/Escort…nc&_trksid=p2047675.l2557

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Ich denke das ist von Lautsprecher zu Lautsprecher unterschiedlich. Bei einem relativ hoch abgetrennten Zweiwegebass mag das stimmen, bei meinem bei ca 250Hz abgetrennten Bass wurde mir allerdings vom Entwickler Axel Oberhage dazu geraten die Bassspule sehr niederohmig zu wählen. Anders funktioniert anscheinend die Bassabstimmung der Transmissionline nicht so gut.

  • Das ist ja genau das Problem, ich kann die Schaltung nicht lesen da die Spulen keine Werte aufgedruckt haben, könnte ich diese ausmessen, wozu ich die mittel nicht haben wäre es bestimmt einfacher. Bzgl. der Bassspulen bin ich nicht unbedingt bei meinem Vorredner, Luftspulen beim Bass mit z.B. 2mm Draht und einen Ohmschen Widerstand von z.B. 0,56 Ohm tut manchen Chassis sogar gut, kommt jedoch auf die Güte an,... ein sehr kontrolliertes Chassis kann davon profitieren. Problem ist einfach die Baugrösse.

    Bzgl. Austausch der Spulen bin ich bei euch, würde ich auch machen, kenne jedoch die Werte nicht. Die Widerstände gegen Mundorf wechseln klingt nachdem was man über die Widerstände liest wirklich interessant, jedoch habe ich keine Erfahrung mit den Mundorf Widerständen.

    Expertentip: Laß die Weichen wie sie sind!:saint:


    Grüße Klaus

  • Expertentip: Laß die Weichen wie sie sind!:saint:


    Grüße Klaus

    Ziemlich spärlich für nen Experten ;)

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Ne, überzeugt mich nicht. Links kann jeder Posten, Argumente wären mir lieber,...

    Solange ich Bauteile gleicher Werte verbaue ändert sich der Frequenzgang wenig bis garnicht. Klar kann das Niveau sich ein wenig verschieben aber Glieder zur Glättung werden davon nicht beeinflusst. Bin ich zumindest der Meinung. Bin aber für formulierte Gegenargumente dankbar,...

    Klar ist auch das ein hochwertigeres Bauteil nicht unbedingt ein besseres Klangbild darstellen muss, aber kann.

    Wenn man seine Kette gut kennt und mit einigen kleinen Maßnahmen schon einen guten Erfolg erzielt hat, kann das der nächste Schritt sein.

    Klar, meine Meinung!:)


    Erläuter doch mal warum ich die Frequenzweiche so lassen soll wie sie ist?

    Kennst du die Heresy III?


    Grüße,

    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Frequenzgang möchte ich ja nicht verändern,...

    Aber lassen wir das.


    Greetz

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.