Nach längerer digitaler Abstinenz, habe ich mich entschlossen in diesem Winter auch mal wieder digital Musik zu hören.
Meine letzten Erfahrungen waren mit folgenden (weiterhin vorhandenen) Geräten:
- Oracle CD 2500 Laufwerk
- Linn Majik DS in "G" getunter Version
- Ripnas Statement NAS
- Lampizator Golden Gate Single Ended
Bei Freunden (und auf meinen workshops) habe ich immer mal wieder mit Aurender, Lumin, Innuos usw Kontakt gehabt, so dass ich mitbekommen habe, dass speziell mit den Möglichkeiten von Roon doch so einiges an Bedienkomfort und Klang getan hat. Speziell die Möglichkeiten, meine eigene Musik auf Festplatte mit zb "Tidal" zu verknüpfen gefiel mir ausgesprochen gut.
Insofern hatte ich mir vorgenommen, ein Roon kompatibles set up aufzubauen. Gleichzeitig hatte ich auch Lust, mal wieder andere Geräte auszuprobieren
(dh zB nicht auf einen als Roon Endpunkt lizensierten Lampizator DAC zuzugreifen).
Da mir die Brinkmann Edison Phono Vorstufe immer mal wieder positiv aufgefallen war, viel meine Wahl auf den hinsichtlich RöhrenAusgangsstufe vergleichbaren
Brinkmann Nyquist MKII DAC (UVP ca 15.000,- eur)
welcher sowohl als reiner DAC, als auch als vollwertiger Streamer verwendet werden kann.
https://www.brinkmann-audio.de/main.php?prod=edison&lang=en
Der Brinkmann Nyquist kann sowohl per Ethernet Kabel (also im LAN) , als auch per USB Kabel als Roon Endpunkt verwendet werden. (Natuerlich hat er auch die klassischen digitalen Eingänge)
Die von Brinkmann empfohlene Software ist Mconnect, die auf meinen Geräten auch sofort gut arbeitete. Zusammen mit meiner NAS hatte ich dann auch schnell eine spielenden Netzwerk aufgebaut. Der Brinkmann erlaubt bereits die Integration von Tidal, Qobuz und Internetradio, ist also insofern durchsuch bereits ein kompletter Streamer.
Da ich aber in die Roon Welt eintauchen wollte, musste ein
Roon (core) (Roon software Lizenz: $119/anno, $499/lifetime)
fähiges Gerät her.
Hier ein paar Informationen zur Arbeitsweise von Roon:
https://roonlabs.com/howroonworks.html
Meine Wahl viel auf den
Innuos Zenith MKIII 4TB SSD (UVP 4500,- eur)
Musik server. Dieser sollte Platz für meine eigene Musiksammlung haben. Den Innuos kann man per LAN Kabel und per USB Kabel mit den Brinkmann verbinden. Innuos schlägt als Software iPeng vor, welche auch prima und stabil funktioniert. Auch in dieser Konfiguration macht der Brinkmann DAC eine gute Figur. Der Linus basierte Innuos Server spielt nochmals etwas besser, als meine Microsoft basierte Ripnas Statement. Offensichtlich hat sich auch in diesem Bereich in den letzten Jahren etwas getan.
Als LAN Kabel verwende ich die
Meicord LAN Kabel (UVP ca 100,-eur)
die eine gute solide Basis bilden. Mein USB Kabel ist ein
Ridge Street Audio USB Kabel (UVP ca 1000,- eur )
https://www.soundstagehifi.com…-digital-master-usb-cable
was ebenfalls bereits ein ordentliches Kabel ist.
Ich werde in der nächsten Zeit sicherlich weitere LAN und USB Kabel ausprobieren, doch sehe ich bei den verwendeten Geräten dank interner galvanischer Trennung in diesem Bereich keine grosse Baustelle.
Nun habe ich mir die 14 Tage Testlizenz von Roon gegönnt, da ich sicher gehen möchte, dass ich mit dem Programm zufrieden bin. Die Installation war schnell gemacht, der Innuos wurde sofort als Roon Core vorgeschlagen (und von mir natürlich akzeptiert), der Brinkmann Nyquist taucht sogar 2x als Roon Endpunkt auf. Ich kann diesen sowohl als Netzwerk Endpunkt aufsetzen (dann spielt er native die gespeicherte Musik ab), aber auch als USB DAC definieren. Dann habe ich die Möglichkeit als Ausgabeformat PCM oder DSD vorzugeben.
Der Brinkmann Nyquist MkII hat separate DACs für die DSD oder PCM Wiedergabe, so dass, jeh nach Dateiformat, intern automatisch das Signal auf den entsprechenden DAC geroutet wird.
Mir persönlich gefällt in dieser Konfiguration die PCM Wiedergabe sehr gut, DSD files werden nun vom Innuos auf 24bit/352,8khz PCM konvertiert, was vom Brinkmann DAC in hoher Qualität wiedergegeben wird.
Nun werde ich mich mit den Möglichkeiten von Roon weiter beschäftigen. Die Integration von "Tidal" ist eine faszinierende Erweiterung der eigenen Musikbibliothek, da die von Roon vorgeschlagenen Alben nun nicht nur von der Festplatte, sondern auch in CD Qualität von Tidal kommen.
Vor ca 2 Jahren hatte ich bereits ein Tidal Abo, was ich damals zum suchen von für mich neuer Musik verwendet habe, die Platten, die mir nachhaltig gefallen haben, habe ich dann als LP gekauft. Doch war mir damals die Bedienung von Tidal zu umständlich gewesen. In der Kombination aus eigener Musik auf Festplatte und Tidal als von Roon verwaltete externe Bibliothek geht das aber deutlich smarte und ich erhoffe mir einiges an neuer Musik, die ich mir dann als LP (so verfügbar) wiederum in die Plattensammlung stellen werde.
Werde berichten, wie meine aktualisierten Erfahrungen in der digitalen Welt weitergehen.
Gruss
Juergen
Ps
da ich auch im digitalen Bereich "gewerblich" agieren kann, habe ich diesen persönlichen Erfahrungsbericht im gewerblichen Teil des Forums erstellt.