Ich war heute auch fast den ganzen Tag in Bonn und fand die Veranstaltung eigentlich recht gut und interessant. Auch in den kleinen Hotelzimmern hätte man aber ab und zu mal lüften können. Das war teilweise dann doch schon etwas unangenehmen.
Klanglich fand ich die Lautsprecher von Cito-Audio zusammen mit dem Fezz-Röhrenverstärker mit 2xKT88 wieder sehr gelungen. Genauso die neuen Lautsprecher von Dynamikks.
In der Vorführung von Hifi-Pawlak gefielen mir die wohl noch recht neuen Lautsprecher von Blumenhofer sehr gut. Vermutlich waren das die "Genuin-Bookshelf" 2-Wege Bassreflex mit einem recht grossen Tiefmitteltöner und einem aufgesetztem Hochtonhorn.
Aktuell wollte ich mir auch einen Kopfhörer zulegen und habe mal in einige reingehört. In Punkto Preis-Leistungs-Verhältnis fand ich das aber doch etwas ernüchternd. Wenn man da schon 4-stellige Summen investieren muss, damit es überhaupt erstmal einigermassen klar und ausgewogen klingt, dann werde ich das Projekt wohl beenden. Dazu das leidige Thema mit der Impedanz. Die einen können keine 30 Ohm und die anderen Zuspieler sind für 300 Ohm zu leise.
Etwas länger habe ich mir dafür die Lautsprecher von SpaltArt angehört, die aus einem sorgfältig bearbeitetem Fichtenholz-Brett und mehreren angekoppelten Schallwandlern eine Art DSM bilden.
Das Ganze ist deutlich mehr als nur ein Design-Objekt oder eine Spielerei. Sowohl einzelne natürliche Instrumente als auch komplexe Besetzungen kann der Lautsprecher sehr klar und natürlich wiedergeben. Wobei vor allem der Hochtonbereich durch seine Lässigkeit und ungezwungene Art zu gefallen weiss und trotzdem schnell und dynamisch auf jeden Impuls und jeden Wechsel der Klangfarben reagieren kann. Das können viele normale Lautsprecher nicht ansatzweise so gut.
Zum Schluss war ich noch recht lange bei AOS wo Axel Oberhage seine Lautsprecher mit Hypex-Aktivmodulen vorführte. So wie ich ihn verstanden habe, kann man wohl auch alle vorgestellten Lautsprecher bei ihm als Bausatz erwerben. Da er hier praktisch nur die aus seiner Sicht besten und damit auch sehr teuren Treiber von SkanSpeak und Volt benutzt hat, kann mit den Bausätzen trotzdem noch viel Geld sparen, denn diese Treiber werden sonst nur in Lautsprechern verwendet die schon sehr teuer sind. Mich persönlich hat da erstmal die grosse Mittelton-Kalotte von Volt überzeugt, die vollkommen klar und offen spielte ohne scheinbar einen Eigenklang oder Resonanzen oder Kompressionen zu erzeugen. So rein optisch hatte ich die grosse Kalotte für etwas behäbig und überdämpft eingeschätzt. Sehr gut gefallen hat mir bei einem anderen Lautsprecher auch ein Beryllium-Hochtöner von Bliesma. Ein Hochtöner dieser Firma wurde mal in einer Selbstbauzeitschrift vorgestellt, aber ich hatte bewusst noch nie einen dieser Hochtöner live gehört. Obwohl laut H. Oberhage schon ab ca. 1400Hz eingesetzt spielte er auch bei etwas höherer Lautstärke noch vollkommen ungestresst und mit sehr hoher Auflösung. Das war wohl wirklich einer der besten Kalotten, die ich bisher gehört habe.
Soweit das Wichtigste aus meiner Sicht.
Viele Grüsse
Jürgen