weich, harmonisch und mild klingende EL84 gesucht

  • Hallo,


    für meinen EL84 SE Verstärker (Triodenschaltung) suche ich weich, harmonisch und mild klingende EL84.

    Freue mich über jeden Tipp.


    Grüße

    Gerhard

    Alles was ich schreibe ist meine persönliche Meinung und erhebt keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit. :!:

  • Hallo Gerhard,


    ich glaube da muss ich dich ein wenig enttäuschen. Seit ca. 20 Jahren höre ich mit einem EL84 SE Verstärker in Triodenschaltung und habe mindestens 4 verschiedene EL84 Typen verwendet:

    Noch originale AEG (evtl. von RFT), Sovtek, 6p14p-ev aus russischen Militärbeständen und im Moment PSVane.

    Sie spielen alle ganz hervorragend, aber ich habe nie irgendwelche Unterschiede zwischen ihnen gehört. Den Verstärker habe ich im Laufe der Zeit mit Jensen-Kupfer-Öl Caps, Lundahl-Übertragern, Isoda-Kabeln und einem Wima-FKP1 als Ultrapath-Kondensator aufgewertet. Das war jedesmal deutlich zu hören, genau wie grössere und kleinere Änderungen in den Quellgeräten oder den Lautsprechern. Nur bei den verschiedenen EL84 gab es nie einen Unterschied.


    Wenn Du 'mild' spielende Röhren suchst, weil es irgendwie scharf oder rau klingt, würde ich vermuten das es andere Ursachen hat und das man es an dieser Stelle nicht mildern kann.


    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Hallo Gerhard,

    Da Du vermutlich nur zwei Stück brauchst, such nach alten

    NOS Röhren. (Können auch gebraucht sein)

    Valvo, Mullard oder alte Lorenz gehen in Deine Richtung.

    Telefunken sind gut, aber würden Dir nicht gefallen.

    Gruß

    heinrich

  • @ Gerhard: welche Vorstufe verwendest Du denn? Hier anzusetzen könnte tatsächlich mehr in die von Dir gewünschte Richtung „rund und mild“ bringen.


    EL84 sind nämlich selbst von Mullard eher knackig als mild (wenn auch etwas milder als TFK).


    Alleine mit Tube rolling bei den EL84 wirst Du Dein Ziel m. E. nicht erreichen.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Reagieren schon klanglich, verschiedene EL84, hatte mal russische, auch NOS Valvo (Mullard, Siemens), schon besser und jetzt nur alte Telefunken, nur die mit den RUNDEN Anodenblechen. Halten auch viel länger durch.

  • ... die Idee, dass ich mich nach einer anderen Vorstufe umsehen sollte ist sehr plausibel.

    Ich betreibe eine gute aber etwas "scharfkantige" Transistorvorstufe.

    Mit einer Röhrenvorstufe werde ich sicher meinem Klangideal näher kommen!

    Gibt es dazu Ideen?

    Alles was ich schreibe ist meine persönliche Meinung und erhebt keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit. :!:

  • Bitte verrate doch noch, was das für ein ausgezeichneter Verstärker ist, der so vorbildlich auf einen Röhrenwechsel reagiert.

    Und welche Übertrager von Lundahl hast du dir gegönnt?

    Hallo Michael,


    der Verstärker ist, oder besser war mal, ein Raphael TSE-4, den ich als Bausatz gekauft hatte.

    Er hat als Treiber eine ECC83, die aber nur auf ca. 90V läuft. Im Netzteil eine EZ81 und eine 10Hy Drossel. Röhren und die kleinen Bauteile auf einer Platine.

    Die Übertrager sind die Lundahl LL1664/50ma mit Sekundärwicklungen für 8 Ohm fix.

    Mit den Lundahls kann ich den Verstärker auch ohne Gegenkopplung laufen lassen. Mit den originalen 'Dampfradio-Übertragern' war das nicht möglich. Die haben im Hochtonbereich verzerrt.


    Ich hatte den Verstärker auch mal zu jemanden mitgenommen, der auch selber Verstärker baut und sicher war, das seine Varianten der ECC83, die er hatte, in seinen Verstärkern recht verschieden klingen. Obwohl auch er den Eindruck hatte, das der TSE-4 in seiner jetzigen From besser und offener spielte als seine Verstärker, hatten wir auch keinen Unterschied zwischen den verschiedenen ECC83 im TSE-4 gehört.

    Ich vermute, das liegt an den moderaten Betriebsspannungen, der einfachen Schaltung und daran, das die Röhren mechanisch auf der Platine einigermassen gegen akustische Rückkopplung geschützt sind. Wenn ich die Abdeckhaube montiere wird er aber empfindlicher für Rückkopplungen. (Also betreibe ich ihn seit 20 Jahren mit offener Platine).

    Bei vielen Verstärkern werden auch immer noch die Keramikfassungen hart an das Gehäuseblech geschraubt, auch bei sehr teuren Modellen. Da sind dann Rückkopplungen Tür und Tor geöffnet, und ich denke, das da auch ein Teil des unterschiedlichen 'Röhrenklangs' her kommt.

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Bei vielen Verstärkern werden auch immer noch die Keramikfassungen hart an das Gehäuseblech geschraubt, auch bei sehr teuren Modellen. Da sind dann Rückkopplungen Tür und Tor geöffnet, und ich denke, das da auch ein Teil des unterschiedlichen 'Röhrenklangs' her kommt.

    Hallo Jürgen


    Ja, Röhren sind ja nun mal sehr empfindlich gegen Mikrofonie und ich halte eine Lagerung der Fassungen in Gummi oder einem Elastomer auch nicht für überflüssigen Luxus.


    Wenn man sich mal alte militärische Funkgeräte aus den 30er und 40er Jahren anschaut, vor allem solche die in Kampfflugzeugen verbaut wurden, kann man sich diesbezüglich einiges abschauen. Lorenz und Telefunken waren die hauptsächlichen Lieferanten und der betriebene technische Aufwand ist ganz erstaunlich.


    Gruß

    Michael

  • Jürgen B.


    Nein, das kann man ausschliessen.


    Habe einen hochwertigen singlendet Röhrenkopfhörerverstärker, und damit lassen sich spielend leicht die verschiedensten Röhrenfabrikate raushören, also definitiv ohne Raumakusische Einflüsse auf die Mechanik, wobei das hintenrum natürlich auch nicht ausgeschlossen ist, egal, jedenfalls gilt für mich nicht nur damit gesichert das Röhren unterschiedlich klingen.


    Es sind PCL86 verbaut und ich hab mal alle Fabrikate in NOS/Neu die es gibt gekauft und gegengehört, waren etwa 9 Hersteller glaub ich.

    Klanglich ragten dabei nebenbei bemerkt die Valvos und RFT´s heraus, die Valvos sind es dann schliesslich geworden weil die noch einen tick besseren RFT,s nebengeräusche produzierten.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Hallo Volkmar,

    ich will das auch nicht grundsätzlich ausschliessen, das unterschiedliche Fabrikate eines Typs unterschiedlich klingen können. Es muss nur nicht so sein und es kann auf Effekte beruhen, die im Zusammenspiel mit der jeweiligen Schaltung und dem mechanischen Aufbau liegen.

    Nur eine 'warm' klingende Röhre wird Härten, die an anderer Stelle auftreten, nicht kompensieren können. Dafür sind alle Röhren als Bauteil viel zu schnell.

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • ..und zu gut Jürgen, Röhren machen nach meiner Persöhnlichen Einschätzung ihren Job zusammengenommen auch besser als transen.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • ... die Idee mit dem Vorverstärker war Gold richtig.

    Habe den Transistorvorverstärker jetzt indirekt mit dem EL84 Amp verbunden.

    Die Härten sind weg!

    Danke.

    Alles was ich schreibe ist meine persönliche Meinung und erhebt keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit. :!:

  • ... zwischen Vorverstärker und Endverstärker ist jetzt mein Equalizer geschaltet.

    Vorher war er über eine Tapeschleife in den Vorverstärker eingeschliffen.

    Jetzt "gehen" die Röhren im EL84 Verstärker, die vorher zu "scharf" waren und klingen richtig gut!

    Alles was ich schreibe ist meine persönliche Meinung und erhebt keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit. :!:

  • das Problem gelöst

    Vorne Transistor oder schlimmeres und dann Equalizer, denke, das ist das Problem und die eingangs von Fadencreateur gestellte Frage scheint absurd.


    Laotse, was vorne versaubeutelt wurde, kann durch Brei kochen nicht vertüncht werden. Diese ewigen Gegenkopplungen lassen der Musik die Luft raus. Voller Körper kann so nicht kommen. Will nicht wehtun, aber es kann nur dumpf brodeln mit piepsigen Höhen. Und damit ist dein Problem gelöst?


    Alles schön geradeaus. Wenn schon hinten Röhren, dann konsequenterweise vorne ein Röhren-PhonoPre und ein Röhren-VV (da ist nicht viel drin, soll ja nur umschalten und laut/leise). Für kleines Geld machbar (und für Selbstbau allemal).