Was macht konstruktiv einen sehr guten Tonarm aus ?

  • Hallo zusammen.


    möglicherweise geht es vielen wie mir: man blickt nicht mehr durch,

    bei der Vielzahl von angebotenen Tonarmen.


    deshalb stellt sich die Frage:


    welche Maßnahmen und / oder welche Konstruktionsdetails am Tonarm

    sind für einen besseren Klang wirklich verantwortlich ?


    viele Grüße


    Josef

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

  • hallo zusammen.


    Habe eben im Netz einen Tonarm Well Tempered LTD gesehen, der wirklich interessant aufgebaut ist. Die Grundidee ist dabei, dass ein Golfball an einem Faden hängt und das untere Drittel des Balls in Silikonöl badet, während der Tonarm durch den Ball geführt ist.


    so hat er gleich zwei konstruktive Eigenarten,

    die mbMn äußerst klangfördernd sind:


    keine feste Verbindung zum Chassis

    UND

    eine zusätzliche wirksame Silikonöl-Dämpfung.


    was machen andere Hersteller ?


    vg


    josef

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  • hallo mike


    ...eine wunderbare private (DIY???) HP mit

    richtiger Grundlagenforschung ...


    Danke


    Josef

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  • Der nach Aussagen der Nutzer beste Arm ist wohl der Rigid Float. ;)Und das mein‘ ich jetzt nicht ironisch, liegt allerdings ausserhalb dessen, was ich gewillt bin für Analoges Zeug auszugeben.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Bei einem Tonarm sollte klappern möglich nicht zum Handwerk gehören.

    Ein Lager mit möglichst wenig Reibung und möglichst wenig Spiel herzustellen ist, die Kunst.
    Außerdem soll es ein möglichst geringes Losbrechmoment haben und bei der Bewegung wenig Geräusche erzeugen.


    Es gibt Hersteller, die rollen die Lager über einen Gitarrenkorpus um sie zu testen.


    Dann sollte der Arm an sich möglichst keine ausgeprägten Resonanzen im hörbaren frequenzbereich haben und stabil sein.


    Oder so.


    Ach ja, 12 Zoll sollte er haben und gut aussehen, damit er bei potentiellen Käufern einen Haben-wollen-Reflex auslöst. Das ist eigentlich wichtiger als alles andere.


    Tschau,

    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • habe soeben über den von Jörg erwähnten Rigit Float gelesen.

    da ist ebenfalls eine flüssogkeit zwischen tonarm und chassis, und zwar

    im raum zwischen zwei halbschalen. zudem wird der ohne kröpfung gebaut... bedeutet,

    die belassen große Spurfehlerwinkel einfach da.


    trotzdem soll er erstklassig klingen.


    vg

    josef

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  • hallo frank


    dass die meisten seriösen hersteller feinmechanische

    Wunderwerke anfertigen ist unbestritten.


    doch frage ich mich: ist diese präzise feinmechanik

    überhaupt nötig, um guten klang zu erzielen ?


    vg


    josef

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  • Ich hatte mal einen Helius Tonarm. Das war mit Abstand der am schlechtesten verarbeitete Arm den ich je hatte, aber geklungen hat er gar nicht so verkehrt.

    # Gewerblicher Teilnehmer

  • Wenn Du mal einen T - Arm im vierstelligen Preisbereich hattest, oder vergleichen kannst, wird Deine Frage von selbst beantwortet!


    Ahoi


    JÜRGEN

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

  • Hi Josef,

    für einen Ingenieur sind die Kosten ein besonderer Faktor beim Entwurf. Wichtiger als jede andere Randbedingung.

    Für einen Naturwissenschaftler trifft das oftmals nicht so zu.


    Es kommt bei Ingenieursarbeit darauf an, für ein gegebenes Budget ein technisch möglichst gutes Produkt zu entwerfen. Insofern ist z.B. ein kleiner Regaarm in meinen Augen ein tolles Produkt.

    Ist natürlich nicht Ende der Fahnenstange. Alleine der Austausch der Verkabelung und die Überprüfung der Einstellung der Lager bringen wohl schon einen klanglichen Zugewinn.


    Kugellager zu benutzen ist ein Standardansatz bei einem solchen Gebilde. Hat gewisse Nachteile. Weshalb es andere Ansätze gibt, die aber meistens teurer sind. Entweder im Entwurf oder in der Herstellung oder in beidem. Oft sind die dann auch empfindlicher.


    Ob dir das alles irgendwie hilft, weiß ich nicht.


    Tschau,

    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


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  • hallo jürgen..... dazu fällt mir gerade ein:


    "Geld schießt keine Tore!" lachend...


    es ist so, dass ich über ein Dutzend Tonarme bei verschiedenen Vorführungen hörte, bis +3k€. Maßnahmen zur Resonanzreduzierung sind meist nicht sichtbar(*) vorhanden. Bei einem Aktuellen war da ein "übergeschobener PressRing" aus Messing, dessen Position "in aufwendigsten Computersimulationen ganz exakt ermittelt werden musste, um Resonazen auszumerzen." (grübelnd)


    Wirklich überzeugt hat mich davon kein einziger, was natürlich auch an Resten der Kette liegen konnte.... die alle fett 5 stellig waren.

    ----------

    (*) welche Maßnahmen zur Resonanzreduzierung sind denn vorhanden, die man nicht sofort sehen kann ?

    ----------

    zum Thema: Natürlich sollten die Lager präzise gefertigt sein. Insbesondere dann, wenn ein harter Kontakt vorhanden ist und diese Kontaktfläche minimal und gut gleitend ausgeführt sein muss.


    Einige Hersteller bieten Tonarmkonstruktionen, die harte (Lager-)Kontakte vermeiden. Schröder -Tonarme mit Faden-Magnetlager fallen mir gerade ein.


    Die wenigen hier im Threat Aufgeführten dürfen gerne ergänzt werden !


    vg


    josef

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  • Hallo


    Hier mal eine Variante von Ortofon

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    Beste Grüße

    Oliver

  • hallo oliver....


    das erste klirren des metalls wiederholt sich bei einigen anlagen in der wiedergabe.


    die gummierte version ist viel besser!


    es steht ja überhaupt die frage im Raum, ob Metalle bei´der fertigung von tonarmen (auchTA-Basis) nicht besser zu vermeiden sind....


    vg


    josef

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

  • Wenn sie korrekt ausgeführt sind spricht nichts dagegen. Bei anderen Materialien gibts halt andere Probleme, wie z.B. die Stabilität im Verhältnis zum Gewicht. Viele Arme haben auch unterschiedliche Arten der Dämpfung und selbst ein billiges Stahlrohr wie im ersten Beispiel des Clips klingelt mit einem aufgesetzten Bajonett schon nicht mehr so. Abgesehen davon ist das von dir ziemlich breitgetretene Thema Resonanz, sicherlich ein wichtiges, aber genau so sicher nicht das einzige. ;)

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ich hatte nun schon so einiges an Tonarmen und auch reichlich damit rumgespielt. Seit ich den TW 10.5 nutze, der sehr viele gute Eigenschaften in sich vereint, ist das vorbei. Danke nochmal an Alex aka der Yeti, das ist der beste Arm den ich je bedienen durfte.

    Hörgrüße Ronny

  • Wenn es dem Threadersteller nur um seine scheinbar zentralen Themen "Dämpfung" und "Resonanz" geht, was sich für mich aus den Antworten abzuzeichnen scheint, wird das hier kein offener Faden, in dem Argumente und Ideen zusammengetragen werden, sondern einer, in dem vom Threadersteller wahrscheinlich immer wieder gebetsmühlenartig sein Credo von der Dämpfung der Resonanzen eingebracht wird...


    Am Schluss wird klar sein, das all die teuren feinmechanischen Kunstwerke Schrott sind, weil sie resonieren und nicht oder kaum bedämpft sind und man mit sehr günstigen, idealerweise DIY-Armen, die ausreichend bedämpft sind, am weitesten kommt...


    Ich war an dem Thread interessiert, bin dann aber jetzt raus hier...


    Freundlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • Hi

    Zu dem Schröder habe ich dort einiges geschrieben.

    Ich Schroeder mir einen

    Der war über lange Zeit “der letzte“ Tonarm für mich.

    Nur habe ich als Rundnadelhörer irgendwann den Wunsch gehabt, keinen Fehlwinkel mehr zuzulassen, damit auch die runde Nadel am Ende einer Klassik LP sauber klingt.

    Ich habe mir dazu ein Pflichten “gebastelt“ in dem ich für mich alles aufgezählt habe, was theoretisch einen Fehler darstellt, ganz unabhängig von der Größenordnung der Auswirkung auf den Klang.

    Ganz pragmatisch.

    Solche Arme wie der Rigid fallen z.B. dadurch einfach durch.

    Jeder unter 10,5 Zoll auch, für mich sogar inzwischen jeder Drehtonarm.

    Welche Kompromisse jeder eingehen will, ist natürlich auch jedem überlassen.

    Auf der schon verlinkten Seite kann man schön herauslesen, was Materialien, Geometrie, Gewichtsverteilung im Zusammenspiel mit der Anregung durch den TA ausmachen.

    Schön zu sehen, wie es z.B. beim Morch Tonarm kein Rolle spielt, wie weit das Gegengewicht vom Lager entfernt ist.

    Ein Folge von einfacher Geometrie.

    Nadel, Lager, Schwerpunkt auf einer Ebene.

    Für mich auch eine “Grundregel“. Als Beispiel.

    Wie, welcher Tonarm klingt, eine endlose Spielwiese in Verbindung mit dem gesammten Umfeld und damit mit tausenden Stellschrauben.

    Zwischen kaum hörbaren Nuencen und komplettem dismatch kann sich das alles abspielen.

    Tolles Hobby, kein Ende in Sicht.

    l.G.

    Detlef

  • hallo zusammen


    dann möchte ich hier mal darlegen, weshalb ich insbesondere auf

    Resonanzvermeidung und Resonanzreduzierung wert lege.

    bzw. danach frage.


    Es sind mit Abstand die effektivsten Massnahmen zur Klangverbesserung, wie ich aus meinen DIY Versuchen gelernt habe.


    Und sie kosten beinahe nichts !


    Irgendwann "beim Spielen" hatte ich das Tonarmboard des noch beinah unverbastelten TD320 gelöst bzw. nicht festgeschraubt. Danach erfreute ich ich mich an klar besserer Wiedergabequalität - bis ich die Schrauben anzog - sofort war der Zauber weg! Die Schrauben gelöst und es war wieder prima. Weshalb das so ist ist einfach erklärt:


    Fest angezogene Schrauben verbinden Subchassis und Tonarmboard derart hart, dass jegliche Schwingungen vom Subchassis an Tonarmboard übertragen werden und damit über den Arm an den Tonabnehmer. Bei gelösten Schrauben tritt dieser Effekt dann entscheidend geringer auf.


    Danach habe ich 2 mm dickes Moosgummi zwischen Tonarmboard und Subchassis gelegt und die Schrauben unter ihrem Kopf mit Gummiringen gepolstert. Sie nur weich angezogen (nach Gehör) und der TD 320 war klanglich wieder entscheidend besser.


    (Bei meinem TP 90 Tonarm war / ist es das gleiche.)


    Dazu muss auch erwähnt werden, dass die 320ziger Serie von Thorens recht günstig konstruiert wurde. Es werden Motorvibrationen (hart angeschraubt) und die des Tellerlagers (eingepresst) hoch zum Tonarm übertragen. Das geschieht, weil das Subchassis durch Blattfederung nur miserabel entkoppelt ist und die Bezeichnung Subchassis nicht wirklich verdient.


    Bei meinen DIY Laufwerken habe ich das imho besser gemacht, weil es mir Spaß macht. Mindestens genauso viel Spaß, wie ihn andere empfinden, wenn sie ihr Designer-Laufwerk anschauen.


    Zu den DIY Tonarmen aus Thorens TP16 und TP90. Ich habe riskiert, im Grunde sogar mit ihrer Zerstörung gerechnet. Ich hab einfach 12 Zöller draus gemacht und hätte niemals gedacht, dass es unterm Strich so leicht ist. Stichsäge, Akkuschrauber, Holz, Carbon und Kleber.


    Diesbezüglich (Materialien mischen, was sollte womit bedämpft werden) erhoffe ich mir Informationen von Serienherstellern, die ich selbst übernehmen kann.


    musikalische grüße


    Josef


    BTW: beim oben erwähnten TW 10.5 ist ebenfalls eine Lage Holz im Lager verwendet worden.

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