Was macht konstruktiv einen sehr guten Tonarm aus ?

  • Den Thales mitsamt Laufwerk hatte ich auch mal auf dem Radar, leider nur bis ich den Preis dafür sah. Okay, den TTT-Slim 2 mit Easy Tonarm gibt es für ca. 8k€ inkl. EMT 006, vielleicht als Zweitdreher zum TD-124?


    Meine Frau wünscht sich einen Porsche 911 S4 zu Weihnachten, ich müsste ihr dafür die Sonderzubehör Liste zusammenstreichen...;)


    Markus

    Ich würde ihr den S 4 streichen und das Zubehör schenken, dann reichts locker für jeden Wunschärmel. :saint:

    Gewerblicher Teilnehmer (Nebenbei)

    Mein Stereo ist zweikanalig! Echt!
    Und bitte deute mit deinem Zeigefinger doch mal auf die Stelle, an welcher dir die Aliens das Metallteil reingesteckt haben, welches nicht rauszukriegen ist!

  • Da es x verschiedene Tonarme/-arten gibt und es für eigentlich jeden begeisterte und 100% überzeugte Nutzer gibt (manche schwören beispielsweise auf 7“ andere mindestens auf 12“, dann wiederum welche auf 10,5“, Tangential ...), scheint es nicht „das Konstrukt“ welches alles alles andere definitiv distanziert zu geben ... sonst hätten letztendlich alle den gleichen Tonarm. Ich tendiere vom Verstand her zB. zu Tangential, weil so geschnitten, hab aber selbst keinen (mir zu teuer), aber es stört mich auch nicht ...


    Gleiches gilt für Antriebsarten, Tonabnehmer, Phonopres ...

    Es spielt offenbar nicht die entscheidende Rolle um glücklich und ordentlich Musik hören zu können.

    VG
    Mario

  • hallo zusammen.


    ja, der Tangentialarm ist rein rechnerisch überlegen, weil kein Spurfehler.


    Ob sich das überhaupt klanglich entscheidend auswirken kann ist die Frage, da auch abhängig vom Rest der Kette und dem Raum.


    "glücklich und ordentlich hören" ... können hier vermutlich die meisten.


    Doch was machen wir auf dem Weg dorthin ? Wir rücken um und stellen um und unter_stellen - und wenn uns das Ergebnis nicht reicht, dann tauschen wir aus, bis es uns gefällt !


    Und wenn es uns dann endlich gefällt - ist es dann faktisch wirklich besser ? Oder ist es nur subjektives empfinden ?


    Dazu...


    auf Plattenspieler und Tonarm übertragen, aus meiner DIYer-Sicht folgende Anmerkung:


    es gibt viele Laufwerks-Kombinationen, die lästig klingen. (meist unbedämpfte mit viel Metallanteil - egal). Man merkt es, wenn man nach 30 Minuten Musik keine Lust mehr hat oder leiser stellt. Es liegt

    mbMn an zu lauten und/oder unsauberen Frequenzen im so wichtigen Präsenzbereich. Wenn dazu dann noch Lautsprecher vom weltgrößten englischen Hersteller spielen (die quasi ihren Kunden gesetzteren Alters gleich eine Hörkorrektur-Anhebung im gleichen Bereich serienmäßig mitliefern) ist das Ganze noch viel unerträglicher - für normale Ohren


    (man erkennt die Anhebung / den Fehler insbesondere daran, dass Holz nicht mehr hölzern klingt).


    Die übliche Problemlösung besteht darin, andere Kabel zu probieren.

    Erst die NF Kabel ohne Silber- in rein Kupfer zu tauschen, dann die Lautsprecherleitungen entsprechend.


    Und siehe da... es gefällt viel besser !


    Dabei hat man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch

    die hohen Höhen abgesenkt, die da sein sollten...


    hätte ... hätte... das Laufwerk keinen Fehler...und hätte der Hersteller seine Lautsprecher linear abgestimmt... dann wäre das Ergebnis faktisch besser, weil nicht im nachhinein "verbogen" hätte werden müssen.


    Ob man das allerdings selbst erkennt und auch schön findet ist wieder eine ganz andere Geschichte.


    viele Grüße


    Josef

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

  • Hallo Josef,

    Du willst mir jetzt aber nicht erzählen, daß Kupferkabel den Frequenzgang nach oben bedämpfen, oder?


    Viele Grüße,

    Martin

  • Zur Eingangsfrage:

    Was macht konstruktiv einen sehr guten Tonarm aus ?

    Ganz einfach, er muß das bestmögliche aus meinem Abtastsystem und dem Laufwerk herausholen. Und es muß dem Hörer gefallen!


    VG

    Dieter


    Ps. Nicht ganz ernst gemeinter Beitrag

  • Hallo Josef,


    wie eminent wichtig der Spurfehlwinkel ist, zeigt mir

    der ViV Rigid Float ein ums andere Mal auf 8)

    herrlich...:-))8)


    ...ich teste beim neubau dann auch mal die 0-Grad kröpfung ...


    egal wo man über den RF liest kommen nie zweifel auf,

    dass 0 Grad zuwenig sei.


    btw...die Montage aufs Laufwerk ist ja auch bombig gelöst...


    vg


    josef :)

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

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  • Hallo Josef,


    wie eminent wichtig der Spurfehlwinkel ist, zeigt mir

    der ViV Rigid Float ein ums andere Mal auf 8)

    Zeigt mE., dass trotz Verzerrungen („Spurfehlwinkel ist angabegemäß mehr oder weniger Wurscht“) trotzdem offenbar für den ein oder anderen ausgezeichnete Ergebnisse erzielt werden ... oder anders, es kann schon objektiv ziemlich „bescheiden“ sein und trotzdem wird es subjektiv als perfekt empfunden.

    VG
    Mario

  • hallo zusammen


    zum 0 Grad Tonarm paar Anmerkungen bzw. zum Rigid Flow.


    als man sich, glaub in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, die Tonarmkröpfung ausdachte, um den Fehlspurwinkel zu verringern war das sicher ein Meilenstein. Nicht zuletzt, weil man rechnerisch belegen konnte, dass mit Kröpfung besser sein muss.


    doch wie hörte man damals ? gab es nicht meist Keramiksysteme ? viel später dann MM und noch viel später MC.

    die absolute Qualität der Wiedergabe war insgesamt recht bescheiden.


    Auch der Einfluss von Resonanzen auf die Wiedergabe war nicht bekannt oder wurde ignoriert und einfach in Kauf genommen.


    Heute weiß man um die Nachteile von Resonanzen - insbesondere wenn sie bei hochauflösenden Tonabnehmern auftreten - sie verschlechtern die Wiedergabe - und das ist unbestritten.


    der betrieb eines gekröpften Tonarms jedoch verursacht durch querkräfte (die zudem ein Antiskating erforderlich machen)

    zusätzliche Schwingungen. Das könnte durch die Antiskatingfunktion noch gesteigert werden.


    Mindestens um diese vermeideten Störfaktoren ist der Rigid Flow konstruktionsbedingt besser als jeder gekröpfte Tonarm.

    Dazu kommt eine kontaktlose Lagerung in Kombination mit der Dämpfung durch ein Ölbad.


    Ich ziehe meinen Hut vor diesem Konstrukteur !


    Er hat alles hinterfragt und von vorne angefangen, einen modernen Tonarm zu erfinden - und zwar für moderne Tonabnehmer von heute !


    musikalische grüße


    Josef

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  • Es ging nicht mit Keramiksystemen los sondern lange, lange vorher mit Moving Armature und Moving Magnet...


    Keramiksysteme waren günstige Kompromisse...


    Ein Telefunken TO1000 aus den 1930ern klingt schon sehr ordentlich, eine von Dir unterstellte fehlende Klangqualität in jenen Zeiten ist kein Argument für eine fehlende Kröpfung der Headshell...


    Freundlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • Ein Telefunken TO1000 aus den 1930ern klingt schon sehr ordentlich, eine von Dir unterstellte fehlende Klangqualität in jenen Zeiten ist kein Argument für eine fehlende Kröpfung der Headshell...

    vermutlich aber nur mit Schellackplatten und höherer Geschwindigkeit

    :rolleyes:

    vg


    josef


    bauen wir's diesmal richtig oder machen wir's wie immer ?

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

  • Zur Ausgangsfrage:


    Weniger als man denkt, wenn’s denn beachtet wird!


    Ansonsten habe ich selten so viel geballten Unsinn und waghalsige Theorien gelesen. Alle Behauptungen zu Dämpfung und Resonanzen sind doch komplett spekulativ! Wer hat denn mal nachgemessen, um seine Behauptung zu stützen? Was sind denn die Resonanzspektren die bei der Abtastung überhaupt auftreten? Und wie beeinflussen sie die Abtastung, wenn überhaupt?!


    Besonders interessant finde ich die Behauptung, dass Keramik DÄMPFT....:D:D:D


    DIY in allen Ehren, aber warum hat kein DIYer das Ergebnis von Frank Schröders Faden aufgehängten Armen erreicht? Da steckt dann doch ein bisschen mehr dahinter.


    Ein Graham ist mit Silikon bedämpft? Mir scheint, dass die Art der Dämpfung nicht bekannt ist! Apropos Graham: einer der am besten konstruierten Tonarme überhaupt, wenn man sich mal alle Features auf der Zunge zergehen lässt - und sie verstanden hat!

    Für zwei fuffzig gibt’s halt keinen Topp-Arm. Das sollte schon klar sein!

    Aber es lohnt der Blick auf die Zeit vor der CD. Da gab es, vor allem aus Japan, eine Menge interessanter Tonarme - SAEC, Technics, JVC, Kenwood, Pioneer und viele andere! Selbst Jelco baut heute bessere Tonarme von der Stange als mancher „Highender“. Und die sind nicht teuer!

  • Hallo,

    ich denke, es gibt wie immer viele Wege zum Ziel und jeder wird die Eingangsfrage anders beantworten, je nachdem, welche Schwerpunkte man setzt. Es gibt zwar ein paar Dinge, wie z.B. ein möglichst leichtgängiges Lager mit geringem Losbrechmoment, das im Pflichtenheft eines jeden guten Tonarms stehen sollten, aber wie man das erreicht, dazu gibt es dann wieder unterschiedliche Lösungsansätze.

    Ich habe derzeit 2 Tonarme in Gebrauch, die ich beide auf ihre Art großartig finde:


    Reed3P:

    Ein toller Arm und gleichzeitig ein tolles Spielzeug. Schon bei der Bestellung kann man das richtige Holz aussuchen und damit die eff. Masse und den Klang beeinflussen. Er bietet VTA-Verstellung on-the-fly, ebenso Azimuth-Verstellung on-the-fly. Er ist ein kleines technisches Wunderwerk und mich fasziniert, dass der Konstrukteur hier eigenen Wege gegangen ist. Alleine das magnetstabilisierte Lager (eigentlich sind es mehrere Lager) hat auf diese Weise noch niemand vorher so gebaut.


    Schick:

    Dieser Arm ist das genaue Gegenteil des Reed. Kein Schnickschnack, keine Spielerei. Kaum was einzustellen. Er ist der Prototyp eines einfachen kardanisch gelagerten Tonarms mit möglichst hochwertigen Kugellagern. Anders als beim Reed heißt es hier: In wenigen Minuten aufbauen, SPU mit SME Anschluss dran, Auflagekraft einstellen und dann nie wieder einen Gedanke an den Tonarm verschwenden.


    Wer von beiden ist jetzt besser? Keine Ahnung!

    Prinzipiell faszinieren mich Arme, die konstruktiv eigene Wege gehen. Das ist ein Schröder mit Magnet und Faden, das ist ein Graham mit seinem silikonbedämpften Einpunktlager, das ist ein Rigid Float mit Unterhang und Verzicht auf Kröpfung oder auch ein großer SME mit seiner fantastischen Fertigungsqualität und dem Selbstbewusstsein, anders als alle anderen Arme auf Langlöcher im Headshell zu verzichten und statt dessen die Einstellung über einen verschiebbaren Schlitten zu realisieren. Diese Liste könne man beliebig fortführen.


    Als Zusammenfassung des oben gesagten könnte man formulieren: Du willst einen wirklich großartigen Arm bauen? Dann schau nicht, was die anderen machen, sondern finde eigene, neue Lösungen.


    Viel Erfolg!

    Sebastian

  • nun, ALEX


    was du hier schreibst sind im Wesentlichen haltlose und / oder falsch zitierte Behauptungen...


    Im Threat hier ... ich schröder mir einen... kannst du das nachlesen.


    NATÜRLICH ist DIY überlegen - zeige mir nur ein einziges Produkt, was der Hersteller selbst beim nächsten Mal nicht besser bauen würde ! ( doch zuerst sein Lager leerverkaufen muss )


    DIY ist auch deshalb überlegen, weil ohne eine Möglichkeit, das Produkt serienmäßig fertigen können zu müssen UND ausschließlich nach Klangqualität entwickelt werden kann.


    und absolut gilt: wenn im Hörraum die Lautsprecher im DIY entwickelt werden, welches Ergebnis aus Laboren soll für diesen Raum da auch nur ansatzweise heran kommen ?

    (schon vorsorglich: ich höre vorzüglich und lege insbesondere Wert auf reale Klangfarben und authentische Raumwiedergabe)


    vg


    josef

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  • Do It Yourself ist sicherlich ein guter Weg wenn man weiss was man macht, Zeit und Musse hat und eine geeignete Werkstatt im Hintergrund. Bei mir trifft eben nur Punkt 4 zu.

    Die Gerätschaften von Naturalix (Gallier?) sind auch vom Design her speziell, muss man mögen. Aber ich ziehe vor jedem den Hut der seine Leidenschaft mit so viel Engagement auslebt. Chapeau!


    Markus

  • Nun, Josef,

    wenn jetzt noch ein Großteil der DIY'ler über das physikalisch-technisch Grundverständnis, die handwerklichen Fertigkeiten und den erforderlichen Gerätepark zur Fertigung verfügen würden, wie die etablierten Hersteller, ja dann wären viele DIY Produkte wirklich gut. So aber kannst Du auf Ebay jeden Tag Schröder Clone finden, bei denen Du schon beim ersten Ansehen sagen kannst, dass da Lichtjahre zwischen Original und Clone liegen. Ohne Frank Schröder persönlich zu kennen, sage ich mal, dass sein Tonarm in den derzeit verfügbaren Inkarnationen schon fast ein Lebenswerk darstellt. Da wurde immer wieder daran gefeilt und verbessert. Dass jeden Tag irgendein Bastler aufsteht, der davon überzeugt ist, das mindestens genauso gut aber für einen Bruchteil des Preises realisieren zu können ist meistenteils Hybris und Verkennung der Realität. Die wenigen, die es wirklich können, kannst Du lange suchen.

    Just my 2ct,

    Sebastian

  • hallo zusammen.


    die Idee bei RF, die Kröpfung neu zu hinterfragen mit dem Ergebnis, sie ist überflüssig - wir lassen sie weg - bricht mit alten Gesetzten.


    UND: darf es sein, dass feinmechanische Tangentialarmkunstwerke bald in Vitrinen neben der Modelleisenbahn bestaunt werden ?


    NEIN, das darf es nicht ! so jedenfalls wird hier gehackt auf diese Idee.


    Dabei ist es lediglich ein mit Ferrofluidöl bedämpfter Arm, der nicht fest angebunden ist !


    Sonst wurde nichts Entscheidendes anders gemacht !


    Der Klang vom Rigid Float (und der des ebenfalls stark bedämpften Well Tempered Tonarms) wird (werden) in allen Presse- Berichten von den Selber-Hörern als herausragend eingestuft.


    Das kann man doch nicht ignorieren !!!


    viele grüße


    josef

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

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