Schlechter Empfang für den Accuphase Tuner

  • Hallo und guten Abend in die Runde,


    für einen guten Hifi Freund möchte ich seine Sorgen bzgl. seines Accuphase Tuners T 100 darstellen. Der Tuner wurde aufwändig überholt und befindet sich in einem sehr gutem Zustand. Dennoch bekommt er keinen einzigen Sender rauschfrei rein. Er wohnt als Mieter in der zweiten Etage eines Mehrfamilienhauses in Osnabrück. So macht das Radio hören wenig Spass. Gibt es Möglichkeiten, dass Signal aufzupäppeln oder andere Tricks. Oder handelt es sich um den Lauf der Dinge? Also dass das Ende der analogen Signalbereitstellung durch mangelnde Signalstärke zurückgefahren wird.


    Wir würden uns sehr über Tips und Hinweise freuen.


    Mit musikalischen Grüssen

    Alexander

  • Hallo,

    er hat bisher eine einfache Antenne an der Wand hinter dem Tuner festgepint. Mit dieser Art von Antenne konnte er in der Vergangenheit zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Er ist mit seinem Tuner nicht an eine Antenne auf dem Dach angeschlossen. Ich weiss nicht, ob dafür Anschlüsse vorgesehen sind oder ob überhaupt eine Antenne auf dem Dach vorhanden ist.

    Ich werde mit ihm sprechen und weitere Infos einholen.

    Erstmal herzlichen Dank für die schnellen Reaktionen.

    Mit musikalischen Grüssen

    Alexander

  • Hallo Alexander,


    bei so einer "Wurfantenne" kann (je nach örtlichen Empfangsverhältnissen) auch bei Ortssendern Rauschen im Stereoempfang auftreten -- etwas besser als eine Wurfantenne ist manchmal ein hoch (z.B. auf einem Schrank) in Fensternähe platzierter Ringdipol. Viel besser ist natürlich eine mehr-elementige Richtantenne (UKW-Yagi) auf dem Dach oder Dachboden.


    Dass vorher kein Rauschen vorhanden war, und es jetzt rauscht, kann natürlich -- wie Du anfänglich vermutet hast -- auch mit dem regionalen Sender zusammenhängen (in der Regel werden senderseitig die Verhältnisse eher schlechter als besser, da die Politik die UKW-Hörer zum Kauf eines DAB+ Radios bewegen will ...).


    -- Joachim

  • Der Tuner wurde aufwändig überholt und befindet sich in einem sehr gutem Zustand.

    Mit dieser Art von Antenne konnte er in der Vergangenheit zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.

    Hallo Alexander,


    anhand dieser Informationen vermute ich die Ursache in der Revision des Tuners oder der Antennensituation. Es ist doch sehr unwahrscheinlich, daß plötzlich alle Sender die Sendeleistung dermaßen reduziert haben, daß keinerlei störungsfreier Empfang mehr möglich ist. Zumindest die stärkeren Regional- sowie die NDR-Sender sollten doch empfangbar sein. Seltsam...


    Gruß,

    Marc

  • Marc hat Recht, die NDR-Sender sollten in Osnabrück gut zu empfangen sein.


    Für die relevanten Sender und Frequenzen siehe:



    http://www.bandscan.de/listen/nds.php

    Relevant sind wohl die Sender Osnabrück/Schleptruper Egge mit den folgenden Sendeleistungen:


    NDR2 und NDR Kultur mit 8 kW (Freq. 89,2 bzw. 98,8 MHz)



    NDR Info mit 0,5 kW (Freq. 87,6 MHz)


    Mit Stabantennen plus Verstärker habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie leider die Störsignale ebenfalls verstärken ...


    Obwohl ich selbst höchstens 1 km von dem örtlicher Sender MDR Kultur in Halle/Gerberstr. (Freq. 107,3 MHz) entfernt wohne, der allerding nur 0,1 kW Sendeleistung hat, stört mich mit einer Wurfantenne das Rauschen -- allerdings habe ich bei klassischer Musik auch hohe Ansprüche.



    -- Joachim

    Einmal editiert, zuletzt von jhr ()

  • Hallo in die Runde und wieder herzlichen Dank für eure Antworten.


    Die vorherigen Erfahrungen beziehen sich nicht nur auf den Accuphase Tuner, sondern auf andere Marken, z.B. Quad. Doch er teilte mir eben mit, dass der Empfang auch dort nicht richtig sauber war.

    Das Gerät ist über jeden Zweifel erhaben, daran kann es nicht liegen!!!

    Die Hinweise auf die Dipol Antenne oder den Stab plus Verstärker gilt es auszuprobieren, trotz des Hinweises auf die möglicherweise negativen Effekte. Der Eigner braucht jetzt einige Wochen Zeit, um sich neben seinen normalen Verpflichtungen um einige Vorschläge zu kümmern.


    Gibt es noch andere Ideen, die bisher nicht genannt wurden?

    Ansonsten gebt uns Zeit, wir melden uns, welche Lösung wir gefunden haben.

    Mit besten Grüssen

    Alexander

  • ......................

    Gibt es noch andere Ideen, die bisher nicht genannt wurden?

    Ansonsten gebt uns Zeit, wir melden uns, welche Lösung wir gefunden haben.

    Mit besten Grüssen

    Alexander

    Beim Sender (etwa dem NDR) könnte Dein Bekannter auch einmal anrufen -- hier vor Ort hatte ich einmal mit den Technikern des MDR telefoniert. Vielleicht hat sich senderseitig doch etwas geändert (vielleicht nur vorübergehend).


    Ich selbst habe auch schon Wurfantennen, Ringdipole und Stabantennen ausprobiert -- für den Tuner an der Hauptstereoanlage habe ich mir letztendlich dann doch eine Kathrein ABH 01 UKW-Richtantenne mit 5 Elementen zugelegt (die hat noch eine moderate Größe).


    -- Joachim




  • Ist denn sichergestellt, dass die Wurfantenne richtig angeschlossen ist und nicht aus Versehen an den AM-Anschlüssen hängt? Desweiteren muss das offene T in Richtung Sender schauen. Die Verwendung einer Richtantenne ist allemal zu empfehlen, weniger jedoch verstärkte Stabantennen, die möglicherweise auch noch vertikal stehen. Dies Auszuprobieren könnte reine Zweitverschwendung sein. Am ehesten versucht man es dann lieber mit echten Zimmerantennen wie z.B. der Hirschmann ZU 726V Sound, hier auf der letzten Seite abgebildet... http://wisat.pl/files/pdf/hirs…errestrische_Antennen.pdf

    Gruß tomfritz

  • Beachten sollte man auch, dass UKW Signale oft mit vertikaler Polarisation ausgestrahlt werden.

    D.h. dann, den Aktivstab oder die Wurfantenne vertikal zu stellen, bzw. aufzuspannen.

    Bei Wohnungen mit Stahlbeton möglichst weit an das Fenster stellen, dass dem Senderstandort am nächsten kommt.

    Eine Außenantenne mit Richtwirkung und Rotor ist natürlich das Optimum, wenn man auf's Dach darf, oder einen geräumigen Balkon hat.


    LG aus B

    Peter

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • Was heisst hier "oft", hier in D oder in anderen Ländern (etwa Kanada)? Das genau ist ein Problem mit den Antennen von z.B. Magnum Dynalab:


    http://www.magnumdynalab.com/fm-antennas/


    Dabei ist die günstige "Silver Ribbon" eine Alternative zu einer Wurfantenne, da man sie auf den gewünschten UKW-Sender ausrichten kann -- dagegen kann man die Orientierung einer an eine Wand gepinnten Wurfantenne nur in 90 Grad Schritten ändern ...


    Ich denke aber, dass man einem hochwertigen UKW-Tuner eine UKW-Yagi spendieren sollte (alles andere ist Perlen vor die Säue geworfen ...).


    -- Joachim

  • Ja richtig, ein Weltklasse Tuner wie der T-100 den ich selbst mal besaß, "schreit" förmlich nach einer Außenantenne, wenn man sie denn drehbar anbringen kann, um alle im Umkreis befindlichen Sender zu empfangen.

    Warum viele UKW Radioantennen als horizontale Yagis angeboten werden, ist mir ein Rätsel. Es sei denn, der UKW Rundfunk hat sich -von mir unbemerkt- von der vertikalen Polarisation verabschiedet.

    Evtl. hilft eine Kreuzyagi. Aber das alles wissen wir ja nicht, ob der Threadersteller sowas überhaupt anbringen kann/darf.

    Daher mein o.g. Vorschlag, es mal mit einer aktiven Indoorlösung zu versuchen, der Verstärkungsfaktor sollte aber stufenlos einstellbar sein.

    Bei mir zeigte sich, dass UKW Störungen, die auf zu geringem Pegel des Nutzsignals beruhten, Besserung zeigten, wenn eine verstärkende Antenne das Nutzsignal aus dem Störfeld hebt. Dass Beides -Störungen als auch gewünschtes Signal- gleichermaßen angehoben wird, ist nur in seltenen Fällen von mir beobachtet worden.


    Soweit meine Meinung als "gelernter" Funkamateur.


    LG aus B

    Peter

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • Hallo Peter,


    in Sachsen-Anhalt sind alle UKW-Sender horizontal polarisiert (auch die schwachen Sender, etwa MDR Kultur mit seinen schlappen 0,1 kW in Halle/Gerberstr.), siehe:


    https://www.ukwtv.de/cms/deutschland/sachsen-anhalt.html


    Für den Thread-Ersteller ist allerdings die Seite für Niedersachsen relevant:


    https://www.ukwtv.de/cms/deutschland/niedersachsen.html


    Und da sehe ich -- zu meinem Erstaunen -- dass etwa "Radio Osnabrück" auf

    2 Frequenzen vertikal polarisierte Signale sendet ... Shocking ...


    -- Joachim

  • Hallo Joachim,


    aus meiner Funkamateur-Ausbildung und weiterer allgemeiner Beschäftigung mit dem Thema UKW war für mich nur die vertikale Polarisation beim Rundfunk ein Thema.

    Auch Autoantennen waren ja vertikal montiert, um bei Fahrten und Reisen die UKW Sender empfangen zu können. Sendeseitig wurden oftmals die Antennen noch gestockt, um einen besseren Wirkungsgrad zu erhalten.

    Aber das kann ja heutzutage anders sein, viele Autoantennen befinden sich in Front- oder Rückfenstern in Form eines horizontalen Dipols; ganz früher hat man auch die Heizdrähte der Heckscheibe als Antenne genutzt/missbraucht.


    Aber ob nun horizontal oder vertikal: In dicht bebauten Gebieten dreht sich die ursprüngliche Polarisation oft mehrmals, um dann beim Empfänger mit Glück ordentlich "aufzuschlagen". Wenn Du Pech hast, dann hast Du eine tolle Antenne mit der richtigen Polarisation, durch die eben genannten Effekte kommen aber Drehungen zustande, die Dir das Signal verhageln können.


    Ein bisschen Glück ist schon dabei; trotzdem sollte man versuchen, grundsätzlich die bestmögliche Lösung anzustreben.


    LG aus B

    Peter

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • Hallo Peter,


    für den mobilen Empfang von UKW (im Auto) und für Kofferradios mit vertikal ausgezogener Teleskopantenne wäre eine senderseitige, vertikale Polisarisation vorteilhaft -- und in manchen Ländern ist dies wohl auch so (z.B. Frankreich?).


    Hier in Deutschland war aber die Polarisation der UKW-Sender (bis auf kleine lokale Sender) auch früher schon immer horizontal. Klar, im Stadtgebiet mit dichter Bebauung entstehen dann evtl. Drehungen und 20 Meter entfernte Wohnungen können sehr unterschiedliche Empfangsbedingungen haben -- aber statistisch gesehen liegt man mit einer horizontal ausgerichteten Antenne dennoch richtig.


    Viele Grüße,


    Joachim

  • Hallo Joachim,


    aus meiner Funkamateur-Ausbildung und weiterer allgemeiner Beschäftigung mit dem Thema UKW war für mich nur die vertikale Polarisation beim Rundfunk ein Thema.

    Hier in Deutschland war aber die Polarisation der UKW-Sender (bis auf kleine lokale Sender) auch früher schon immer horizontal.

    Hallo Peter,


    ich kann Joachim da nur zustimmen, UKW ist (und TV war) i.d.R. horizontal, wobei es kleine Füllsender in vertikaler Polarisation gab. Die Reichweite ist horizontal auch größer als vertikal.

    Wann hast Du die Lizenz gemacht? Die Polarisation des Rundfunks war bei mir (in den 80er Jahren) kein Thema oder gar eine Prüfungsfrage. Oder ich habe das vergessen. ;)

    Auch Autoantennen waren ja vertikal montiert, um bei Fahrten und Reisen die UKW Sender empfangen zu können. Sendeseitig wurden oftmals die Antennen noch gestockt, um einen besseren Wirkungsgrad zu erhalten.

    Die klassischen Einbauorte für die Auto-Antennen sorgten dafür, daß das keine vertikale Polarisation war. Durch die schon angesprochenen Drehungen stimmt da eh nichts mehr.

    Ich habe es schon öfters erlebt, daß beim Einsatz einer HB9CV im Zimmer die vertikalen 2m-Relais mit horizontaler HB9CV deutlich bessen ankommen als bei richtiger Polarisation.



    Viele Grüße


    528


    PS. Hat schon mal jemand hier ne HB9CV für 3m gebaut und probiert? Passt besser auf den Balkon als eine 4-Element-Yagi.

    Einmal editiert, zuletzt von 528 ()

  • Beachten sollte man auch, dass UKW Signale oft mit vertikaler Polarisation ausgestrahlt werden.

    Wie hier schon geschrieben wurde, ist es genau umgekehrt. UKW ist in den meisten Fällen hierzulande nach wie vor horizontal polarisiert. Vielleicht verwechselst Du das mit den Niederlanden, die haben vor einigen Jahren auf vertikale Polarisation umgestellt. Vielleicht hast Du es aber auch mit DAB+ verwechselt. Die meisten Aussendungen erfolgen hier vertikal. Man hatte damals besonders die Autofahrer im Sinn und dafür sollte die vertikale Polarisation Vorteile bringen.

    Das genau ist ein Problem mit den Antennen von z.B. Magnum Dynalab

    Das Problem dieser Antennen ist eher, dass sie für relativ viel Geld nur die gleiche Performance bietet, wie ein einfacher Dipol. Aber gut, manche Menschen zahlen eben gern für den Namen der drauf steht.

    dagegen kann man die Orientierung einer an eine Wand gepinnten Wurfantenne nur in 90 Grad Schritten ändern

    Man kann sie aber auf eine Dachlatte aufspannen und so, z.B. oben auf dem Schrank punktgenau Richtung Sender ausrichten. Wer es schöner mag, nimmt einen Kabelkanal.

    Ich denke aber, dass man einem hochwertigen UKW-Tuner eine UKW-Yagi spendieren sollte (alles andere ist Perlen vor die Säue geworfen ...).

    Ich weiß was Du sagen willst, aber ein guter Tuner nimmt auch eine Quad, LogPeriodic oder auch eine HB9CV ;) Wichtig ist doch, dass die notwendige Antennenspannung eingefangen wird, um guten Empfang zu haben.

    ein Weltklasse Tuner wie der T-100

    Naja, soweit würde ich dann nun doch nicht gehen :S


    Warum viele UKW Radioantennen als horizontale Yagis angeboten werden, ist mir ein Rätsel. Es sei denn, der UKW Rundfunk hat sich -von mir unbemerkt- von der vertikalen Polarisation verabschiedet.

    Hat er ja nicht (s. oben), deswegen passt horizontal schon, aber abgesehen davon kann man die Antenne auch vertikal drehen, das ist ja nicht verboten:) ,wenn der zu empfangende Lokalsender oder ein Holländer vertikal abstrahlt.

    Bei mir zeigte sich, dass UKW Störungen, die auf zu geringem Pegel des Nutzsignals beruhten, Besserung zeigten, wenn eine verstärkende Antenne das Nutzsignal aus dem Störfeld hebt. Dass Beides -Störungen als auch gewünschtes Signal- gleichermaßen angehoben wird, ist nur in seltenen Fällen von mir beobachtet worden.

    Es hängt aber maßgeblich vom Rauschmaß des Verstärkers ab, ob es wirklich besser wird.

    aus meiner Funkamateur-Ausbildung und weiterer allgemeiner Beschäftigung mit dem Thema UKW war für mich nur die vertikale Polarisation beim Rundfunk ein Thema.

    Dann ist da irgendwas schief gelaufen, aber Du hast ja uns ;)

    Auch Autoantennen waren ja vertikal montiert...Aber das kann ja heutzutage anders sein, viele Autoantennen befinden sich in Front- oder Rückfenstern in Form eines horizontalen Dipols

    Es ging, als man noch mit Teleskopstäben arbeitete, eigentlich auch nicht anders.


    ...wäre eine senderseitige, vertikale Polisarisation vorteilhaft --und in manchen Ländern ist dies wohl auch so (z.B. Frankreich?).

    Wie gesagt, in den Niederlanden ist das mittlerweile der Fall.

    Klar, im Stadtgebiet mit dichter Bebauung entstehen dann evtl. Drehungen und 20 Meter entfernte Wohnungen können sehr unterschiedliche Empfangsbedingungen haben -- aber statistisch gesehen liegt man mit einer horizontal ausgerichteten Antenne dennoch richtig.

    Absolut, das Thema Polarisationsdrehung halte ich für den praktischen Anwendungsfall für überbewertet. Bestenfalls kann eine Neigung der Antenne aus der Waage marginale Vorteile bringen, aber selbst das ist selten, denn jede Antenne hat einen mehr oder weniger großen Öffnungswinkel. Viel wichtiger ist der Antennenstandort. Meist befindet man sich nicht in einem homogenen Feld und demzufolge gibt es Stellen im Raum mit höherer Feldstärke, die es zu finden gilt, und solche mit weniger Feldstärke. Die Aussage immer hoch hinaus oder dicht ans Fenster stimmt leider eben nicht immer.

    Gruß tomfritz

    Einmal editiert, zuletzt von tomfritz ()