Die Kassette kehrt zurück...

  • Das "Zappen" fördert die Gier nach dem Neuen und man vernachlässigt dabei das konzentrierte Durchhören, bis man die Musik verstanden hat. Ich "leide" heute auch ein wenig darunter, das neue Platten schneller nachkommen, als ich die alten gehört habe.

    Gruß André
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  • mannigreicher

    Ein neues Kunstwort?:wacko:

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    .....ist das Vinylianerleben nicht einfach ~♫♫♫
    ~ ~ Exclusive Tonträger sind beidseitig abspielbar ~ ~

    Highfeine Grüße aus Mainhatten-Äpplertown

    der Robert

  • Aaaahh, er spricht in Windungen.:D

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    der Robert

  • Ich bin seit den Anfängen der Kassettenbänder ein großer Fan davon. Bin damals als Kind von einem Grundig TK5 (Band) auf einen tragbaren Grundig umgestiegen. Die Kassetten waren etwas anders aber der Grundig klang einfach am Besten.


    Später (viel) gabs dann einen Nakamichi (ich glaube 520) (neu) susammen mit einem Telefunken High-Com. Leider waren die Tonköpfe des Naka schnell abgenudelt und er löschte die Reineisenkassetten nicht gut. Zog mitten in den Bändern eine sichtbare Spur. Der Service was besch....! Klanglich war der aber Klasse. Dann gabs einen Eumig FL 1000 (neu). Bei dem ging recht schnell ein Getriebeteil in die Binsen. Konnte gerade noch um ein paar Ecken ein Ersatzteil ergattern, danach gabs nichts mehr. Sicherheitshalber dann schnell verkauft. Ansonsten ein tolles Gerät. Konnte alles, klang sehr gut und löschte Reineisen, dank des großen Löschkopfes, perfekt er war sehr schnell und konnte mit nem Computer gesteuert werden. Danach gabs nen ASC 3000 (neu). Der hatte ständig ein paar Macken und das Einmessen war sehr umständlich. Metallbänder löschen war bei dem ebenfalls problematisch. Leider gabs bei dem sehr viele Schleifkontakte an den Wickeldornen. Die sind nach ein paar Jahren unbrauchbar, also auch nicht das Gelbe vom Ei. In dieser Reihe das schlechteste Gerät, es änderte laufend die Werte.

    Jetzt folgte ein Revox B215 S (neu). Bei dem mußte wegen großem Schlupf gleich nach ein paar Monaten ein Kapstan gegen einen aufgerauten Kapstan getauscht werden. Ansonsten war/ist/schien es das, das beste Gerät zu sein was ich hatte. Zu dem der Revox das einzige Gerät war, dass trotz kleinem Löschkopf auch Reineisen sauber löschte. Das Gerät hatte nur 2 Nachteile: die Beleuchtung der Anzeige ist recht schnell "aufgebraucht" und nach längerem Betrieb (Jahre) sind die Kapstanlager fertig. Ich schätze das liegt an den sehr schweren (wenn auch einzeln ausgewuchteten) Schwungmassen und dem senkrechtem Einbau des Laufwerks.

    Etliche Jahre ging es dann ohne Cassettendeck weiter. Solange bis ich feststellte, dass es an mir gefälligem Musiknachschub mangelte und die Qualität der Aufnahmen auf den CD`s generell extrem nach ließ. Aber ich hatte ja noch ein paar hundert bespielte Kassetten (trocken und kühl gelagert). Also mußte wieder ein einigermaßen vernünftiges Kassettendeck her. High-Com (letzte Version mit Huckepackplatine) war noch vorhanden.

    Da meine Anlage inzwischen aus flachen T+A-Geräten bestand, entschied ich mich für einen gebrauchten Braun C4. Der passt optisch fast perfekt.

    Bei Inbetriebnahme (nach Reinigung, Riemen und Elkowechsel) war ich erstmal fassungslos. Ich nahm immer an, dass bei diesen Dingern der Wert in der Optik lag, und sonst nichts. Von wegen !!! Der spielt meine alten Kassetten ab als wären die Aufnahmen brandneu. Ich hab mich erst dann um die Daten gekümmert. Technisch fast identisch mit dem Revox. Das beweist er zur Zeit immer noch.

    Die Frequenzgänge stimmen, einmessen funktioniert sehr gut und Metallbänder löscht er restlos. (großer Löschkopf). Selbst die ältesten High-Com-Aufnahmen (um 1980) spielt der so sauber ab, dass ich bei hoher Zimmerlautstärke keinen Unterschied zur original-CD (auch von damals) raushören kann.

    Das das Laufwerk so eine lange Standzeit hat, liegt sicher nicht zuletzt am liegendem Einbau. Ansonsten ist es ja extrem konventionell konstruiert worden. Alles nur gebogene, gestanzte Bleche, kein Druckguss.

    Das Teil kommt aus gepflegtem Haushalt und sieht aus wie neu. Die Lackierung (bei mir schwarz) ist sehr gut gemacht, Macken kriegt man da so schnell nicht rein. Beim ASC war die Front ja auch lackiert, des strotzte aber schnell mit blankem Alluminium an den Kanten und Ecken. Hab nie wieder einen ASC mit tadellose Front gesehen.


    PS. zwischendurch gabs noch einen gebrauchten Nakamichi Dragon. War absolut in Ordnung, ging aber schnell wieder weg, weil der trotz Autoazimuth nicht dazu zu bewegen war Kassetten die nicht auf einem Naka aufgenommen waren anständig abzuspielen. Hässlich fand ich den auch.


    Zitat: "die Reineisenkassetten von TDK, Sony und Fuji haben in den 30 Jahren stark abgebaut. Schlimmer als die Revox (Agfa) Bänder".


    Dem kann ich keinesfalls zustimmen.


    Zitat: "Und zudem gibt es genug erstklassige "olle" Cassettendecks, die so gut wie eine gute Bandmaschine klingen..."


    Genauso ist es, das ist auch meine Erfahrung. Ausserdem lassen sich nur wenige (keine?) Bandmaschinen leicht per Hand aufs Band einmessen. Damit ist ein Bandsortenwechsel ausgeschlossen, den dann klingt es deutlich schlechter als eine eingemessene Kassettenmaschine. Auch die Auflösung von Bändern (mit Klebeeffekt) ist bisher nur bei Tonbändern für Bandmaschinen bekannt. Dazu kommt, dass es, im Gegensatz zu den Kassetten, kaum eine zu den Bandmaschinen passende, Weiterentwicklung der Bänder gab. Zwischenzeitlich, nach dem Grundig, hatte ich auch eine A77. War robust und spielte, fand ich aber unpraktisch. War nicht mein Ding.


    Zitat: "...aber das können ja nach wie vor viele nicht glauben."


    Das werde ich nie begreifen, die Ohren beweisen es doch.


    Zitat: "Das "Zappen" fördert die Gier nach dem Neuen und man vernachlässigt dabei das konzentrierte Durchhören, bis man die Musik verstanden hat."


    Seh ich auch so.


    nochmal PS. Ich schwöre immer noch auf High-Com. Bei High-Com gibts/gabs auch nach Jahren und bei diversen Gerätewechseln nie Wiedergabeprobleme (im Gegensatz zu Dolby).

  • Nun, ich kann nur von SONY Reineisencassetten berichten. Die sind bei mir leider hinüber. Löschen und neu aufnehmen klang genauso schlecht und holperig wie die Originale aus den 90igern. Ich hab die Bänder entsorgt und gegen Maxell XL IIS ausgewechselt (und die Bandsortenkennung entsprechend abgeklebt). Jetzt machts wieder Spaß ;-))


    Grüße

    Erhard

    Wir treffen uns an einem Ort, jenseits von richtig und falsch.

    RUMI

  • Zitat: "Und zudem gibt es genug erstklassige "olle" Cassettendecks, die so gut wie eine gute Bandmaschine klingen..."


    Genauso ist es, das ist auch meine Erfahrung. Ausserdem lassen sich nur wenige (keine?) Bandmaschinen leicht per Hand aufs Band einmessen. Damit ist ein Bandsortenwechsel ausgeschlossen, den dann klingt es deutlich schlechter als eine eingemessene Kassettenmaschine. Auch die Auflösung von Bändern (mit Klebeeffekt) ist bisher nur bei Tonbändern für Bandmaschinen bekannt. Dazu kommt, dass es, im Gegensatz zu den Kassetten, kaum eine zu den Bandmaschinen passende, Weiterentwicklung der Bänder gab. Zwischenzeitlich, nach dem Grundig, hatte ich auch eine A77. War robust und spielte, fand ich aber unpraktisch. War nicht mein Ding.


    Zitat: "...aber das können ja nach wie vor viele nicht glauben."

    Nicht wirklich, ich habe nun einige Aufnahmen im Vergleich gemacht. Die Revoxdecks B710 und B215 können mit Mühe der B77 knapp das Wasser reichen, aber da müssen schon TypIV-Cassetten ran. Alle anderen Decks fallen mehr oder weniger schon ab, da legt die B77 immer eins drauf. Man muß nur die richtigen Zuspieler haben, die die Geräte fordern. Sicher, von einem Vintage-Rundnadelspieler reichen auch Aufnahmen auf Cassettendecks um glücklich zu werden. Auch eine Frage der Ansprüche. An Bändern reicht eigentlich der Klassiker BASF/EMTEC LPR 35 mit 19cm Halbspur, da braucht man dann auch nicht dauernd neu einmessen. Ich dachte auch eine längere Zeit, Cassetten reichen doch, aber jetzt bin ich bandversaut....8o

    Gruß André
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  • Genau das hab ich ja auch genannt. Leider war mein Gerät (Laufwerk) sehr reparaturfreudig.

    Das immer noch von mir benutzte Telefunken High-Com CN750 ist gemäß den letzten Werksausführungen modifiziert. Den Eumig hab ich ja nicht mehr. Verblüffend gut läuft trotzdem das Braun-Deck (C4) und absolut elegant ist es auch noch. Leider sind die wirklichen Qualitäten des Braun C4 (verglichen mit Revox und Konsorten) kaum bekannt. Nur die Optik kennt jeder. Mir ging es genauso. Das kriegt man fäir, ohne Mondpreise und fast alle Ersatzteile gibts auch noch.


    Zitat: "Nun, ich kann nur von SONY Reineisencassetten berichten."


    Ich hatte ja nur zitiert. Meine positiven Erfahrungen beziehen sich in erster Linie auf TDK und Maxell. Allerdings waren in meiner Sammlung auch eine Handvoll andere Marken, auch 3 oder 4 von Sony. Keine der ein paar 100 Kassetten ist bisher ausgefallen. Bei keiner gibts (mit High-Com einen hörbaren Höhenabfall oder Ähnliches. Allerdings lagere ich die Kassetten sehr gut. Staubdicht, dunkel, kühl und immer bis zum Ende umgespult. Ab und an wurden/wurden die Unbenutzten einmal komplett gespult. Ich denke daher, das die schlechten Erfahrungen eher von mäßiger Lagerung oder den Geräten selbst her rühren.


    Zitat: "Man muß nur die richtigen Zuspieler haben, die die Geräte fordern."


    Keine Bange, ich denke, dass ich die habe. Natürlich in erster Linie Reineisen Kassetten. In Berlin gabs damals Händler bei denen gabs die im 10er-Pack sehr günstig. Und vor ein paar Jahren hab ich auch bei eBay noch ein paar Packungen der letzten echten TDK-Reineisen bekommen.


    Wir haben damals natürlich blind die A77 mit dem B215 verglichen. Keiner zog die Bandmaschine vor. Wenn an der allerdings das High-Com hing, dann wurde es Klasse. Aber nur dann, bei "normaler Bandgeschwindigkeit war die 4-Spur-Maschine ansonsten immer im Nachteil. Genauso wie "übliche" Recorder mit Dolby B oder C.

    Es gibt nur wenige Cassetten-Laufwerke so gut konnten/können. Was mich allerdings schwer gewundert hat ist, dass das elegante und unscheinbare Braun C4 Cassettendeck dazu gehört.

    Mit geringster Wartung nach den vielen Jahren. (bei 20 - 30 Jahre alten Geräten gehört in meinen Augen mindestens ein kompletter Elkowechsel immer dazu.) auch mechanisch immer noch Top.


    Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn ich all meine Kassettenmusik auf Bändern hätte, bräuchte ich diverse Räume extra und das Handling wäre so besch..., dass ich die Bänder wahrscheinlich nie mehr anfassen würde. Deswegen bezieht sich mein Vergleich mit A77 immer auf 4-Spur und die 9,5er Geschwindigkeit. Vergleich mal die technischen Daten der hier genannten Cass.-Decks damit.


    Selbst bei einem einem Vergleich CD zu gleicher auf Kassette, habe ich bisher niemanden gefunden der Blind sicher sagen kann was was ist. Jedenfalls nicht mit den genannten Decks.

    Meine Kassetten laufen alle noch, die Bänder, wenn auch noch ein paar Jahre älter, mußten in die Tonne. Alle. Von den Kassetten habe ich inzwischen etliche verkauft (nach dem digitalisieren, das hat sich bei raren Aufnahmen gelohnt) und die Käufer sind Happy.

  • Da stimme ich zu, eine Viertelspurmaschine mit 9,5cm hat zu geringen Abstand, als das der Trümmer da noch lohnt. Das waren dann auch die ersten Maschinentypen, die vor der Cassettentechnik Anfang 80er kapitulieren mußten.

    Ich habe Metallcassetten (Typ IV) überwiegend von TDK und Maxell und die funktionieren alle noch völlig einwandfrei.

    Gruß André
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  • Was die Kassetten anging waren die größte Katastrophe die FECR Bänder von Sony. Die habe ich inzwischen alle entsorgt, und zwar sowohl im Kassettenbereich, als auch bei den Reels.

    Frank