Wie Lobbyismus heute funktioniert....

  • Das höre ich in den letzten Tagen öfter und kann die Aufregung darüber nicht ganz nachvollziehen .


    Okay der Fall am Ende des Berichtes von wegen Lehrgang für Pressesprecher ist ein wenig grenzwertig aber was ist denn nun so wild daran , dass eine bekannte Tagesschausprecherin gegen Honorar die Verleihung des Integrationspreises moderiert ?


    Diese Preisverleihung ist so unpolitisch wie nur irgendetwas , Veranstalter ist nun aber die Regierung und somit zahlt das Ministerium auch das Honorar , so what ?


    Wie soll denn die Neutralität einer Journalistin dadurch beeinflusst werden , dass sie eine Preisverleihung moderiert , für mich ist das an den Haaren herbei gezogen .


    Gruß Klaus

  • Wie soll denn die Neutralität einer Journalistin dadurch beeinflusst werden , dass sie eine Preisverleihung moderiert , für mich ist das an den Haaren herbei gezogen .

    Naja, die Journalisten die im Auftrag einer Partei oder der Bundesregierung eine Veranstaltung moderieren und dafür ein sattes Honorar erhalten, sollen ein paar Stunden später für das Fernsehen in den Abendnachrichten wieder unvoreingenommen kritische Fragen an die Abgeordenten eben dieser Partei stellen ? Wer's glaubt....


    Das hat schon ein Geschmäckle, da fällt mir der Spruch "Wes Brot ich ess..." ein.


    Warum z.B. hat Kanzler Olaf Scholz sich kürzlich für ein Interview ausdrücklich nur zur Verfügung gestellt, wenn dieses von Frau Zervakis geführt würde ? Weil er von dieser Dame weniger kritische Fragen zu erwarten hatte?



    Es gibt tausende Journalisten hierzulande, da muss man für die Moderation einer Parteiveranstaltung oder für die Vorbereitung von parteipolitischen Vorträgen ja nicht ausgerechnet die bekannten Top-Redakteure aus dem TV engagieren und bezahlen.


    Die werden im Gegenzug schon nicht so hart mit den Protagonisten aus dem Bundetag ins Gericht gehen, da bin ich mir sicher, die halten sich ihre externen Quellen schon offen. Das mit den Interessenkonflikten sehe ich ganz genauso. Als ein bekannter TV Journalist, sollte man, wenn ein solches Angebot aus der Politik kommt, die Annahme verweigern.


    ---------------------------------------

    seit 2009 AAA-Mitglied

  • Frau Zervakis hat sich doch schon verkauft als sie zu den Privaten ging.


    In den Nachrichten + Polit Magazinen der ÖRR sehe ich beim besten Willen keine solchen Probleme.

    "Wer nicht genießt, ist ungenießbar" (Konstantin Wecker)

    Liebe Grüße

    Petti

  • Naja, die Journalisten die im Auftrag einer Partei oder der Bundesregierung eine Veranstaltung moderieren und dafür ein sattes Honorar erhalten, sollen ein paar Stunden später für das Fernsehen in den Abendnachrichten wieder unvoreingenommen kritische Fragen an die Abgeordenten eben dieser Partei stellen ? Wer's glaubt....

    Nein sorry , das stellst du einfach falsch da , weil so wie du es formulierst wird dieser Preis von Parteien verliehen , so ist das aber nicht . Der Preis wird vom Land für erfolgreiche Integration bzw. derartige Projekte verliehen , vollkommen unabhängig davon welche Partei gerade an der Regierung ist .


    Ich wüsste nicht , wie das einen Journalisten nun beeinflussen sollte .


    Gruß Klaus

  • Es gibt tausende Journalisten hierzulande, da muss man für die Moderation einer Parteiveranstaltung oder für die Vorbereitung von parteipolitischen Vorträgen ja nicht ausgerechnet die bekannten Top-Redakteure aus dem TV engagieren und bezahlen.

    Zumal die Parteien und Ministerien eigene Presseabteilungen (mit vermutlich mit guter Personalausstattung) haben.


    Zudem ist davon auszugehen, dass die Positionen im ÖRR hinreichend gut dotiert sind (wohl auch mit dem Gedanke, dass dadurch die Neutralität gewährleistet werden soll) -- eigentlich sollte man da Nebeneinkünfte unterbinden und nur ehrenamtliche Aktivitäten zulassen.


    -- Joachim

  • Frau Zervakis hat sich doch schon verkauft als sie zu den Privaten ging.

    In den Nachrichten + Polit Magazinen der ÖRR sehe ich beim besten Willen keine solchen Probleme.

    Ich schon. Aber das würde jetzt in eine politische Diskussion abdriften und daher gehe ich an dieser Stelle nicht näher darauf ein.


    ---------------------------------------

    seit 2009 AAA-Mitglied

  • Zudem ist davon auszugehen, dass die Positionen im ÖRR hinreichend gut dotiert sind (wohl auch mit dem Gedanke, dass dadurch die Neutralität gewährleistet werden soll) -- eigentlich sollte man da Nebeneinkünfte unterbinden und nur ehrenamtliche Aktivitäten zulassen.


    -- Joachim

    Nur mal zur Info , Nachrichtensprecher beim ÖRR ist kein gut oder schlecht dotierter Posten , sondern eine Honorararbeit auf freiberuflicher Basis .


    Hier mal zu lesen (Link)


    Von daher steht es jedem Nachrichtensprecher natürlich frei , weitere Aufträge anzunehmen .


    Gruß Klaus

  • Zumal die Parteien und Ministerien eigene Presseabteilungen (mit vermutlich mit guter Personalausstattung) haben.

    Pressemeldungen zu schreiben und eine Moderation zu machen sind m.E. zwei sehr verschiedene Tätigkeiten. Wer ersteres gut kann, muss kein guter Moderator sein.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Das müsste die Berliner Zeitung wissen - jedoch ist seit der Übernahme des Blattes durch H.Friedrich die Auflage zurückgegangen und etliche Redakteure haben das Blatt verlassen. Wir hatten die abonniert und dann wg. uMn ständig sinkender Qualität der Berichterstattung dann gekündigt.

    (Wir lesen jetzt den "Tagesspiegel").

    Braucht man jetzt also einen Aufreger?


    BG

    Roland

  • Braucht man jetzt also einen Aufreger?


    BG

    Roland

    Es scheint fast so Roland , oder aber einige Kollegen neiden anderen den Erfolg .


    Gerade in Bezug auf Linda Zervakis sind die Anwürfe schon wirklich lächerlich . Zitat aus dem Artikel :


    Im Jahr 2018, 2019 und 2020 hat Journalist 97 (Frau Zervakis) laut der Liste im Auftrag des Bundeskanzleramtes die Verleihung des Nationalen Integrationspreises moderiert.


    Zitat Ende


    Anstatt zu meckern sollte man dem Kanzleramt für diese logische und vernünftige Wahl der Moderatorin dieser Veranstaltung gratulieren .

    Frau Zervakis ist nämlich nicht nur ein bekanntes Gesicht sondern als Kind einer griechischen Gastarbeiter Familie, auch die erste Sprecherin der Hauptsendung der Tagesschau mit Migrationshintergrund gewesen .

    Wer wäre also besser geeignet die Verleihung dieses Preises zu moderieren , als diese Frau , die ja selber das beste Beispiel für gelungene Integration in unsere Gesellschaft darstellt .


    Wie dadurch nun ihre Unabhängigkeit als Journalistin beeinträchtigt werden soll , kann ich nicht nachvollziehen .


    Gruß Klaus

  • In Deinem Beitrag oben war die Rede von einer "bekannten Tagesschausprecherin" -- gemeint war also nicht jemand der auf Honorarbasis im Homeoffice zu einem Hungerlohn arbeitet.


    (Zitat aus Beitrag 203):


    "Okay der Fall am Ende des Berichtes von wegen Lehrgang für Pressesprecher ist ein wenig grenzwertig aber was ist denn nun so wild daran , dass eine bekannte Tagesschausprecherin gegen Honorar die Verleihung des Integrationspreises moderiert ?"


    Da ich noch nie ein Fernsehgerät hatte, soll es das von meiner Seite aus gewesen sein ...


    Frank


    (Zitat)


    "Pressemeldungen zu schreiben und eine Moderation zu machen sind m.E. zwei sehr verschiedene Tätigkeiten. Wer ersteres gut kann, muss kein guter Moderator sein."


    Schon klar, na und? Sowohl im ÖRR, als auch in den Parteien und Ministerien wird es wohl Mitarbeiter geben, die recherchieren und Beiträge schreiben, und andere Mitarbeiter, die moderieren und öffentliche Statements abgeben. (Und vielleicht auch welche, die beides können).


    -- Joachim

  • In Deinem Beitrag oben war die Rede von einer "bekannten Tagesschausprecherin" -- gemeint war also nicht jemand der auf Honorarbasis im Homeoffice zu einem Hungerlohn arbeitet.

    Hast du den verlinkten Artikel eigentlich gelesen ??


    Tagesschausprecher IST eine freiberufliche Tätigkeit , die Sprecher/innen sind KEINE Angestellten der ARD .


    Gruß Klaus

  • Ich liebe diesen Thread. Nirgendwo leben in diesem Forum Verschwörungstheorien und Schwurbeleien an der Grenze zum Reichsbürgertum so schön wie hier😆 Gäbe es ihn nicht, müsste man ihn zum Plaisier einrichten.

  • Das müsste die Berliner Zeitung wissen - jedoch ist seit der Übernahme des Blattes durch H.Friedrich die Auflage zurückgegangen und etliche Redakteure haben das Blatt verlassen. Wir hatten die abonniert und dann wg. uMn ständig sinkender Qualität der Berichterstattung dann gekündigt.

    (Wir lesen jetzt den "Tagesspiegel").

    Braucht man jetzt also einen Aufreger?

    Es gab eine Kleine Anfrage im Bundestag, über die berichtet wurde. Dass Ergebnis, nämlich dass die Bundesregierung Journalisten bezahlt, wäre auch kein anderes, wenn ein anderes Blatt darüber berichtet hätte. Und das ist der eigentliche Aufreger und nicht das Blatt als solches, weil es darüber berichtet.

    Gruß tomfritz

  • Das hat schon ein Geschmäckle, da fällt mir der Spruch "Wes Brot ich ess..." ein.

    Genau! Es bleibt die Erkenntnis, dass wir von den Medien keine neutralen Informationen erwarten können, auch nicht von den öffentlich-rechtlichen Quellen. Ich denke, dass das den meisten ohnehin schon bewusst war.

    Gruß tomfritz

  • Hast du den verlinkten Artikel eigentlich gelesen ??


    Tagesschausprecher IST eine freiberufliche Tätigkeit , die Sprecher/innen sind KEINE Angestellten der ARD .


    Gruß Klaus

    Ändert das etwas? Ich denke nein. Es sind nicht nur Sprecher, sie arbeiten auch redaktionell mit.


    ---------------------------------------

    seit 2009 AAA-Mitglied