Effektive Masse eines Tonarms erhöhen?

  • Hallo,

    da ich die letzten Monate ziemlich viele Vintage Tonabnehmer gekauft habe, aus Spass am Ausprobieren, ist mir aufgefallen, dass ich, entweder, einen schweren Tonarm brauche, oder als Alternative diese Frage hätte:


    Macht es Sinn, die effektive Masse eines „leichten“ Tonarm, der Güte eines SME3009 improved, durch ein schweres Headshell, wie das Orsonic AV-10, drastisch zu erhöhen, um damit vermeintliche „schwere“ Tonabnehmer (hohe Auflagekraft) fahren zu können?

    Oder gibt es konstruktionsbedingte Grenzwerte, die man nicht überschreiten soll(te)?


    Wer kann mir dazu mehr sagen?


    Danke euch im voraus, so long,

    Fassi:merci:

    High-and-loud

  • Ich hab das gleiche gemacht. Hab mir aber auch ein schwereres Gegengewicht drehen müssen.


    Grüße,

    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Ich habe mir für meinen TP16 das Schopper Tonarmrohr anstelle des TP62 gegönnt. Es kann danach Probleme mit dem Gegengewicht geben, für das Ortofon MC25FL passte es definitiv nicht mehr, das Ortofon Nr2 war so grade an der Grenze. Ich habe mir dann noch das etwas schwerere Gegengewicht geholt und nun passt es mit dem Nr2.

    Als Ergebnis gab es einen besseren Bass und eine klarere Räumlichkeit.

  • Ich habe mir für meinen TP16 das Schopper Tonarmrohr anstelle des TP62 gegönnt. Es kann danach Probleme mit dem Gegengewicht geben, für das Ortofon MC25FL passte es definitiv nicht mehr, das Ortofon Nr2 war so grade an der Grenze.

    Zufall, dass du die Ortofon Systeme ansprichst, ich besitze seit ein paar Tagen, ein M20FL Super, ein VMS20 EO mkll und ein X-3 MC, alle in Top Zustand, nur dass ich bei dem VMS Probleme habe mit der Lautstärke, es spielt ungemein leise?

    Ich weiss jetzt auch nicht, ob es dieses Thema betrifft, aber vielleicht weisst du ja etwas mehr über diese Abnehmer?

    Zum Thema:

    MonstroMorini: was meinst du mit Karosserieringe? Sorry, bin Luxemburger, daher ..????

    Tommylion: was ist denn mit Antiskating? Dann dürfte das Gewicht ja auch nicht mehr funktionieren, oder?


    Dann kommt natürlich die Frage, wie schwer soll oder eher kann das Gegengewicht sein?

    Ich hatte den 3009 improved als Beispiel, aber es ist der Tonarm, mit dem ich mich am meisten beschäftige, da ich ihn zum Testen meiner Vintage Tonabnehmer benutze. Ich habe nun ungefähr 10 Systeme, die ich aus Spass am Klang wechsele. Ich höre mir einige Lieder oder eine Plattenseite mit verschiedenen Tonabnehmern an und versuche, die Klangunterschiede herauszuhören. Mir macht das riesig Spass und der Improved ist ein angenehmer Partner, der sich leicht einstellen lässt.

    Mit einem Beschweren könnte ich so dann auch schwerere Tonabnehmer testen und müsste nicht mehr an meinen 3009 S2 ran, an dem ich nur sehr ungerne rumhantiere.

    High-and-loud

  • Antiskating funktioniert in der letzten Rille bei mir. Ich empfehle auch noch das Kunstoff Schneidelager auf Bronze zu wechseln.

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • ...drastisch zu erhöhen, um damit vermeintliche „schwere“ Tonabnehmer (hohe Auflagekraft) fahren zu können?

    Hallo, scwere Tonabnehmer benötigen nicht unbedingt eine hohe Auflagekraft. Und hohe Auflagekraft benötig nicht unbedingt einen Tonarm hoher Masse.


    Ausschlaggebend ist nur die Compliance des Tonabnehmers. Diese muss zur effektiven Tonarmmasse passen (ungefähr)

    Gruß

    Jürgen

  • Hallo, scwere Tonabnehmer benötigen nicht unbedingt eine hohe Auflagekraft. Und hohe Auflagekraft benötig nicht unbedingt einen Tonarm hoher Masse.


    Ausschlaggebend ist nur die Compliance des Tonabnehmers. Diese muss zur effektiven Tonarmmasse passen (ungefähr)

    Gruß

    Jürgen

    Hallo Jürgen,

    mit schweren Tonabnehmern habe ich die hohe Auflagekraft gemeint, das sollte ein und dasselbe heissen. Das Eigengewicht des Tonabnehmers habe ich dabei nicht in Betracht gezogen, ich glaube, ich habe die Frage falsch gestellt, wie du richtig sagst, muss die Compliance zur effektiven Masse des Tonarms passen, aber nicht nur, denn ansonsten bräuchte man die Auflagekraft ja gar nicht einstellen?

    Denn es ist wohl ausschlaggebend, ob es 1,5gr oder 2,8gr Auflagekraft sind.

    Mit der Compliance ist doch die Nachgiebigkeit der Nadel gemeint, also die Auslenkung oder der Federweg der Nadel?

    Es kann nicht nur ein Faktor ausschlaggebend sein, denn irgendwie muss ich den angegebenen „Druck“ auf die Nadel bekommen und das geht Bauartbedingt nicht mit Tonarmen, die als leicht angesehen werden.

    Vielleicht habe ich noch einen wichtigen Aspekt vergessen, aber wie gesagt, mir geht es eigentlich darum, mit dem SME 3009 improved auf eine Auflagekraft jenseits der 2 oder 2,5 gr zu kommen, ohne den Tonarm seiner tonalen Qualitäten zu berauben.


    Gruss, Fassi

    High-and-loud

  • muss die Compliance zur effektiven Masse des Tonarms passen, aber nicht nur, denn ansonsten bräuchte man die Auflagekraft ja gar nicht einstellen?

    Hallo, die Auflagekraft ist unabhängig von der effektiven Tonarmmasse.

    Egal ob leichter oder schwerer Tonarm, es wird immer die selbe Auflagekraft eingestellt. Abhängig allein vom Tonabnehmer.

    Mit der Compliance ist doch die Nachgiebigkeit der Nadel gemeint,

    Ja.


    Gruß

    Jürgen

  • irgendwie muss ich den angegebenen „Druck“ auf die Nadel bekommen und das geht Bauartbedingt nicht mit Tonarmen, die als leicht angesehen werden.

    Grundsätzlich solltest du auch mit leichtesten Tonarmen auf die hohe Auflagekraft kommen können. Es hängt alleine ab vom Gegengewicht am Armende; von dessen Eigengewicht und Verstellmöglichkeit.

    Ist das Gegengewicht zu schwer, dann nach einem leichteren umsehen.

    Oder halt nach schwerer Headshell oder Zusatzgewicht an der Headshell.

  • Mit einem Orsonic Headshell incl. Tonabnehmer wird sich am 3009imp. auch schwerlich die Lateralbalance des Arms einstellen lassen, ich würd's lassen.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Der SME 3009 Imp. wurde damals für leichte Tonabnehmer mit hoher Comp. und niedrigen Auflagekräften entwickelt. Ich würde diesen für entsprechende Tonabnehmer verwenden. Alles andere ist ein Murks so wie die Boeing 737-800 MAX.


    Markus

  • Es kann nicht nur ein Faktor ausschlaggebend sein, denn irgendwie muss ich den angegebenen „Druck“ auf die Nadel bekommen und das geht Bauartbedingt nicht mit Tonarmen, die als leicht angesehen werden.

    Wie schwer der Tonarm ist hat nichts mit dem Auflagedruck der Nadel zu tun, ob Tonarm und Tonabnehmer zusammenpassen wird dadurch bestimmt ob die Resonanz des schwingenden Systems in einem passenden Frequenzfenster von 9-13 Hz ist. Um dies zu bestimmen gibt es Berechnungstabellen im Netz. Das Gewicht des Tonabnehmers geht natürlich auch in die Berechnung mit ein.

    https://www.vinylengine.com/ca…e_resonance_evaluator.php

  • Hallo Fassi, keider steht in der Anleitung die ich zum 3009imp. Gefunden habe nichts zum maximalen Gewicht des Tonabnehmers. Wenn ich mir dieses Bild...


    656444FA-9DD2-443D-8AC5-0E4C2B64D513.jpeg


    ...aus der Vinylengine-Anleitung ansehe, sind es maximal 8g mit dem Serienheadshell. Erst der Nacholger 3009R war wieder für schwere Kaliber ausgelegt, wie unschwer an den deutlich größeren Gewichten zu erkennen ist. Eine geringfügig höhere Auflagekraft ist durch das Verdrehen des Tonarmbalancegewichtes sicherlich möglich, mehr aber auch nicht.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Solange Fassi den Tonarm nicht zusätzlich beschwert dürfte er bei den Tonabnehmern bezüglich des Gewichtes keine Probleme bekommen. Erst wenn er ca.5g zusätzliche Masse auf das Tonarmrohr gibt und dann zusätzlich ein schweres System(>7g)verbaut könnte er Probleme bekommen in der Form, daß der Arm nicht mehr ausbalanciert werden kann.

    Zufall, dass du die Ortofon Systeme ansprichst, ich besitze seit ein paar Tagen, ein M20FL Super, ein VMS20 EO mkll und ein X-3 MC, alle in Top Zustand, nur dass ich bei dem VMS Probleme habe mit der Lautstärke, es spielt ungemein leise?

    Ich weiss jetzt auch nicht, ob es dieses Thema betrifft, aber vielleicht weisst du ja etwas mehr über diese Abnehmer?

    Ich habe mir die Daten der Systeme mal angesehen, M20FL+VMS20EO mk2 passen hervorragend zu deinem SME imp Tonarm da sie eine hohe Nadelnachgiebigkeit aufweisen, ein schwererer Tonarm wäre in diesem Falle eher kontraproduktiv.

    Das X-3MC ist allerdings für den Tonarm zu hart aufgehängt. Da es aber sehr leicht ist(4g)kannst du hier mal versuchen das Headshell im Gewicht um 5g zu erhöhen(Münze auf Headshell), das Gegengewicht sollte dafür ausreichen.

  • Hallo Fassi, keider steht in der Anleitung die ich zum 3009imp. Gefunden habe nichts zum maximalen Gewicht des Tonabnehmers. Wenn ich mir dieses Bild...


    656444FA-9DD2-443D-8AC5-0E4C2B64D513.jpeg


    ...aus der Vinylengine-Anleitung ansehe, sind es maximal 8g mit dem Serienheadshell.

    Die Striche gehen in der Realität, zumindest bei mir, bis 12 Gramm!

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.