Hormann SUPA Netzteil PS8 - Bilder/Dokumentation gesucht

  • Hallo,

    hat jemand ein Foto des Inneren des Supa Netzteils PS8 und/oder Dokumentation/Schaltbild für mich?

    Welche vershiedene Netzteile gab es eigentlich von Hormann für die Supa 2.0?

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

  • Hmm? Das ist eine ziemliche Standardschaltung mit sog. Längsreglern. Nichts gegen einzuwenden, aber - sofern der SUPA 2.0 sich streng an die Vorlage von 1982 hält - nicht so ganz das richtige Netzteil. "Intern" (also auf der "Originalschaltung") hat es bereits zwei Längsregler, dazu je einen nachgeschalteten Transistor in Gyratorschaltung. Ggf. könnte man da die Elkos, die an deren Basen hängen, noch ein klein wenig vergrößern, um die Siebwirkung zu erhöhen.


    Vor den Spannungseingängen würde ich ein ganz simples Netzteil mit Gleichrichter und einiges an Siebkapazität schalten, idealerweise eine L-C-L-C-Reihenschaltung. (Oder vereinfacht auch eine R-C-R-C-Schaltung.) Genügt für den SUPA allemal.

    Gruss,


    Hendrik
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    Die Schallplatte ist das Tollste, auf das sich je eine Nadel gesenkt hat, seit Marilyn Monroe gegen Pocken geimpft wurde.
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    Mitleid ist die subtilste Form der Verachtung, und Neid die plumpeste Form der Bewunderung.

  • Ich habe bisher das Standard Steckernetzteil, als auch das selbe mit größerer Siebung(4x 2200 statt 4x1000µF) als auch einen Regler mit LM317/337

    ausprobiert, auch einen Kubota mit Mosfets und großen Mundorf Siebelkos (2x10000µF), letzterer ist bisher das klanglich beste, ist z Zt auf +/-19V reguliert.

    Aber ich würde gerne sowas wie in der Sutherland 2020 realisieren.

    20-20-1-sutherland.jpg

    Ich weiß die brauch nur eine einfache + Spannung, während der SUPA symmetrisch +/- benötigt.

    Die orginal Elektor SUPRA hat im Gegensatz zu dem Hormannschen SUPA eine "vor" Regelung mit 7818/7918 im Schaltbild. Auch das Supra remake von Monkaudio aus 2010 besitzt die Regler auf der Platine.Ich denke mit besserem/angepasstem Netzteil ist noch einiges zu holen. Ich werde dies weiter eruiren.

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

  • Beim orignalen Elektor Supra könnte man eher von einer "Nach"regelung sprechen - eine "Vor"-Regelung (die in diesem Fall absolut nicht nötig ist) würde dann eher von anderen Konzepten (78xx/79xx oder LM317/337 o.ä.) erledigt.


    Wenn ich das richtig sehe, hat auch die SUPA 2.0 irgendwas Versorgungsspannungsstabilisierendes an Bord. Um die Spannungsversorgung zu verbessern, würde ich eher dort einen Eingriff/Modifikation vornehmen als irgendwelche Wundernetzteile zu benutzen. Was mich an solchen Konzepten immer wieder wundert (sofern mir deren Schematics bekannt wurden): Warum stapeln diese Meisterkonstrukteure nur einfach haufenweise Elkos parallel aufeinander, im besten (und idiotischsten) Fall noch eine Parallelfolie zu jedem Elko), statt auf die bereits erwähnten R-C- oder besser L-C-Kombinationen zu setzen? Das reduziert mögliche Brummspannungsreste noch wesentlich effektiver als nur fette Kapazität (und ist genaugenommen eigentlich Grundlagenwissen jedes angehenden Elektroingenieurs).

    Gruss,


    Hendrik
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  • Die Sutherland hat ja eine CRCRCRC (wie oft genau weiß ich nicht) Regelung.

    Sutherland geht mit +45V rein und pro Kondensatorfilterbank/Widerstand

    reduziert sich die Spannung um einen Faktor, bis am ende irgendwas um +15 - 20V für die Regler der eigentlichen RIAA Entzerrung rauskommt.

    Ich bin kein Elektronikingenieur...

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

  • Sicher? Sutherland schreibt selbst etwas über RC-Glättung (an dieser Stelle wird nix geregelt), und für eine CRCRCRC....RC-Kette sehe ich keine Widerstände auf dem Board - nur einen ganz am Anfang. Damit wäre es eine RCCCCCC...C-Kette - wobei der erste RC bereits den Löwenanteil an Störspannungsunterdrückung ausmacht.


    Ich betreibe einen klassischen SUPRA (also der mit den 20 Transen pro Kanal), der wird gefüttert mit einer Dreifach-LC-Kette mit je 3.300 µF (Induktivität weiß ich jetzt nicht mehr genau) hinter Eisentrafo und Graetz-Gleichrichter. Mit dieser Spannungsversorgung war ich mal bei meiner alten Alma mater und habe messen lassen - mehr als 170 dB Störspannungsunterdrückung. Genau konnte man es nicht sagen, die Meßgrenze lag bei eben 170 dB, und es war nichts mehr festzustellen... Oder anders ausgedrückt: Da brummt nix mehr.

    Gruss,


    Hendrik
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  • Ich hätte

    "Die Sutherland hat ja eine CRCRCRC (wie oft genau weiß ich nicht) Filterung" schreiben sollen, nicht "Regelung", tut mir leid für den dummen Fehler.

    Vielleicht veröffentlichst Du mal ein Schaltbild Deiner Filter Stufe für Deine Supa?

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

  • Nichts einfacher als das: Handskizze hingeschmiert und eingescannt:


    LC-Siebung.gif


    Ganz simpel: vor jedem Elko (bei mir jeweils 3,3 mF) sitzt eine stinknormale Drossel. Sehen aus wie etwas dickere Widerstände und lassen sich mit Elkos und Gleichrichter locker auf einer Lochrasterplatine aufbauen, die kleiner ist als eine Kreditkarte. Eigentlich schon übertrieben: Im Prinzip kann man auch die jeweils letzte LC-Kombination weglassen. Wer mag, kann jedoch noch beliebig viele LCs in der gleichen Weise nachschalten, und es darf noch jeweils einen Folienkondensator dem letzten Elko parallelgeschaltet werden (wenngleich ich dessen Sinnhaftigkeit ernsthaft in Frage stelle). Und wer ein ganz ruhiges Gewissen haben will, setzt neben jede Gleichrichterdiode noch einen Keramikkondensator, aber da hier, mit den paar Milliampere der nachfolgenden Schaltung, während des laufenden Betriebs keine nennenswerten Umladevorgänge bei den Elkos entstehen, wird der Unterschied zu "ohne" nicht wahrnehmbar sein.

    Gruss,


    Hendrik
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  • Was für Werte (Induktivität/Widerstand/Drahtdicke) sollte eine "stinknormale Drossel" haben? 3,3mF = 3300µF?

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  • Werte sind eigentlich relativ beliebig. So etwas findet man z.B. bei Reichelt unter dem Begriff "Festinduktivität". So zwischen 1,0 und 10,0 mH dürfte für diesen Zweck gut geeignet sein - der (für die Störspannungsunterdrückung durchaus nützliche) ohmsche Widerstand der Drosseln sollte so um die 1....10 Ohm betragen.


    Auch die Auswahl der Elkos ist beliebig: Es dürfen auch gerne welche mit 4.700 µF oder 10.000 µF sein. Die Spannungsfestigkeit sollte der Anwendung entsprechen: 35 oder 40 Volt genügen allemal. (63 Volt machen die Dinger nur ungünstig voluminös, haben in dieser Schaltung aber keinen Vorteil.) Und ob man jetzt die LC-Kette auf zehn Glieder verlängert oder es bei zweien oder dreien beläßt, ist eher eine Frage der persönlichen Befriedigung. Ich glaube, der Unterschied ist auditiv letztlich nicht mehr wahrnehmbar.


    Mir liegt vom SUPA 2.0 leider kein Schaltbild vor. Sollte auf dessen Board keinerlei Spannungsregler sein, dann fehlt "meiner" Schaltung natürlich noch die Spannungsregelung. Ich nehme aber an, dass dort schon noch irgendwas geregelt wird, und ggf. kann man mit vorsichtigem Eingriff noch einiges optmieren - sicher besser, als die gezeigte Glättungsschaltung um etliche Glieder zu verlängern.

    Gruss,


    Hendrik
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  • SUPRA.jpg

    Das ist die orginal Elektorschaltung, die übernahm

    Hr. Hormann, außer die ICs 1+2, welche für 78**/79** Spannungsregler stehen, die gibt es nicht auf dem Hormannschen SUPA, nur auf dem SUPRA.

    Anbei auch der Elektorartikel des Orginals. Aber eine Regelung gibt es trotzdem

    auf dem Hormann, T19 und T20.

    Meiner Erfahrung nach funktionieren 10000µF oder mehr als erste Siebung vor Spannungsregelung bei allen RIAA Entzerrern sehr gut.

    Kleinere Kapazitäten dünnen mir den Bassbereich zu sehr aus.

  • Die Elektor-Schaltung kenne ich selbst. Meines Wissens ist der SUPA 2.0 aber deutlich davon abweichend!(?)


    T19 und T20 sind keine Regelungen. Nicht einmal Stabilisierungen. Das sind vereinfachte Gyrator-Schaltungen, also Schaltungen, die Impedanzen (hier: Kapazitäten C9 und C10) in ihre dualen Impedanzen (hier dann also Induktivitäten) umwandeln - allerdings sehr effektiv (die Spule, die hier die duale Impedanz zu dem Elko haben sollte, wäre schon richtig groß). Sollte der Hormann SUPA nur diese beiden Transistoren am Spannungseingang haben, ist noch ein bisschen mehr nötig als nur die Glättung mittels LC-Gliedern.


    Was die Dimension der Siebkapazitäten angeht, so kommt es nicht auf den ersten C in der Kette an, sondern auf den letzten - also der, der unmittelbar am Spannungseingang hängt. Ob dafür 10 mF nötig sind? Ich hab', wie bereits erwähnt, dreimal 3,3 mF, durch die Drosseln "entkoppelt", und mir kommt der Bassbereich eigentlich sogar ein bisschen zu dick vor.


    Ich hab' doch noch irgendwo ein Foto davon... Ah, da isses ja:


    LC-Glaettung.jpg


    Aber meinswegen kannst Du statt dreimal 3,3 mF auch dreimal 4,7 mF oder 10 mF nehmen. Oder - vielleicht sogar sinnvoller: die ersten Kapazitäten bei 2,2 oder 3,3 mF belassen und nur die letzte auf 10 mF aufblasen. Du kannst es natürlich auch... äh... übertreiben und zehn oder noch mehr LC-Glieder hintereinanderschalten. Das Zeug ist nur Centkram: ein LC-Glied kostet deutlich weniger als einen Euro...

    Gruss,


    Hendrik
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  • Ok, das hiesse aber, daß der /die SUPA keinerlei Regelung hat.

    Na, egal, meine hat jetzt nen Regler.

    jedenfalls probiere ich da noch einige andere Regelungen aus und auch div. Kondensatoren.

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

  • Hallo Kollegen,hat jemand von Euch mal in ein Hormann Netzteil hineingeschaut? Das nennt man "kreativ-chaotischen Schaltungsaufbau" oder so ähnlich. Das abgebildete Netzteil ist schon relativ fortschrittlich, ich habe auch noch ein älteres, das ich im Moment nicht finden kann, das ist noch deutlich abenteuerlicher verdrahtet. Die Netzteile stehen damit im drastischen Kontrast zu den sehr sauber aufgebauten Supa Vorverstärkern. Am Klang, an dem ja auch das Netzteil irgendwie beteiligt ist, gibt es ebenfalls nichts zu meckern. BG Konrad IMG_3510.JPG

    IMG_3509.JPG

  • Ich habe schon 2 Orginalnetzteile von Supa 1.9 und 2.0, die etwas verschieden beschaltet waren von innen gesehen und eins sogar aus dem Stecker unmittelbar

    vor die Supraplatine wieder eingebaut, natürlich in ein neues längeres Gehäuse.

    Ich finde auch daß die gut funktionieren,, aber der Aufbau ist sicher ein wenig sehr "diy"...

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

    Einmal editiert, zuletzt von citationfan ()

  • Hi, ich mag die Supas und habe 3 Stück 3.0, aktuell allerdings nicht in Benutzung, weil sich bei mir starke Konkurrenz entwickelt hat. Sie funktionieren, klingen prima und sind überaus flexibel auf fast alles anpassbar. Schade dass Herr Hormann seine Produktion eingestellt hat. Auch die Netzteile funktionieren einwandfrei. Eigentlich ist es dann egal, wie sie von innen aussehen, aber ein wenig überrascht war ich doch, als ich mir das Innenleben genauer ansah. BG Konrad

  • Schade dass Herr Hormann seine Produktion eingestellt hat.

    Das, finde ich, ist nur bedingt bedauerlich, da die Schaltungen nun absolut kein Geheimnis sind (und eben nicht mal von ihm selbst sind). Das heißt, es könnte jeder, der einen Lötkolben am richtigen Ende anfassen kann, das Ding nachbauen - und dabei auch die Sorgfalt beim Aufbau walten lassen, die ihm angemessen erscheint.

    Gruss,


    Hendrik
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  • Ah... da gibt es doch einen Netzteilfabrikanten, der mit LC-Gliedern arbeitet.


    Allerdings hätte ich die "dicken" Glättungskondensatoren nicht unmittelbar hinter den Gleichrichter geschaltet, sondern ans Ende der Kette, am Netzteil-Ausgang. Da stünde dann die "Macht" von 2* 15 mF zur Verfügung - eine Siebkapazität, die manche Endverstärker mit 2* 50 Watt Ausgangsleistung nicht haben... (Wobei im Falle eines Phono-VV sicher auch deutlich kleinere Kapazitäten genügen würden.) Unmittelbar hinter den Trafo hätte ich deutlich kleinere Elkos gesetzt, um die Startbelastung des Trafos (wenngleich Ringkerntrafos schon "hart im Nehmen" sind) zu reduzieren.


    Und: Heißkleber hat in einem gewerblich hergestellten Gerät nichts zu suchen. Das darf sich höchstens ein Privatmensch beim Basteln für den eigenen Gebrauch erlauben.

    Gruss,


    Hendrik
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