Lab12 MELTO 2 – ein MONO-„Philer“ Röhren Phono-Vorverstärker

  • Vor einigen Monaten erstand ich eine Mono-Tonzelle („True Mono Generator“) und ich fand, dass dazu eine passende Phono-Vorstufe gehört, daher spielt seit einigen Tagen bei mir der Lab12 MELTO 2 Röhren Phono-Vorverstärker.


    WAS zeichnet einen "monophilen" Phono-Pre aus ? (ist meine eigene Wortkreation – sorry wenn’s Verwirrung geben sollte…) und der Grund, warum ich meinen Bericht hier im MONO-Bereich schreibe - es braucht:

    - Verschiedene Entzerrkennlinie (EQ-Kurven) : Der MELTO hat neben der RIAA noch Decca und Columbia als Alternativen.

    - Er verfügt über eine Mono / Stereo-Schaltung.


    Für weitere Features und Details verweise ich gern auf die Homepage, mit den Technischen Spezifikationen.

    https://www.lab12.gr/melto2

    Kurz zusammengefasst, hat der MELTO noch:

    - drei Phono-Eingänge, und zwei Ausgänge , 1 x Chinch und 1 x XLR.

    - diverse umfassende Anpassungsmöglichkeiten zum Feintunen von MC und MM Tonabnehmern.

    Und alles kann via Fernbedienung eingestellt werden – das ist in dieser Preisklasse wohl mal ein Novum !


    Bevor ich auf die klanglichen Vorzüge eingehe, muss ich meine Ausgangs Situation etwas erläutern.

    Alle meine Stereo-Pick-ups habe ich so ausgesucht, dass sie bestens mit einem Übertrager / Step-Up-Transformer (SUT) harmonieren, d.h. es sind „Very Low Output“ -Zellen. Und das tifft auch zu auf meine neue MONO Zelle von Ikeda.

    Der SUT geht dann normalerweise in meine „grosse“ MM-Röhren-RIAA Stufe. (ich verzichte bewusst auf eine Namensgebung – sowohl SUT und MM-Stufe kosten jedoch einzeln mehr als der MELTO2 – von einem fairen Vergleich kann ich also eh nicht sprechen)


    Zurück zum MELTO : ich habe eigentlich nur das "halbe Gerät" angehört, da ich den SUT beibehalten habe und auch hier nur den MM-Eingang benutzte . Und von der der MM-Röhrenhälfte, hat mich wiederum nur der Teil interessiert, was die MONO-Wiedergabe mit den zwei alternativen EQ-Kurven betrifft.


    Das Resultat ist sehr gut.

    Mir war ja klar – oder wenigstens hoffte ich das -, dass sich die DECCA , bzw. Columbia Kurven für die jeweils passenden Mono-LP-Platten positiv auswirken würde.

    Trotzdem hat mich die klangliche Verbesserung verblüfft. Auch ein - wie gesagt unfairer – Vergleich zu meiner „grossen“ RIAA Stufe war erstaunlich. Mit der korrekten EQ-Kurve zauberte der MELTO fast ein angenehmeres Klangbild in mein Wohnstube, als die „Falsche“ RIAA Kurve der „Grossen“ . Vorausgesetzt natürlich, dass die Mono-Platte auch entsprechend geschnitten wurde.

    Wobei, mit einer (Mono) LP mit normaler RIAA-Entzerrung war dann mit der „grossen“ MM-Stufe schon noch mehr Raum, tiefere Bühne und eine unglaubliche „Euphonische Mono-Magie“ vorhanden.

    (Autsch, hier muss ich wohl die „Fake-News Taste“   ;) erwischt haben: MONO ? mehr Raum?? Tiefere Bühne ???...“geht doch gar nicht !“ rufen die Mono-Skeptiker….“geht sehr wohl, und wie !“, unterstützen mich hoffentlich meine Monoisten Anhänger…):thumbup:

    Voraussetzung ist nach meiner Überzeugung aber eine (sehr) gute MONO-Zelle - und, wie grad notiert, eine passende "Mono-Phile" Vorstufe.


    Meine Plattensammlung umfasst diverse alte Stereo-LPs, von denen ich nicht sicher bin, ob die wirklich nach RIAA geschnitten wurden. Oder ob sie wurde einfach „lausig gemastert" wurden.

    In beiden Fällen hatte ich mit dem MELTO die Möglichkeit, mittels Decca oder Columbia Entzerrung etwas am Frequenzgang "zu schrauben."


    Die Mitbewerber:

    Ich gestehe, dass ich den Markt an „bezahlbaren“ Phono-Vorstufen mit wählbaren EQ-Kurven nicht gut kenne. Vom Namen her bekannt sind mir: Graham Slee, MONK Audio, dann gibt’s glaub noch was von ifi "micro iPhono2" .

    Der MELTO ist für unter 4000.- Euros zu haben; in diesem Kontext würde ich dem MELTO mal ein gutes Preisleistungsverhältnis zugestehen, mit der Einschränkung, dass ich ja nur das halbe Gerät angehört habe.


    Darüber wird es dann meines Wissens nur noch viel teurer: Die „Thöress“ wäre glaub‘ noch im Bereich des Finanziell Möglichen, dann kommen die Audio Research, und weiteren, auch pekuniären Überflieger, wie Geräte von TW-Acustic und AMR , nicht zu sprechen von den Ultra-High-End Maschinen von EMT und FM-Acoustics, etc. , welche, soweit ich informiert bin, weit über 10‘000, oder gar 20‘000 ?, Euros angesiedelt sind.


    Fazit:

    Wer auf der Suche nach einem erschwinglichen, vielseitig einsetzbaren Mono-tauglichen Phono-Pre ist, sollte den MELTO unbedingt mal probehören.

    Und wie angetönt: für „bequeme Geister“ , wie mich, hat er ja noch die Fernbedienung :)


    Gruss

    Urs

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….

  • Hallo Urs,

    Danke für den ausführlichen Bericht - hilft mir hoffentlich bei der SUche nach einem Phono-Pre mit mono Schalter.

    Hast Du Dir im Vergleich dazu auch einen EAR Yoshino 88PL und/oder einen Parasound JC3jr bzw. den größeren JC3+ angehört?

    Ja, alle arbeiten nur mit RIAA-Entzerrung (wäre für mich ausreichend)!
    Ich betreibe einen Shelter 501mkII an einem Kuzma Stabi S und möchte darüber meine Mono-Platten abspielen.

    _______________________

    AAA Mitglied

  • Liebe MONO-Kollegen,


    Soeben hat ein „Gebrauchtes Bijou“ bei mir Einzug gehalten:

    Eine AMR PH-77 Equalizer Phono-Stage …23 EQ-Kurven :saint: – und klanglich eine Wucht.


    Mehr später…ich muss zuerst all die vielen "Features & Options" kennenlernen - der Preis für die fast überbordende Vielfalt ;)

    Gruss


    Urs

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….