Lautsprecherentwicklung 80er bis heute, was hat sich wirklich getan?

  • Ich höre mit TDL Monitor Compact Lautsprechern von 88 und bin soweit auch ganz bis sehr zufrieden.

    Allerdings ist da manchmal doch der kleine Stachel ob es nicht doch noch evtl eine erhebliche Steigerung gibt. Momentan spuken mir Boxen von ATC bzw PMC durch den Kopf und ich frage mich wie groß wohl das Steigerungspotential noch ist. Hat sich in den letzten 30 Jahren wirklich etwas im Boxensektor getan oder wird uns das durch HiFi Zeitschriften lediglich suggeriert um den Markt anzukurbeln. Meine Lautsprecher waren damals Spitzenklasse 1 in der Stereoplay, was heute ca.39 Punkten entsprechen würde. Eine Steigerung war damals nur zur Absoluten Spitzenklasse möglich, mehr ging damals nicht. Mittlerweile werden aber Lautsprecher mit mehr als 60 Punkten bewertet. Daß der Unterschied nicht soo groß ist wie es die Punkteverteilung suggeriert ist mir klar, dennoch frage ich mich wie groß die Unterschiede zwischen einem Toplautsprecher aus den 80ern zu einem Toplautsprecher von heute ausfallen.

    Natürlich könnte ich einfach in einen Laden gehen und probehören, aber da fehlt die Interaktion zu meinem Hörraum und mir Boxen für ca. 10000€ ausleihen um sie dann doch wieder zurückzugeben möchte ich nicht, zumal ich die Boxen eh gebraucht erwerben würde.

    Daher meine Frage, habt ihr schon mal wirklich Spitzenlautsprecher von damals und heute verglichen und zu welchem Ergebnis seit ihr gelangt?

  • Ich würde mal behaupten, früher wurden Lautsprecher in erster Linie durch Erfahrung optimiert. In den 80er und 90er Jahren fand dann ein Übergang zur Optimierung per CAD statt. Das hat dann dazu geführt, daß in erster Linie preiswerte Lautsprecher erheblich besser wurden. Die Topmodelle sind sicher im Detail auch ein wenig besser geworden aber nicht so deutlich. Und natürlich spielt auch die Erfahrung der Entwickler nach wie vor eine Rolle, etwa bei Auswahl von Art, Menge und Platzierung von Dämpfungsmaterialien oder der Gehäusekonstruktion. Und natürlich auch beim Feinschliff der Chassis, wobei gerade hier die größten Fortschritte der erheblich verbesserten Simulations- und Meßtechnik geschuldet sind. Ob man das dann im täglichen Gebrauch hören kann ist eine andere Frage und andere Faktoren sind sicher mindestens ebenso maßgeblich (Auslegung der Box wie z.B. Abstrahlcharakteristik und das dann in Kombination mit der Raumakustik). Wenn Dir also der vorhandene Lautsprecher gefällt sehe ich nicht unbedingt einen Grund, einen Neuen zu kaufen.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Ich würde sagen, eher marginal. Könnte vielleicht dann an den verschiedenen innovativen Materialien liegen, zb Diamant HT, Beryllium, Keramik.

    Aber hääh, da war doch was! Der geilste Lautsprecher der jemals bei mir gestanden hat, hat ne Papiermembran.

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Anhand meiner eigenen Lautsprecher seit den 80-ern würde ich die Frage eindeutig mit "ja" beantworten. Damals hatte ich Écouton LQL 200 aus der Absoluten Spitzenklasse. Ca. 2001 habe ich sie mit Schmetterlingen im Bauch gegen aktive Linn Ninka getauscht. Ich habe nichts vermisst, sondern empfand das als eine klare Verbesserung, deutlich neutraler und präziser.

    Die Ninkas wurden ca. 2007 gegen Linn Akurate 242 getauscht, das war eine ganz andere Liga, auch wenn sie nur passiv spielten, im Gegensatz zu den aktiven Ninkas.

    Eine weitere Verbesserung kam mit der Investition in Linn Akubarik 2016, sie spielen deutlich erwachsener und gehen deutlich tiefer im Bass. Seitdem sie voll-aktiv spielen kann man beliebig laut drehen, ohne dass es anstrengend wirkt.

    Ich vermute ganz stark, dass es nicht nur bei Linn eine ähnliche Entwicklung gab.

    Linn LP12 (Karousel)/Keel/Klimax Radikal 2/Urika/Ekos 2/Akiva/Linn Akurate DSM Katalyst/QNAP 219P II/Cisco WS-C2960-8-TC-L/Linn Akurate Tuner/1 x Majik 6100 & 1 x Majik 4100/Linn Akubarik (aktiv), Grado PS500e

  • Anhand meiner eigenen Lautsprecher seit den 80-ern würde ich die Frage eindeutig mit "ja" beantworten. Damals hatte ich Écouton LQL 200 aus der Absoluten Spitzenklasse. Ca. 2001 habe ich sie mit Schmetterlingen im Bauch gegen aktive Linn Ninka getauscht. Ich habe nichts vermisst, sondern empfand das als eine klare Verbesserung, deutlich neutraler und präziser.

    Die Ninkas wurden ca. 2007 gegen Linn Akurate 242 getauscht, das war eine ganz andere Liga, auch wenn sie nur passiv spielten, im Gegensatz zu den aktiven Ninkas.

    Eine weitere Verbesserung kam mit der Investition in Linn Akubarik 2016, sie spielen deutlich erwachsener und gehen deutlich tiefer im Bass. Seitdem sie voll-aktiv spielen kann man beliebig laut drehen, ohne dass es anstrengend wirkt.

    Ich vermute ganz stark, dass es nicht nur bei Linn eine ähnliche Entwicklung gab.

    Das ist interessant, weil meine Lautsprecher den LQL200 sehr ähnlich sein sollen. Die wurden damals allerdings genau wie meine in der Spitzenklasse 1 eingeordnet, darüber gab es zu dem Zeitpunkt dann lediglich die „Absolute Spitzenklasse“.

    Habe jetzt dann doch für Montagabend einen Hörtermin verabredet, gehört wird dieses Modell

    https://www.audiotra.de/atc/cl…her/585/scm-100-asl?c=214

  • Habe jetzt dann doch für Montagabend einen Hörtermin verabredet, gehört wird dieses Modell

    https://www.audiotra.de/atc/cl…her/585/scm-100-asl?c=214

    Ich glaube, du wirst begeistert sein!

    Linn LP12 (Karousel)/Keel/Klimax Radikal 2/Urika/Ekos 2/Akiva/Linn Akurate DSM Katalyst/QNAP 219P II/Cisco WS-C2960-8-TC-L/Linn Akurate Tuner/1 x Majik 6100 & 1 x Majik 4100/Linn Akubarik (aktiv), Grado PS500e

  • Hallo TE,


    nach meiner Einschätzung waren die LS-Chassis in den 80ern und 90ern schon sehr gut. Das größte Potential sehe ich in den Bauteilen der Frequenzweichen, bei alten Boxen weil es die heute verfügbaren Qualitäten damals nicht gab und bei heutigen LS weil diese Qualitäten häufig nicht verbaut werden.

    Bei den LS-Chassis ist es ja so das man diese durchaus in LS unterschiedlichster Preisklassen findet.


    VG

    Dieter

  • Die Frequenzweiche ist bei mir schon(nahezu)maximal optimiert. Alle Spulen sind Flachbandluftspulen, die Kondensatoren komplett Folie und die Widerstände sind Mundorf Supreme. Da gibt es, bis auf eher esoterische Kondensatortypen, nicht viel Optimierungspotential.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    Damals hatte ich Écouton LQL 200 aus der Absoluten Spitzenklasse.

    hatte ich auch lange.

    Meine hat dann der Hersteller über Umwege wieder zurück bekommen und versucht die heute für 10,5K€ an den Mann zu bringen.

    Das ist auch heute noch ein sehr guter LS wenn er upgedated ist, das Problem heute wie früher ist aber nicht der LS selbst, sondern die Tatsache dass da ein Verstärker mit Potential dran muss.

    Und der kostet im Regelfall mindestens doppelt so viel wie die Box selbst.



    Gruss,

    Christoph

    AAA Mitglied

  • Eine Steigerung war damals nur zur Absoluten Spitzenklasse möglich, mehr ging damals nicht. Mittlerweile werden aber Lautsprecher mit mehr als 60 Punkten bewertet. Daß der Unterschied nicht soo groß ist wie es die Punkteverteilung suggeriert ist mir klar, dennoch frage ich mich wie groß die Unterschiede zwischen einem Toplautsprecher aus den 80ern zu einem Toplautsprecher von heute ausfallen.

    Moin


    Kommt wohl auch ein bissle darauf an was der Hersteller für die Schallwandler aufruft, bzw. damals aufgerufen hat. Habe manchmal schwer den Eindruck, das die Gewinnmarge bei einigen Herstellern seit einigen Jahren unverhältnismässig Hoch ausfällt. Wenn ich dann meine alten Klopper höre und das mit neueren Schallwandler vergleiche, wo ich mal die Ohren rein gehalten habe, ist das oftmals sehr ernüchternd wenn ich dann auf´s Preisschild schaue. Für mein empfinden gibt es genügend Gutes aus den letzten Dekaden auf dem Gebrauchtmarkt zu finden, zumal der Preis dann auch keine schlaflosen Nächte verursacht.


    Allen anderen die genügend Spielgeld ihr eigen nennen sei es gegönnt. Ich muß allerdings oft den Sparstrumpf ausfringen um´s mir leisten zu können.


    Gruß

    Max

  • Zitat


    Ich persönlich bevorzuge es den Raum so zu optimieren, daß DSP gar nicht mehr benötigt wird.

    ...... ja, ja, nur kann das so gut wie niemand vor allem im Bassbereich realisieren! Da muss richtig Material in die Bude, Bass Trap ist da eher Spielerei.

    Die meisten User überdämpfen den Hochton gar schrecklich und betreiben Akustik Voodoo! Ein bisschen Baso, Diffu & Co wild reingepackt, mit dem JETZT endlich richtigen Kabel übers Gehör abgestimmt......läuft.

    Messen/Interpretation/Planung selbst gestemmt bekommt wirklich kaum einer hin. Da ist natürlich die Hauptmode per DSP rauszunehmen Teufelszeug für die Musik 🤣


    PCM baut old school Lautsprecher, da ist natürlich digitaler Schmutz die Sau die durchs Dorf marschiert! Ja ich schicke auch lieber meine Tauben los, wenn ich meine Informationen versenden will, ist einfach was fürs Auge wenn die so fliegen!👍🏻


    Grüße

    3 Mal editiert, zuletzt von esche ()

  • Obwohl es zu DSP ja anscheinend auch differierende Meinungen gibt. Ich persönlich bevorzuge es den Raum so zu optimieren, daß DSP gar nicht mehr benötigt wird.

    Der DSP in einem Aktivlautsprecher wird ja erstmal vor allem als Frequenzweiche benutzt.

    Eine zusätzlich mögliche Raumkorrektur ist bei einem guten Hörraum nur das Tüpfelchen auf dem i.


    Gruß,

    Uli

  • wo ich mitgehe ist , das DSP ein „Teufelszeug“ für die Musik ist .


    bei dem „richtig“ Material ist es eine Frage des Volumengewicht pro kg=Dichte . < 400ms/50Hzist nicht soo schwer zu realisieren .


    wenn es außerhalb von Raumtuning Zubehör erfolgt , ist auch ein Wohnzimmer Design machbar und nicht so eine Pseudo Studio Optik


    R.I.P Detlef138

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/131280/


    eine komplette Verschalung der Wände & Decke , in unterschiedlicher Tiefe.

    Die gängigen Bassabsorber sind nicht unbedingt das Non plus Ultra

    G / Otto

    2 Mal editiert, zuletzt von Kawumm ()

  • Ich kann da nicht wirklich etwas zu sagen, habe bislang keine Anlage mit DSP gehört. Kommt bestimmt nochmal.

    Wo ich zumindest ein Problem sehe(rein theoretisch), bei analogen Signalen müssen diese für eine Überarbeitung mindestens 2 mal gewandelt werden und die Idee misshagt mir. Bei rein digitalen Ketten mag das anders sein.

    Über Klangtuning mit Kabeln wollen wir hier lieber nicht reden.😉

  • Zitat

    bei dem „richtig“ Material ist es eine Frage des Volumengewicht pro kg=Dichte . < 400ms/50Hzist nicht soo schwer zu realisieren .

    Natürlich ist alles Mögliche realisierbar, muss man halt bezahlen! Dieser Altar ist weder repräsentativer Standard noch in irgendeiner Beziehung wohlfeil und wurde in Auftrag gegeben. Das der Besitzer viel Freude damit hatte ist gewiss!👍🏻


    Ich bin ebenfalls für ein Maximum an mechanischer Raumentzerrung mittels Raumakustikelementen, nur treffe ich das äußerst selten in Wohnräumen an.

    Zitat

    Wo ich zumindest ein Problem sehe(rein theoretisch), bei analogen Signalen müssen diese für eine Überarbeitung mindestens 2 mal gewandelt werden und die Idee misshagt mir. Bei rein digitalen Ketten mag das anders sein.

    Das ist eine Frage der Gewichtung von Zusammenhängen der Datenträger Wiedergabe, mir ist eine mehrfach Wandlung (bei der Produktion mehrfach so geschehen) lieber, als auf die Möglichkeit ein elektromechanisches System genauer zu filtern/die Raumantwort zu entzerren....zu verzichten. Gerade im Aufbau von DBA/SBA/MBS sind modere DSP Systeme die aktive Lösung für besten Tiefbass. Klar, wenn ich etwas nicht kenne, kann ich es auch nicht schätzen. FIRTEC und Accurate will da gar nicht genannt sein, da noch unbekannter.


    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von esche ()

  • Wem Digital Sound Processing missfällt kann ja zu Analog Sound Processing greifen. Ist halt nur wesentlich aufwendiger im Budget und begrenzter in der Leistungsfähigkeit.

    Eine gut gemachte digitale Raumkorrektur macht weit mehr richtig als falsch.

    Die klangliche Qualität hängt vom Hersteller und dem System ab.

    Auch der beste DSP macht eine befriedigende bis gute Raumakustik nicht überflüssig, so meine Erfahrung. Und eine schlecht klingende Anlage bleibt schlechtklingend, eine gut klingende Anlage wird wesentlich besser.;)


    VG

    Dieter

  • Natürlich ist alles Mögliche realisierbar, muss man halt bezahlen! Dieser Altar ist weder repräsentativer Standard noch in irgendeiner Beziehung wohlfeil und wurde in Auftrag gegeben.



    Gruß


    was du alles weißt :/


    Nach ausführliche Recherche im Raumtuning Zubehör Segment, ist dieser Raum Umbau im DIY Verfahren preiswerter & schöner gestaltet worden , als der Zukauf bei den HiFi/ High End orientierte Zubehör Firmen . Individuelle Beratung erfolgte über einen Studio Profi , Betrag 500€

    G / Otto

  • Ich kann da nicht wirklich etwas zu sagen, habe bislang keine Anlage mit DSP gehört. Kommt bestimmt nochmal.

    Wo ich zumindest ein Problem sehe(rein theoretisch), bei analogen Signalen müssen diese für eine Überarbeitung mindestens 2 mal gewandelt werden und die Idee misshagt mir. Bei rein digitalen Ketten mag das anders sein.

    Über Klangtuning mit Kabeln wollen wir hier lieber nicht reden.😉

    Hi,


    das ist nicht nur in der in der Theorie so, sondern auch in der Praxis. Ich hatte mal, aufgrund des Umzugs in unser Haus und den dortigen Problemen mit dem Raum in meine reine Analoge Kette nen Audiovolver (DSP) für 5K gehängt. Das Ergebnis war sehr ernüchternd, tolle Spielerei jedoch war die Wandlung in meiner Kette so arg zu hören das ich das Ding wieder los geworden bin. Ich bin dann auf parametrische analoge EQ umgestiegen. Das war schon bedeutend besser und lief bei mir knapp 3 Jahre. Zudem hatte ich meine Lautsprecher mittels einer Technics SH 9015C noch vollaktiviert. Ich gewann durch die Aktion, vor allem das endlose rausmessen des Raums und der Lautsprecher und meinem vorherigen Lautsprecherbau immer mehr Wissen und konnte durch Raumakustik Elemente und den Wechsel von Bassreflex zu geschlossen System meine Probleme komplett beseitigen. Die Raumakustik fielen kleiner aus als gedacht und sind auch selbst rausgemessen und designed. Heute bin ich übrigens wieder passiv und glücklich,.... Lautsprecher sind die Heresy III und hängen an nem Unison Research Simply Italy mit Golden Lion Röhren.


    So Long,

    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.