Schablonen Transrotor TR800-S bzw. Jelco SA-250

  • Hallo,


    habe meinen Transrotor TR800-S bis jetzt immer mit der Schön Schablone Typ 2 eingestellt.
    Jetzt wollte ich mal etwas rumprobieren. Dafür habe ich mir aus dem Internet ein
    paar Daten und Anleitungen gesucht, und damit 4 Schablonen gezeichnet.


    Original.pdf

    Baerwald.pdf

    Loeftgren_B.pdf

    Stevenson.pdf


    Hab die Schablonen noch nicht selber ausprobiert. Weiß also nicht, ob das alles so passt.

    Egal.... eventuell kann ja jemand was da mit anfangen, und möchte dann hier vielleicht auch noch seine Ergebnisse mitteilen.


    Oder jemand hat mit dem Arm schon verschiedene Einstellerfahrungen gemacht, und kann hier davon berichten?


    LG

    Peter

  • schönes Winterprojekt.
    Die sich unterschiedlich ergebenden tangentialen Spurwinkelfehler Kurven über der Breite der bespielten LP werden, jeh nach individuell bespielter LP (dh lange oder kurze Spielzeit), optimal sein.


    Dh Du wirst eine Einstellung/Kurve haben, die über die gesamte Spielzeit den im Mittel niedrigsten tangentialen Spurwinkelfehler bei kurzen LP's , bei mittellangen und bei langen LP's hat.

    Dazu kommt die Möglichkeit, die Kurve so zu legen, dass man speziell in den inneren Rillen einen niedrigen mittleren tangentialen Spurwinkelfehler hat .


    Eine solche Einstellung wird von vielen Klassikhörern bevorzugt, da Klassik LP's zumeist sehr weit nach innen geschnitten sind und sich gleichzeitig am Ende der Stücke oftmals die schwierigsten und dynamischsten Stellen der Stücke befindet.


    So gibt es Kurven bei denen sich der innere Nullpunkt im Bereich der Auslaufrillen befindet ( ist bei manchem japanischen Arm so)

    Jeh nach verwendetem Tonarm und Plattenspieler sind die hörbaren Klangunterschiede aber nicht auf die eingestellte Kurve zurückzuführen, sondern auf die Position des Tonabnehmers im Headshell. Jeh nach Überdeckung des Systems vom Headshell ergebt sich eine andere Resonsanzdaempfung des System.

    So versuche ich an einem Micro Seiki oder TechDAS Plattenspieler erst die optimale Position des Systems im Headshell zu finden um dann die tangentiale Spurwinkel Fehler Kurve anhand der Verstellung der Tonarmbasis einzustellen.

    Auf jeden Fall viel Spass beim probieren!

    Und vergiss bitte nicht, dass bei jeder Verstellung des Systems im Headshell das Auflagegewicht neu eingestellt werden muss.

    Gruss

    Juergen

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  • Danke.


    Diese (leider etwas unscharfe) Abbildung habe ich im Internet gefunden.


    tracking.jpg


    Würde das dann also bedeuten, dass die gelbe Kurve (SA-250 Original) und die grüne Kurve (Stevenson) gut für Klassik geeignet sind, da der innere Nullpunkt nah an der Plattenmitte liegt?


    Und die rote Kurve (Löfgren B) verzerrt zwar zum Ende etwas mehr, hat aber über die ganze Länge gesehen die niedrigste Verzerrung.


    Kann man das so sagen?


    Zu Barwald habe ich nichts gefunden. Wo könnte man diese Einstellung einsortieren?


    Ich habe auch schon mal gelesen, dass der Nullpunkt zur Plattenmitte Sinn macht, da dort die Geschwindigkeit geringer ist, und der Spurfehlwinkel daher hier mehr Probleme macht...


    LG

    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von pedder3 ()

  • Hallo Peter.
    So wie Du das geschrieben hast, hast Du das alles richtig verstanden und einsortiert.
    Bearwalt müsste mit Löfgreen A identisch sein wenn ich das richtig erinnere.
    Da ist es so das die 3 Maxima gleich hoch sind. Anfang, Mitte und Ende der LPs.
    Gruss Thies.

    Dr Feickert Woodpecker II Linear Netzteil, Analogschmiede 22.1.1-12", Hana ML / C.E.C ST930, Analogschmiede 22.1.1-9“ SkyAnalog G1 / AudioLab 8000ppa / Quad Artera Pre / Denon POA-4400A / ALR-Jordan Note 7, Rotwein u. OHREN ( :) )

    Sammlung

  • Jelco folgt mit der gelben Kurve der japanischen Tendenz, den Nullpunkt gerne weit innen zu positionieren.

    Da bei Deinem Transrotor Dreher die Tonarmbasis nicht verschiebbar ist (oder habe ich da was übersehen?), würde ich mich mehr um die Klangunterschied der Tonabnehmerabdeckung durch das headshell kümmern. Ist doch dieser zumeist als größer, als der Klangunterschied durch einen etwas höheren tangentialen Spurwinkelfehler.


    Schau Dir mal bei den unterschiedlichen Einstellungen den Überhang an. Da bewege den Tonabnehmer innerhalb den maximalen und minimalen Überhangs und achte auf Klangunterschiede (im mittleren Bereich der LP)

    Gruss

    Juergen

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  • Danke für die Antworten.


    Gerade noch mal etwas im Internet gesucht. Baerwalt und Löfgren A haben (so wie es aussieht) tatsächlich dieselben Nullpunkte (66 und 120,9 mm). Wenn ich das richtig verstanden habe, müssten bei gleichem Tonarm dann ja alle Parameter identisch sein, oder?


    Richtig, die Tonarmbasis kann ich nicht verschieben. Ich werde auf jeden Fall (zusätzlich zu der Verzerrung) auch auf Klangunterschiede durch die unterschiedliche Tonabnehmerabdeckung achten.

    War mir bis jetzt nicht bewusst, dass das den Klang beeinflusst.


    Überhänge sind dann bei mir:

    Original = 15,000 mm

    Stevenson = 15,955 mm

    Baerwalt = 17,894 mm

    Löfgren B = 18,361 mm


    Die Schön-Schablone Typ 2 müsste bei meinem Arm ca. 16,5 mm Überhang haben.


    Schoen.jpg


    Werde dann wohl erstmal mit "Original" starten, und dann berichten....


    LG

    Peter

  • Hallo Peter, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, könnte der Tonabnehmer bei der Einstellung nach Baerwald leicht schräg im Headshell stehen.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hallo Peter,


    sehr interessant, bitte weiter berichten !


    Ich habe bei meinem 750D auch schon in dieser Richung gefrickelt.


    Die Frage, welche Nullpunkte für die werksseitigen 15mm Überhang gültig sind, stellt sich mir immer noch... bin da nicht fündig geworden.

    Ich habe am Ende auch nach Schön 2 eingestellt bzw. nach Löfrgren B mit stärkerer Kröpfung als vom Arm vorgegeben (22 Grad)...


    Bin gespannt auf deine Ergebnisse !


    Viele Grüße

    Benjamin

  • Die Frage, welche Nullpunkte für die werksseitigen 15mm Überhang gültig sind, stellt sich mir immer noch... bin da nicht fündig geworden.

    wie bereits gesagt, in Japan legt man den inneren Null Punkt gerne sehr weit nach innen.


    Bei Wechselheadshells in japanischen Tonarmen bekommt man eigentlich immer ein gutes Ergebnis hin, wenn man den Abstand vom Tonarm/Headshell Anschlag/Übergang bis zur Nadelspitze mit 50 bis 52 mm misst.

    Ich starte üblicherweise bei 51mm und variiere dann 1mm vor und zurück, frei nach Gehör.

    Gruss
    Juergen

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  • Ja! wobei ich mit bei den 22 grad nicht sicher bin, mag sein dass der eine oder andere SAEC oder FR Arm da einen anderen Winkel hat.

    Auf jeden Fall richte ich den TA parallel zum Headshell aus.

    Gruss

    Juergen

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  • Hallo Jürgen,


    alles klar, verstanden.


    Danke & Grüße

    Benjamin




    Hallo Peter,


    Bei 15 mm Überhang sollten die Nullpunkte also auch 59,063 und 112,507 mm sein...



    Vielen Dank, die Info ist neu für mich !

    Die Frage ist, welche Berechungsgrundlage die von dir gezeigte Tabelle für die Konfiguration "Original" verwendet... ist das evt. nach "IEC" ? Jelco selbst macht ja keine Angaben zu den Nullpunkten...


    Grüße

    Benjamin

  • Hallo Benjamin,


    irgendwo im Internet hatte ich mal eine Excel-Tabelle gefunden, wo man das ausrechnen konnte.

    Da kam ich auf die gleichen Ergebnisse wie in der Tabelle aus Post 12. Welche Berechnungsgrundlage dahinter steckt, kann ich Dir leider nicht sagen. In der Tabelle ist ja IEC ausgewählt (nicht DIN). Inwieweit sich das auf die Nullpunkte auswirkt, kann ich Dir nicht sagen.


    Wenn man sich genau an die an die Herstellervorgaben (Länge, Überhang, Winkel...) hält, dürfte es eigentlich nur diese beiden Nullpunkte geben, oder? Wenn man andere Nullpunkte nimmt, ändern sich ja auch Länge, Überhang, Winkel...


    Die PDFs aus Post 1 sind mit CAD gezeichnet und auch im CAD-Programm bemaßt.

    Das ist eine gute Kontrolle, ob alles richtig ist, da sich z. B. die Winkel beim Zeichnen automatisch ergeben. Da merkt man dann sofort, ob was nicht passt.


    LG

    Peter

  • Hallo und ein frohes neues Jahr!


    Gestern habe ich meinen Tonabnehmer neu eingestellt. Bin von "Schön Schablone Typ 2" auf "Original" gewechselt.


    Vor Weihnachten habe ich mir "Best of Billy Bragg at the BBC" gekauft.

    Bei der LP 1, letztes Lied auf der Seite A, gab es maximale Verzerrung bei der Gitarre. Ich dachte erst, es muss sich um eine defekte Pressung handeln. Deswegen habe ich die Platte umgetauscht. Aber auch das neue Exemplar zeigt diese extremen Verzerrungen. So was hatte ich vorher bei noch keiner Platte gehört. Eigentlich hatte ich bisher noch nie Probleme mit Verzerrungen. Jetzt musste ich Angst um meine Lautsprecher haben. Die Platte war definitiv unhörbar!


    Nachdem ich jetzt die Schablone "Original" zur Einstellung benutzt habe, sind die Verzerrungen (fast) komplett weg! (Man muss schon ganz genau hinhören, um noch kleinste Verzerrungen zu hören. Kann aber auch Einbildung sein. Nach 20x hören hört man ja manchmal die Flöhe husten. Meine Frau hört nichts...)


    Auf jeden Fall ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. :)


    LG

    Peter