Mythos Röhrenklang..was ist dran?

  • moin,


    Gerade schmökere ich in Juergens verlinkten Thread "Devialet gegen Alle".

    Da fällt gleich im ersten Beitrag das Erlebniss eines Röhren Endstufenpärchens mit Sendetrioden im Hörvergleich auf, hoffe er hat nichts dagegen den hier nochmals zu zeigen..


    zitat: "...als letzte Endstufe spielte die NAT Transmitter, 2 Roehrenmonos mit 2x110w SET aus einer grossen Sendetriode.

    Nach dem ersten Stueck, wieder die besagte Choraufnahme, durfte ich etwas erleben, was ich noch auf keinem workshop erfahren durfte. Waehrend der Wiedergabe war es absolut still im Raum, viele Teilnehmer schlossen die Augen, und als der letzte Ton leise verklang blieb es erstmal still und jeder musste langsam wieder im Raum des workshops ankommen. Dann wurde spontan geklatscht!!!

    Ueber alle persoenlichen Vorlieben und Debatten zu den gehoerten Verstaerkern hinweg, war man sich schnell einig, dass diese Wiedergabe "ganz grosses Kino" war und sich eine Debatte ueber diese Performance eigentlich eruebrigt".


    Hat sowas schon mal jemand mit Transistor Verstärker erlebt?
    Ich meine allein schon im umstand das sich hier mal Ausnahmslos alle Hörer ausgerechnet mit einer Röhre einig waren offensichtlich einer ganz aussergewöhnlichen Performance beigewohnt zu haben.


    Mir scheint am besagten "Mythos" vielleicht doch mehr dran als wir uns alle eingestehen wollen, auch wenn es einige versuche der klärung und relativierung durch Transen ect gab.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Hallo,


    wobei ich bei der NAT Transmitter schon mal gefragt habe "Ist da Sand (Transistoren) mit im Spiel ?". Leider bekam ich keine Antwort.


    gruss

    juergen

  • Ja, an der High End im Kempinski vor gut 25 Jahren oder so.


    Da hat der Joachim Grigg vom Vertrieb so neumodische Modell 90 oder sowas Infinity-Boxen vorgeführt, alle Hörer waren total berührt und haben geklatscht wie irre.


    Dann war der Grigg ganz lieb und erkundigte sich nach Fragen.


    Ich hab dann gefragt, wieso der linke Basstopf scherbelt und warum der rechte Mitteltöner keinen Ton von sich gibt.


    Wenn ich mich recht erinnere, wurde ich unter Buhrufen gebeten, den Raum zu verlassen.


    An derselben Messe war Dick Shahinian mit seinen Obelisken und führte klassische Symphonien und so vor. Der wusste gar nicht was Pop oder Rock ist, aber niemand wollte sich das anhören wegen dem fetten Sound. Herr Shahinian wog auch bestimmt 160 Kg oder so.

    Es klang aber aber ausgesprochen dynamisch, klangfarbenstark und kam einfach gut rüber.
    Orten konnte man nicht wirklich, aber die Musik hatte Grip und fuhr ein.


    Das war wirklich eine High End-Messe, einfach ohne Weihrauch.

    Gruss

    Robert

    Gewerblicher Teilnehmer (Nebenbei)

    Mein Stereo ist zweikanalig! Echt!
    Und bitte deute mit deinem Zeigefinger doch mal auf die Stelle, an welcher dir die Aliens das Metallteil reingesteckt haben, welches nicht rauszukriegen ist!

  • Mir geht es da genauso. Zu der Transistorzeit habe ich in Berlin einige Mark Levinson Boliden gehört, aber in dem großen Raum hat sich alles im Grunde dünn angehört. Da können Röhren aber ganz anders, aus meiner Erfahrung. Die sind imstande, Substanz zu liefern und das mit höchster Auflösung. Ich nenne es mal Energie. Bei einer Senderöhre ist es natürlich nochmal eine starke Steigerung, die Leistung ist sonst nur mit sehr hohem Aufwand und Parallelschaltung zu bekommen. Das ist, warscheinlich, das, was geht im Bereich Röhre und hohe Leistung verbunden mit hoher Qualität. Und das ging vor 50 oder mehr Jahren schon genau so. Für mich ein Rückschritt in Sachen Klang, der heute auf Messen gezeigt wird. Im direkten Vergleich möchte ich mal so einen neumodernen Linn 500 Watt Computer- Platinen Verstärker in Klasse D mit dem Sendeverstärker hören. Das dürfte die Maßstäbe wieder geraderücken.

    Ob man das für zuhause braucht ist eine andere Frage, sicher mehr was für Eigenheimbesitzer ohne Nachbarn.


    Gruß, Bernie

  • Im Flieger klatschen auch alle ...


    Solange man sieht, was man hört, bekommt man zu ~99% genau das, was zu erwarten ist und was man hören will. Mir gefällt Röhre auch meist besser, der größere Nachwuchs findet Röhrengeraffel wiederum furchtbar.

    Spannend wird es dann, wenn man sich nicht aufs Auge und die Erwartungshaltung verlassen kann ...

    VG
    Mario

  • Hallo,

    Du meinst einen Blindtest?

    Die Transparenz und Energie einer Röhre würde ich auch blind von einer Transe unterscheiden können. Es sei denn, Mischgeräte. Aber eine Vollröhre hört man wohl schon heraus. Bin mir da sehr sicher.


    Bernie

  • Ich bin mir da nicht so sicher, solange man sie nicht jeweils an ihre Grenzen treibt, und wenn lässt sich sicher auch feststellen, woran das liegt. Kommt auch auf die Lautsprecher an.


    Bei Unterschieden (so denn eindeutig verifizierbar) stellt man dann erstmal nur fest, was einem besser gefällt, ob das zu 100% dem entspricht, was man erwartet, auch da wäre ich nicht so sicher ...

    VG
    Mario

  • Die Transparenz und Energie einer Röhre würde ich auch blind von einer Transe unterscheiden können. Es sei denn, Mischgeräte. Aber eine Vollröhre hört man wohl schon heraus. Bin mir da sehr sicher.

    So ist es!


    Habe gerade diverse Verstärkertests hinter mir, vor Ort und zu Hause. Die Unterschiede zwischen Transen und Röhren, aber auch zwischen verschieden Röhrenkonzepten waren absolut klar und ohne Zweifel unterscheidbar, sowohl an mir unbekannten als auch an meinen eigenen Lautsprechern.

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Hallo,

    Du meinst einen Blindtest?

    Die Transparenz und Energie einer Röhre würde ich auch blind von einer Transe unterscheiden können. Es sei denn, Mischgeräte. Aber eine Vollröhre hört man wohl schon heraus. Bin mir da sehr sicher.


    Bernie

    Ich habe sowohl Röhre als auch Transe als Vorverstärker. Da konnte bisher noch niemand zweifelsfrei sagen was spielt wenn die Geräte verdeckt waren, auch die Goldöhrchen und Röhrenfreaks nicht. ;(:)

  • Ich habe sowohl Röhre als auch Transe als Vorverstärker. Da konnte bisher noch niemand zweifelsfrei sagen was spielt wenn die Geräte verdeckt waren, auch die Goldöhrchen und Röhrenfreaks nicht. ;(:)

    Auch das gibt es wohl. Röhrengeräte, die so spielen wie Transistorgeräte. Eigentlich sollte eine Röhre Dinge hörbar machen können, die so mit einer "Transe" nicht möglich sind. Kann sie es nicht, obwohl dort Röhren werkeln, sollte man sich ernsthaft Gedanken über die Qualität des Gerätes bzw. dessen Daseinsberechtigung machen. Nicht alles, was der Markt bietet ist es wert, damit zu hören. Die Geräte, die ich bisher als Vollröhre gehört haben, unterschieden sich so deutlich von Transistorgeräten, dass da kein Zweifel aufkommt. Auch hinter einem Vorhang nicht.


    Bernie

  • Auch das gibt es wohl. Röhrengeräte, die so spielen wie Transistorgeräte. Eigentlich sollte eine Röhre Dinge hörbar machen können, die so mit einer "Transe" nicht möglich sind. Kann sie es nicht, obwohl dort Röhren werkeln, sollte man sich ernsthaft Gedanken über die Qualität des Gerätes bzw. dessen Daseinsberechtigung machen. Nicht alles, was der Markt bietet ist es wert, damit zu hören. Die Geräte, die ich bisher als Vollröhre gehört haben, unterschieden sich so deutlich von Transistorgeräten, dass da kein Zweifel aufkommt. Auch hinter einem Vorhang nicht.


    Bernie

    Oder anders ...

    ... Wenn es unbedingt Röhrensound sein muss, dann ist es doch ok. Aber das ist kein Qualitätskriterium.

    Übrigens, Röhrensound kann man auch aus einer Sandkiste rauskitzeln. :)

  • Es sei denn, Mischgeräte. Aber eine Vollröhre hört man wohl schon heraus.


    Ich habe sowohl Röhre als auch Transe als Vorverstärker.


    Bei einer RöhrenVorstufen- Monos- Kombi war der Unterschied definitiv noch deutlicher wenn beides Röhregeräte waren. Wurden die Röhren jeweils mit einer Transe kombiniert, hat die Vorstufe in meiner Anlage eine deutlichere klangliche Veränderung bewirkt als die Monos.

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Und dies wären?

    Über diese Klangeffekte zu schreiben halte ich so sinnvoll wie einem Blinden ein Gemälde zu erklären. Entweder man hört es, oder halt nicht. Hört man nichts, dh. keine Unterschiede, spricht das nicht für die Qualität eines Gerätes.

    Gute Geräte enhancen das Audiosignal anstatt es zu degenerieren. Das aber können nur die wenigsten Vorstufen. Daran scheidet sich die Spreu vom Weizen. Just my 2 cent.


    Gruß, Bernie

  • Über diese Klangeffekte zu schreiben halte ich so sinnvoll wie einem Blinden ein Gemälde zu erklären. Entweder man hört es, oder halt nicht. Hört man nichts, dh. keine Unterschiede, spricht das nicht für die Qualität eines Gerätes.

    Gute Geräte enhancen das Audiosignal anstatt es zu degenerieren. Das aber können nur die wenigsten Vorstufen. Daran scheidet sich die Spreu vom Weizen. Just my 2 cent.


    Gruß, Bernie

    'Sounden'? Mir würde es schon reichen, wenn sie das Signal nicht verändern.

  • "Sounden" ist ein negativ besetzter Begriff. In der Tat, das berühmte Stück Draht als Verstärkung gibt es nicht. Von daher ist die Suche danach sinnlos und nicht von Erfolg gekrönt. Jeder Verstärker "sounded". Die Frage ist, kann er das Musiksignal durch diesen Effekt positiv verändern oder degeneriert er das Signal lediglich und hinterlässt andere, negative Artefakte.

  • Bernie


    Wahrscheinlich meinst Du den Klang der alten Studiogeräte, z.B. Klangfilm, Maihak etc. Die haben in der Tat schon was 'magisches'. Das liegt wahrscheinlich am Können der damaligen Meister und an den damals verwendeten Bauteilen, die eher schlechter geworden sind dem 'audiophilen' Hype zum Trotz.

    Mein Transistor Pre wurde von einem 'alten' Meister entwickelt und gebaut unter Verwendung alter Bauteile.