Habe gerade die 45er Communique und die 45er LOG noch mal auf meinem neuen Laufwerk/TA durchgehört. Die LOG ist sehr gut, fällt aber hinter die Communique deutlich, deutlich zurück. Die Communique betrachte ich weiterhin als eine meiner besten LPs, sie ist m.E. genial! Wahnsinns Räumlichkeit, sehr viel Dynamik, bissige Bassdrums, extrem gute Differenzierung und Positionierung der einzelnen Instrumente im Raum.
... exakt so ist es. Bei mir gibt es nichts vergleichbares an Qualität. Mich erstaunt nur, dass so wenige hier das offenbar ähnlich empfinden. Ich besitze eine Shm-LOG-CD, die ist der neuen Vinylausgabe von MFSL meilenweit überlegen. Hängt halt offenbar vom zur Verfügung stehenden Equipment ab.
So,
dank André und Dirk(s.o.) und privater Konversationen mit den beiden habe ich mich heute hingesetzt und die beiden MFSL der Dire Straits, die Love oder Gold (LOG) und die Communiqué (C) gegeneinander gehört. Dabei habe ich eine Seite der einen gehört, dann eine Seite der anderen usw. im Wechsel. Das sah also so aus:
C Seite 1 - LOG Seite 1 - C Seite 2 - LOG Seite 2 - ...
Meine Eindrücke will ich hier auch mal zum besten geben. Ich schicke voraus - obwohl das dem Wort "Eindruck" immanent sein sollte (aber man kann ja hier nicht vorsichtig genug sein) - dass das alles natürlich subjektiv ist.
C Seite 1
Gleich ein starker Einstieg ohne Schwächen. Alles wird super abgebildet; Stimme und Instrumente sind klar umrissen, tolle Räumlichkeit. Sauber!
LOG Seite 1
Ausgerechnet Telegraph Road lässt doch einiges an Qualität vermissen. Der Gesang ist klar konturiert, aber links tut sich im Raum wenig, alle anderen Instrumente wirken etwas gepresst.
C Seite 2
Analog zu Seite 1, alles super.
LOG Seite 2
AHA! Alles bestens, "Private Investigations" lässt im Vergleich zur C nichts liegen. Top!
C Seite 3
"Lady Writer" kommt beim Gesang etwas blechern daher, die beiden folgenden Titel hingegen sind wie gewohnt bei der Stimme klar konturiert und hervorragend wiedergegeben. Räumlichkeit und andere Qualitäten sind bei alles drei Titeln (wie mittlerweile gewohnt) auf superbem Niveau.
LOG Seite 3
"Industrial Disease" lässt bei der Stimme etwas liegen. Ansonsten wie "Love over Gold" auf dem gewohnten Niveau.
C Seite 4
Alles bestens, zudem punktet "Follow me Home" mit dem Meeresrauschen am Strand (?).
LOG Seite 4
Alles bestens.
Meine Schlüsse:
Die LOG leistet sich ein paar Schnitzer. In der Psychologie gibt es die Begriffe Primacy- und Recency-Effekt. Ersteres ist quasi das bekannte "Der erste Eindruck zählt". Ausgerechnet da patzt die LOG bei "Telegraph Road". Zudem hat das Lied quantitativ einen hohen Anteil an der Gesamtspielzeit.
Der Recency-Effekt wäre "Der letzte Eindruck zählt". Das kommt der Communiqué mbMn zugute, weil der letzte Titel aufgrund des Meeresrauschens noch einmal einen (bekannten) räumlichen Effekt ins Hirn klebt.
JA, die Communiqué ist besser, aber nicht über das gesamte Album. Bis auf ihre Patzer kann die LOG mMn in allen Disziplinen mit der C gleich ziehen. Aber sie bleibt aus den genannten Gründen zurück.
Euch noch einen schönen Sonntag!