Wer hat Erfahrung mir einem Symphonic Line Vollverstärker im reinen Vorstufeneinsatz?

  • Da ich langfristig einen Einsatz von Aktivboxen anpeile wollte ich zumindest übergangsweise den RG 14 Edition als reinen Vorverstärker nutzen. Hat das schon mal jemand gemacht und kann mir dazu seine Erfahrungen mitteilen? Was spricht generell evtl dagegen?

    Was wäre überhaupt der Vorteil einer echten Vorstufenlösung?

    Danke im Voraus.

  • Bring in Erfahrung (vielleicht weis es jemand hier?) ob die 'Vorstufe' des RG14 verstärkt oder zumindest als Buffer arbeitet. Wenn nicht, kann es bei längeren NF-Leitungen Probleme geben.

  • Der Preis! Für den Preis eines SL bekommst Du eine Spitzenvorstufe. Zudem bist Du bei einer reinen Vorstufe flexibler. Vollverstärker sind entweder Transen oder Röhren - meistens zumindest. Dann hast Du noch ein komplett getrenntes Layout - getrennte Stromversorgung, eigenes Gehäuse, etc.. Ich würde in Deinem Fall eine gute Vorstufe kaufen und für den Übergang eine gebrauchte, günstige Endstufe - die kannst Du dann verbimmeln oder bei Bedarf aufrüsten. Beim Vollverstärker investierst mind. 50% des Preises in die Endstufe.

    LS: Klipsch Heresy III, Vollverstärker: Creek 4140 S2, Mission Cyrus II + PSX, CD: Creek CD42, Blu-Ray: Panasonic DMP-UB9004, Plattenspieler : Reson RS1, Avid Ingenium mit AT VM 95SH,Phonostufe: Music Hall 15.3

  • Habe ich(noch)nicht befragt, ich denke der ist befangen. Hatte erst mal hier auf neutrale Infos gehofft, wenn es dann wirklich soweit ist kann ich ja immer noch in Duisburg anrufen.

  • Wieso befangen? Er dürfte der Einzige sein, der dir eine vernünftige Aussage geben kann.

    Zwei einfache Fragen an Herrn Gmein:

    1. Ist der Pre-Out gepuffert? Ja oder Nein.
    2. Wenn ja, wie hoch ist die Ausgangsimpedanz des Pre-Out?
  • "Neutrale Infos" würde Dir nur jemand geben können, der die Schaltung genau kennt, oder ganz genau weiss, wie er selber den Ausgang belastet hat.

    Ich würde Rolf Gemein (mit 2 'e') einfach mal anrufen. Ich hatte in den 90ern eine RG1 von ihm und war auch 2 oder 3 mal bei ihm. Man kann sich mit ihm sehr gut über konkrete Sachverhalte unterhalten.

    Ich würde ihn dann aber nicht fragen, wie hoch die Ausgangsimpedanz ist, sondern welche Last der PreOut treiben kann. Vor allem welche kapazitive Last. Das wird hier leider immer gerne gleichgesetzt, aber ein niedriger Ausgangswiderstand hat nichts damit zu tun welche Last ein Ausgang treiben kann.

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Vor allem welche kapazitive Last. Das wird hier leider immer gerne gleichgesetzt, aber ein niedriger Ausgangswiderstand hat nichts damit zu tun welche Last ein Ausgang treiben kann

    Meine mal, ganz im Gegenteil, ein niedriger Ausgangswiderstand ist Voraussetzung dafür, daß nicht ein Tiefpaß ersten Ordnung (mit der Kapazität des Kabels und des Eingangs der Folgestufe) mit einer für die Musikübertragung zu tiefen Grenzfrequenz entsteht. Höhen werden sonst beschnitten. Gut sind Werte <40Ohm, sehr gute <10Ohm. Bei 3m Kabel ist es aber nicht so brisant, da ist noch Luft nach oben.

  • Meine mal, ganz im Gegenteil, ein niedriger Ausgangswiderstand ist Voraussetzung dafür, daß nicht ein Tiefpaß ersten Ordnung (mit der Kapazität des Kabels und des Eingangs der Folgestufe) mit einer für die Musikübertragung zu tiefen Grenzfrequenz entsteht.

    Das ist auf jeden Fall richtig, aber aus meiner Sicht nur die eine Seite der Medaille. Ein niedriger Ausgangswiderstand kommt in der Regel ja nur durch sehr starke Gegenkopplung zustande. Es sind ja keine ohmschen Ausgangswiderstände. Kann der Ausgang dann nicht genügend Strom liefern oder nicht schnell genug, um eine kapazitive Last zu laden, entsteht (z.Bsp. im OpAmp) eine Differenz zwischen Ein- und Ausgangssignal, die dann mal eben mit dem Leerlauf-Verstärungsfaktor verstärkt wird. Das kann dann zu einer starken Signal-Verformung bis zur vollständigen Übersteuerung führen. Genau da können dann Verzerrungen entstehen.

    Eine ähnliche Situation gibt es ja in der Röhrenwelt, wenn eine ECC83 als Kathodenfolger geschaltet wird. Unbelastet hat man dann einen Ausgangswiderstand von ca. 600 Ohm. Aber nur weil der Leerlauf-Verstärkungsfaktor von ca. 100 (y) voll in der Gegenkopplung zum Tragen kommt. Belastet man den Ausgang jetzt mit z.Bsp. 1KOhm bricht der Verstärkungsfaktor rapide zusammen und damit steigt der Ausgangswiderstand und die Verzerrungen massiv an. Deshalb sagt der Ausgangswiderstand alleine nichts über die Last aus, die man treiben kann.

    (Einen Transistor-Verstärker mit 0,001 Ohm Ausgangswiderstand kann man ja auch nicht mit 0,001 Ohm belasten. Und der Grund ist eben, das die 0,001 Ohm nur durch die Gegenkopplung zustande kommen. Die Stromlieferfähigkeit ist viel geringer).

    Viel Text an dieser Stelle, aber ich halte das für eine sehr wichtigen Punkt. Ich denke auch, das ein grosser Teil des 'Kabelklangs' darauf zurückzuführen ist. Es ist dann die Reaktion der Gegenkopplung auf die kapazitive Belastung.

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Die Schaltungen bei den Symponic Line waren eigentlich immer gleich . Ob Endstufe,Vorverstärker, oder Vollverstärker. Lediglich die Gehäuse Anzahl der Endstufen-Transistoren und Netzteile waren unterschiedlich . Also sollte einer Verwendung und Umbau nichts im Wege stehen . Ich würde nur die Endstufe stilllegen ,damit sie nicht die ganze Zeit unnütz mit läuft.


    Grüße aus Duisburg

  • Ein niedriger Ausgangswiderstand kommt in der Regel ja nur durch sehr starke Gegenkopplung zustande.

    Na ja, ein niedriger Ausgangswiderstand ist erstmal die Folge, daß Strom (quer) fließen kann. Das Beispiel mit der ECC83 ist oft gesehen, auch ECC81,82 (schon besser). Wer einen ECC83 Kathodenfolger (sind nun mal stark gegengekoppelt) unter 100KOhm belastet, wird klangliche Einbußen nehmen müssen. Man darf diese Mimosen nicht belasten. Bin auch für Vorstufen ein Freund von Übertragern.

  • Genau, aber im Prospekt steht dann bei dem Teil mit der ECC83 erst mal 600 Ohm Ausgangswiderstand. Und viele glauben dann, das sie da einen Kopfhörer oder 10m Kabel dranhängen können. Und bei OpAmps sollte man da aus meiner Sicht auch erstmal vorsichtig sein.

  • Ich besitze einen RG9MKIV... und der Vorbesitzer hat mal von RG Vor-Endstufe auftrennbar gemacht. Ich habe es noch nie genutzt, eben weil mir der RG9 so in Gänze sehr gut gefällt.

    Wenn du dir wirklich Aktivboxen anschaffen möchtest, würde ich auch eine separate Vorstufe dazu kaufen. Es gibt doch so ein großes Angebot.

    Die Investition in die Auftrennung wirst du wohl nicht wieder reinbekommen. Andererseits weiß ich auch nicht, was RG dafür haben möchte.

    :)