Thorens TD 126 Mk II

  • Sorry Konrtad, aber da hast Du die Hauptproblematik eines Zargenumbaus beim TD 126 offensichtlich nicht begriffen. Die Hauptplatine schaut unten raus. Natürlich ohne diese unsagbar blöde Plasticwanne.


    Mach mal die Frontblende runter und Du wirst es sehen.


    Beste Grüße


    Gerhard

  • Hallo Gerhard, wahrscheinlich sind nicht alle so schlau wie Du, aber dafür reicht es bei mir grade noch ;). Dass es bei fehlender Wanne der Zarge an Tiefe fehlt, ist so offensichtlich, dass sogar ich das erkennen kann. Du darfst mir glauben, dass ich schon einige 126er Zargen gesehen habe, mit und ohne Wanne, auch einige Umbauten und Neubauten. Ob die bei Abbau der Wanne fehlende Tiefe der Zarge aber das Hauptproblem eines Zargenumbaus ist, lasse ich mal dahin stehen. Vielleicht führst Du außerdem einmal aus, aus welchen sachlichen Gründen Du die Wanne für "unsagbar blöd" hältst, welche akustischen Nachteile sie hat usw. BG Konrad

  • Moin moin zusammen


    Mal ganz allgemein. Plattenspieler sind keine Musikinstrumente. Das heißt, sie haben die Aufgabe, die mechanische Schwingung in der Rille möglichst neutral in eine elektrische Schwingung zu wandeln.


    In der Praxis läuft das leider ein wenig anders. Plattenspieler sind durchaus Musikinstrumente. Genau wie diese sind sie ein komplexes System aus Komponenten, die ein Resonanzverhalten haben. Zudem spielt die interne Schallweiterleitung eine wichtige Rolle.


    Damit meine ich 3 Wege.


    Einmal von der Nadel in den Tomarm und damit in das Gerät und somit über das Tellerlager und den Teller wieder auf die Platte.


    Natürlich auch umgekehrt.


    Da die Wege dieses internen Schalls vielfältig sind, ergeben sich direkt an der Nadel unterschiedliche Laufzeiten, was zu einer Unschärfe in der Abbildung der musikalischen Wiedergabe führt. An der Nadelspitze summiert sich ja alles.


    Zusätzlich gibt es ein weiteres Problem. Der Plattenspieler steht ja in den allermeisten Fällen im Hörraum. Das heißt, er ist den von ihm selbst produzierten Schwingungen ausgesetzt.


    Allerdings durch die Laufzeit des Schalls phasenversetzt. Dies ist bei geringen Wiedergabepegeln meist zu vernachlässigen, aber wer gern mal Zuhause ein life Konzert zelebriert, der weiß, dass ein Plattenspieler da gern mal in eine Resonanzkatastrophe schliddert.


    Der Gegenstand dieses Threads, ein TD 126 Mk II, soll ein Beispiel dafür werden, wie man die oben genannten Probleme in den Griff bekommen kann.


    Nicht mehr und nicht weniger. Da lasse ich mir auch nicht reinreden, das Konzept ist zigmal realisiert und hat immer für Begeisterung gesorgt.


    Was allerdings neu ist, das ist eine lückenlose Dokumentation. Alle bisherigen Umbauten waren mehr oder weniger Handarbeit und jeder Kunde wollte auch seine eigenen Vorstellungen verwirklicht sehen. Außer ein paar Photos gibt es keine Dokumentation.


    Das ist diesmal anders. Es ist MEIN TD 126 und ich werde ihn nach MEINEN Vorstellungen aufbauen.


    Dabei werden sicher auch Detaillösungen realisiert, die bisher nie an einem klassischen Thorens angewendet wurden.


    Stay tuned, dieses Projekt ist öffentlich und soll es auch bleiben.


    Beste Grüße


    Gerhard

  • Das ist diesmal anders. Es ist MEIN TD 126 und ich werde ihn nach MEINEN Vorstellungen aufbauen.


    Dabei werden sicher auch Detaillösungen realisiert, die bisher nie an einem klassischen Thorens angewendet wurden.

    Ja, laß Dir da nicht reinreden, bessere Vorschläge wird es eh kaum geben. Nur sehr viele Halbweisheiten vom Halbwissen ;)

    Gruß André
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    Hallo Forum


    Da nun die Vermessung des Gerätes soweit abgeschlossen ist, kann ich nun damit beginnen, die neue Außenzarge einzufügen. Begonnen habe ich mit der rechten Geräteseite, die linke wird dann einfach nur gespiegelt eingefügt (paste and copy)


    Im ersten Bild sind die beiden Granulatkammern zu sehen, die dazu dienen, den auf die Zarge auftreffenden Luftschall möglichst weitgehend zu absorbieren, bevor er in das Innere des Gerätes gelangen kann.


    Das ist im Prinzip nicht neu, sowas habe ich schon vor 20 Jahren entworfen. Neu ist allerdings, daß ich heute eine CNC Fräse zur Verfügung habe, womit man wesentlich feinere Strukturen ausarbeiten kann. Dazu ist allerdings eine genaue Kenntnis der Geometrie Voraussetzung. Daher der Aufwand mit der 3 D Zeichnung. Früher wurde halt von Hand gesägt.


    Bild 2 zeigt schon eine ziemlich genaue Vorstellung des Seitenteils. Was mich optisch noch stört, ist die flache Frontpartie. Sieht irgendwie abgeschnitten aus. Aber das ist zu diesem Zeitpunkt zweitrangig. In 3 D lassen sich ja verschiedene Varianten problemlos modellieren.


    Zu guter letzt habe ich mit Bild 3 noch ein Röntgen model eingestellt.


    Morgen geht es dann an die Gestaltung der Zargenrückseite. Da muss eine XLR Steckerbuchse für die Stromversorgung und das NF Anschlussfeld des TD 2001 integriert werden. Natürlich auch wieder Granulatkammern. Das ist geometrisch recht anspruchsvoll, weil ich da auch mit dem inneren Holzrahmen des TD 126 ins Gehege komme. Ich will halt das Anschlussfeld direkt hinter dem Tonarm.


    Aber das wird schon.


    Bess demnäxt


    Gerhard

  • Für was sollen eigentlich die furchtbaren Stummel auf der Zarge sein. :/

    Einfach weglassen und ohne Haube hören. Auch würde ich vorne das Laufwerk mit Holz umschließen, so dass die Zarge rundum aus Holz ist. So sieht das nix aus. :sorry:

    Außerdem würde ich die Zarge auch so bauen, dass man auch längere Tonarme montieren könnte. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Normi ()

  • Zarge rundum find ich beim TD-126 grottenhäßlich, so sehen die € 199 Teile auf eBay aus. Nee, wenn dann wie das Original oder die Tischlerei Kirschner Zargen vorn offen. Allerdings würde ich die Zargenteile links und rechts nicht bündig mit der Front abschließen lassen, sondern so 20-30 mm vorstehen lassen. Die Buchenkanthölzer liegen bei mir rum, ich müßte nur mal aus meiner Lethargie kommen und anfangen...

  • Hi Normi


    Diese Gedanken habe ich mir auch gemacht. Die Haube ist zwar optional vorgesehen, ist dann aber nur in die vorhandenen Führungen einzustecken. Ohne Haube (dazu tendiere ich auch) können die Führungen durch Blindstopfen abgedeckt werden.


    Was den Frontbereich betrifft, stimme ich Dir ebenfalls zu. Das Design ist noch nicht schlüssig. Daran muss noch gearbeitet werden.


    Auf jeden Fall sollte aber der TD 126 als solcher erkennbar bleiben. Das heißt, Frontschiene und Bedienblende sind tabu. Da wird es keinerlei Veränderungen geben.


    Längere Tonarme sind ein ganz anderer Aspekt. Hier geht es um einen TD 126, einen klassischen 9 Zöller.. Das soll auch so bleiben.


    Du kannst mir glauben, ein 12 Zoll Umbau juckt mir auch in den Fingern.


    Vielleicht nächstes Mal :)


    Gerhard

  • Sieht m.M.n. am besten aus. Der Tischler der mir die komplette Zarge furnieren würde meint, dass er die Front der Seitenwangen dann mit vier Dreiecken furnieren würde. Bin mir aber noch nicht sicher ob ich sie schwarz lackiere oder in Mahagoni furnieren lasse.


    Auf jeden Fall lass ich im Falle von Mahagoni aber nicht das Tonarmbrett* mitfurnieren, das gefällt mir überhaupt nicht. Da ist eh noch vieles offen bei mir. Lackier ich das Chassis/Tonarmbrett matt oder glänzend, das wiederum entscheidet ob ich den TP-16 matt oder glänzend lackiere. Beim TP-16 muss ich auch immer dran denken wie der mit neuen Horizontal/Vertikal Jochen aussehen würde...aber das liegt wenn überhaupt sehr, sehr fern.


    * Da könnte ich mir auch ein Tonarmbrett aus schwarzem Acryl vorstellen.

    2 Mal editiert, zuletzt von T.U.F.K.A.U. ()

  • Gestern habe ich meine Leiste zum Frontabschluss angebaut, für die 12"-Zarge. Auf eine Haube werde ich vorerst verzichten, daher kommen auch die Haubenträger nicht ran. Für diese Größe müßte ich mir ohnehin eine Haube komplett neu anfertigen lassen. Ich sammle noch etwas Bilder, dann mache ich ein eigenes Thema auf.


    Bei Gerhards Umbau würde ich eher auf eine neue Aufsetzhaube hin wirken, das wäre auch für meine Langzarge noch eine Option. Etwas lästig ist nur, das man für den Betrieb einen Abstellplatz für die Haube braucht, aber der Bau wird damit deutlich vereinfacht und ohne Haube samt Teilen sieht ein TD auch sehr ästhetisch aus.

    Gruß André
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  • tsssss, grottenhesslich, so so....

    Zitat


    Zarge rundum find ich beim TD-126 grottenhäßlich, so sehen die € 199 Teile auf eBay aus.

    TD 126 SME 309 vdH MC10 special


    Vriendelijke groetjes van de mannenmotorrijder ;)

    ---


    Mfgr,
    Rob


    "There is a crack in everything..... That's how the light gets in."

  • Wenn mal was nachzustellen ist, kommt man an die Elektronik im laufenden Betrieb nicht mehr heran und ein umständlicher Ausbau ist der Folge.

    Gruß André
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  • Das stimmt, aber bei der schon sprichwörtlichen Robustheit des 126 II tritt dieser Fall nur äußerst selten ein. Ja ja ich weiß, bei Dir sind schon öfter Probleme aufgetreten, aber bei mir nicht :) BG Konrad

  • Mal eine kleine Designstudie. Habs der Einfachheit halber mal Blau eingefärbt. Das hat bei mir eine gewisse Tradition. :)


    Grundgedanke ist, dass ich das Gerät irgendwie etwas höher bekommen muss, weil ich Platz für die Granulatkammern der Bodenplatte und für die Neukonstruktion des Mittellagers benötige.


    Nach derzeitigen Stand gewinne ich 30 mm Innenhöhe unter dem Chassisblech. Das dürfte für mein Vorhaben reichen.


    Insgesamt wird das Gerät ca. 40 mm höher. Da es aber auch in alle anderen Richtungen zulegen wird, bleiben die Proportionen weitgehend gewahrt, worauf ich sehr großen Wert lege.


    Anmerkung 2019-12-10 194411.png


    Natürlich kann sich da noch einiges ändern, aber ich denke, die Richtung stimmt schon mal.


    Beste Grüße in die Runde


    Gerhard

    Einmal editiert, zuletzt von Omegafreak ()

  • Die Seitenwangen würde ich nicht nach vorn setzen, eher leicht nach hinten abwinkeln. Sieht dann auch weniger wuchtig aus.

    Gruß André
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  • Hi,


    Die Phase unten ist weitgehend vorgegeben. Sie wird durch die Lage der Hauptplatine und die minimale Auflagefläche der Zwischenplatte relativ zur Außenzarge bestimmt. Bei meiner letzten Studie habe ich oben und unten gleiche Phasen verwendet.


    Das muss nicht so sein, scheint mir aber aufgrund der Symmetrie angebracht.


    Gruß


    Gerhard