Mikroentladungen zwischen Leiter und Isolator - Pierre Johannet - sind die schon weiter?

  • Das ist in der Industrie gängige Praxis, wenn man ein prozessoptimiertes Werk hat, kopiert man das möglichst genau bei Neuansiedlungen. Das kenne ich von unserem Unternehmen auch. Da wird allerdings nicht "herumgespielt", das ist deine Interpretation, es gibt Verfahren um so etwas zu untersuchen und die richtigen Stellschrauben zu drehen.


    Zum Thema Raumfahrt, Luftfahrt und Wehrtechnik: Wir haben früher Kabel, Stecker und Verdrahtungssysteme für diese Bereiche produziert, unter anderem für Airbus, Raytheon/Lockheed, Hughes Aircraft. Hughes Aircraft gehörte sogar zu meinem damaligen Arbeitgeber. Ich kenne also die technischen Anforderungen für Stecker und Kabel in dieser Branche und war oft in der entsprechenden Produktion.

    Ich kann dir sagen, das es an einem Flugzeugtriebwerk ziemlich laut ist (lauter als es in einem Lautsprecher oder in einem Hörraum je sein könnte) und das wir bei Satelliten eine Belastung der Kabel mit kosmischer Strahlung haben. Wehrtechnik soll auch noch nach einem elektromagnetischen Impuls (EMP) durch eine Nuklearwaffe funktionieren. Das sind extreme Belastungen und da werden natürlich keine Standardleitungen eingesetzt.

    Im HiFi-Sektor werden gerne vorhandene Effekte aus anderen Bereichen ohne Berücksichtigung der Dimensionen der Parameter für das Auftreten aufgenommen um neue Produkte zu generieren.

    Laien lassen sich da gerne überzeugen und kaufen wieder was Neues.

  • zur Theorie

    Andererseits dringt nur ein kleiner Anteil der elektromagnetischer Energie in die Leiter selbst ein , sondern fließt als elektromagnetische Welle entlang des Leitermaterial.

    Das meint, eine HF-Welle kann nicht eindringen, wird entlang des Turmalin umlenkt, also nicht absorbiert oder reflektiert? Da du von Theorie redest, gibt es wissenschaftliche Arbeiten, Promotionen, etc. Würde mich interessieren. Hoffentlich ist das nicht sowas wie bei Ingo Hansen?

  • Hi,

    das was Otto schreibt war bei mir Bestandteil der TET4 Vorlesung (TET = theoretische Elektrotechnik) im Vordiplom. Das hat also zumindest an der Uni Kaiserslautern vor 35 Jahren jeder Elektrotechnikstudent gelernt. Ich würde das als Stand der Kunst bezeichnen.


    Auf mich hat das damals auch einen neuen Eindruck gemacht. In TET ging es sehr sehr viel um Maxwellsche Gleichungen. Ich weiß allerdings nicht mehr, wie der von Otto beschriebene Effekt erklärt wurde. Hat damals mein elektrotechnisches Weltbild etwas "erweitert". Wie hat Prof. Walter Heinlein immer gesagt: "Es gibt nichts praktischeres als eine kleine Theorie"


    Hier gibt es doch auch noch ein paar mehr Elektroingenieure. Die müssten das eigentlich bestätigen können. Promotionen zu dem Thema sind eher aus dem letzten Jahrhundert.


    Was das im Zusammenhang mit dem Turmalin bedeutet, ist mir unklar.


    Tschau,

    Frank


    P.S. Bzgl. Maxwell gibt es ein nettes Buch. Rotation, Divergenz und Drumherum. Autor heißt Strassacker. Der Opa aus der Strassacker-Lautsprecher-DIY-Dynastie.

    Entspanntes Hören, Frank


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  • Hi Michael,

    Skin-Effekt war es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. Der beschreibt ja die Stromverdrängung im Leiter und nicht die Übertragung der Energie außerhalb des Leiters.

    Skin-Effekt kam mit Sicherheit schon in Grundlagen der Elektrotechnik dran und nicht erst in TET.


    Der im Artikel bei Wikipedia angegebene Kupfmüller war bei uns glaube ich das Standardwerk für TET.

    Dickes Brett.


    Tschau,

    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


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  • spannend zu lesen , dieser thread, doch leider schnell zu Ende, die konstruktive Auseinandersetzung....

    Ich habe nun in mehreren Foren die Debatten zum Thema Turmalin verfolgt, die zumeist in fruchtbare Diskussionen, gemeinsamen ausprobieren von Versuchsaufbauten, usw geführt haben.

    Hier werden leider wieder nur die typischen 2 Pole dieses Forums aus Sicht der technisch ausgebildeten herausgearbeitet (ähnlich, wie es auch gerade im Netzleisten thread von Ronny passiert und bereits einige andere threads ins "Schloss" getrieben hat).

    - Die technischen "Wisser", denen klar ist, dass alles "nichts" bringt, es entsprechend nichts zu hören gibt, da es nur "hifi" ohne besonders hohe technische Anforderungen ist.(kann man ja alles messen)

    =>

    - Die dummen "High Ender" denen man in hübscher Verpackung alles verkaufen kann, da so leicht täuschbar, die hören dann eher ihre Psycho"Probleme", als dass da wirklich was zu hören wäre

    Mal schauen, wieviele Jahre es noch dauert, bis sich auch in diesem Forum diese Art der Polarisierung überlebt hat, ansonsten kann man sich ja auch den "Verfall" des Hifi Forums anschauen, wo man offensichtlich diesen "Konflikt" nicht hat lösen können.

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied


  • Hier werden leider wieder nur die typischen 2 Pole dieses Forums aus Sicht der technisch ausgebildeten herausgearbeitet (ähnlich, wie es auch gerade im Netzleisten thread von Ronny passiert und bereits einige andere threads ins "Schloss" getrieben hat).

    - Die technischen "Wisser", denen klar ist, dass alles "nichts" bringt, es entsprechend nichts zu hören gibt, da es nur "hifi" ohne besonders hohe technische Anforderungen ist.(kann man ja alles messen)

    =>

    - Die dummen "High Ender" denen man in hübscher Verpackung alles verkaufen kann, da so leicht täuschbar, die hören dann eher ihre Psycho"Probleme", als dass da wirklich was zu hören wäre

    Jetzt übertreib mal nicht,es sind auf beiden Seiten nur einige wenige die entweder

    Messwerte als alleinseligmachen ansehen und auf der anderen Seite diejenigen

    die allem und jedem ungeachtet jeder Physik hörbare Unterschiede bescheinigen.


    Weder das HF noch das OE bilden die Bandbreite des High End ab, das sind nur

    die extremsten Auswüchse.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Skin-Effekt war es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. Der beschreibt ja die Stromverdrängung im Leiter und nicht die Übertragung der Energie außerhalb des Leiters.

    Zitat aus dem Link:


    "Der Skineffekt ist an elektrische und/oder magnetische Wechselfelder gebunden. Wie in[2] am Beispiel einer Doppeldrahtleitung genauer erläutert, wird die Energie bei der drahtgebundenen Energieübertragung nicht im Leiter selbst transportiert, sondern in Form einer elektromagnetischen Welle entlang der Leitung geführt. Nur ein kleiner Teil der elektromagnetischen Energie dringt hierbei in Form elektrischer und magnetischer Felder in den Leiter ein."


    Gruß

    Michael

  • Hi Jürgen,

    ich bin technischer Wisser (hoffe ich jedenfalls / behaupte ich einfach mal so) und ich finde das Thema sehr interessant. Ich bin halt neugierig bei so was. Jemand wie tmr (Thomas Michael Rudolph?) ist glaube ich eher nicht so als Voodoopriester bekannt.


    Außer dem Patent von Johannet finde ich wenig technisch detailliertes. Vielleicht müsste ich mal Kontakte zu den Mélaudio-Kollegen aus Frankreich wiederbeleben. Die haben da vielleicht mehr Infos.


    Vielleicht hängt die Turmalingeschichte mit den MDI zusammen.


    Das Rezept von tmr mit den 4 Kupferplatten, in Turmalin eingebettet, ist ja recht einfach nachzubauen. Allerdings ist der Nachteil, dass es sich um Netzspannung handelt. Da sollte man nur nachbauen, wenn man weiß, was man tut.


    Tschau,

    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


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  • mvd

    Das hatte ich nicht gelesen.

    Wie gesagt, ich glaube nicht, dass es mit dem Skineffekt erklärt wurde. Das wäre nicht so sehr haften geblieben. 35 Jahre her. Lange Zeit.


    Ist auch egal. Die Aussage von Otto wurde damit belegt und die von keeskopp ist damit ...


    Tschau,

    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


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  • 35 Jahre her. Lange Zeit.

    :)


    Ja, und seither nur Software?


    Jedenfalls wurde früher häufig der Begriff "Stromverdrängung" benutzt, wenn es um den Skin-Effekt ging. Deine Erinnerung trügt dich also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht.


    Noch ein Zitat aus dem Link ganz unten:


    "Der Erklärungsansatz zur „Stromverdrängung“ verkennt dabei jedoch, dass der physikalische Vorgang mathematisch durch eine Diffusionsgleichung beschrieben wird, die die Diffusion des elektromagnetischen Feldes (von außen nach innen) in den Leiter beschreibt. Der physikalische Vorgang handelt daher keinesfalls von einer von innen nach außen gerichtete Feldverdrängung."



    Paßt halt nicht so ganz zu den mathematischen Grundlagen, deshalb wird der Begriff so heute nicht mehr benutzt.


    Gruß

    Michael

  • das was Otto schreibt war bei mir Bestandteil der TET4 Vorlesung (TET = theoretische Elektrotechnik) im Vordiplom. Das hat also zumindest an der Uni Kaiserslautern vor 35 Jahren jeder Elektrotechnikstudent gelernt. Ich würde das als Stand der Kunst bezeichnen

    Muß nicht so besserwisserrisch auf die Kacke haun. Ich errinnere mich sehr gut an Prof. Dr. Dr. Hanakam in TET. Es ging mir um den Effekt von Turmalin. Skin ist es jedenfalls nicht.


    Und Scherz am Rande, wie oft bist du denn durch die TET-Prüfung gerasselt?

    Einmal editiert, zuletzt von keeskopp ()

  • Alles mit der Ruhe keeskopp.

    Dein Zitat von Otto war dann wohl etwas unglücklich / misleading gewählt.

    Schön, dass wir das geklärt haben. Was bringt uns jetzt in der Turmalinfrage und bei MDIs weiter?

    Entspanntes Hören, Frank


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  • Was bringt uns jetzt in der Turmalinfrage und bei MDIs weiter?

    Das was uns in der Wissenschaft schon immer weiter gebracht hat, seit Tausenden von Jahren.


    Zuerst mal eine vernünftige Theorie, was denn eigentlich passieren soll. Dann Meßergebnisse, die diese Theorie stützen.

    Und natürlich auch Meßergebnisse, die die Theorie negieren.


    Nur so kommt man Ende zu Wissen.


    Alles andere ist nur Geschnatter.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    das ist eine mögliche Vorgehensweise.


    Eine andere ist genau anders rum.

    - Eine Beobachtung, die nicht so recht zu dem angenommenen Denkmodell passen mag.

    - Dann die Beobachtung so gut wie möglich verifizieren.

    - Dann sich überlegen, wie man das Denkmodell erweitern kann, um die Effekte zu erklären.

    Als Beispiel denke ich hier an den von-Klitzing-Effekt.


    M.E. sind wir hier eher auf dieser Schiene unterwegs.


    Tschau,

    Frank

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  • Zuerst mal eine vernünftige Theorie

    Kann lange gewartet werden, oder gibt es Fördermittel von der EUuuu?


    Und soviele Kabel könne nicht mit Turmalin aufgefüllt werden, daß sich das irgendwie rechnet, für die EUuuu. Laß die paar Kabelabfüller mal machen. Nebenbei läßt sich auch über dieses Thema wunderbar fabulieren, von allen Fraktionen der Schallplatte (und Digitalem).


    Und woüberhaupt eine Netzleiste nicht kapiert wird, im Nebenfaden.

  • Die Reihenfolge war bei dir anders, Michael. Das auszudiskutieren bringt uns aber nicht weiter.

    Entspanntes Hören, Frank


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