Hallo zusammen,
Ich habe das Jericho-Horn 1996 mithilfe von Bernd Timmermanns entwickelt, gebaut und in der Klang und Ton veröffentlicht. Leider habe ich dort meine Telefonnummer zum Erfahrungsaustausch und für Fragen angegeben. In den ersten Wochen stand das Telefon nicht still, selbst an Heiligabend rief jemand um ca 20:00 Uhr an. Es schien ein großes Bedürfnis an einem solchen Horn zu geben.
Seitdem steht und spielt es bei mir. Die Originalchassis – Fostex 208 Sigma – wurden damals von mir mit dem sagenumwobenen C37-Lack behandelt und dadurch sind die Partialschwingungen der Membran deutlich reduziert worden. ( gemessen mit MLSSA ) Gerade Stimmenwiedergabe hat dadurch deutlich gewonnen. Ob es nun C37 oder eine andere Beschichtung sein muss : ich hatte den C 37 gerade vor mir stehen.
Der Klang war jedoch gegenüber meinen anderen Lautsprechern – Zweiwege mit Görlich TMT und Thiel Keramik HT – plus aktivem Subwoofer schlechter, zumindest für meine Ohren. Dynamik und Lautstärke unübertroffen, aber wenn es um die feinen „audiophilen“ Töne geht, dann sind die kleinen Schwarzen im Vorteil.
Jetzt habe ich vor kurzem die Möglichkeit gehabt, einen DSP anzuschließen bzw. zwischen Vor- und Endstufe einzuschleifen. Es ist dies der DSP6-mini von Reckhorn für gerade einmal 159,- Euro.
Es ist ein DSP mit der Möglichkeit Dreiwege-Lautsprecher zu „bearbeiten“ bzw. zu aktivieren. Ich benötige für die Jericho-Hörner jedoch nur einen Stereokanal. Mittels der kostenlosen Software zum DSP ist es möglich, innerhalb kurzer Zeit die Lautsprecher so klingen zu lassen, wie man es gerne hätte.
Pro Weg stehen 5 Einsatzfrequenzen zur Bearbeitung zur Verfügung, die frei verschiebbar im Frequenzband sind. D.h. bei einem 3-Weg-Lautsprecher sind 15 korrigierbare Einsatzfrequenzen pro Stereokanal wählbar, per Maus oder Eingabe.
Weiterhin ist die Flankensteilheit der Einsatzfrequenzen wählbar, weiterhin die Steilheit für Tiefpass und Hochpass mit 12, 24, 36 oder 48 dB
Und alles je Stereokanal, d.h. bei Raumeinflüssen auf nur einen Kanal sofort korrigierbar, idealerweise mit Messmikrophon ermittelt.
Anbei die Oberfläche der Software.
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hier ein Beispiel für eine mögliche Frequengangkorrektur
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Ich bin mehr als zufrieden, vielleicht ist das für die/den Eine/n hier eine Möglichkeit, seine Lautsprecher zu aktivieren oder den Klang nach eigenem Bedürfnis zu modifizieren, ohne in die Tiefen der Frequenzweichenentwicklung einsteigen zu müssen.
Und ich bin weder verwandt noch verschwägert mit der Fa. Reckhorn.
Gruß
Uwe