Moin Leute,
wo ist das Problem?
Was ist "Klirr"?
"Klirr" ist ein Begriff für harmonische Oberwellen, die sich durch Unlinearitäten der Röhren bilden.
Diese Unlinearitäten sind im Kennlinienfeld der Röhren zu sehen.
Bei kleinen negativen Gitterspannungen sind die Abstände der Giterlinien größer als bei höheren negativen Gitterspannungen.
Dementsprechend ist die Verstärkung (µ) bei kleinen negativen Gitterspannungen größer als bei höheren negativen Gitterspannungen.
Und dieser Abfall der Verstärkung ist relativ linear.
Man bedenke, dass eine Anodenschaltung (Katodenbasisschaltung) das Signal invertiert (die Phase wird um 180° gedreht).
Nehme ich z.B. die RS1003 in Triodenschaltung an 1kOhm Ra als Endröhre, so kann ich eine RS1003 als "Treiber" mit auch 1kOhm Ra nehmen. Durch die 180°-Phasendrehung heben sich die Unlinearitäten gegenseitig auf (Vorwärtskompensation).
Oder ich dimensioniere einen Treiber demenstprechend (z.B. 6V6), dass dann dessen Unlinearität nahezu genau dem der RS1003 enstpricht, nur halt um 180° phasenverschoben bzw. phasengedreht.
Die, einzeln betrachtet, sehr unlineare 6336A habe ich damit in einer Schaltung auf unter 0,1% Klirr bei 1W gebracht.
Meine Treiberröhre 7C5 (entspricht der 6V6 mit Lokatlsockel) hat eine geteilten (in Reihe geschalteten) Katodenwiderstand bekommen. Ein Teil mit Elko gebrückt und der andere Teil nicht. Die Verhältnisse zueinander dann so dimensioniert, dass sich an der 7C5 die gleichen Unlinearitäten einstellten wie an der Endröhre.
Nicht die einzelne Röhre, die ganze Schaltung betrachten.
War da nicht was mit "Wald" und "Bäumen"?
Gruß,
Frank