Frequenzgang am Hörplatz: Zielkurve

  • Hallo zusammen,


    einige von Euch haben ja die Möglichkeit, den Frequenzgang ihrer Lautsprecher am Hörplatz zu messen und mittels DSP oder analogem EQ zu beeinflussen. Mich würden Eure Erfahrungen interessieren, welche Zielkurve des Frequenzgangs ihr dabei angepeilt habt. Von harman wurden hierzu umfangreiche Untersuchungen angestellt und dabei sowohl die Erfahrungen von „unerfahrenen“ Hörern bis zu Profis ausgewertet. Dabei stellte sich zusammengefasst folgender Frequenzgang dar, der von den meisten Hörern als am besten bewertet wurde: Anhebung um 9 dB bis 60 Hz, linear von 160 bis 2,5 kHz und danach ein sehr sanfter Abfall. Unter „Zielkurve Frequenzgang“ findet Ihr zahlreiche links zum Thema. Nach langer Recherche und guten Gesprächen mit professionellen Tontechnikern kann ich bisher feststellen, daß eine möglichst flache Kurve am Hörplatz eher nervig und überanalytisch klingt und die Annäherung an die geschilderte Zielkurve jedenfalls ein guter Weg ist. Ich weiß, daß der Frequenzgang nicht der alleinige Parameter für eine gute Wiedergabe ist, aber wenn der schon mal nicht stimmt, hilft auch kein rhodinierter Kaltgerätestecker…


    Liebe Grüße,


    Rafael

  • Ich habe alles auf einen linearen Frequenzgang eingestellt, es gibt nur die aufstellungsbedingten schmalbandigen Absenkungen. Wenn ich denn wollte, könnte ich noch breitbandigere Korrekturen vornehmen, um den Klang an meinem Geschmack anzupassen, z.B. bei manchen etwas "dünn" klingenden Aufnahmen. Ich kann mir beliebig viele DSP-Einstellungen auf dem Rechner abspeichern.

    Mir gefällt das aber so wie es ist und das heißt vor allem kein dröhnender Bass.

    Bei Vorschlägen zu Klangeinstellungen, die aus den USA kommen, sollte man die dort vorherrschende Bausubstanz in Einfamilienhäusern berücksichtigen.

    Die Wände bestehen aus Holzrahmen mit Spanplattenbeplankung, was ähnlich einem Plattenabsorber im Baßbereich wirkt. Da kann ein wenig mehr Bass nicht schaden.


    Gruß,

    Uli

  • Nach (in Hörabstand und bis zur 1. Reflektion gefensterter) Einmessung auf ~Linearität hat sich in meinem Raum und an der gefundenen Lautsprecher-/Hörplatz-Aufstellung, auf Basis der B&K Wohnraumzielkurve mit hörmässigen Anpassungen, diese persönliche Geschmackskurve ergeben. Diese ist nur"meine", ohne Anspruch auf Richtigkeit oder Allgemeingültigkeit :) ;)


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/131886/


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • ...die "erfahrenen" Hörer haben auch die linearere Kurve bevorzugt. Nicht jedoch die "flache" Kurve. Ich hätte den thread "rhodinierte Kontakte beim Kaltgerätestecker- enorme Verbesserungen" nennen sollen: dann wären die Antworten deutlich mehr gewesen: Wichtiges von Unwichtigem zu trennen- leider verloren gegangen. Frustriert,


    Rafael

  • Hallo Rafael,


    Deine Reaktion empfinde ich als ähnlich unverständlich wie die Klage des Lehrers, der die pünktlichen Schüler wegen Unpünktlichkeit der Nichtanwesenden beschimpft. Pffff.....


    Ausserdem ist mir jetzt nicht so klar was Du erwartet hast, sooo viele machen Raumeinmessung ja nicht, sondern "probieren" lieber oder wechseln die Lautsprecher "bis es passt", usw...


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Ich habe kein Problem damit, wenn sich weitere 2.626 Beiträge um Netzkabel etc. drehen. Schade nur, daß damit die wirklich relevanten Probleme umgangen werden. Die Anlage, die nicht eingemessen wurde und nur noch über Netzleisten oder Kabel "verbessert" werden könnte: das glaubt Ihr doch selber nicht...Nun wollen wir aber das nicht weiter vertiefen, da daraus ja ein gewisser Wirtschaftszweig entsteht: "die Lautsprecher wechseln, bis es passt" Und dann...?

  • Hallo Rafael,

    ich verstehe den Zusammenhang zwischen Zielkurve und rhodinierten Kaltgerätesteckern leider nicht!

    Auch verstehe ich deinen Frust nicht. Wurden doch vernünftige

    Beiträge geliefert.

    Und threads, die am Thema vorbeigehen, gibt es hier auch genug.

    Also alles kein Grund zur Polemik oder Provokation;)

    Liebe Grüße Achim

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • Ich habe mein Boxen im Musikzimmer speziell auf meine Hörplatz Einmessen lassen.

    Und trotz vorheriger Messung, hat sich der Klang mit dem eintreten von 2 Personen in den Hörraum verändert.

    Jetzt ist der Frequenzgang angepasst. Mit leichter Veränderung, der bass ist ab 50 Hz um 2,5 DB angehoben die mitten haben um 1000 bis 2000 Hz eine kleine Senke um 1dB und die Höhen sind ab 12000 Hz um 2 dB angehoben.

    Im Wohnzimmer wo die Box auch schon stand muss ich den Baas ab 60 Hz absenken. Denn Rest auf linear einstellen.

    Da sieht man was der Hörraum für ein Einfluss haben kann.

    Mehr als Kabel. Das mit Hörraum Optimierung ist aber auch nicht wirklich einfach. Ein Versuch das Mit den Ohren zu machen, ging völlig daneben.

    Denn es funktioniert dann nur mit dem Lied das man zum Optimieren nutzte, bei anderer Musik "aua"

    Leider habe ich keine eigene Elektronik zum Hörraum ausmessen und muss immer meinen Onkel kommen lassen. Doch sobald das gemacht wurde funktioniert das auch mit unterschiedlicher Musik.

    Das ganze ist recht Analog über einen Vitalizer optimiert.


    Tschüss

    Claus

  • Mal langsam, der Thread ist von Heute und die meisten haben ihn noch gar nicht gesehen.


    Die Möglichkeit einer Frequenzgangmessung ist heute recht erschwinglich, die überwiegend

    eingesetzten Passivlautsprecher haben haben aber nur selten die Möglichkeit den Frequenz-

    gang anzupassen.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Hallo zusammen, ich möchte niemand in irgendeiner Weise in seiner (Ihrer - eher selten) Ausübung des Hobbys (mehr ist es nicht) eingreifen. Wenn Jemand der Meinung ist, daß die Netzleiste das wichtigste im Leben ist: von mir aus. Ich frage nur ganz bescheiden und höflich nach Grundlagen der Audiowiedergabe. So können wir den Fokus auf die relevanten Parameter der Wiedergabe legen. Muß aber nicht sein.


    Rafael

  • Hallo Rafael,



    ich habe schon häufiger mit Aktivweiche und DSP gewerkelt und kenne auch einige solcher Ketten - sowohl im Autowagen, als auch in der heimischen Kemenate.


    Generell kann man glaube ich die Tendenz formulieren, daß je kleiner der Raum um so stärker sollte die Zielkurve zu den Höhen hin abfallen. Am Ende isses aber auch eine Geschmacksfrage...


    Ich bin mittlerweile aber ein Freund des entgegengesetzten Weges und möchte in meinem Wohnzimmer gerne auf eben solches Geraffel verzichten. Alles, was man da noch in den Signalweg setzt, ist erstmal eine neue potentielle Fehlerquelle oder versaut möglicher Weise Signalanteile.

    Auch diese Aussage beruht auf Erfahrungen.


    Bislang war der mit viel Abstand kürzeste Weg zu klanglichen Glückszuständen eine wohlklingende und gut aufgestellte Quelle an einem qualitativ guten aber einfachen Verstärkerabteil ohne störende Klangregelung und wenn es von dort aus noch an zum Raum passenden LS geht und besagter Raum "akustisch etwas hergerichtet" ist - dann ist man meist schon recht weit vorne.


    Wenn es dann noch nicht 100% richtig fürs eigene Ohr klingt, nimmt man eben die Kabelage oder die Aufstellung zur Feinabstimmung her.


    Der Königsweg ist aber sicher akustische Probleme (z.B. mit dem Raum) bei der Entstehung zu bekämpfen und nicht zu versuchen, dies mit elektronischen Helferlein beizubügeln.


    Ein sinnvoll eingsetzter EQ ist nicht grundsächlich etwas Schlechtes, aber wenn man mal realistisch schaut, wie tief man in die Tasche greifen muß, um mit so nem Ding eine einfach und gut aufgebaute Kette nicht zu verschlimmbessern - stellt sich für mich die Sinnfrage nicht mehr...



    Grüssle Henner

  • Henner, das ist etwas zu allgemein ausgedrückt, es muß nicht unbedingt ein Gerät mehr, in der Kette verbaut werden.


    Ich mache das über die Software, in dem Rechner, der so oder so für eine vollaktive Lösung, mit FIR-Filtern, Teil der Anlage ist.

    Das Signal wird vor dem “ normalen Abspielen“, umgerechnet.

    Auch kann man keine allgemein gültige “Vorgabe“ für einen Hörplatz-Frequenzgang benennen. Die ist nicht nur Geschmacksfrage, die sollte auch zum Nachhall des Raumes passen.

    So habe ich einen linearen FG, mit einem Abfall von ca. 3 dB nach oben.

    Ohne Anhebung im Tiefton, da schwingt der Raum im Verhältnis zum Rest doch noch erheblich nach, das lässt es auch mit linearem FG, warm klingen.

    Und das ist bei mir mechanisch nicht zu beheben. Später mal mit einem aktiven Absorber, oder DBA, evt.

    So habe ich aber scheinbar eine Gute Einstellung gefunden, zu fette Aufnahmen klingen eben etwas dick und dünnere eben dünn. Ich kann aber praktisch alle Einspielungen genießen und natürliche Instrumente, wirken auch sehr natürlich, oder “echt“.


    L.G.

    Detlef

  • ich denke ein DSP kann nur eine Not- oder Folgelösung sein, man fängt sich damit immer Phasendrehungen und zeitunrichtiges Verhalten ein...


    Viel zielführender isses, der Raum akustisch zu optimieren und die richtigen LS für den Raum zu kaufen, das ist günstig, wenn man es dann von vorne herein richtig macht.....wenns dann noch nicht passt, kann man den rest ja gerne in kleinem Rahmen mit DSP, der dann aber auch Phase/Zeitrichtigkeit korrigiert, geradebiegen


    In einen akustisch schlechten Raum, ne unpassende Box reinzustellen und dann hoffen der DSP macht alles schön, wird hinterher wohl eher enttäuscht sein vom akustischem Ergebnis....


    Zur Ausgangsfrage......ich korrigiere die Messkurve meines DSP nur im Bassbereich und zwar hebe ich ihn um 50 - 70 Herz leicht an.....um 3 dB und bei dünn klingenden Aufnahmen auch gerne mal um 5 dB..


    Im Hochton mache ich keine Anpassung...als alter Sack brauch ich neben dem im Alter normal ansteigenden Hochtonverlust des Ohres nicht auch noch ne künstliche Verschlimmerung durch Absenkung

  • ich denke ein DSP kann nur eine Not- oder Folgelösung sein, man fängt sich damit immer Phasendrehungen und zeitunrichtiges Verhalten ein...

    Zeitunrichtiges Verhalten ist schonmal eine Verballhornung, die Sau wurde lange genug durchs High End Dorf getrieben. Und mit FIR Filtern dreht es nichts an der Phase.

    Da ein LS ein Minimalphasensystem ist dreht übrigens jede Raummode an der Phase. Und genau das ist interessant, die Gruppenlaufzeit im Tieftonbereich, der Rest ist nicht nachweislich zu hören.


    Grüße Chris

    3 Mal editiert, zuletzt von CL ()

  • ihr könnt gerne mal vorbeikommen und euch das mal anhören wie es mit EQ/DSP mit und ohne Laufzeitkorrektur anhört....bin mir sicher, ihr werdet MIT Laufzeitkorrektur eindeutig und sofort erkennen und bevorzugen....