Neuer UKW-Tuner? Jetzt? Klar doch!

  • Interessant, für den Einau in ein 19" Rack geeignet. Warum das denn?


    Viele Grüße,

    Walter

    Das war bei gehobenen Hifi aus Übersee bis in die 90er normal-

    Alte, echte Mark Levinson, Threshold, Brysten, Classe, Conrad Johnson der Krell hatten alle die 19" Ohren.

    Einzig Spectral war da anders. Erst als Design wichtig wurde sind die 19" Ohren verschwunden.


    Gruß, Dirk

    Analog: Laufwerk DL2 + Analogschmiede TA 22.1 in 9,4" + Benz-Micro Wood L2,

    Verstärker: Berendsen Blue Edit. PRE1+PSU+PPRE1+ 2xES120

    Digital: Berendsen CDP1se, BLUE SOUND Streamer

    LS: Lithophon Cabaret2

    Kabel: Berendsen, Laurin, Holger Becker Silberkabel

  • Der FT101 scheint ein Drehko-Tuner mit Frequenzzähler zu sein. Das schaltbare AFC weist jedenfalls darauf hin. Offenbar ist er sehr solide aufgebaut, was erklärt dass es noch keine Probleme gab. Wie stark sind denn die klanglichen Unterschiede zum K+H? Kann es sein, dass die Deemphasis vielleicht nicht stimmt?

    Hallo Tomfritz,


    genau die Frequenzeinstellung geht analog mit Drehkondensator, lediglich die Anzeige ist digital, siehe Kap. 1.1 des Manuals:


    pg_0002.pdf


    pg_0003.pdf


    Der FT101 (von 1985) war das erste Modell, 1990 kamen die Upgrades zu FT101A und FT101A Etude. Magnum Dynalab kauft alle alten Modelle noch auf, restauriert diese und verkauft sie dann wieder -- auf der folgenden Seite sieht man auch die Upgrades von z.B. FT101 zu FT101A Etude:


    http://www.magnumdynalab.com/certified-used/


    Wie unterscheiden sich MD FT101 und K+H FM 2002 klanglich? Bei den klanglich besten UKW-Übertragungen hier vor Ort, das sind gewisse (nicht alle) Liveübertragungen von klassischen Konzerten, klingt der FT101 schön und etwas ätherisch -- beim FM 2002 ist die Wiedergabe viel druckvoller und das ätherische (was man oft mit gutem Tuner-Klang verbindet) verschwindet, der Live-Eindruck kann bei guten Sendungen verblüffend sein. Und an meiner Hauptwiedergabekette im Musikzimmer (mit hochwertigen Verstärkern an Lautsprechern mit einem hohen Wirkungsgrad) bekomme ich mit dem FM 2002 das Rauschen unter meine Hörschwelle (was mit dem FT101 nicht ganz gelingt, und mit dem FT101 muss ich den Sender manchmal nachjustieren).


    Viele Grüße


    Joachim

  • Danke für die ausführlichen Infos!

    Nachjustieren trotz AFC? Das verwundert.

    Rauscht der FT101 auch bei Ortssenderempfang?

    Was meinst Du mit ätherisch? Beschreib das doch bitte mal genauer, damit ich mir was drunter vorstellen kann.

    Gruß tomfritz

  • Alle meine Beschreibungen bezogen sich auf den örtlichen Kultursender (weniger als 1 km entfernt), der fest eingestellt ist. Beim Wiedereinschalten des FT101 geht der Sender in der Aufwärmphase (trotz AFC) manchmal verloren -- dann muss ich der eigentlich vorgesehenen Prozedur (3.2 bis 3.5) im Manual folgen, siehe:


    pg_0004.pdf


    Zum Rauschen: an meiner Zweitanlage habe ich einen kleinen Naim Nait2 Vollverstärker (13 W Leistung), Lautsprecher mit 93 dB Wirkungsgrad und einen offenen Dipol, meine Hauptanlage hat Lautsprecher mit einem noch höheren Wirkungsgrad, Röhrenverstärker und eine Yagi von Kathrein. In der Hautanlage ist der K+H FM2002 noch rauschärmer als der FT101 (bei diesem Vergleich muss man das Lautstärkepoti bei Klassikübertragungen in sehr leisen Passagen weit aufdrehen). Bei normalen Lautstärken hat der FT101 in der Zweitanlage (mit einfachem Dipol) beim Stereo-Empfang des örtlichen Kultursenders kein störendes Rauschen.


    Der FM2002 klingt gegenüber dem FT101 dramatischer und druckvoller -- der Klang des FT101 ist mittenbetonter (aber ausgewogen und federnd, also nicht spröde, da er wohl gegenüber dem FM2002 sowohl bei den tiefen als auch bei den höheren Frequenzen Dinge auf symmetrische Weise unterschlägt). Das bezieht sich aber auf die klanglich besten Klassik- und Jazz-Übertragungen des örtlichen Senders (Live-Aufzeichnungen am Abend). Die üblichen Übertragungen reizen beide Tuner nicht aus.


    Ich selbst höre praktisch nur einen einzigen Sender -- wenn man mehrere Sender (auch weiter entfernte) hören will, dann wird man am FM2002 mehr Freude als am FT101 haben (wenn man eine drehbare Yagi hat ...).


    Viele Grüße


    Joachim

  • Der FM2002 klingt gegenüber dem FT101 dramatischer und druckvoller -- der Klang des FT101 ist mittenbetonter (aber ausgewogen und federnd, also nicht spröde, da er wohl gegenüber dem FM2002 sowohl bei den tiefen als auch bei den höheren Frequenzen Dinge auf symmetrische Weise unterschlägt).

    Ich befürchte, Du überforderst mich.:wacko:

    Gruß tomfritz

  • Hallo Tomfritz,


    stimmt, meine Klangbeschreibung ist etwas verschwurbelt (ich bin kein Audio-Journalist ...)! Noch ein letzter Versuch: gegenüber dem FM2002, spielt der FT101 sowohl mit weniger Druck im Bass als auch mit etwas zurückgenommenem Hochtonbereich -- beides hält sich die Waage, der FT101 spielt im Vergleich zum FM2002 nicht heller oder dunkler. Bei Klassik Liveübertragungen ist der FM2002 eindrucksvoller (leise-laut Übergänge kommen überfallartiger, es kommen mehr feine Details beim Ausklingen von Tönen oder bei Opernübertragungen beim Gesang der Solisten).


    Viele Grüße


    Joachim

  • Ja hier geistern schon tolle Geräte rum. Meinen ersteigerten Onkyo Tuner habe ich jetzt erst einmal zur Reparatur gegeben, war wohl doch nicht völlig OK. Ich kam da aber bei der Fehlersuche nicht mehr weiter. Zur Zeit werkelt ein kleiner Technics ST-Z450 im Arbeitszimmer. Wahrscheinlich nichts wirklich dolles, ist halt einfach gestrickt. Dafür ein wunderbares Gerät zum Experimentieren. Das Mitsumi Frontend habe ich schon vom Käfig befreit, so kommt man besser an alles ran. Kürzlich habe ich mir aus reiner Interesse 20 KHz Keramikfilter geschossen, die zwei verbauten hatte ich schon mit IC-Fassungen gesockelt, damit man sie leichter tauschen kann. Auf die 110 KHz und 82 KHz Filter warte ich noch, die kommen von weiter her. Die 20 KHz Filter habe ich gestern mal eingesetzt und war schon erstaunt das sie funktionieren. Die Verzerrungen sind natürlich nicht zu überhören und somit sind diese Filter für den Alltag auch nicht zu gebrauchen, aber ich war schon erstaunt SWR 3 auf 99,40 MHz mit T-Wurfantenne in Mono leicht verrauscht empfangen zu können, wo doch WDR 2 gleich mit 100 KW auf 99,20 MHz in der Nähe liegt.


    Daten von fmscan.org:


    Altenahr (Oberes Ahrtal) (rlp) FM transmitter info


    Germany, Rheinland-Pfalz (rlp),07e00/50n30

    88.5 h s D SWR1 RP D3A1 SWR1 Rheinland-Pfalz 36m 0.033 0.1 0dB
    92.1 h s D SWR2 D3A2 SWR2 (Rheinland-Pfalz) 36m 0.1 0.3 0dB
    93.3 h s D SWR4 KO D6A4 SWR4 Rheinland-Pfalz (Radio Koblenz) 36m 0.033 0.1 0dB
    99.4 h s D SWR3 D3A3 SWR3 (Rheinland-Pfalz/Rheinland) 36m 0.033 0.1 0dB



    Viele Grüße


    Michael

  • Hallo Michael.


    an 20kHz-Filtern wäre ich ebenfalls interessiert. :) Woher bekommt man welche?


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Wie ist bei diesem Filter der "Klang"? Welche Filterkombination hast Du dabei gewählt? Bei meinem ICOM R9000 sind bei bei FM wide (nicht WFM) 30er drinnen. Bei Rundfunksendungen versteht man mit diesem Filter rein gar nichts mehr.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo Walter,


    der Technics hat lt. Service Manual nur eine feste Bandbreite von 180 KHz, ist halt ein einfacher Tuner. Ich denke es kommen zwei Murata Filter mit 180 KHz Bandbreite zum Einsatz. Die Filter sind hellblau und haben den Aufdruck SFE10.7MZ (CF101 und CF102). Ein entsprechendes Datenblatt habe ich leider nicht. Hier ein Auszug aus dem Schaltplan:



    ZF Filter.jpg


    Ich habe zuerst nur CF101 gegen einen schmalbandigen getauscht. Dadurch empfange ich jetzt Sender auf verschiedenen Frequenzen, welche vorher von stärkeren überdeckt worden sind. Leider bzw. natürlich kommt es bei den unproblematischen Sendern mit dem anderen Filter zu Verzerrungen, aber noch in einem Rahmen den man tolerieren kann.Wenn man beide Filter tauscht nehmen die Verzerrungen weiter zu, man kann aber noch alles verstehen. Die ganz schwachen (weit entfernten) Sender kommen dann überhaupt erst durch, wenn auch natürlich leise und verrauscht. So konnte ich auch noch HR3 auf 89,3 einfangen, aber sehr schwach. Ich denke mit einer Außenantenne wäre da mehr rauszuholen. Ist alles auch nur gedacht um ein wenig mit der Bandbreite bei diesem Tuner zu spielen. Man könnte natürlich einfach den Internetstream anhören, aber das kann ja jeder...

  • SFE10.7MZ https://datasheet4u.com/datash…Z-datasheet.php?id=687849 S.13 MX-Serie f. niedrige Verzerrung mit 3-dB-Bandbreite von 180 und 150kHz, wobei sich die Bandbreite aus dem Ort des Farbkennzeichens ergibt und

    das schmalere Filter sollte im Signalweg besser hinten plaziert werden.

    Da diese Filter altern und sich ihre Eigenschaften auch ohne Nutzung ändern, sollte zumindest der resultierende Amplitudengang der ZF ausgemessen und durch Auswahl geeigneter Filter optimiert werden.


    edit noch ne Anmerkung zu dem Schaltungsauszug: ohne Anpaßwiderstände von 330R nach Herstellervorgabe tun sich die Dinger oft schwer. Wenn die Apassung nur nicht zu sehen ist ...

    Einmal editiert, zuletzt von holli05 ()

  • Vielen Dank für das Datenblatt. Ich habe mir beide Filter noch einmal genauer angesehen und entdeckt, dass mir ggf. ein Fehler unterlaufen ist. CF101 hat den genannten Aufdruck SFE10.7MZ, CF102 hingegen E10.7M. Ich gehe mal davon aus, es handelt sich dementsprechend auch um unterschiedliche Filtertypen, oder. Mir stellen sich jetzt aber folgende Fragen:


    Wie schließe ich vom Aufdruck SFE10.7MZ genau auf diesen Typen?

    Ist CF102 auch in dem Datenblatt zu finden?

    Gibt es einen einfachen Weg vom Aufdruck der Filter auf den entsprechenden Typ im Datenblatt zu schließen?


    Wenn ich das Datenblatt für den CF101 richtig lese, handelt es sich um einen 150KHz Filter (SFE10.7MZ2-Z), entsprechender Aufdruck, roter runder Marlierungspunkt links oben.


    Viele Grüße


    Michael

  • Hallo Holger,

    aber nicht jeder verfügt über ein entsprechendes Messequipment e.g. Netzwerkanalysator.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo Michael,

    ein Filter ohne zweiten Nachbuchstaben kann ich nicht zuordnen. Ich würde da aber auch nicht lange suchen, sondern messen.

    135569-6260ff1e-tiny.jpg

    Gruß

    Holger

    Hallo Holger,


    kannst du mir einen Messaufbau zeigen, mit welchem ich einen Filter wobbeln kann?

    Viele Grüße


    Michael

  • Je nach Herstellzeitraum kann die Meßtechnik zur Filtermessung sehr unterschiedlich groß und teuer (gewesen) sein. Das hier wäre eine aktuell neu kaufbare Luxusausführung, die auch eine Phasenbewertung(das Gruppenlaufzeitverhalten) ermöglicht. Für eine grundsätzliche Amplitudenbewertung reicht ein wobbelbarer Frequenzgenerator(Abgleichsender) z.B. Grundig AS5 und ein Zweistrahloszilloskop im x-y-Betrieb oder ein spectrum analyzer mit trecking generator. Das Gerät auf dem Bild ist ein fast 50 Jahre altes sogenanntes trecking scope von ner Advantest-Vorgänger-Firma, also auch ein Kombigerät aus Generator und frequenzabhängiger Anzeige mit nur 30MHz Bandbreite, das in der Zeit seiner Herstellung mit ner display dynamic von 80dB vergleichsweise gut auflösen konnte. Damit sieht man u.a. im Sperrbereich der Filter eventuelle Nebenresonanzen recht gut dank mehrfacher Frequenzumsetzung und logarithmischer Verstärker. Für die Aufnahme einzelner Filter ist ein kleiner Steckadapter mit verbauten Anpaßwiderständen sinnvoll. Damit kann man ne grundlegende Einschätzung der Keramikdinger machen, die je nach Qualität und Alterung schon erschreckende Amplitudenkurven haben können. Wesentlicher ist die Bewertung der sich aus allen Filtern ergebenden Summendurchlaßkurve der ZF. Da sollte dann das Generatorsignal an Stelle des Frontends einspeisen und vor dem Begrenzungsverstärker das Durchlaßsignal abgenommen werden.

  • Die Luxusausführung dürfte wohl weniger in Frage kommen, bliebe also Funktionsgenerator und Oszilloskope. Einen einfachen FG (RD-JDS 6600) mit Sweep Funktion,jedoch ohne SYNC-Anschluss, sowie ein 50 MHz Zweikanal Oszilloskop wäre verfügbar, aber reicht das? Das Problem könnte die fehlende Wobbelfunktion sein.


    Viele Grüße


    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von DTC1500 ()


  • Den Funktionsgenerator kenne ich nicht, habe bisher auch nicht mit solchen Generatoren gearbeitet. Bei den FGs ist die Frage, wie der Sinus erzeugt wird, letztlich wie sauber das Signal ist.

    Für den x-y-Betrieb des Oszilloskops brauchts mKn den Synchronisationsanschluß(sweep out). Ich wüßte zumindest nicht, wie ein Generator ohne diesen Ausgang anzuschließen wäre und an nem Zeistrahloszillografen ne Anzeige ermöglicht.

    Die Radiotechnik und deren Abgleicherei ist allerdings für mich nur Hobby, ich habe da keine beruflichen Reparaturerfahrungen und auch mit entsprechender Meßtechnik gearbeitet, wobei in vielen Rundfunkgerätewerkstätten wohl auch mit nem Oszilloskop und nem Abgleichsender die technische Seite des Themas erledigt war.

    Angefangen habe ich mal mit nem alten Grundig AS4, jetzt steht neben nem Leader 3216 noch allerlei etwas bessere Meßtechnik hier. Eine hobbymäßig bezahlbare Meßmöglichkeit für das Gruppenlaufzeitverhalten von Filtern würde mich noch interessieren, nur obwohl ich schon viele Spitzentuner eingestellt habe, über 2K€ für ein Neugerät möchte ich dafür auch nicht ausgeben.