Kenwood KT-80 - wohin geht die Reise?

  • Hallo Matej,

    wenn es mit Balun besser geht, dann bau einen ein. Natürlich kannst Du alternativ dann auch mal einen Faltdipol probieren, den Balun dann als Umwegleitung konstruieren. Vielleicht testest Du in den nächsten Tagen erstmal wie zufrieden Du nun bist. Bei mir hat es dieser Tage Überreichweiten gegeben. In solchen Situationen hat man dann eine ganz andere Situation als bei normalem Empfang. Vielleicht war es ja bei Dir genauso, weil Du von Wettereinflüssen geschrieben hast? Für eine Installation auf dem Dach scheidet die Selbstbau-Yagi wahrscheinlich aus, da wirst Du was Stabileres brauchen. Bevor Du aber dies in Angriff nimmst, würde ich aber zunächst auf dem gesamten Dachbodenareal nach der besten Stelle für Deinen Wunschsender fahnden. Wenn es nirgends ausreichend geht, dann wirst Du wahrscheinlich auch bei Außenmontage eine Antenne mit mehr Elementen benötigen. Ansonsten könntest Du natürlich auch noch einen anderen Tuner probieren. Achte dann gegebenenfalls darauf, dass dieser HiBlend hat, das ist sehr hilfreich bei leicht verzischeltem Stereoempfang.

    Viel Erfolg!

    Gruß tomfritz

    Einmal editiert, zuletzt von tomfritz ()

  • Ansonsten könntest Du natürlich auch noch einen anderen Tuner probieren. Achte dann gegebenenfalls darauf, dass dieser HiBlend hat, das ist sehr hilfreich bei leicht verzischeltem Stereoempfang.

    Sollte es dazu kommen, achte bitte auch auf umschaltbare Bandbreiten. Ich könnte mir vorstellen, daß dies bei der vorliegenden Empfangssituation hilfreich ist.


    Gruß,

    Marc

  • Hallo zusammen,

    genau darum geht es mir....

    ..... Vielleicht testest Du in den nächsten Tagen erstmal wie zufrieden Du nun bist. .....

    Getrieben vom Perfektionsdrang habe ich fast das Ziel aus den Augen verloren. Dabei klingt das jetzt schon sehr gut - das säuseln über 100 MHz kann ich nur noch vernehmen wenn ich mit den Lautsprecher Kopfhörer spiele. Vorher konnte ich das aus 4m Entfernung hören. Und unter 100 MHz säuselt gar nichts.


    Habe schon einige Kandidaten in der engeren Auswahl, und ja DX-fähig sollte er auch sein. Hi-blend ist auch keine schlechte Idee. Werde den Markt in Ruhe beobachten und in der Zwischenzeit noch das ein oder andere am KT-80 probieren. Ein Favoriten habe ich schon - Yamaha T-7


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Yamaha T-7

    Der T-7 ist ein recht selten zu findender Tuner mit einem 4-Gang Drehko und einer interessanten Stationswahl welche den gespeicherten Sender (5) per Motorpoti anwählt. Leider hatte ich noch nie Gelegenheit einen T-7 auszuprobieren.

    Als (analoge) Alternative böte sich der T-2 (7-gang Drehko) als einer der aufwendigsten je gebauten Yamaha-Tuner an sowie aus neuerer Zeit (PLL) der T-85 oder, mein Geheimtip, der TX-900. Letzerer hat sogar drei umschaltbare Bandbreiten und alle möglichen elektronischen Helferlein für fast alle Empfangslagen. Vom Preis-/Leistungsverhältnis aktuell m.M.n einer der interessantesten Yamaha-Tuner.


    Meinem T-2 weine ich immer noch eine kleine Träne nach...


    Gruß,

    Marc

  • Hallo Marc,

    beide Tuner, den T-7 und den T-85, konnte ich während meiner aktiven Zeit als Verkäufer, begutachten und testen. Leider war ich damals nicht in der Lage mir eine gescheite Dachantenne zu leisten (Mietshaus, Parterre: =exorbitante Kosten). Also lief alles über Wurfantenne (Parterre und Großstadt :wacko:), so das mein Eindruck stark verwässert war.

    Beim T-7 gefiel mir (und gefällt immer noch) der Umstand das es Drehko-Tuner ist und die Nummer mit den Stationstasten - abs. cool. Und laut fmtunerinfo klingt der auch sehr gut, was ich denen abnehme, beim KT-80 hatten die ja auch recht. Und er verfügt laut Schaltplan über 5 Keramikfilter, was mir sicherlich Martens optimieren könnte. Und eine Umschaltung zwischen Wide und Narrow hat der ja.

    Der T-85 fiel mir wegen der sehr feinen Signalstärke-Anzeige auf. Ich mag diese 3- oder 5-Balken Anzeigen nicht, da sieht man ja nichts, viel zu grob. Das der Empfangsseitig einiges auf dem Kasten hat war mir sofort klar. Und beim lesen auf fmtunerinfo wird mein Mund wässrig, auch bezüglich der Modifikationen.

    Und der TX-900 scheint so etwas wie ein abgespeckter T-85 zu sein. Sehr interessanter Preis. Schaut man sich die Schaltbilder an - der T-85 ist ja eine Wucht, diskreter MPX-Dekoder!8) - dann ist der TX-900 wirklich nicht sehr weit vom T-85 entfernt.


    Eins ist aber jetzt schon klar: der KT-80 wird erst dann das Feld hier verlassen, wenn mich ein neuer (egal welcher) wirklich restlos überzeugt. Gerade eine Live-Aufnahme von Antonin Dvorzak vom Londoner Sinfonie-Orchester gehört - bin jetzt noch begeistert.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Wenn es unbedingt wieder was Kurbeliges sein soll, würde ich mir auch mal den AIWA AT 9700 näher anschauen. Der hat Bandbreitenumschaltung und HiBlend. Der Frequenzzähler ist zur genauen Frequenzeinstellung sicherlich auch hilfreich... https://www.hifi-wiki.de/image…wa_AT-9700-Prospekt-1.jpg

    Hallo tomfritz,

    ja, noch so ein Geheimtipp, dem steht ein Philips 22AH673 gegenüber. Aber es muss kein Kurbler sein, ich stehe eher auf schlankes, unauffälliges Design (bei Tunern, wohlgemerkt 8)). Ich weis nicht ob ich mir so eine dicke Kiste antue - aber man weis ja nie...


    Wie gesagt, mache jetzt kein großes Thema draus. Genieße erst mal den KT-80. Außerdem habe ich für diesen noch einige Pfeile im Köcher, die müssen erst noch verschossen werden.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Sehr interessantes Thema! :) Mein Interesse und Wissen bzgl. Tuner begann resp. endete irgendwann ab der Gerätegeneration der ausgehenden 1980er-Jahre (bis Mitte der 1990er-Jahre). Durch diese und die Beiträge aus Neuer UKW-Tuner? Jetzt? Klar doch! wurde mein Informationsstand um gut 10 Jahre nach hinten erweitert.


    Soll mir gerade jemand daherkommen und erzählen, dass es auch vor Mitte der 1970er-Jahre gute HiFi-Empfänger gegeben hat. :/


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo Walter,


    einige der legendär(st)en Tuner stammen aus der "Vor-PLL-Zeit" der 1970er und frühen 1980er Jahre, der meiner Meinung nach interesantesten Ära.

    Schau' Dir mal an, welcher konstruktive Aufwand in Geräten wir dem AH673, FM-2002, Lab Zero, M-78, etc. betrieben wurde. Entsprechend teuer waren diese Geräte damals und werden auch heute noch so gehandelt. Bei guter Wartung und erfolgtem Neuabgleich empfangen und klingen diese Geräte auch heute noch großartig bis konkurrenzlos. Einzig seitens des Bedienkomfort sind spätere Designs i.d.R. überlegen (Stationsspeicher, etc).


    Gruß,

    Marc

  • Hallo Marc,

    du hast da ja eine ganz schönes Pack an Tunern aufgeladen :thumbup:


    Was mich angeht, so war ich eine Zeit lang täglich von solchen Boliden umgeben. Zuhause angekommen war ich froh das Zeugs nicht mehr sehen zu müssen - auch wenn ich beim Blick in die Schaltpläne ins schwärmen gerate und die Technologie und den Aufwand sehr schätze. Von daher meine Vorliebe für unauffällige Gerätschaften. Es schlagen also zwei Seelen in meiner Brust, weshalb ich ständig mit der idealen Balance kämpfe.


    Der Tandberg liegt schon eher in meiner Geschmacksvorstellung, welche seinerzeit vom Yamaha T2 geprägt wurde. Beim letzterem liegt mir aber die Serienstreuung zu hoch.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej,


    Philips und Denon waren nur zu Gast, als Leihgabe eines Freundes. Aber es ist schon spannend, ehemalige TotL-Geräte miteinander vergleichen zu können.

    Der T-2 kann in der Tat ein mittelgroße Baustelle bedeuten, u.U. lohnt es sich aber. Er empfängt wirklich gut und klanglich ist er nach wie vor einer meiner Favoriten (zusammen mit dem A-76).

    Der Tandberg schafft es, mich bei guten Live-Übertragungen in absolute Konzertsaal-Atmosphäre zu versetzen. Ich kenne keinen Tuner, welcher annähernd viel Rauminformationen übermittelt wie dieser. Aber: wer einen runden, soften, klischeehaft analogen Klang erwartet, ist mit ihm sicher nicht richtig bedient. Ich brauchte einige Zeit um seine Vorzüge zu erkennen. Empfangsseitig gehört er ebenfalls zu den Besten.


    Gruß,

    Marc

  • Hallo Marc,


    meine Ansage von damals...

    Nun, damit ich mir hier nicht Griffel fusselig, bzgl. der Eigenheiten des Empfangs meines Wunschsenders, schreiben muss...

    ...bringt folgende Aussage von Dir:

    Ich kenne keinen Tuner, welcher annähernd viel Rauminformationen übermittelt wie dieser.

    recht gut auf den Punkt! So geht es mir nämlich mit meinem Grundig T-900X, aber fast ausschließlich im Zusammenhang mit dem Empfang meines Wunschsenders.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo Marc,

    Schau' Dir mal an, welcher konstruktive Aufwand in Geräten wir dem AH673, FM-2002, Lab Zero, M-78, etc. betrieben wurde. Entsprechend teuer waren diese Geräte damals und werden auch heute noch so gehandelt

    Klar, dass es Hi-End-Geräte auch in die 70er-Jahre schon gegeben hat. Aber wie steht es diesbezüglich um Consumerprodukte aus der Serienproduktion?


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Aber wie steht es diesbezüglich um Consumerprodukte aus der Serienproduktion?

    Hallo Walter,


    ich vermute, die unterscheiden sich wohlmöglich in ihrer Qualität kaum von späteren Consumergeräten. Aber warum sollte man sich heute, also im ausgehenden UKW-Zeitalter, noch ein damaliges einfaches Consumer-Gerät kaufen, wenn die High-End-Tuner von damals bezahlbar geworden sind?

    Gruß,

    Marc

  • Aber warum sollte man sich heute, also im ausgehenden UKW-Zeitalter, noch ein damaliges einfaches Consumer-Gerät kaufen, wenn die High-End-Tuner von damals bezahlbar geworden sind?

    Bezahlbar ist relativ. Im Vergleich zu den Preisen von damals mag das durchaus stimmen. Nur wissen die Verkäufer, dass sie auch heutzutage dafür immer noch stattliche Preise dafür verlangen können... obwohl... auch war auch ich war, resp. mir erging es, nicht viel besser. Einmal habe ich für einen Grundig T-9009 stattliche 360 Euro bezahlt. Und im Gegenzug habe ich den ersten T-9000 den mir Herr Martens modifiziert hat (180/110) um 390 Euro verkaufen können.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo Walter,


    man muß natürlich ein wenig Geduld aufbringen und den Markt beobachten. Ich z.B. suche auch schon länger nach einem FM-2002, welcher in meinen Budget-Rahmen passt. Irgendwann ergibt sich da mal etwas. Generell habe ich jedoch den Eindruck, daß die Preise für hochwertige UKW-Tuner in letzer Zeit sinken.


    Gruß,

    Marc

  • Hallo zusammen,

    ich denke die Tuner nehmen eine Sonderstellung ein. Das Radio war ja lange Zeit die einzige Verbindung zur Außenwelt, da wollte man schon so viel wie möglich reinbekommen. Und als es zunehmend auch um Musik und nicht nur Nachrichten ging, wurde auch die Klangqualität zunehmend wichtiger.


    Wenn ich mir so die Schaltpläne anschaue, dann fällt mir besonders auf, das die sehr guten Tuner auch einen hochwertigen Ausgang haben, sehr oft mit aktiven LP-Filtern. Ist heute mit den DACs das gleiche - ein gutes Gerät hat zwangsweise auch einen hochwertigen Ausgang mit Phasenlinearer Filterung. Die alten Consumergeräte aus den 60ern haben dagegen in der Regel sehr schwache Ausgänge (Grundig und Konsorten, die preiswerten Japaner ebenso). Dagegen hat z. B. Walters Grundig-Tuner schon fast eine echte Endstufe drin.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej,


    es gibt einige Merkmale, welche man bei hochwertigen Tunern antrifft:


    - aufwendige Stromversorgung/Spannungsstabilsierungen

    - möglichst viele Schwing-/Abstimmkreise

    - LC-/Quarz-Filter statt der viel günstigeren Keramikfilter

    - aufwendige Abschirmungen der einzelnen Stufen und Baugruppen.

    - aufwendige Ausgangsstufen.


    All diese Maßnahmen (und noch einige mehr) sollen für hohe Empfangsleistungen und Wohlklang sorgen. Kurioserweise gibt es auch Tuner, welche sehr simpel aufgebaut sind und dennoch hervorragend klingen. Diese benötigen i.d.R aber ein hervorragendes Signal, sonst ist es schnell vorbei mit dem guten Klang. Als Beispiel möchte ich Naim und NAD anführen.


    Gruß,

    Marc